Kurzbeschreibung
Rom, im Jahr 42 nach Christi Geburt: Kaiser Claudius gewährt seinem siebzehnjährigen Leibsklaven Cato die lang ersehnte Freiheit. Doch im Gegenzug muss sich der hochgebildete, jedoch kämpferisch völlig unerfahrene junge Mann zu zwanzig Jahren Dienst in der römischen Armee verpflichten. Kurz darauf befiehlt der Imperator das gefährlichste aller militärischen Abenteuer, an dem einst sogar Cäsar scheiterte: die Eroberung Britanniens. Cato steht auf der Insel aber nicht nur den wildesten Barbarenhorden gegenüber - auf direkten kaiserlichen Befehl muss er sich in einem tödlichen Netz aus Intrigen und Verschwörungen bewähren.
Es handelt sich um den ersten Band einer ganzen Reihe von Romanen um Cato und seinem Centurio Macro. Es ist spannend geschrieben und gibt in etwa die Atmosphäre im intrigenschweren römischen Reich der Kaiser wieder. Es hat mir Lust auf die Folgebände gemacht.
Im Zeichen des Adlers - Simon Scarrow
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Zitat
Original von Demosthenes
[...] und gibt in etwa die Atmosphäre im intrigenschweren römischen Reich der Kaiser wieder.Woher du wissen das?
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Zitat
Original von Angelcurse
Woher du wissen das?
Von Mommsen, von Michael Grant und aus jedem anderen Geschichtsbuch. Wehe, du wolltest drauf anspielen, ich wäre dabei gewesen. -
Jedem anderen?
Nicht nur, daß du damit ein Lesepensum hättest, das jeden studierten, graduierten, promovierten, habilitierten und emeritierten Historiker toppt, sind allein mir nichtswürdigem Würstchen im Studium eine Unmenge sehr unterschiedlicher Auffassungen über die "Zustände im Alten Rom", zumal im Übergang zwischen julisch-claudischer und flavischer Dynastie, untergekommen.
Womit ich Scarrows Leistung keineswegs mindern will!
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Jö, Scarrow lese ich wahnsinnig gern. Im Original habe ich mittlerweile schon den 5. (Eagle's prey) gelesen, und bis auf den 2. (Eagle's conquest), der ein leichter Durchhänger war, fand ich sie alle sehr gut und freue mich schon auf den nächsten.
Über das historische kann ich nichts sagen, aber zum Lesen sind sie wahnsinnig unterhaltsam und spannend. Man sollte aber nichts gegen Schlachtszenen haben.
Besonders gut gefallen mir die beiden extrem unterschiedlichen Helden, die ein gutes Gespann bilden.Ach ja, nettes Detail am Rande. Bernard Cornwell mit seinen "Sharpe"-Romanen dürfte ein Vorbild Scarrows sein. Ich habe mir immer gedacht, daß sein Vespasian mich sehr an Cornwells Version von Wellington erinnert, was für mich kein Fehler ist.
Und jetzt kündigt Scarrow auf seiner Seite ein neues Buch an, und zwar eines über Napoleon und Wellington. Ah ja.Bye,
Grisel
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@ Iris
wie beurteilst Du denn die historische Authentizität von Scarrow?
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Scarrow ist wirklich solide. Ich mag die Serie, auch wenn ich sie bisher nicht vollständig verfolgen konnte. Leider läßt die Übersetzung gelegentlich sehr zu wünschen übrig, deshalb empfiehlt es sich, die Reihe im Original zu lesen.
Die Charaktere sind ein bissel platt, aber dafür ist in diesen doch sehr handlungsorientierten Romanen viel los. -
Es war wieder einmal schön im alten Rom anzukommen, auch wen es nicht Rom selbst war, sondern irgendwo in Germanien, Gallien und Britannien. Ein sehr spannend geschriebener Roman, mit symphatischen Charakteren. Nur die Sprache war mir oft zu modern, aber dieser Kritikpunkt trifft wohl den Übersetzer.
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@ taciturus
Schön, daß Du das grad aktuell gelesen hast, ich habe dazu folgende Frage. Mein Neffe hat das Buch auf seiner Wunschliste, ist aber erst zwölf. Würdest Du sagen, daß es für einen 12-jährigen ok ist?
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Zitat
Original von taciturus
Nur die Sprache war mir oft zu modern, aber dieser Kritikpunkt trifft wohl den Übersetzer.
