'Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre' - Seiten 001 - 150

  • Guten Morgen liebe Marita, ein Hallo in die Runde. Gestern bei strahlendem Sonnenschein zwei Stunden am See verbracht und Abschnitt eins weggelesen. Familie hat gestaunt, was ich für einen dicken Hinkelstein mitschleppe. :lache


    Die Geschichte liest sich herrlich. Man bekommt schnell ein Gefühl für die damalige Zeit und für die Verhältnisse, in denen die Protas leben. Ich war anfangs etwas überrascht, da Sophie ja noch ein Kind ist im ersten Teil. Ihre familiäre Situation ist nicht schön. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie so etwas für Kinder ist, wenn sie so einen despotischen Stiefvater haben und dadurch auch noch die Mutter Depressionen kriegt. Dem Kerl wünsche ich echt die Pest an den Hals. Gut, dass er jetzt weit weg statoniert ist. Da soll er gerne bleiben. Dafür scheint der Onkel ein großes Herz zu haben. Heute würde man wohl sagen verarmter Adel. Interessant ist ja auch, wie mancher zu einem Adelstitel gekommen ist. Das wurde ja in Österreich zeitweise eher inflationär verliehen, glaube ich.


    Und Richard muss sich erst mal die Hörner abstoßen. Dass er auch kein Kind von Traurigkeit ist und sich nicht um die Jungfräulichkeit seiner Eroberungen schert, ist für seine Zeit sicher zutreffend - fand ich aber trotzdem nicht besonders nett. Wie schnell er Olga hörig wird und dann einen riesigen Schuldenberg aufhäuft. (Na, da muss er noch arbeiten an sich, damit er für mich ein richtiger "Held" wird. ) ;) Wie der jetzt behoben wird, ist wohl klar. Hier muss eine Ehefrau mit Geld her. :(


    Über den Kronprinzen Rudolf habe ich erst mal gründlich gegoogelt - auch wenn ich mich dadurch ein wenig selber gespoilert habe, aber das meiste wusste ich ja schon. ;) Dessen Kindheit war auch sehr schwierig. Man vergisst das leicht, wenn man an die kitschigen Sisi-Filme denkt. Das der Mann schwierig wurde, ist tatsächlich hausgemacht von seinem überstrengen Vater und der schwierigen Mutter.

    Das mit den Geschlechtskrankheiten ist in diesen Kreisen weit verbreitet gewesen. Die hatten mit Gonorrhoe noch Glück, denn bei Syphilis war der Spaß ja endgültig vorbei. Auch hier eine fürchterliche Ehe zwischen Rudolf und Stephanie. Gibt ja bis jetzt gar keine glücklichen Paare in dieser Geschichte. =O


    Bin gespannt, ob Sophie und Richard im nächsten Abschnitt wieder aufeinander treffen. Aus Sophie dürfte ja jetzt langsam eine junge Dame geworden sein.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich habe auch schon gestern mit dem Buch begonnen... bin mit diesem Abschnitt erst zu 2/3 durch, aber ich schreibe hier schon mal meine Eindrücke bis dahin.


    Den Anfang mit Sophie als Kind im Kaffeehaus fand ich toll - da wäre ich am liebsten sofort eingekehrt und hätte ein Stück Torte gegessen!


    Mit dem Spitznamen Phiefi habe ich so meine Probleme, ich lese immer Piefi, aber man spricht das bestimmt eher Fiefi aus, oder? Und wenn ich dann Piefi im Kopf habe, muss ich immer an Piefke denken.


    Über den Kronprinzen Rudolf habe ich erst mal gründlich gegoogelt - auch wenn ich mich dadurch ein wenig selber gespoilert habe, aber das meiste wusste ich ja schon. ;) Dessen Kindheit war auch sehr schwierig. Man vergisst das leicht, wenn man an die kitschigen Sisi-Filme denkt. Das der Mann schwierig wurde, ist tatsächlich hausgemacht von seinem überstrengen Vater und der schwierigen Mutter.

