'Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre' - Seiten 151 - 312

  • Gerade habe ich bis Seite 196 gelesen und die Seiten flogen nur so dahin.


    Richard steht bisher nicht ganz so im Vordergrund und wirkt normaler und sympathischer. Im Vergleich zu Franz Ferdinand auch nicht allzu schwer. Dieses Pferderennen war ja eine fiese Szene.


    Sophie mag ich immer noch sehr gern. Ist das auf Seite 186 ein Tippfehler als der Stiefvater sie Sophia nennt?

    Und mir gefallen die Szenen im Cafe! Ich mag die Torten, die Räumlichkeiten und den Onkel!


    Stellenweise sind es mir zu viele Fakten, ähnlich wie zu Beginn des Buches. Zum Beispiel die Verwandtschaftsverhältnisse der Gräfin Larisch auf Seite 171. Das weiß ich auf der nächsten Seite schon nicht mehr, sorry.


    Veilchensorbet würde ich ja gern mal kosten! Als Kind habe ich ab und zu mal Veilchenpastillen bekommen, die fand ich toll.


    Interessant fand ich, dass damals schon Kehlkopfkrebs diagnostiziert werden konnte.


    Die Schwärmerei von Mary für Rudolph...oje, so ein alter Mann mit so vielen Problemen für das junge Ding. Aber Hauptsache der Adelstitel stimmt...


    Freue mich aufs Weiterlesen.

  • Oonalaily falls du Hilfe beim Zitieren brauchst, gib Bescheid. ;) Du darfst deinen Text nicht IN das Zitierfeld schreiben, denn dann funktioniert das nicht richtig mit der Zitierfunkttion.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Eine Zeitlang dachte ich ja, Rudolf wäre manisch-depressiv. Aber jetzt ist es wohl eher die Tatsache, dass er an Syphillis erkrankt ist und darüber verzweifelt. Vielleicht ist es auch ein bisschen von beiden. Depressiv erscheint er mir auf jeden Fall. Ist jetzt sein Wunsch, dass sich eine junge Frau - egal welche - mit ihm umbringt, selbstsüchtig oder ist er nur "feige"? Dass er Mizzi das Leiden ersparen will, nehme ich ihm nicht ab.


    Ich muss bei all dem an das Buch und Theaterstück von Ferndinand von Schirach denken. Gott. Habt ihr das zufällig auch gesehen/gelesen. Da geht es ja darum, ob ein Mensch das recht hat, sich zu töten und ob er jemanden um Unterstützung bitten darf. Also speziell einen Arzt. Da Rudolf geistig und körperlich krank zu sein scheint, müsste man versuchen, ihn psychisch zu unterstützen. Richard und Mizzi sind damit auf jeden Fall überfordert. Und die Eltern bemerken nichts? Oder es kümmert sie nicht? Dieser Adel war schon ziemlich verkorkst, findet ihr nicht? Diese ganzen Zwänge. Wer was wann anziehen darf. Wie, wo und mit wem eine junge unverheiratete Frau ausgehen darf. All dieses Getuschel und der Neid und nur den Schein wahren. Für mich wäre das nichts. Ich wäre sicher eine von denen, die ständig aus dem Rahmen fallen oder in Fettnäpfchen treten.

    Da wären wir bei Mary, die sich ja auch irgendwie auflehnt. Allerdings vor allem, weil sie Rudolf erobern will. Sie erinnert mich an einen Teenager, der auf eine Boygroup steht. (Die immer kreischen und in Ekstase in Ohnmacht fallen.) Die hat sich da richtig reingesteigert. Und jetzt gefällt ihr auch noch das Selbstmörder-Bild.


    Marie Lacrosse gibt es hier recherchierbares Material über Mary und ihre Gedanken? Briefe etc.? Ich bin auch überrascht, dass Rudolf wohl seine Ehe annulieren wollte. Mir leuchtet nämlich nicht ganz ein, was Mary sich erhoffte. Mehr wie eine Mätresse habe ich nicht für sie gesehen. Aber wahrscheinlich hat sie da gar nicht drüber nachgedacht. Sie war halt noch sehr jung.


    Richard hat in diesem Abschnitt an Profil gewonnen. Er versucht zumindest, Sophie nicht anzulügen und sich soweit möglich von ihr fernzuhalten. Einerseits fände ich es nett, wenn ihm jemand steckt, dass Sophie auch eine Mitgift bekommen würde. Andererseits auch wieder blöd. Er soll sie ja nicht des Geldes wegen lieben. :gruebel Ich bin gespannt, ob er die eisige Amalie wirklich heiratet.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Bei mir ist es eher anders herum. Rein "handlungsgetriebene" Bücher mag ich eher nicht, da fühle ich mich zu sehr gehetzt. Ich habe etwa die Hälfte des Abschnitts, ich persönlich finde Handlung und Fakten in ausgewogenem Verhältnis.