Nein, ist es nicht. Es liegt einerseits grundsätzlich am Englischen, das trotz seines gigantischen Wortschatzes Anachronismen und Modernismen geradezu Vorschub leistet, und andererseits daran, daß Scarrow (vielleicht im Bewußtsein des erstgenannten Grundes?) diese Modernismen etc. gezielt verwendet.Aber das ist alles Gold gegen diesen britischen Reißerschreiber, der sich auf Caesar & Co. gestürzt hat und nicht würdig ist, daß man seinen Namen in einem Leseforum nennt ...
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Meinst Du den, der mit I... anfängt?
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Zitat
Original von Pelican
Meinst Du den, der mit I... anfängt?
Den meine ich. Das ist "Roman History goes Landser". Furchtbar. Nicht nur, daß es ein mit sehr billigen schriftstellerischen Mitteln gemachter Knaller ist: Wenn man die Quellen auch nur ein bißchen kennt, kommt einem das Kotzen, wie der Mann alles verbiegt und verdreht, damit so ein billiger Knaller rauskommt.
Da kann man nur beten, daß es wenigstens bei einigen Leuten ein vages Interesse an dieser Zeit erzeugt und diese dann nicht auf dem billigen Schwindel beharren.Scarrow hat auch jede Menge Elemente, die an den Landser-Stil erinnern, aber er verdreht wenigstens nicht alles, damit es wie ein schäbiger Sandalenschinken aussieht.
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Zitat
Original von Pelican
@ taciturusSchön, daß Du das grad aktuell gelesen hast, ich habe dazu folgende Frage. Mein Neffe hat das Buch auf seiner Wunschliste, ist aber erst zwölf. Würdest Du sagen, daß es für einen 12-jährigen ok ist?
Bei solchen Fragen tue ich mir immer schwer, da ich mich schwer in die Lage hineinversetzen kann, ob es für ein Alter schon geeignet ist oder nicht.
Verstehen kann es ein 12 Jähriger mMn sicher. In der Sprache ist es manchmal sicher ein wenig derb, also wenn man keine "bösen Wörter" sagen darf, könnte es an der Grenze sein. Zu brutal ist es mMn nicht.Wilde Sexszenen oder dergleichen sind jedenfalls nicht enthalten, obwohl die erzwungene Enthaltsamkeit der Soldaten in der Legion und deren Ventile am Rande angesprochen werden. Ist aber sicher nicht mehr als in anderen historischen Romanen.
Ich hoffe ich konnte dir damit ein wenig weiterhelfen und vielleicht kann dir dazu ja noch jemand anderes eine Empfehlung abgeben.
@ Iris:
Vielen Dank für die Information. Da hab ich dem Übersetzer dies wohl zu früh angekreidet. -
Pelican : Ich würde sagen, daß die Tauglichkeit in etwa der Cornwells ähnelt, denn auch bei Scarrow liegt der Schwerpunkt auf Kampf und Schlacht.
Stimmt, Sex spielt weniger eine Rolle als Gewalt. Von 4-Buchstabenwörtern ganz abgesehen.Was die moderne Sprache betrifft, ich bin mir sicher, daß die Legionäre beim Fluchen nicht lateinisches-grobes-Wort-fürs-Liebemachen gesagt haben, aber ich bin sicher, sie hatten vergleichbare Wörter. Für mich ist das somit also eine Art der "Übersetzung".
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Zitat
Original von Grisel
Was die moderne Sprache betrifft, ich bin mir sicher, daß die Legionäre beim Fluchen nicht lateinisches-grobes-Wort-fürs-Liebemachen gesagt haben, aber ich bin sicher, sie hatten vergleichbare Wörter. Für mich ist das somit also eine Art der "Übersetzung".
Zu diesem Studium empfiehlt sich Gerhard Finks leider vergriffenes Büchlein Schimpf und Schande -- oder diese fiese kleine Posse: (s.u.)Was Scarrows Modernismen und Anachronismen angeht, bezieht sich das nicht auf solchen Firlefanz, sondern ist offenbar ein typisches Phänomen der englischen Sprache. Mich stört es -- insbesondere, wenn es bei Übersetzugnen auch noch virulent wird und z.B. militärische Ränge schlicht fehlübersetzt werden, weil Übersetzer oder Textredakteur wenig Ahnung vom römischen Militärwesen haben.
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So, gestern den ersten Band "Under the eagle" beendet.
