Dumont, 2021
272 Seiten
Originaltitel : Shinjuku no neko
Übersetzt von Sabine Mangold
Kurzbeschreibung:
Shinjuku, ein Viertel in Tokio: Hier treffen sie aufeinan-der – Yama, ein gescheiterter Fernsehautor Mitte zwanzig, und Yume, eine wortkarge Kellnerin. Beide sind sie Au-ßenseiter, beide haben sie die Hoffnung, ihren Platz im Leben zu finden, fast aufgegeben. Yume arbeitet in einer Bar namens Karinka, die schrägen Vögeln ebenso eine Heimat bietet wie streunenden Katzen. Als Yama diesen Ort das erste Mal betritt, ist er völlig fasziniert: von den Menschen, der Stimmung und der besonderen Rolle, die die Vierbeiner im Karinka spielen. Er fasst Vertrauen zu Yume, mit der er sich bald gemeinsam um die Straßenkat-zen kümmert. Aus der Freundschaft der beiden scheint mehr zu werden, doch dann holt Yume ihre Vergangen-heit ein …
Über den Autor:
Durian Sukegawa, geboren 1962, studierte an der Waseda-Universität in Tokio Philosophie. Er schreibt Romane und Gedichte, außerdem ist er in Japan als Schauspieler, Punkmusiker und Fernseh- sowie Radiomoderator bekannt. ›Kirschblüten und rote Bohnen‹ (DuMont 2016) war in Japan ein Bestseller und wurde von Naomi Kawase als Beitrag für Cannes 2015 verfilmt. Zuletzt erschien ›Die Insel der Freundschaft‹ (DuMont 2017).
Über die Übersetzerin:
Sabine Mangold, geboren 1957, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Japanologie. Sie hat zahlreiche japanische Autor*innen – darunter Haruki Murakami, Yoko Ogawa und Kazuaki Takano – ins Deutsche übertragen. Für ihre langjährige Arbeit wurde sie 2019 mit dem Übersetzerpreis der Japan Foundation ausgezeichnet.
Mein Eindruck:
Heute möchte ich diesen japanischen Roman vorstellen, der meiner Meinung nach seit seinem Erscheinen im Februar zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat.
Erzählt wird in einer Art Berichtsform.
Schauplatz ist überwiegend eine kleine Kneipe in dem Tokio-Viertel Shinkuju, in der einige schräge, interessante Gäste fast jeden Abend sitzen. Ein wenig musste ich an die US-amerikanische Serie Cheers denken.
In dieser Kneipe arbeitet die junge Yume.
Eines Abends kommt der ziemlich erfolglose TV-Autor Yama hierher und bleibt hängen, da ihn etwas hier fasziniert. Die Gäste wetten darauf, welche Katze sich am Fenster zeigt und tatsächlich tauchen oft Katzen auf.
Yama ist der Icherzähler, der noch nicht so richtig zu sich gefunden hat.
Die Begegnung mit Yume, die in einem Waisenhaus aufgewachsen ist, hilft ihm. Die beiden freunden sich sehr an. Es verbindet sie die Liebe zu Katzen und zur Poesie.
Diese Beziehung zweier Außenseiter empfand ich als anrührend, vor allen, weil der Autor sensibel und behutsam mit seinen Figuren umgeht.
Eine Qualität des Buches ist die Mischung aus den Gedanken des Erzählers und den Dialogen, die ich sehr gelungen finde.
Ich mag die ganz Erzählhaltung des Autors!
ASIN/ISBN: 3832181474 |