    Ich lass mich da mal überraschen, weiß auch bisher nicht allzu viel über Rudolf und bin gefühlt die Einzige, die noch nie einen Sisi-Film geguckt hat.

    Aber wenn Rudolph da so laut jammernd durch die dunklen Straßen läuft, könnte das noch interessant werden.

    Ich musste Hradschin googlen.


    Soso, Richard ist stolz darauf, dass er noch keine geschwängert hat. Ich glaube ja eher, dass er es einfach nicht erfahren hat. :rolleyes:


    Das Buch liest sich gut, aber ich bin noch nicht so richtig angekommen durch die Zeitsprünge und die vielen Personen.

  • Ich bin auch erstaunlich gut und schnell in die Geschichte reingekommen. Mein erster Eindruck ist auf jeden Fall noch positiver als beim Weingut. Allerdings mag ich Wien und die Zeit auch sehr gerne!


    Ich habe in Wien auch das Sisi-Museum mir angeschaut, wo ihre Figur nicht nur verkitscht dargestellt wurde. Ich konnte sogar ihre privaten Räume sehen, die in sofern besonders waren, weil sie Sportgeräte dort eingebaut hat, wie bspw. eine Sprossenwand. Sie war ja wirklich fanatisch, was ihren Körper anging. Heute würde man ihr eine Magersucht diagnostizieren. Rudolf habe ich allerdings nur vom Musical "Elisabeth" in Erinnerung. Ich bin gespannt, wie sich das noch weiterentwickelt und war ein wenig überrascht, wie nah wir an der Kaiserfamilien tatsächlich sind. Auch hätte ich Rudolf gar nicht so "modern" eingeschätzt.


    Richard ist mir bisher noch gar nicht sympathisch. Seine Frauengeschichten sprechen nicht für ihn. Höchstens sein Benehmen, aber das führe ich auch eher auf seine Erziehung zurück. Die Geschichte mit Olga ist besonders bitter, aber auch hier hält sich mein Mitleid in Grenzen. Es gab so viele Warnhinweise, aber er hat sie alle missachtet. Ja, rosarote Brille ... Aber dennoch


    Sophie hingegen ist mir sehr sympatisch. Auch wenn ich Mitleid mit ihr habe, bei der Familiengeschichte. Ihr Stiefvater ist wirklich ätzend und so ganz konnte ich nicht nachvollziehen, dass Sophies Mutter wieder so schnell geheiratet hat...

    chiclana

    Das mit dem Spitznamen geht mir ähnlich. Hm.

  • Richard ist mir bisher noch gar nicht sympathisch. Seine Frauengeschichten sprechen nicht für ihn. Höchstens sein Benehmen, aber das führe ich auch eher auf seine Erziehung zurück. Die Geschichte mit Olga ist besonders bitter, aber auch hier hält sich mein Mitleid in Grenzen. Es gab so viele Warnhinweise, aber er hat sie alle missachtet. Ja, rosarote Brille ... Aber dennoch

    Nachdem Sophia ja schon so viel jünger ist als ich vermutet hätte, frage ich mich, wie alt Richard ist. Höchstwahrscheinlich ja auch noch ein Jungspund. Ich weiß, wie meine Söhne mit 20 waren - Kindsköpfe halt - und deshalb bin ich mit Richard etwas milder. :) Gar nicht so schlecht, wenn er sich erst mal die Hörner abstößt und auch schlechte Erfahrungen machen muss. Umso mehr wird er eine ehrliche kluge warmherzige Frau schätzen. ;) Ich mag es ja, wenn Charaktere eine Entwicklung durchmachen und Männer wie guter Käse gerne noch etwas reifen. Nur stinken sollten sie nicht so. :lache

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zwar bin ich noch nicht sehr weit, aber dennoch schon ein erster Eindruck.