Mein Fazit zu Scarrow ist: Nett - spannend, gut zu lesen, sympathische Helden. Aber etwas hat gefehlt, um es zu einem richtig guten Buch zu machen. Ich habe vorallem am Anfang eine ganze Zeit gebraucht, bis ich mit dem Buch warm geworden bin und einige Passagen waren irgendwie langweilig. Aber ja, wie gesagt, es war schon ganz gut und die Eroberung Großbritanniens aus römischer Sicht zu lesen ist sicherlich erfrischend. Schon allein deshalb muss ich natürlich wissen, wie es weitergeht -
Ich habe alle Bücher um Cato und Macro gelesen, die bisher erschienen sind, mit Ausnahme des "Gladiator".
Hab sie in Englisch gelesen und war begeistert!!!
Bisher hab ich mich nie für das röm. Reich zu dieser Zeit interessiert. Das hat sich mit diesen Büchern schlagartig geändert!
Ob sie 100%ig historisch korrekt sind, interessiert mich eigentlich weniger. Wenn ich etwas sooo genau wissen wollte, würde ich Fachbücher lesen.
Auch ob die Alltagssprache nun der damaligen Zeit entspricht ist mir ziemlich egal.
Könnte kein "Lieblingsbuch" nennen- finde sie alle toll. Hab so manches Mal herzhaft gelacht! Gerade im 1. Band die Szene in der Macro Cato den Tip gibt,
wie er das Mädchen am besten verführen kann- hab mich fast weggeschmissen vor Lachen!!!
Die Bücher sind spannend geschrieben, es wird nie langweilig.
Allerdings hab ich mal in eine deutsche Version reingelesen- und war ziemlich enttäuscht. Zum Glück hab ich sie alle in Englisch.
Freue mich riesig auf den "Gladiator". -
Ihr habt mich jetzt echt neugierig gemacht.
Das Buch ist jetzt auf meiner Wunschliste gelandet und ich werde es mir kaufen. -
Musste das Buch bei ebay ersteigern, scheint "out of print" und vergriffen zu sein. War mit 12 Euro (inkl. Versand) für ein gebrauchtes TB recht teuer. Hoffentlich hält das Buch, was eure positiven Rezensionen versprechen.
Teile 2 u, 3 der Reihe sind recht günstig zu bekommen...
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Kurzbeschreibung (Amazon)
Ein mitreißender historischer Abenteuerroman, der den Leser direkt auf Britanniens nebelverhangene Schlachtfelder versetzt! "Simon Scarrow ist ein überragendes Talent. Ich habe diesen Roman verschlungen!" Steven Saylor
Rom, im Jahr 42 nach Christi Geburt: Kaiser Claudius gewährt seinem siebzehnjährigen Leibsklaven Cato die lang ersehnte Freiheit. Doch im Gegenzug muss sich der hochgebildete, jedoch kämpferisch völlig unerfahrene junge Mann zu zwanzig Jahren Dienst in der römischen Armee verpflichten. Kurz darauf befiehlt der Imperator das gefährlichste aller militärischen Abenteuer, an dem einst sogar Cäsar scheiterte: die Eroberung Britanniens. Cato steht auf der Insel aber nicht nur den wildesten Barbarenhorden gegenüber - auf direkten kaiserlichen Befehl muss er sich in einem tödlichen Netz aus Intrigen und Verschwörungen bewähren...Meine Meinung
So, habe den Roman innerhalb weniger Tage verschlungen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr actiongeladen. Ich persönlich empfand diesen als sehr angenehm. Zugegebenermaßen ist die Charaktertiefe der Protagonisten nicht so ausgeprägt wie bei einigen anderen Autoren, aber trotzdem ausreichend, um sich in die Gefühlswelten hineinzuversetzen. Mit Macro und Cato hat Scarrow sympathische Protagonisten erschaffen, mit denen man die dunkle Zeit in Germanien, Gallien und Britannien durchleben kann. Die Schlachtszenen werden schonungslos und intensiv beschrieben, da hat sich der Autor von seinem schriftstellerischen Vorbild Bernard Cornwell inspirieren lassen. Der geschichtliche Hintergrund ist gut recherchiert (kein Wunder, der Autor war früher Geschichts-Dozent) und die fiktiven Ereignisse werden gut in die tatsächlichen Geschehnisse eingebunden.
Wie gesagt, ich bin sehr angetan von diesem Roman und vergebe 9 von 10 Punkten.Da ich auch die nächsten beiden Folgebände erstanden habe, geht es bei mir gleich weiter mit "Im Auftrag des Adlers"...