'Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre' - Seiten 001 - 150

  • Das hat mich trotz meiner Recherchen zur Weingut-Trilogie nochmal schockiert, wie unterdrückt die Frauen damals waren.

    Das ist mir bei der Weingut-Trilogie auch sehr im Gedächtnis geblieben. Neben den unzumutbaren Zuständen in den Fabriken. Wahnsinn, wie die Menschen damals von den Fabrikbesitzern ausgenutzt wurden - und alle es ganz normal fanden. Also die Arbeiter und die Arbeitgeber. Ähnlich war das bei Männern und Frauen. Fanden alle - also fast alle - normal, dass die Frau rechtlos war. Geschlagen und unterdrückt werden durfte. Ähnlich ist es hier damit, was der Adel sich erlauben darf.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Liebe Marie Lacrosse, wie lange hast du denn an der Trilogie geschrieben? Wie und wo hast du recherchiert. Ich kann mir vorstellen, das war nicht so einfach, wegen der doofen Zeiten. Man konnte ja nicht einfach mal schnell nach Wien reisen.


    Und gibt es ein reales Vorbild für das Cafè von Sophie's Onkel? Und womöglich ein Rezept der tollen Torte? Mir läuft beim Lesen immer das Wasser im Mund zusammen.

    Zur Recherche kann ich hier nur einen kurzen Abriss geben, sonst sprengt es die Länge des Beitrags ;)!

    Vier Regalmeter gekaufte Bücher, fünf Aktenordner mit Kopien aus dem Internet und von Fernleihen, zwei je dreiwöchige Recherchereisen nach Wien (jeweils in den Sommern 19 und 20). Was mir am meisten zu schaffen machte, war, dass die Österreicher a bisserl schlampert sind, wie sie selbst zugeben. Viele Quellen enthielten widersprüchliche Angaben. Deshalb schreibe ich in meinem Nachwort "Wahrheit und Fiktion" ja auch immer, was ich aus den Recherchen gemacht habe. Aber bitte möglichst nicht vor dem Ende des Buchs lesen (SPOILER!)


    Das Café Prinzess ist eine Mischung aus Demel und Café Central, für das klassische Kaffeehaus ist am ehesten das Hawelka Vorbid, das übrigens tatsächlich in der Dorotheergasse liegt und mir daher auch die Idee für den Standort gab. Wer sich für Fotos der Schauplätze interessiert, findet sie auf meiner Website http://www.marielacrosse.de.


    Und wie schon jemand unten sagte, das Rezept steht in Band 1 und 2 in der Klappe. Mittlerweile gibt es auch eins für die Orangentorte (kommt schon in Bd. 1 vor) , vom selben tollen Konditor (Martin Schönleben aus Puchheim). Das erscheint dann in der Klappe von Bd. 3.


    Aber die Grundideen für die Torten hatte ich. Der wunderbare Konditor hat sie dann zum Leben erweckt!^^Er führt sie auch rund um den ET jedes Buchs in seinem Café! Und ich konnte kein einziges Stück bislang probieren (wegen Sch-Corona):(. Aber meine Münchner Kontakte bestätigen, sie schmecken fantastisch!


  • Aber die Grundideen für die Torten hatte ich. Der wunderbare Konditor hat sie dann zum Leben erweckt!^^Er führt sie auch rund um den ET jedes Buchs in seinem Café! Und ich konnte kein einziges Stück bislang probieren (wegen Sch-Corona):(. Aber meine Münchner Kontakte bestätigen, sie schmecken fantastisch!

    Wow, du hast die Torten auch erfunden. Wie cool. Vor allem die Orangentorte interessiert mich total. Ich hoffe mal, das geht bald wieder mit in Wien vor Ort probieren.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zu 1). Möglicherweise habe ich mich mißverständlich ausgedrückt. Henriette Stein (und die anderen im Roman "Der Engel mit der Posaune", außer den historischen wie Kronprinz Rudolf etc.) ist eine fiktive Figur, genauso wie das Haus in der Seilerstätte 10 (auch wenn das dem Autor, der das immer wieder betont hat, kaum geglaubt wurde, und auch ich durchaus Probleme habe, das dem Autor zu glauben). Die Situation erschien mir in manchen Dingen ähnlich, daher der "Vergleich".


    Zu 2). Ich habe die erste Auflage, möglicherweise ist das schon berichtigt.