    Schon letzte Woche ( :rolleyes ) hatte ich das Nachwort gelesen, und da kamen mir einige Namen bekannt vor. Da war doch...? Richtig, nur ein paar Stellen nachlesen ... festgelesen. Das ist mir so schon seit vielen Monaten nicht mehr passiert. Zumal mit einem Buch, das ich schon einmal gelesen habe: Ernst Lothars „Der Engel mit der Posaune“ über das Schicksal der Bewohner des Hauses in Wien, Seilerstätte 10. Ursprünglich hatte Kronprinz Rudolf Henriette Stein gefragt, ob sie mit ihm in den Tod gehen wolle. Doch die wollte nicht, auch wenn sie ihn liebte. Am Tag, an dem sie dann Franz Alt (und damit in die Familie in der Seilstätte 10 ein-) heiratet, nimmt sich der Kronprinz das Leben. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.


    Mit einigen Änderungen hätte hier auf S. 38 die Erzählung von dem „Judenmädchen“ auf Henriette Alt geb. Stein zutreffen können. Die Szene war mir darob fast schon unheimlich.


    Aber von Anfang an.


    Zunächst habe ich mir das Personenverzeichnis zu Beginn angesehen - das hat ja schon tolstoihafte Ausmaße! „Krieg und Frieden“ fiel mir da ein, dort ist das Personenverzeichnis ähnlich umfangreich. Wenn ich das „Personal“ dort „bewältigt“ habe, sollte mir das hier auch gelingen.


    Allerdings, so leid, mir es tut, aber schon im Personenverzeichnis ist ein Fehler. Seite 18: das Buch setzt 1879 ein. Bismarck wurde 1871 in den erblichen Fürstenstand erhoben, es müßte da also Otto Fürst von Bismarck stehen. ( Biographie hier )

    Und Seite 37, in der 4. Zeile von unten, im Wort „und“ ist das „w“ zuviel.


    Positiv ist mir aufgefallen, daß sich die Sprache (bzw. Ausdrucksweise) der Zeit anpaßt, in welcher die Handlung spielt (z. B. „Figurine eines Mohren“ auf S. 26). Und daß passenderweise Austriacismen verwendet werden. Ich entsinne mich, zu Zeiten, als ich als Verlagsvertreter für verschiedene Verlage unterwegs war - darunter auch österreichische - gab es dazu immer Diskussionen, denn zumindest damals war das in Deutschland (im Buchhandlél) ein Verkaufshindernis.


    Mehr dann, wenn ich weiter im Buch bin.



    Mit dem Spitznamen Phiefi habe ich so meine Probleme, ich lese immer Piefi, aber man spricht das bestimmt eher Fiefi aus, oder? Und wenn ich dann Piefi im Kopf habe, muss ich immer an Piefke denken.

    :write Geht mir ähnlich.


    frage ich mich, wie alt Richard ist.

    Richard ist zu Beginn des Buches 19 (vgl. S. 40).



    ASIN/ISBN: 3552057684

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Positiv ist mir aufgefallen, daß sich die Sprache (bzw. Ausdrucksweise) der Zeit anpaßt, in welcher die Handlung spielt (z. B. „Figurine eines Mohren“ auf S. 26).Und daß passenderweise Austriacismen verwendet werden. Ich entsinne mich, zu Zeiten, als ich als Verlagsvertreter für verschiedene Verlage unterwegs war - darunter auch österreichische - gab es dazu immer Diskussionen,denn zumindest damals war das in Deutschland (im Buchhandlél) ein Verkaufshindernis.

    Wenn alle Dialoge so wären, dann wäre es für mich fast ein Lesehindernis. Aber so eingestreut finde ich es sehr passend. Dialekte gehören für mich schon rein in ein Buch aber in einem Maße, welches meinen Lesefluss nicht stört. Ich mag auch keine Bücher, in denen die Dialoge und womöglich sogar die Texte gänzlich in Bayerisch sind (und dessen bin ich ja durchaus mächtig). :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich meine jetzt nicht die Dialoge (mit denen hatte ich keine Probleme, die waren doch meist in Hochdeutsch, sondern Ausdrücke wie z. B. "Schlagobers" oder "Kleiner Schwarzer".

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich meine jetzt nicht die Dialoge (mit denen hatte ich keine Probleme, die waren doch meist in Hochdeutsch, sondern Ausdrücke wie z. B. "Schlagobers" oder "Kleiner Schwarzer".