    Ich meine damit nicht, dass ich nur Handlung möchte, aber manche Infos sind für mich einfach zu verstrickt, als dass sie mich animieren noch mehr darüber zu erfahren. Und andere Infos haben für mich, nichts mit der restlichen Handlung zu tun und sind somit unwichtig - so empfinde ich es zumindest.

    Beispiel: Veilchensorbet - welche Auswirkung hat diese Info auf den Rest des Buches? Bis jetzt keine. Schön, dass es das damals gab, aber für mich zu viel Drumherum um das Veilchensorbet.

    Weiteres Beispiel: Der "ausgeschmückte" Tod von Marys Vater. Auch diese Details haben mit dem Rest des Buchs nichts zu tun. Er ist tot, sie tangiert dies sehr wenig und letzten Endes ist dieser Tod der Anlass dafür, dass sie die ihr verhasste Farbe Schwarz tragen soll. Warum so viele Worte für so wenige nachträgliche Folgen? Wenn Mary unter diesem Verlust leiden würde und Hilfe von ihrer Freundin Sophie braucht, dann würde ich es nachvollziehen können. So leider nicht.


    Am Anfang dieses Abschnitts hat mich weiterhin der Satzbau gestört mit den Sätzen die enden, obwohl sie nicht enden. Zum Ende hin ließ dies allerdings nach, somit konnte ich dem Lesefluss freien Lauf lassen. Auch mehr Handlung kam zum Ende des Abschnitts auf - sehr schön.


    Mary denkt nur an sich und ihr Wohl - heutzutage würde man sie als "verzogene Göre" bezeichnen. Aber irgendwie macht sie der Auftritt im Theater sehr sympathisch. Nicht nur der Mann, auch die Frau kann mal die Initiative ergreifen. ;) Und warum dem eigenen Glück nicht ein wenig auf die Sprünge helfen? 8o Wir als Leser wissen, dass es höchstwahrscheinlich nicht ihr Glück ist, aber sie selbst glaubt daran.


    Sophie ist mir in diesem Abschnitt zu ruhig und zu sehr im Hintergrund - dafür hat Richard hier mehrere Auftritte.

    Eine Frau / einen Mann zu ehelichen, um die Schulden zu begleichen war damals so und ist wahrscheinlich in manchen heutigen Ländern und Gegenden noch immer so. Liebe ist in unserer Welt nicht immer der Grund einer Hochzeit - damals wie heute. Ich kann Richard seine Eltern verstehen, dass sie zum Ausgleich der Schulden (die er ja auch selbst verursacht hat) einen Ausgleich haben wollen. Und in diesem Fall ist es die Hochzeit mit seiner Cousine Amalie. Ich bin gespannt, wie Sophie und Richard noch zueinander finden.


    Rudolf ist für mich eine Person im Buch, mit der ich nicht so wirklich viel anfangen kann. Er ist für mich kein greifbarer Charakter.

    Auch Henriette ist mir zu wehleidig und angsterfüllt. Ebenfalls ein Charakter, der bei mir keine Pluspunkte sammeln kann.


    Marie Lacrosse Auf Seite 188 im oberen Abschnitt steht:

    Zitat

    ...in ihrem leeren Salon und würde in ihrem wöchentlichen Brief, auf dem Arthur bestand, eine...

    Heißt es nicht "auf den Arthur bestand"?

  • Rudolf ist für mich eine Person im Buch, mit der ich nicht so wirklich viel anfangen kann. Er ist für mich kein greifbarer Charakter.

    Auch Henriette ist mir zu wehleidig und angsterfüllt. Ebenfalls ein Charakter, der bei mir keine Pluspunkte sammeln kann.

    Rudolf finde ich sehr greifbar. Über ihn gibt es ja sicher auch viel Material zur Recherche. Seine Krankheit und seine Jugend machen ihn zu einem Mann mit Depressionen oder zumindest starken Stimmungsschwankungen.