    Bei der Gelegenheit: S. 82, dier 11. Zeile von unten: müßte das da nicht "Richard" heißen? Ich habe den Satz mehrfach durchgelesen, mit "Rudolf" ergibt der für mich keinen Sinn, mit "Richard" aber schon.

    zu 1) Ich kenne das Buch leider nicht. Aber in einer ansonsten nicht sehr historisch wahrheitsgetreuen Fernsehproduktion über Kronprinz Rudolf tauchte tatsächlich die bei Brigitte Hamann (Rudolf-Biografie) nur kurz erwähnte Affäre mit dem Judenmädchen auf.Ich dachte, darauf bezöge sich vielleicht dein Beitrag. Ich habe tatsächlich nirgendwo sonst etwas darüber gefunden. Und den Film erst gesehen, als Bd. 1 schon auf dem Markt war, daher lohnte sich keine Nachrecherche mehr:)


    zu2) Und auf Seite 82 soll es wirklich "Rudolf" heißen: Der brütet dumpf vor sich hin über seine unglückliche Ehe, während sich Richard so seine Gedanken macht.

    Aber bitte gib' mir weiterhin Hinweise, wenn Dir etwas auffällt. Ich sammele alles und reiche es dann beim Verlag ein. Für Auflage 3 kommt es allerdings zu spät, die ist schon im Druck!:)


    Nochmal zum "Fürsten" Bismarck: An sich ist meine Lektorin päpstlicher als der Papst mit Titeln. Darüber hatten wir gerade bei Bd. 1 so manche Diskussion, da sie die Personen im Verzeichnis manchmal "korrekter" bezeichnete, als in meinen Quellen. Z.B. muss es richtig "Philipp von Sachsen-Coburg" heißen. Überall in den Quellen steht aber nur Philipp von Coburg. Nach heftigen Debatten fanden wir dann Komrpomisse.

    Aber dass ihr (und zwar dann im 3. Buch nacheinander, denn schon im 2. Weingut müsste es ja auch schon "Fürst" heißen) dieser Fauxpas passiert ist, macht mich nicht schadenfroh, (ich mag meine Lektorin sehr gern), aber lässte mich schmunzeln. Und natürlich steht es in meinen Quellen auch oft falsch!^^

  • Das mit dem Ringtheaterbrand hat mich höchst schockiert und musste ich auch erstmal googeln.

    Lieben Dank für Dein Gesamtfeedback:)

    Ich gehe nur auf einen Aspekt ein: Vom Ringtheaterbrand hatte ich vorher auch noch nie was gehört und war ebenfalls geschockt über die Details in den Quellen. Vor allem über so viel menschliches Versagen bei der Bekämpfung.

    Dass Marys Bruder Laszi dabei ums Leben kam, wusste ich natürlich auch nicht. Dramaturgisch toll für mich, aber natürlich zutiefst tragisch für die Familie Vetsera. Man sagt in meinen famileinnahen Quellen übrigens, dieser frühe Tod ihres Bruders habe auch Marys Verhältnis zum Tod sehr beeinflusst.

  • Wider Erwarten finde ich die immer wieder eingestreuten österreichischen Worte richtig toll. Ich fand bisher den Dialekt bzw. die seltsamen Worte, die dort genutzt werden, richtig schlimm :lache Ich meine, "Schlagobers" hört sich doch einfach nur seltsam an, oder? :S

    Anfangs hab ich ein wenig mit den Leuten gefremdelt, aber das hat sich total schnell gelegt. Jetzt gerade bin ich total verrückt nach dem Buch und würde am liebsten nicht aufhören bis ich fertig bin.


    Sophie tut mir mit ihrem Stiefvater richtig leid. Was für eine fürchterliche Person. Generell finde ich ihr Schicksal schlimm, also dass erst der Vater, dann der Bruder gestorben ist.

    Allerdings hatte ich sofort Lust Stammkundin im Kaffeehaus von Sophies Onkel zu werden NIcht nur, weil er so ein netter Mensch ist, sondern weil es einfach so schön klingt, dass ich dort gerne Zeit verbringen würde. Bei mir ist einfach direkt das Kopfkino angesprungen.


    Ich bin sehr dankbar für all die Hintergrundinformationen, die mir manches Wissen gegeben und manches aufgefrischt haben. Bei manchen Begriffen (Komtess zum Beispiel) wusste ich zwar, wer damit gemeint ist, aber mir war nicht klar von wann bis wann eine Frau Komtess ist. Ich habe mich nie wirklich mit der Bedeutung beschäftigt.


