USA: Pädophilen- Register / Selbstjustiz

  • Zitat

    Original von Perseus
    Aber was hält einen möglichen Mörder vom morden eher ab, vom Gesetz her betrachtet?


    Ähm die Frage übersteigt meine Auffassungsgabe :-]

  • Zitat

    Da jede/r von uns ein potenzieller "Mörder" ist (letztendlich dürfte es eine Frage der Situation, der Möglichkeit und der inneren Haltung sein), halte ich die Frage für ziemlich rhetorisch ...


    Wohl auch den Spiegelartikel in der letzten Ausgabe gelesen, was? ;-)


    Ich bin ebenfalls der fixen Meinung, dass wir aus Evolutionsgründen alle den Mörder in uns haben, bei einigen kommt er leider aus mangelnder Selbstbeherrschung bzw. anderen Umständen heraus.


    Wer hatte denn noch nicht Mordgedanken, der werfe den ersten Stein! :lache


    Ganz interessant: Morde sollen generell mit Rangordnungsgehabe und Sexualität zu tun haben, passive Rivalenbeseitigung und unbewusstes Buhlen um Sexualpartner, auch zB Diebstahl soll dazu dienen, sich zu bereichern, um sich selber attraktiver zu machen.


    Jetzt verwurschtele ich mich langsam.


    Aber ich kann eben nicht jeder Medusa den Kopf abschlagen, nicht? :lache


    Mit freundlichen Grüßen
    Perseus

    Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt.


    Mahatma Gandhi, indischer Freiheitskämpfer

  • Zitat

    Ähm die Frage übersteigt meine Auffassungsgabe


    Eine Strafe vom Gesetz her soll ja dazu dienen, Menschen von einem Verbrechen abzuschrecken: "Wenn du das tust, passiert das und das ..."


    Aber welche Gesetze schrecken mehr ab?


    Todesstrafe? Nein.


    Ewig einsperren? Nein. Hätte den gleichen Effekt wie die Todesstrafe.


    ...


    Mit freundlichen Grüßen
    Perseus

    Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt.


    Mahatma Gandhi, indischer Freiheitskämpfer

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Hm....ist das tatsächlich der Sinn einer Strafe? Werden Menschen tatsächlich eingesperrt, um andere Menschen und sich selbst von weiteren bösen Taten abzuhalten?
    Oder werden sie eingesperrt, weil sie für ihre Taten eine Strafe verdient habe????


    Vermutlich ist es im Idealfall eine Mischung:
    1. ein Exempel, das (allen) zeigt, daß jemand, der in hohem Maße* gegen die für alle geltenden Regeln verstößt, sich außerhalb der Gemeinschaft stellt -- und für eine (hoffentlich angemessene) Zeit auch draußen bleibt
    2. eine Gelegenheit für den Täter, über das eigene Handeln nachzudenken (der Gedanke von Reue, Umkehr)
    3. ein temporärer Schutz der Gemeinschaft vor einem Mitglied, das zumindest zu diesem Zeitpunkt bzw. zeitnah unter dem Verdacht steht, den Regelverstoß zu wiederholen.


    Das ist allerdings stark verkürzt ausgedrückt. :-)


    ---------------------
    *) also in einem Maß, das als allgemeine "Norm" das Miteinander einer Gemeinschaft unmöglich machen würde, d.i. Handeln, daß dem Miteinander einer Gemeinschaft widerspricht.


  • Natürlich ist ein großer Strafzweck die Generalprävention (d.h. Abschreckung potentieller Täter durch eine Strafandrohung eine Straftat zu begehen). Es gibt aber mehrere Gründe für die Strafe. Zum einem auch die Spezialprävention (ein bestimmter Täter, der bereits eine Straftat begangen hat, soll abgehalten werden eine weitere Straftat zu begehen). Schutz der Gesellschaft.


    Der Rachegedanke spielt natürlich auch mit.


