Soul Food – Elizabeth Acevedo (ab 14 Jahre)

  • Rowohlt, 2021

    Taschenbuch, 400 Seiten


    OT: With the Fire on High

    Übersetzt von Anne Brauner


    Kurzbeschreibung:

    Obwohl es ihr Abschlussjahr an der Highschool ist, hat Emoni das Gefühl, wichtige Entscheidungen immer nur für andere treffen zu müssen. Mit ihrer kleinen Tochter wohnt sie bei der Großmutter, und nach der Schule arbeitet sie in einem Burgerladen, um zum Lebensunterhalt beizutragen. Der einzige Ort, wo sie ihre Verantwortung loslassen kann, ist die Küche, denn Kochen ist ihre Leidenschaft – und ihre große Begabung. Man sagt, dass in all ihren Gerichten etwas Magisches steckt, das die Menschen in ihrem Innersten berührt. Doch kann Emoni es schaffen, an sich selbst zu denken und ihre eigenen Träume zu verwirklichen, wenn das Leben ihr immer wieder Steine in den Weg legt?


    Über die Autorin:

    Elizabeth Acevedo wuchs in New York auf. Ihre Lyrik ist beeinflusst vom Dominikanischen Bolero und vom harten Sound ihrer geliebten Geburtsstadt. Sie ist eine gefeierte Poetry Slammerin. Elizabeth Acevedo lebt und arbeitet in Washington DC.


    Über die Übersetzerin:

    Anne Brauner studierte Romanistik, Germanistik und Geschichte. Sie übersetzt seit vielen Jahren Literatur aus dem Englischen, Französischen und Italienischen.


    Mein Eindruck:

    Soul Food ist ein Jugendbuch von der Autorin von Poet X, das ich sehr empfehlen möchte.


    Elizabeth Acevedos Erzählart ist so, dass sie konsequent aus der Perspektive ihrer jungen Protagonistin erzählt, die es nicht ganz einfach hat. Dadurch lernt man die Figur gut kennen und schnell bedeutet sie dem Leser viel.


    Die in Philadelphia bei ihrer Großmutter lebende Emoni ist siebzehn, sie hat ihre Wurzeln in Afrika und Puerto Rico. Ihr Vater lebt noch da.

    Emoni hat eine 2 Jahre alte Tochter, Emma, die sie liebevoll Babygirl nennt.

    Von dem Vater des Babys ist sie getrennt.


    Der Mehrfachstress zur Schule zu gehen, nebenbei arbeiten und für das Baby zu sorgen ist hoch, aber Emoni ist stark. Und ihre Leidenschaft ist das Kochen, das für sie Kunst ist. Sie kann mit Gewürzen umgehen und den Gerichten etwas kreatives, besonderes verleihen Das Thema Kochen hat in diesem Roman einen hohen Stellenwert und steht für die Verwirklichung von Träumen und sich selbst.

    In einem Kochkurs an der Highschool kann sie dazu lernen und sie hofft, zusammen mit dem Kurs nach Spanien reisen zu können. Doch das Geld dafür aufzubringen ist nicht einfach.

    Außerdem stellt sich die Frage, wie es weitergehen wird. Das College besuchen oder doch besser Arbeiten gehen, um Geld zum Lebensunterhalt zu verdienen.


    Und dann kommt ein neuer Schüler in die Klasse, mit dem sich Emoni anfreundet. Aber sie hat aufgrund ihrer Erfahrungen Angst zu vertrauen und scheut eine neue Liebesbeziehung.


    Wichtig sind auch die familiären Beziehungen. Die zwischen Emoni und ihrer Großmutter ist sehr eng und liebevoll, aber sie müssen sich anstrengen, den Alltag zu bewältigen.


    Elizabeth Acevedo bringt eine ganz Reihe wichtiger Fragen auf, mit denen sich junge Frauen in Emonis Situation auseinander setzen müssen. Ich schätze es hoch ein, dass die Autorin die Härten nicht verschweigt und dennoch Hoffnung als führendes Element das Buch bestimmen lässt.



    ASIN/ISBN: 3499003546

  • Soul Food ist ein ganz wunderbares Buch!


    Emoni erzählt ihre Geschichte auf eine so berührende und fesselnde Art und Weise, dass ich das Buch verschlungen habe und sehr mit Emoni gefühlt habe.


    Sie steht kurz vor ihrem Schulabschluss, lebt bei ihrer Großmutter, das Geld ist stets knapp und sie ist bereits Mutter. Ihr Baby-Girl liebt sie über alles und sie kümmert sich rührend um die Kleine, lernt für die Schule und jobbt nebenher um Geld zu verdienen. Ihr Ausgleich ist Kochen, sie hat ein Talent für besonders gelungene Geschmackskombinationen und so nimmt sie in der Schule an einem Culinary Arts Kurs teil.

    Höhepunkt soll eine gemeinsame Koch-Reise nach Spanien werden, doch das Geld ist knapp.

    Emoni erzählt sehr glaubwürdig von ihrem Alltag, von ihrer kleinen Familie, von ihrer Verwandtschaft, ihren Freunden, Lehrern und Mitschülern. Sie ist offen und ehrlich und lässt einen an ihren Gefühlen und Gedanken teilhaben. Was mir dabei besonders gut gefallen hat, dass Diversity in all ihren Facetten ein Thema ist und das völlig selbstverständlich ohne irgendwie aufgesetzt zu wirken.


    Nach dem Klappentext hatte ich ein wenig Bedenken, dass die Geschichte märchenhaft werden könnte, weil dort so oft der Begriff "Magie" verwendet wird, aber das ist zum Glück nicht der Fall.


    Meine Tochter (knapp 13) hat das Buch auch mit Begeisterung gelesen.


    Wie schön, dass es noch weitere Bücher von der Autorin gibt.