Das ist in meinen Augen genau der richtige Ansatz. Und eigentlich auch das, was ich ausdrücken wollte: Der Nutzen des Gebäudes entscheidet, nicht dessen Vergangenheit.
Wenn so sensibel mit dem Erbe umgegangen wird wie im Beispiel von Regenfisch ist das auf alle Fälle perfekt. Doch in der Nachkriegszeit war dafür sicher weder Gelegenheit (da war man wahrscheinlich froh um jedes noch stehende Gebäude) noch ein Bewusstsein. Für Nicht-Betroffene wird in den meisten Fällen der momentane Nutzen im Vordergrund stehen und nicht dessen Vergangenheit. Was ist aber mit Menschen, die z. B. ein Gebäude mit Folter und brutalen Verhören verbinden, wenn dieses Haus ein Polizeigebäude wird? Da kann der Kopf doch noch so oft sagen, das ist jetzt ein anderer Staat mit anderen Gesetzen - das Gefühl und das Unterbewusstsein werden lange mit Schrecken so einen Ort betreten.
Wie schwierig das manchmal sein kann zeigt das Beispiel von Hitlers Geburtshaus in Braunau. Da wird schon jahrelang um eine geeignete Nutzung gerungen - ein Ende nicht in Sicht.