• Spontanität im Detail aber auch im eventuellen Richtungswechsel sind für mich schreibtechnisch "überlebensnotwendig".
    Meine Fantasy ist ja zum Teil auch ein sehr eigenständiger Teil meines Bewusstseins. Wenn ich also eine Situation beschreibe, kann mir sehr spontan einfallen, dass sie eigentlich ganz anders abläuft als zuvor geplant, weil ich immer mit einem Film im Kopf schreibe.
    Also ich schreibe eigentlich nur das ab, was ich sehe. Spontan sind dann eigentlich die Figuren selber, die ich mir ausdenke und die sind dabei meist sehr realistisch, mit anderen Worten, eine 85-jährige Oma wird nicht plötzlich mit einem heftigen Tritt einen Überfall verhindern, dabei gleichzeitig übers Handy die Polizei verständigen und die Angebote vom Lidl-Schaufenster studieren. Obwohl, reizvolle Vorstellung. :-)

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Wie viel Freiheit haben wir armen Schreibenden überhaupt? :grin


    Ich erinnere mich da nur zu gut an eine Figur, der ich bereits ein Aussehen geschrieben hatte -und plötzlich ein messerscharfes Bild, das zeigte, wie die Person wirklich aussieht.


    Ich glaube, dass, selbst wenn ein Plott steht, dieser niemals bis in Detail durchgeplant ist, weil jede Szene wieder ein Teil des Puzzles ergibt und manchmal wird eine Sequenz notwendig, um etwas zu erklären oder um einen Übergangn zu schaffen. Nur, weil der Plott steht, ist der Prozess des Schaffens noch lange nicht beendet.



    JASS :keks

  • Mhhh...Spontanität...
    Ich würde sagen, bei mir ist das grobe Gerüst iummer vorhanden und wird dann während des schreibens, also spontan, ausgearbeitet.


    LG,
    Rava

    Ich, ohne Bücher, bin nicht ich.


    Bücher sind lebensnotwendig. Ohne Bücher existiere ich. Aber ich lebe nicht.

  • Zitat

    Original von Ravannah
    Mhhh...Spontanität...
    Ich würde sagen, bei mir ist das grobe Gerüst iummer vorhanden und wird dann während des schreibens, also spontan, ausgearbeitet.


    Die Antwort ist gut. Muss ich mir merken :lache.
    Meine Spontantniät wird oft durch einen sehr starken Willen meiner Figuren eingeschränkt. Aber gerade darum macht mir meine Schreiberei Spaß.

    LG Amira
    Die besten Bücher sind die, die eine Tür in unserem Inneren öffnen und uns Mut machen, etwas Neues zu probieren

  • Bei mir ist es oft so, dass ich zu viel Spontanität in einem Buch nicht allzu sehr mag. Der rote Faden sollte meiner Meinung nach geplant sein und ich denke, bevor man den ersten Satz schreibt sollte man schon wissen, wie die Geschichte enden soll (gilt natürlich nur für Bücher, nicht unbedingt für Kurzgeschichten).


    Autoren, die sich zu sehr vom "Zufall" leiten lassen, merkt man das oft an. Stephen King zum Beispiel (der sich ja auch offen zu diesem Schreibstil bekennt) scheint sich gegen Ende des Buches oft irgendwo verstrickt zu haben und beendet dann die Geschichte mit einem raschen, lauten - und manchmal leider auch etwas unzusammenhängenden - Paukenschlag.

  • Erstmal danke für eure Antworten.


    Dass ein Grundgerüst, ein roter Faden oder wie man es sonst nennen mag, vorhanden sein sollte, ist mir schon klar. Die Frage war in dieser Hinsicht ein wenig undeutlich ausgedrückt. Sorry.
    Aber manchmal passieren beim Schreiben ja so unvorhergesehene Ideen, die sich einfach einschleichen. Jedenfalls geht es mir so. :grin
    Da machen sich Personen breit, die allenfalls an Nebenfigur geplant waren, oder sie sagen Dinge, die man so gar nicht geplant hat, so dass man einen kleinen Umweg macht, um wieder auf den Hauptweg zurückzukommen.
    Ich wollte einfach nur wissen, ob sowas als "normal" bezeichnet werden kann. Soll heißen, ob es anderen Schreiberlingen auch so geht.
    Manchmal sind es genau diese spontan entstandenen Kleinigkeiten, die mir hinterher besonders gefallen.


    Marlowe
    Die Oma kann ich mir bildlich vorstellen :-)

  • Ohne ein gewisses Mass an Spontanität würde mir das Schreiben sicher keinen Spass machen. Ich plan niemals detailiert.


    Wenn man seine Charaktere gut kennt, dann passen spontane Dialoge im Normalfall auch rein und wenn sich ein Nebencharakter so gut entwickelt, dass man ihm etwas mehr Aufmerksamkeit schenken möchte, dann sollte man sich davon ebenfalls nicht abhalten lassen.

  • Ich schreibe meine Geschichten ersteinmal spontan. Danach baue ich mir ein Gerüst dafür. Nach mehrmaligen Entwicklungen entsteht für mich das was ich veröffentliche. Meistens bleibt der Witz,Humor von der ersten Idee erhalten.
    Bei Übersetzungen halte ich an dem was der Text vorgibt.
    Zofie :write

  • Nasenbär : Stimmt, die Oma hat was! :-)
    Ergänzend vielleicht so ausgedrückt: Spontan tun sich oft, während des Schreibens, ganz neue Situationen, reizvollere als zuvor ausgedacht, auf und die "müssen", weil stärker, auch niedergeschrieben werden.
    So gesehen ist dieses spontane Schreiben ein Glücksfall, denn es ist meistens besser als das zuvor konstruierte. Für meinen Teil ist das so, wie das andere empfinden weiß ich nicht.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Marlowe


    Da hast du genau das ausgedrückt, was ich auch sagen wollte :-)
    Meist krampft man mit den vorher schon so super zurecht gelegten Situationen herum und dann - schwupps - ist einfach etwas viel besseren beim Schreiben entstanden.



    Amira
    Keine Ahnung von wem du sprichst :grin
    Sollte ich mir Gedanken machen, dass es immer Männer sind, die sich so unkontrolliert entwickeln?