Die Staubi-Eulen ermitteln weiter ab 6.4.2021

  • Ich bin ehrlich, ich finde das scheisse.

    Das sind Bücher ihrer Zeit, und damals war der Zeitgeist ein anderer. Und "überarbeiten" ist in diesen Fällen ( betrifft ja auch andere Autoren ) für mich nichts anderes als Zensur.

    Ich denke jedem Leser ist bewusst, dass die Zeiten damals anders waren und Dinge eben anders gesehen wurden und damit anders umgegangen wurde. Und so sind eben die Bücher eine Spiegel ihrer Zeit. Muss man denn alles zu Einheitsbrei verarbeiten damit sich ja niemand angepisst fühlt?

    Man kann es echt übertreiben...:rolleyes:


    Nur meine Meinung, ich will hier keine Diskussion lostreten ;)

  • Jein.

    Im Prinzip bin ich deiner Meinung. Einer der ersten Fälle, über die ich vor vielen Jahren gelesen habe, betraf den Schriftsteller Mark Twain - ein Gegner der damaligen Sklaverei in den Südstaaten der USA, aber das N-Wort steht auf jeder zweiten Seite. Damals hielt ich das auch für Vergewaltigung von Literatur...

    Bei Agatha Christie habe ich aber gestern einen Artikel (allerdings im Internet, daher kaum überprüfbar) gelesen, nachdem ihr Verlag schon bei erstmaligem Erscheinen Anpassungen vorgenommen hat, weil einige ihrer Formulierungen über Juden vom Verlag auch damals schon als grenzüberschreitend empfunden wurden. Der Artikel endete mit der Bemerkung, dass ihr selbst diese Änderungen wohl nie aufgefallen sind.

    Das ist ein weites Feld mit sehr guten Argumenten auf beiden Seiten.


    Nachtrag: Hier ist der Artikel, den ich meinte.

  • Es kommt für mich immer darauf an. Wenn z.B. bei Astrid Lindgren der N...könig nun als Südseekönig betitelt wird, kann ich damit leben: der wurde damals einfach so betitelt, als das Wort noch nicht verurteilt wurde und sollte einfach nur die Exotik des Königs betonen.


    Aber prinzipiell sehe ich das schon kritisch, wenn Bücher wirklich umgeschrieben werden. Andererseits verstehe ich auch, dass man das heute nicht mehr einfach so stehen lassen möchte, weil sich die Zeiten eben geändert haben und gewisse Worte heutzutage einfach nicht mehr gehen.


    Ich würde mir das wünschen, das einzelfallbezogen entschieden wird: gegebenenfalls behutsames Ändern einzelner Worte. Wo es aber für die Handlung relevant ist, dass gewisses Vokabular bleibt (z.B. Onkel Toms Hütte ;-) ), kann man ja ein klärendes Vorwort einfügen mit einer Erklärung, warum heutzutage noch gewisse Worte im Buch zu finden sind.


    Ich finde das ein sehr schwieriges Thema, das enorm viel Fingerspitzengefühl erfordert.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ein Vorwort fände ich eine super Sache.


    Bei Hörbüchern/-spielen wird das schon so umgesetzt, z.B. bei den alten TKKG-Folgen: Das wird im Vorfeld darauf hingewiesen, dass es nicht korrekte Ausdrucksweisen, Worte, etc. geben kann usw., man es aber im Original belassen will, weil es eben ein Produkt seiner Zeit ist.


    Ich persönlich finde das völlig ausreichend - denn so kann ich immer noch selbst entscheiden ob ich mir das anhören oder lesen möchte, oder eben nicht.


    Das man gewisse Worte und Ausdrucksweisen heute nicht mehr verwendet ist klar.

  • Zum Glück gibt es gebraucht noch die alten. Ich bin auch für Nachworte - Vorworte lese ich auch erst hinterher. Ich hab mir auch noch schnell die Preußler Bände besorgt, bevor sie geändert wurden.


    Und was wird jetzt aus Jim Knopf? :rolleyes:

  • Also das Dreierset "Wassermann, Kleine Hexe und das Kleine Gespenst". Vor allem die hexe sollte ja geändert werden.

    Dann bin ich auch froh, dass ich alle alten Ausgaben von ihm habe.

    Und die von Agatha Christie und Edgar Wallace - der fällt bestimmt auch bald der Zensur zum Opfer.

  • Dann werf ich einfach mal den 11.05. in den Raum. Das wäre zeitlich genau zwischen Dieters Leserunde und der von Titus Müller.

    Hatten wir uns jetzt auf den Termin geeinigt?

    Ich finde in der LR-Vorschau keinen Eintrag, deswegen frage ich lieber nochmals nach. :)

  • Hatten wir uns jetzt auf den Termin geeinigt?

    Ich finde in der LR-Vorschau keinen Eintrag, deswegen frage ich lieber nochmals nach. :)

    Ich hatte das so verstanden, dass wir am 11. starten.