    Dazu bei Wikipedia (ist leider kein sehr ausführlicher Artikel)

  • Zitat

    Original von Perseus
    Eine Strafe vom Gesetz her soll ja dazu dienen, Menschen von einem Verbrechen abzuschrecken: "Wenn du das tust, passiert das und das ..."


    Das ist nur eine Seite des Strafrechts!


    Nicht nur bei uns hat das Strafrecht abgesehen von der Abschreckung das Ziel des Schutzes der Allgemeinheit und mit durchaus pädagogischem Impetus das Ziel der Resozialisierung.


    Letzteres ist in Deutschland nicht zuletzt aufgrund des erstan Artikels des Grundgesetzes stärker als z.B. in den USA, wo die Resozialisierung des Täters im Strafrecht überhaupt keine Rolle spielt.


  • Ich persönlich fände die Vorstellung den Rest meines Lebens in einem Gefängnis zu verbringen schlimmer als die Todesstrafe zu erhalten.


    Obwohl man auch dazusagen muss, dass es in Österreich erst eine Person geschafft hat, wirklich Lebenslang dort zu verweilen.

  • :lache
    Danke Iris... vielleicht hätte ich auch dazu schreiben sollen... "rhetorische Frage"


    @ Perseusikus
    Ja klar
    aber du schriebst:

    Zitat

    Gesetzliche Strafen haben den Sinn, von einer Tat abzuschrecken.


    Aber was hält einen möglichen Mörder vom morden eher ab, vom Gesetz her betrachtet


    Ich ging davon aus du meinst etwas anderes als härtere Strafen... aber gut, jetzt hab ich es verstanden.

  • Zitat

    Original von taciturus
    Ich persönlich fände die Vorstellung den Rest meines Lebens in einem Gefängnis zu verbringen schlimmer als die Todesstrafe zu erhalten.


    Leicht gesagt, wenn man (unter normalen Umständen) nicht davon betroffen sein kann! :grin


    Die verzweifelten Aktivitäten vieler US-Todeskandidaten, die oft Jahrzehnte in der Zelle zubringen müssen, eh es zur Vollstreckung kommt, sprechen jedenfalls dagegen.

  • Zitat

    Ich persönlich fände die Vorstellung den Rest meines Lebens in einem Gefängnis zu verbringen schlimmer als die Todesstrafe zu erhalten.


    Viele Straftäter wie zB Briefbomber Franz Fuchs fanden dies bisher ebenfalls so schlimm, dass sie sich das Leben nahmen, und sich so ihrer Strafe entzogen ...

    Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt.


    Mahatma Gandhi, indischer Freiheitskämpfer

  • Zitat

    Original von Perseus


    Ewig einsperren? Nein. Hätte den gleichen Effekt wie die Todesstrafe.


    Nicht ganz es hat einen angenehmen und einen unangenehmen Nebeneffekt:


    angenehm: Niemand muß jemanden töten und somit selbst zum Täter werden


    unangenehm: Es ist teuer, verdammt teuer.....

  • Zitat

    Original von Babyjane
    angenehm: Niemand muß jemanden töten und somit selbst zum Täter werden
    unangenehm: Es ist teuer, verdammt teuer.....


    Offen gestanden ... ich "zahle" lieber, anstatt allein schon durch meine Staatsangehörigkeit jemanden dafür engagiert zu haben, Menschen zu töten ... :wow


    Ich kann (private) Rache nachvollziehen, obwohl ich sie für falsch halte -- aber weil ich sie für falsch halte, kann und will ich sie nicht staatlich sanktionieren.


  • Um so niedriger die Strafe, um so eher von der Gesellschaft geduldet oder als Kavalierdelikt betrachtet? Und um so weniger Grund die Tat zu vertuschen? Nicht abwegig. ;-)


    Und was die Rachegedanken der Opfer angeht: Ich bin erstaunt wie gut du aller deren Meinung kennst Iris. :wow
    Ich kenne einige Opfer, die zwar keine wirklichen Rachegedanken haben, aber sehr drum bemüht sind ihre eigenen Erfahrungen anderen zu ersparen. Und sei es durch solche Ideen von Listen, Kampf um härtere Strafen für Täter, Kampf um längere Sicherheitsverwahrung oder sonstigem.