    Richard mag ich irgendwie, obwohl er sich gar nicht gut benimmt und auch sonst irgendwie nichts besonderes leistet. Ich wäre wohl auch verliebt in hn. Die Sache mit dieser Olga hat mich geärgert. Er hatte doch schon alle Fakten auf dem Tisch, was brauchte er denn noch um zu merken, wie die tickt? Ich kann euch ehrlich gesagt auch gar nicht sagen, warum ich ihn mag. Ich habe ja gelesen, dass er nicht dafür angelegt ist, ihn von Anfang an toll zu finden. Ich mag wohl Nicht-Sympathen :lache


    Kronprinz Rudolf habe ich gegoogelt. Aus dieser Zeit weiß ich fast gar nichts. Ich finde ihn schon irgendwie beeindruckend. Würde er in der heutigen Zeit leben, würde ich ihn sicher sehr mögen. Der passt irgendwie gar nicht so dahin. Ich habe übrigens noch nie einen Sisi-Film gesehen, einfach weil mich das noch nie so recht interessiert hat. Vielleicht hole ich das mal nach, wenn ich die Bücher gelesen habe. Vielleicht könnt ihr mir sagen, ob die nur Kitsch sind oder ob sie auch etwas Inhalt haben, der einem zeigt wie es damals war? Ich möchte nicht eine durch und durch verkitschte Story gucken, in der es nur um Liebe geht. Etwas Inhalt wäre auch schön.


    Ich lese auch immer Piefi :lache


    Zum Personenverzeichnis: Ich finde es gut zum Nachschlagen, aber eigentlich brauche ich das nicht. Es wird ja gut erklärt wer wer ist. Genauso ist es mit den "fremden" Worten. Entweder erschließen sie sich aus dem Zusammenhang oder sie werden erklärt. Marie Lacrosse Legt denn der Autor selber fest, ob es Personenverzeichnis und Begriffserklärungen gibt oder gibt der Verlag das vor? Oder gibt es eine Art ungeschriebene Regel ab wann man das tun sollte? Denn manchmal ist sowas sehr ausführlich vorhanden wie bei dir oder eben gar nicht.

    Die Karten liebe ich übrigens sehr. Obwohl ich im echten Leben gar keine Karten lesen kann (ums Verrecken kriege ich das nicht hin und ich finde, dass Navis/Handys ein Segen der heutigen Zeit sind), aber in Büchern möchte ich immer wissen, wo sich wer befindet.


    Ich brauche sowohl Handlung in einem Buch als auch Hintergrundinformationen, daher finde ich die Mischung sehr gelungen.


    Ich habe meinem Mann zu Weihnachten 2019 eine Reise nach Wien geschenkt und Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich wollte nie nach WIen, aber er ;) Jetzt bekomme ich auch so richtig Lust drauf. Hoffentlich klappt das im nächsten Frühjahr.

  • Ich meine jetzt nicht die Dialoge (mit denen hatte ich keine Probleme, die waren doch meist in Hochdeutsch, sondern Ausdrücke wie z. B. "Schlagobers" oder "Kleiner Schwarzer".

    Die empfinde ich jetzt als völlig normal. Mag sein, daß es daher kommt, daß ich früher öfter in Österreich war - aber für mich sind diese Begriffe sozusagen normal. Ebenso wie bsp. Karfiol für Blumenkohl

    Ich mag das irgendwie, ebenso wie den berühmten Wiener Dialekt - beim dem könnte ich stundenlang zuhören :grin



    Ich mag überigens den Sptzinamen Phiefi siehr gern - vermutlich weil er mich an Fipsi erinnert, die Dame, der ich vor 14 Jahren ihren Spitznamen verpaßt habe. :grin




    Was mir - warum auch immer - als erstes immer präsent ist wenn ich das Titelbild ansehe,. Die Dame auf dem Bild sieht aus wie Meret Becker.

    Daher habe ich dauernd überlegt, ob sie sich für das Cover hat ablichten, bzw. malen lassen.

    Gefällt mir daher besonders gut.



    Ansonsten bin ich mit den meisten einer Meinung, daß ich Richard bisher nicht mag. Für mich ein kleiner Bengel, der verwöhnt agiert und meint, nur weil er einen alten Namen hat, sich so viel finanzielles herausnehmen zu müssen.

    Ok, ich weiß, daß es damals so war - aber deswegen muß ich ihn ja (noch) nicht mögen.

    Wenn er schon Mizzis Ratschläge in den Wind schießt - selber Schuld.



    Über die Kindheit und Jugend Rudolfs kenne ich dank der Biographie von Brigitte Hamann über Elisabeth bereits einiges - auch wenn sich das Buch natürlich eher auf seine Mutter bezog.