    Über Henriette schreibt Marie im ersten Abschnitt ja, dass sie eine typische adelige Ehefrau ihrer Zeit war. Wie überhaupt alle Personen für typische VertreterINNEN ihrer Zeit stehen - vor allem die fiktiven. So verstehe ich die Erklärungen der Autorin und ich finde, das kommt von Abschnitt zu Abschnitt mehr durch. Eine Art Sittengemälde.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • hollyhollunder Leider kann ich mit Rudolf nichts anfangen. Ich kann nicht sagen, woran es direkt liegt, aber ich lese über ihn und es berührt mich nicht. Gleiches in Hinblick auf Henriette. Ich kann mir vorstellen, dass sie eine typische, adlige Ehefrau ist, aber dennoch kommt bei mir keine Gefühlsregung zustande, wenn ich über sie lese.



  • Da wären wir bei Mary, die sich ja auch irgendwie auflehnt. Allerdings vor allem, weil sie Rudolf erobern will. Sie erinnert mich an einen Teenager, der auf eine Boygroup steht. (Die immer kreischen und in Ekstase in Ohnmacht fallen.) Die hat sich da richtig reingesteigert. Und jetzt gefällt ihr auch noch das Selbstmörder-Bild.


    Marie Lacrosse gibt es hier recherchierbares Material über Mary und ihre Gedanken? Briefe etc.? Ich bin auch überrascht, dass Rudolf wohl seine Ehe annulieren wollte. Mir leuchtet nämlich nicht ganz ein, was Mary sich erhoffte. Mehr wie eine Mätresse habe ich nicht für sie gesehen. Aber wahrscheinlich hat sie da gar nicht drüber nachgedacht. Sie war halt noch sehr jung.


    Richard hat in diesem Abschnitt an Profil gewonnen. Er versucht zumindest, Sophie nicht anzulügen und sich soweit möglich von ihr fernzuhalten. Einerseits fände ich es nett, wenn ihm jemand steckt, dass Sophie auch eine Mitgift bekommen würde. Andererseits auch wieder blöd. Er soll sie ja nicht des Geldes wegen lieben. Ich bin gespannt, ob er die eisige Amalie wirklich heiratet.

    Mary hat mich auch genau daran erinnert! Wobei Rudolf tatsächlich DER Schwarm der Wiener Madln war. Kann ich gar nicht verstehen, mein Typ wäre er nicht gewesen.


    Zu Mary: Vieles von dem, was ich sie im Laufe des Bands 1 sagen und tun lasse, sind authentische Zitate und Verhaltensweisen (z.B. ihre Einstellung zum Gemälde "die Lebensmüden"). Briefe von ihr sind erhalten an ihre Brieffreundin Hermine Tobis, die ich im Buch durch Sophie ersetzt habe und der sie daher vieles sagt, das sie ihrer Bireffreundin schrieb (mehr dazu im Nachwort).


    Und Marys Originalabschiedsbriefe aus Mayerling fand man erst 2015 (!!) in einem Wiener Bankschließfach, insofern sind sie erst in den jüngsten Quellen überhaupt erwähnt. Im Buch zitiere ich sie wortwörtlich.

  • Beispiel: Veilchensorbet - welche Auswirkung hat diese Info auf den Rest des Buches? Bis jetzt keine. Schön, dass es das damals gab, aber für mich zu viel Drumherum um das Veilchensorbet.

    Weiteres Beispiel: Der "ausgeschmückte" Tod von Marys Vater. Auch diese Details haben mit dem Rest des Buchs nichts zu tun. Er ist tot, sie tangiert dies sehr wenig und letzten Endes ist dieser Tod der Anlass dafür, dass sie die ihr verhasste Farbe Schwarz tragen soll. Warum so viele Worte für so wenige nachträgliche Folgen? Wenn Mary unter diesem Verlust leiden würde und Hilfe von ihrer Freundin Sophie braucht, dann würde ich es nachvollziehen können. So leider nicht.

    Bei Themen wie dem Veilchensorbet fi de ich die Ausführlichkeit toll, einfach weil so die damalige Lebensweise für mich zum Leben erwacht.

    Aber bei diesen Verwandtschaftsverwirrungen bin ich bei Dir, das ist mir zu ausführlich und letztlich auch egal.

  • Rudolf ist wirklich ein ein krankes Wrack, wenn ich das so sagen darf. Depressionen würde ich ihm mir seinen sehr krassen Suizidgedanken auf jeden Fall diagnostizieren. Hinzukommen die beiden Geschlechtskrankheiten... Mal abgesehen von dem körperlichen Folgen und dass er sich nun auch neben dem Tripper noch die Syphilis eingefangen hat, finde ich es einfach unverantwortlich, dass er einfach weiterhin mit all möglichen Frauen schläft. Um dem die Krone aufzusetzen, steckt er sogar seine so geliebte Mätresse Mizzi an... Und will ihr das noch nicht mal sagen. Ich bin ein wenig fassungslos, wie unverantwortlich er handelt.