    Achso. Ja, die Begriffe sind mir als Münchnerin sehr geläufig. :) Die bemerke ich kaum. Aber ja, die sind sehr passend.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Gestern Abend im Bett habe ich dann die restlichen 50 Seiten in diesem Abschnitt verschlungen - auch wenn dieser dicke Wälzer definitiv kein Bett-Buch ist. :-)

    Mittlerweile bin ich auch vollends in der Geschichte drin und die Seiten flogen nur so dahin.


    Richard geht mir auf die Nerven, ich fands irgendwas zwischen peinlich und lustig, wie er auf diese Olga reingefallen ist, aber ich halte nicht viel von ihm. Er ist zwar noch jung, aber so dämlich muss man doch trotzdem nicht sein. Und diese Selbstverständlichkeit mit der er ständig mit irgendwelchen Mädels ins Bett steigt...


    Sophie hingegen ist mir sehr sympatisch. Auch wenn ich Mitleid mit ihr habe, bei der Familiengeschichte. Ihr Stiefvater ist wirklich ätzend und so ganz konnte ich nicht nachvollziehen, dass Sophies Mutter wieder so schnell geheiratet hat...

    :writeJa, diese Heirat verstehe ich auch nicht wirklich. Sie hätte doch auch als Witwe Geld gehabt und sich lieber in Ruhe jemand aussuchen können als sich zum Gespött zu machen.


    Sophie mag ich sehr gern!


    Ja, die österreichischen Begriffe finde ich auch sehr passend. Das ist für mich aber auch was anderes als so ein bemühtes im Dialekt schreiben. Manche Dinge heißen in Österreich eben einfach anders.

  • Ja, diese Heirat verstehe ich auch nicht wirklich. Sie hätte doch auch als Witwe Geld gehabt und sich lieber in Ruhe jemand aussuchen können als sich zum Gespött zu machen.

    Richard geht mir auf die Nerven,

    Ihr geht ja sehr hart ins Gericht mit den Figuren. :/ Ich seh das echt ganz anders. Ich kenne viele Frauen aus den älteren Generationen, die nicht allein sein können/wollen und die sich sehr über den Mann identifizieren. Das war damals oft noch so. Vor allem in der gehobenen Gesellschaft. Und sie war ja noch jung für eine Witwe. Sie wollte vielleicht auch einen Mann an ihrer Seite. ;) 'Sicher hatte er eine Werbephase, in der er umgänglicher war. Sie hätte sich wohl länger prüfen sollen. Aber nachher ist man immer schlauer.

    Und wie gesagt, Richard ist ein Mann seiner Zeit. Und das mit Mädels im Bett, naja, das ist doch heute auch nicht anders. Jung und ungebunden ist da ja eigentlich nichts dagegen zu sagen - heutzutage. Leider gab es damals keine Verhütung und so mussten das die Frauen ausbaden, wenn was schief ging. Aber mir hat mein Vater - auch kein Kind von Traurigkeit vor seiner Ehe :grin - das mit den koitus interuptus erklärt und dass das zumindest bei ihm hervorragend funktioniert hätte. Mir wäre das natürlich zu riskant. :P

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ihr geht ja sehr hart ins Gericht mit den Figuren. :/ Ich seh das echt ganz anders. Ich kenne viele Frauen aus den älteren Generationen, die nicht allein sein können/wollen und die sich sehr über den Mann identifizieren. Das war damals oft noch so. Vor allem in der gehobenen Gesellschaft. Und sie war ja noch jung für eine Witwe. Sie wollte vielleicht auch einen Mann an ihrer Seite. ;) 'Sicher hatte er eine Werbephase, in der er umgänglicher war. Sie hätte sich wohl länger prüfen sollen. Aber nachher ist man immer schlauer.