    Wie Elisabeth und Franz Joseph sich ihren Kindern (Bis auf der kleinen Nachzüglerin Marie Valerie) damals gegenüber verhielten war zwar der Zeit geschuldet, aber trotzdem sehr sehr unschön.



    Am meisten liebe ich bisher die Szenen im Café - auch wenn ich nicht so unbedingt auf Torten und Süßes stehe, da überkommt selbst mich die Lust auf ein stück Kuchen :grin

    Ok, als Kaffeejunkie wäre ich dort ja eh willkommen.


    Und mir persönlich gefiel besonders die Szene bei dem Ball, als Sophie der Mutter Annelies ihre Blumen des Kortillons übergab.

    Das machte sie mir noch einmal sympathischer. Das Mitfühlende trotz des eigenen Kummers über Richards dämliches Vehalten.



    So, nu aber weiter - muß den Feiertag ausnutzen.

  • Abschnitt fertig gelesen.


    Bis hierher so ziemlich die einzige Figur, die mir sympathisch ist, ist Sophie.


    Rudolf ist eine tragische Figur, aber da ist nicht viel zu machen, weil sein Schicksal ja durch die Historie bestimmt ist. Und die ist nicht mehr zu ändern. Nach der Lektüre des Nachworts (schon letzte Woche) gehe ich davon aus, daß er weitgehend so dargestellt wird, wie er wohl gewesen ist (soweit sich das heute noch rekonstruieren läßt). Sinnigerweise habe ich mir nach der Erstlektüre des „Engel mit der Posaune“ die Biographie „Kronprinz Rudolf“ von Brigitte Hamann (die im Nachwort nicht ganz so gut weg kommt) gekauft, bisher aber noch nicht gelesen. Das könnte sich nun aber ändern.


    Richard. Was soll ich zu dem viel schreiben? Wie kann man nur so dumm sein, wie kann man sich nur dermaßen verschulden? Leichtlebiger junger Mann, das wird ihn vermutlich noch „teuer“ zu stehen kommen. Ich habe noch nicht vorgeschaut, vermute aber, daß die Lösung in einer Heirat mit eben jener Annelie bestehen wird, die früher beim Ball erwähnt wurde. Irgendwie würde ihm das recht geschehen.


    Olga hat meinen Erwartungen in jeder Hinsicht voll entsprochen. Mehr Kommentar braucht es dazu eigentlich nicht.


    Sophies Mutter. Ich schreibe lieber nichts, für deren Verhalten fehlt mir das Verständnis. Und ich möchte keine Energie aufbringen, das noch zu verstehen.


    Sophies Stiefvater. Auch zu dem eher kein Kommentar, da ich nicht sicher bin, ob ich beim Kommentieren die Contenance nicht verlieren würde. ;-) Mir graust es schon vor dem Moment, da er aus dem Ausland zurück kommt. Das könnte für Sophie dann übel werden.


    Eine Lichtgestalt ist der Onkel Stephan Danzer. Ich hoffe nur, daß Sophies Stiefvater dem keine Probleme bereiten wird, das würde dem nämlich ähnlich sehen. Mal abwarten.


    Ansonsten bin ich gut ins Buch hineingekommen, kann mir alles gut vorstellen. Auch hier fällt mir wieder der latent, mehr oder weniger untergründig vorhandene Antisemitismus auf. Das war damals anscheinend wirklich so, jedenfalls ist es mir inzwischen in mehreren Büchern begegnet (Romanen wie Sachbüchern).


    Was mir nicht geläufig war ist, daß es anscheinend schon damals Bestrebungen „Heim ins Reich“ gab (vgl. S. 119). Gab es die wirklich oder ist das nur hier im Roman so?

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • zu2) Und auf Seite 82 soll es wirklich "Rudolf" heißen: Der brütet dumpf vor sich hin über seine unglückliche Ehe, während sich Richard so seine Gedanken macht.

    Ich habe die Stelle jetzt zwei Mal gelesen; tut mir leid - für mich bezieht sich das "er" immer wieder auf Richard. Anders wäre es, wenn der Satz lauten würde:

    "Sie hat wahrlich kein leichtes Los, sinnierte Rudolf, während er dumpf vor sich hinbrütete."