    Seinen Verfall mitzuerleben, finde ich aber ebenso erschütternd und löst sich großes Mitleid mit ihm aus. Er sieht für sich ja gar keinen Lebenssinn mehr. Politisch ist er in eine Position gezwungen, die ihm nicht behagt, persönlich läuft es in der Ehe gar nicht, es gibt keine Anerkennung von seinen Eltern und dann noch seine schlechte körperliche Verfassung... Mit ihm will man wirklich nicht tauschen. Ich fürchte ein schlimmes Ende mit ihm!


    Zu den anderen Themen später mehr... :)

  • Rudolf ist wirklich ein ein krankes Wrack, wenn ich das so sagen darf. Depressionen würde ich ihm mir seinen sehr krassen Suizidgedanken auf jeden Fall diagnostizieren. Hinzukommen die beiden Geschlechtskrankheiten... Mal abgesehen von dem körperlichen Folgen und dass er sich nun auch neben dem Tripper noch die Syphilis eingefangen hat, finde ich es einfach unverantwortlich, dass er einfach weiterhin mit all möglichen Frauen schläft. Um dem die Krone aufzusetzen, steckt er sogar seine so geliebte Mätresse Mizzi an... Und will ihr das noch nicht mal sagen. Ich bin ein wenig fassungslos, wie unverantwortlich er handelt.

    Seinen Verfall mitzuerleben, finde ich aber ebenso erschütternd und löst sich großes Mitleid mit ihm aus. Er sieht für sich ja gar keinen Lebenssinn mehr. Politisch ist er in eine Position gezwungen, die ihm nicht behagt, persönlich läuft es in der Ehe gar nicht, es gibt keine Anerkennung von seinen Eltern und dann noch seine schlechte körperliche Verfassung... Mit ihm will man wirklich nicht tauschen. Ich fürchte ein schlimmes Ende mit ihm!


    Zu den anderen Themen später mehr... :)

    Ja, wobei sich mein Mitleid leider in Grenzen hält - auch wenn ich mir dann ein wenig fies vorkomme.

    Ich würde ihn gern mal sehen mit dieser Schminke, die ja angeblich niemanden auffällt.


    Mary geht mir auf die Nerven mit ihrem Fangirl-Dasein. Und sowas konnte ich schon mit 13 nicht wirklich nachvollziehen. Habe damals schon nicht wirklich verstanden, warum Freundinnen auf dem Weg zum Konzert völlig neben sich standen und den Weg nicht mehr gefunden haben und später beinahe in Ohnmacht gefallen sind.


    Sophie mag ich weiterhin sehr gern und ich bin gespannt, wie das mit ihr und Richie weitergeht. Er scheint ja mittlerweile vernünftig geworden zu sein und ich bin gespannt, ob er der geplanten Heirat mit Amalie noch entkommen kann.


    Und ich bin gespannt wie es im Cafe weitergeht, ich mag die Szenen dort sehr! Interessant fand ich, dass damals schon Agar-Agar verwendet wurde. Ich wusste nicht, dass das schon so lange bekannt ist. Gefühlt ist es hier ja erst die letzten Jahre bekannt geworden als Gelantine-Ersatz.

  • Meiner Ansicht nach ist der Dativ richtig!

    Okay, für mich liest sich das nicht richtig, aber wenn es so ist, dann wird es so sein. ;)



    Ja, wobei sich mein Mitleid leider in Grenzen hält - auch wenn ich mir dann ein wenig fies vorkomme.

    Ich würde ihn gern mal sehen mit dieser Schminke, die ja angeblich niemanden auffällt.

    Auch ich habe kein Mitleid mit Rudolf. Der Gedanke mit der Schminke kam mir auch schon öfter. Dass das angeblich niemandem auffällt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, zumal die Kosmetik damals sicherlich nicht unbedingt "nicht sichtbar" war.

    Mary geht mir auf die Nerven mit ihrem Fangirl-Dasein. Und sowas konnte ich schon mit 13 nicht wirklich nachvollziehen. Habe damals schon nicht wirklich verstanden, warum Freundinnen auf dem Weg zum Konzert völlig neben sich standen und den Weg nicht mehr gefunden haben und später beinahe in Ohnmacht gefallen sind.

    Da stimme ich dir voll und ganz zu. Auch für mich ist diese Schwärmerei / Liebelei nicht nachvollziehbar.

  • Das mit dem Agar- Agar fand ich auch sehr interessant.