    Und wie gesagt, Richard ist ein Mann seiner Zeit. Und das mit Mädels im Bett, naja, das ist doch heute auch nicht anders. Jung und ungebunden ist da ja eigentlich nichts dagegen zu sagen - heutzutage. Leider gab es damals keine Verhütung und so mussten das die Frauen ausbaden, wenn was schief ging. Aber mir hat mein Vater - auch kein Kind von Traurigkeit vor seiner Ehe :grin - das mit den koitus interuptus erklärt und dass das zumindest bei ihm hervorragend funktioniert hätte. Mir wäre das natürlich zu riskant. :P

    Ja, dass Sophies Mutter nicht alleine bleiben wollte, kann ich schon nachvollziehen. Nur eben nicht, dass sie gefühlt den Erstbesten genommen hat. Und dann auch noch unter ihrem Stand, wo doch der Stand so wichtig war.

    Mann seiner Zeit oder nicht, ich mag Richard nicht sonderlich. Ich fands zwar mal nett, dass der Mann die Frau anhimmelt und unter Realitätsverlust leidet, aber generell kann ich mit solchen Gefühlsverwirrungen wenig anfangen.

  • Ich habe in Wien auch das Sisi-Museum mir angeschaut, wo ihre Figur nicht nur verkitscht dargestellt wurde. Ich konnte sogar ihre privaten Räume sehen, die in sofern besonders waren, weil sie Sportgeräte dort eingebaut hat, wie bspw. eine Sprossenwand. Sie war ja wirklich fanatisch, was ihren Körper anging. Heute würde man ihr eine Magersucht diagnostizieren. Rudolf habe ich allerdings nur vom Musical "Elisabeth" in Erinnerung. Ich bin gespannt, wie sich das noch weiterentwickelt und war ein wenig überrascht, wie nah wir an der Kaiserfamilien tatsächlich sind. Auch hätte ich Rudolf gar nicht so "modern" eingeschätzt.

    Sisis Leben ist das Hauptmotiv von Band 2! Bitte nicht schon zuviel verraten! Vieles in diesem Abschnitt spielt dort nämlich eine Rolle!;)

  • Richard ist mir bisher noch gar nicht sympathisch. Seine Frauengeschichten sprechen nicht für ihn. Höchstens sein Benehmen, aber das führe ich auch eher auf seine Erziehung zurück. Die Geschichte mit Olga ist besonders bitter, aber auch hier hält sich mein Mitleid in Grenzen. Es gab so viele Warnhinweise, aber er hat sie alle missachtet. Ja, rosarote Brille ... Aber dennoch


    Sophie hingegen ist mir sehr sympatisch. Auch wenn ich Mitleid mit ihr habe, bei der Familiengeschichte. Ihr Stiefvater ist wirklich ätzend und so ganz konnte ich nicht nachvollziehen, dass Sophies Mutter wieder so schnell geheiratet hat...

    chiclana

    Das mit dem Spitznamen geht mir ähnlich. Hm.

    Richard ist mir bisher noch gar nicht sympathisch. Seine Frauengeschichten sprechen nicht für ihn. Höchstens sein Benehmen, aber das führe ich auch eher auf seine Erziehung zurück. Die Geschichte mit Olga ist besonders bitter, aber auch hier hält sich mein Mitleid in Grenzen. Es gab so viele Warnhinweise, aber er hat sie alle missachtet. Ja, rosarote Brille ... Aber dennoch


    Ihr Stiefvater ist wirklich ätzend und so ganz konnte ich nicht nachvollziehen, dass Sophies Mutter wieder so schnell geheiratet hat...

    Richard soll auch anfangs gar nicht sympathisch sein! Typische junge Männer dieser Zeit waren es nämlich nicht!:)


    Und viele Frauen fühlten sich ohne Ehemann nur "halb"! Und Arthur hat Henriette außerdem getäuscht und ihr nur so lange Liebe vorgegaukelt, bevor er sie als Ehemann in seinen Fängen hatte.

  • Nachdem Sophia ja schon so viel jünger ist als ich vermutet hätte, frage ich mich, wie alt Richard ist. Höchstwahrscheinlich ja auch noch ein Jungspund. Ich weiß, wie meine Söhne mit 20 waren - Kindsköpfe halt - und deshalb bin ich mit Richard etwas milder. Gar nicht so schlecht, wenn er sich erst mal die Hörner abstößt und auch schlechte Erfahrungen machen muss. Umso mehr wird er eine ehrliche kluge warmherzige Frau schätzen. Ich mag es ja, wenn Charaktere eine Entwicklung durchmachen und Männer wie guter Käse gerne noch etwas reifen. Nur stinken sollten sie nicht so.