    Dann "sinniert" für mich Rudolf, aber so, wie es da steht, sinniert für mich immer wieder Richard. Das "er" bezieht sich für mich immer auf jemand zuvor schon Genannten. Und das ist Richard:

    "Obwohl Stephanie, die immer plumper und unattraktiver wurde, Richard überhaupt nicht sympathisch war, tat ihm (also Richard, Anm. von mir) die Kronprinzessin wieder einmal leid. Sie hat wahrlich kein leichtes Leben, sinnierte er, während Rudolf dumpf vor sich hin brütete"



    Apropos Theaterbrand. Wenn ich von so etwas lese, muß ich immer an den 12. November 1987 denken. Am Abend zuvor war ich in einer grandiosen Vorstellung von Mozarts "Cosi fan tutte". Es war das erste und bisher einzige Mal, daß ich erlebt habe, daß die Ausstattung Applaus bekam! Als ich am 12. November morgens Nachrichten hörte, bin ich erstarrt. Die Frankfurter Oper war durch Brandstiftung einem Großbrand zum Opfer gefallen. Rund vier Stunden vor dem Brand war ich noch in dem Haus. Noch heute läuft es mir kalt den Buckel hinunter, wenn ich daran denke.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich finde den Wien-Flair in dem Buch total gut rüber gebracht. Mein Mann war vor drei Jahren für ein paar Monate in Wien, so dass ich einige Wochenenden dort verbracht habe und es ist einfach eine tolle Stadt mit Charakter. So kann ich mir sehr viele Orte gut vorstellen, auch z.B. die Heurigen, die ja schon sehr besonders sind.

  • Und wie schon jemand unten sagte, das Rezept steht in Band 1 und 2 in der Klappe. Mittlerweile gibt es auch eins für die Orangentorte (kommt schon in Bd. 1 vor) , vom selben tollen Konditor (Martin Schönleben aus Puchheim). Das erscheint dann in der Klappe von Bd. 3.


    Aber die Grundideen für die Torten hatte ich. Der wunderbare Konditor hat sie dann zum Leben erweckt!^^Er führt sie auch rund um den ET jedes Buchs in seinem Café! Und ich konnte kein einziges Stück bislang probieren (wegen Sch-Corona):(. Aber meine Münchner Kontakte bestätigen, sie schmecken fantastisch!

    :anbet Das finde ja genial! Ich glaube, ich setze Puchhheim mal auf meine Reise-Wunschliste.

  • Ich habe übrigens noch nie einen Sisi-Film gesehen, einfach weil mich das noch nie so recht interessiert hat. Vielleicht hole ich das mal nach, wenn ich die Bücher gelesen habe. Vielleicht könnt ihr mir sagen, ob die nur Kitsch sind oder ob sie auch etwas Inhalt haben, der einem zeigt wie es damals war?

    Die Weihnachts-Sissi-Filme, die schon ihren Kurznamen falsch schreiben, haben mit der historischen Realität so gut wie nichts zu tun. Vor allem vertuschen sie, dass Sisi schon nach 14 Tagen in ihrer Ehe zum ersten Mal todunglücklich war.

  • Legt denn der Autor selber fest, ob es Personenverzeichnis und Begriffserklärungen gibt oder gibt der Verlag das vor? Oder gibt es eine Art ungeschriebene Regel ab wann man das tun sollte? Denn manchmal ist sowas sehr ausführlich vorhanden wie bei dir oder eben gar nicht.

    Das waren meine eigenen Ideen. Ich hatte bislang bei all meinen Büchern, seien es die frühen bei Knaur oder die jetzigen bei Goldmann unter Marie Lacrosse überhaupt keine Probleme damit. :)Obwohl es gut und gern 15 - 20 Seiten mehr werden dadurch. Es ist mir allerdings schon aufgefallen, dass es bei vielen anderen Histos nicht so ist.

  • Auch hier fällt mir wieder der latent, mehr oder weniger untergründig vorhandene Antisemitismus auf.Das war damals anscheinend wirklich so, jedenfalls ist es mir inzwischen in mehreren Büchern begegnet (Romanen wie Sachbüchern).


    Was mir nicht geläufig war ist, daß es anscheinend schon damals Bestrebungen „Heim ins Reich“ gab (vgl. S. 119). Gab es die wirklich oder ist das nur hier im Romanso?

    Antisemitismus gab es leider nicht latent, sondern sehr manifest. Und genauso, wie ich ihn in Band 1 und später Band 3 beschreibe!:(

  • Die Weihnachts-Sissi-Filme, die schon ihren Kurznamen falsch schreiben, haben mit der historischen Realität so gut wie nichts zu tun. Vor allem vertuschen sie, dass Sisi schon nach 14 Tagen in ihrer Ehe zum ersten Mal todunglücklich war.

    Na, dann brauche ich die auch nicht gucken :lache