Johannes Groschupf - Berlin Heat

  • Kurz aber Heftig!

    Dass der Schriftsteller keine Zeit mit Firlefanz verliert, war schon nach der Leseprobe klar und doch bin ich überrascht über das Tempo und die Spannung, die mir richtig Spaß gemacht haben.


    Tom Lohoff ist das, was man einen absoluten Versager nennen kann. Tagsüber in der Spielhalle, überall verschuldet, beklaut seinen WG-Mitbewohner und vermietet Wohnungen an Touristen inkl. Drogen etc...und doch schafft er es nicht seinen Unterhalt zu bezahlen. Er leiht sich 12000 € bei einem Albanischem Kriminellen und hat eigentlich keine Ahnung, wie er das zurückzahlen soll. Als ihn 2 Fremde ansprechen, ob er eine ruhige Wohnung sofort vermieten kann und dafür 2000 € bieten, wird er stutzig aber er braucht das Geld und ab diesem Moment geht die Post richtig ab.....


    Der Erzählstil ist großartig aber auf absolutem Kiez Niveau und vermutlich ist alles noch mal viel Interessanter, wenn man die Orte in Berlin wirklich kennt, ansonsten ist das ein wohl durchdachter Polit-Thriller der aktueller nicht sein kann. Die Geschichte spielt nach der Corona Pandemie vor der Wahl und jeder kriegt sein Fett nebenbei weg...Ein AFD Politiker wird entführt und die Linken werden verdächtigt. Die Polizei geht einfachen Hinweisen nicht nach und es mangelt nicht an Klischees, doch diese Geschichte lässt einen nicht los bevor es gelesen ist.


    Tom ist eigentlich ein Arschloch, aber irgendwie wird er im Laufe der Geschichte immer sympathischer und ist in der Lage, seine Versprechen auch halten zu wollen-. Das Buch brennt, es wird nirgends lange gefackelt und die Bösen sind wirklich Böse... Das Buch hat mich überzeugt und wer auf Gossensprache verbunden mit Knallharter Action steht, kann hier auch nicht viel falsch machen. Für mich 4 Sterne mit Tendenz nach oben....