    Nachdem Sophia ja schon so viel jünger ist als ich vermutet hätte, frage ich mich, wie alt Richard ist. Höchstwahrscheinlich ja auch noch ein Jungspund. Ich weiß, wie meine Söhne mit 20 waren - Kindsköpfe halt - und deshalb bin ich mit Richard etwas milder. Gar nicht so schlecht, wenn er sich erst mal die Hörner abstößt und auch schlechte Erfahrungen machen muss. Umso mehr wird er eine ehrliche kluge warmherzige Frau schätzen. Ich mag es ja, wenn Charaktere eine Entwicklung durchmachen und Männer wie guter Käse gerne noch etwas reifen. Nur stinken sollten sie nicht so.

    Genauso wollte ich es konzipieren!:)


  • Mit einigen Änderungen hätte hier auf S. 38 die Erzählung von dem „Judenmädchen“ auf Henriette Alt geb. Stein zutreffen können. Die Szene war mir darob fast schon unheimlich.


    Allerdings, so leid, mir es tut, aber schon im Personenverzeichnis ist ein Fehler. Seite 18: das Buch setzt 1879 ein. Bismarck wurde 1871 in den erblichen Fürstenstand erhoben, es müßteda also Otto Fürst von Bismarck stehen. ( Biographie hier )

    Und Seite 37, in der 4. Zeile von unten, im Wort „und“ ist das „w“ zuviel.


    Positiv ist mir aufgefallen, daß sich die Sprache (bzw. Ausdrucksweise) der Zeit anpaßt, in welcher die Handlung spielt (z. B. „Figurine eines Mohren“ auf S. 26).

    ad 1: Leider habe ich in meinen Quellen nichts zur Identität des Judenmädchens entdeckt und ihr daher dn fiktiven Namen Rebecca gegeben! Aber es könnte die sein, deren Namen Du kennst, denn sie starb ja kurz nach ihrer Zwangsverheiratung.


    ad2: Lieben Dank! Dass das meiner Lektorin durchgegangen ist mit dem Fürstentitel, ist allerdings ein Wunder! Aber nobody is perfect! Nehme es in die Liste der Korrekturen auf! Natürlich auch den Tippfehler.


    ad3: Ich halte gar nichts davon, unzeitgemäße Begriffe in historsischen Romanen zu verwenden, nur weil man sie heute als diskriminierend empfindet!

  • Wenn alle Dialoge so wären, dann wäre es für mich fast ein Lesehindernis. Aber so eingestreut finde ich es sehr passend. Dialekte gehören für mich schon rein in ein Buch aber in einem Maße, welches meinen Lesefluss nicht stört. Ich mag auch keine Bücher, in denen die Dialoge und womöglich sogar die Texte gänzlich in Bayerisch sind (und dessen bin ich ja durchaus mächtig).

    Wenn alle Dialoge so wären, dann wäre es für mich fast ein Lesehindernis. Aber so eingestreut finde ich es sehr passend. Dialekte gehören für mich schon rein in ein Buch aber in einem Maße, welches meinen Lesefluss nicht stört. Ich mag auch keine Bücher, in denen die Dialoge und womöglich sogar die Texte gänzlich in Bayerisch sind (und dessen bin ich ja durchaus mächtig).

    Da gab's strenge Auflagen vom Verlag, wie viel Dialekt reindarf und wie ausgeprägt! Habe mich mit den Dialektpassagen dann durchgesetzt und von der 3. Auflage sind sie auch von einer echten Wienerin korrigiert, die mir das angeboten hat! Aber Ihr habt wahrscheinlich noch Bücher der 2. Auflage, da ist der Dialekt leider noch fehlerhaft! In Band 2 wird's dann von Anfang an so, wie es sein sollte bzw. wie es mir erlaubt worden ist! Eben aus Gründen des Leseflusses!