Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
Seit einer Woche sitzt Henner Holtkamp im Gefängnis. Der Autor von blutigen Thrillern soll eine rumänische Prostituierte ermordet haben. Im Haus des Schriftstellers wurden Blutspuren des Opfers gefunden – an den Wänden, im Flur, an einem Küchenmesser. Der Fall scheint damit eigentlich gelöst. Eigentlich – denn von der Leiche fehlt jede Spur ...
Aber nicht nur dieser verzwickte Fall stellt Kommissar Heinrich Tenbrink auf eine harte Geduldsprobe. Er muss auch noch den neuen Kollegen Maik Bertram vor den Fallstricken der münsterländischen Mentalität bewahren und gegen seine zunehmenden Gedächtnislücken kämpfen.
Autor (Quelle: Verlagsseite)
Tom Finnek wurde 1965 im Münsterland geboren und arbeitet als Filmjournalist, Drehbuchlektor und Schriftsteller. Er ist verheiratet, Vater von zwei Söhnen und lebt mit seiner Familie in Berlin. Sowohl unter dem Pseudonym Tom Finnek als auch unter seinem richtigen Namen, Mani Beckmann, hat er bereits zahlreiche Krimis veröffentlicht. Zu seinen größten Erfolgen gehören neben der historischen Moor-Trilogie die London-Romane "Unter der Asche", "Gegen alle Zeit" und "Vor dem Abgrund".
Allgemeines
Prequel zur Münsterland-Krimireihe um Tenbrink & Bertram
Erschienen am 24.03.2021 bei Bastei Lübbe als TB mit 164 Seiten
Gliederung: Drei Teile mit nummerierten Kapiteln, jeweils einem Wochentag entsprechend – Epilog
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
Handlungsort und -zeit: Münsterland, in der Gegenwart
Inhalt und Beurteilung
„Totensang“ ist den bisher erschienenen vier Bänden der Krimireihe um den Münsterländer Kommissar Heinrich Tenbrink und seinen ostdeutschen Kollegen Maik Bertram vorangestellt. Hier wird geschildert, wie Maik Bertram, der aufgrund eines Dienstvergehens ins Münsterland strafversetzt wurde, sich an seinem neuen Arbeitsplatz eingewöhnt. Zu seinem neuen Kollegen Tenbrink entwickelt er schnell ein gutes kollegiales Verhältnis und er bringt frischen Wind in stagnierende Ermittlungen. Ein Thrillerautor ist inhaftiert worden, weil in seinem Haus das Blut einer vermissten Prostituierten, deren letzter Kunde er war, entdeckt wurde. Bisher wurde keine Leiche aufgefunden, dennoch zweifelt niemand daran, dass der Verhaftete die Frau getötet hat. Maik Bertram hat einen offenen Blick auf die Sachlage und versucht den Tatverdächtigen, der weitgehend unkooperativ ist, aus der Reserve zu locken. Im Laufe der Untersuchung stellt sich heraus, dass außer dem Tatverdächtigen auch andere Dorfbewohner Geheimnisse haben…
Auf relativ wenigen Seiten gelingt es dem Autor, die Hauptfiguren der Krimireihe gründlich und ausgewogen zu porträtieren und den Kriminalfall überraschend komplex zu behandeln. Dabei wirkt die gesamte Schilderung, angefangen von den sprachlichen Eigenheiten der Münsterländer bis zu deren Mentalität und ihrem eher unspektakulären Alltagsleben sehr authentisch. Der Handlungsverlauf ist nicht hochspannend, aber gut und glaubwürdig konstruiert.
Auch wer die anderen Bände der Reihe schon gelesen hat, kann sich hier auf einen weiteren anschaulich unterhaltenden (Kurz)krimi freuen.
Fazit
Ein trotz des begrenzten Umfangs gut ausgearbeiteter Kurzkrimi, der in die Reihe um Tenbrink und Bertram einführt und ansprechende Unterhaltung ohne Blutvergießen bietet!
8 Punkte