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Zitat

    Original von Iris


    Leicht gesagt, wenn man (unter normalen Umständen) nicht davon betroffen sein kann! :grin


    Die verzweifelten Aktivitäten vieler US-Todeskandidaten, die oft Jahrzehnte in der Zelle zubringen müssen, eh es zur Vollstreckung kommt, sprechen jedenfalls dagegen.


    Es ging ja auch darum was mehr abschreckt. Und nach eurer Theorie, dass in jedem die Anlage zum Mörder steckt, schreckt mich das mehr ab und betrifft mich auch.


    Die Umsetzung der Todesstrafe ist dann wieder eine andere Sache. Andere Staaten würden vielleicht schneller den Worten Taten folgen lassen. Schließlich müssen sie so jemanden umsonst jahrelang durchfüttern.


    @ Perseus:


    Franz Fuchs wäre auch sicher Nummer 2 geworden.

  • @ Iris und Tom


    Ich schaue sehr selten Fernsehen. Auch Krimis interessieren mich weniger ;-)


    Ich versuchte mich nur in den Täter "hineinzuversetzen".
    Denn das hilft oft einiges besser verstehen zu können.


    Ein Beispiel wäre z. B. sich das eigene Kind nicht nur als Opfer vorzustellen, sondern auch mal als möglichen Missbrauch-Täter. Und schon wäre das Thema Todesstrafe erledigt ;-)


    Und bei dem besonderen "Kick" schrieb ich ja auch "manche Täter" dazu. Ok, ich hätte manche wenige Täter schreiben sollen, oder so ähnlich.


    Aber unumstritten gibt es auch solche Täter.

  • Zitat

    Original von Iris


    Wie kommst du zu dieser Schlußfolgerung?


    Sie ist logisch.....ich spreche jetzt nichtmal nur von Mördern u.ä. Verbrechen...Ein Mensch verübt ein Verbrechen..egal was..er wird dafür vom Gesetz bestraft....in welcher Form auch immer. So, der Geschädigte hat davon nichts, er ist immer noch der Geschädigte und bleibt es auch sein Leben lang.


    Dieser Mensch hat also seine Strafe verbüßt, ist vor den Psychiatern und Gutachtern resozialisierbar ..und ist NICHT einsichtig, er macht einfach weiter, und schädigt damit weiterhin Menschen....So, für die potentiellen Opfer ist das ungerecht, oder?


    Und umgekehrt genauso...Bestrafst du mit aller Härte des Gesetzes und der Möglichkeiten, sind immer auch Unschuldige darunter, bzw. Menschen die es tatsächlich nie wieder tun würden...auch das ist ungerecht.


    So oder so, niemals wird es absolute Gerechtigkeit geben...


    In D. sitzt so manch einer lebenslang im Knast, weil er ein Betrüger ist..er schädigte zwar Menschen aber es ging "nur " um Geld...Andere wieder, haben Menschen umgebracht, physisch geschädigt und sitzen nur 3-4 Jahre....Wo ist da Gerechtigkeit?
    Das Gesetz sagt da wohl..Naja der Betrüger schädigt de Allgemeinheit, was härter zu bestrafen ist..der Mörder nur Einzelne....hm

  • Zitat

    Original von Iris


    Hab ich mich wieder zu tantenhaftem Blablabla verleiten lassen! :bonk



    Naja ein wenig... aber deine Ausführungen waren durchaus interessant.... für jemanden, der sich nicht fast täglich mit diesen Themen auseinandersetzt :-]

  • Zitat

    Original von taciturus
    Und nach eurer Theorie, dass in jedem die Anlage zum Mörder steckt, schreckt mich das mehr ab und betrifft mich auch.


    Du vermischst hier eine Menge Dinge: In jedem Menschen steckt auch die Möglichkeit zu töten. Von einer "Anlage zum Mörder" war meinerseits nirgends die Rede.


    Wir töten Tiere, um sie zu essen, wir lassen sie töten -- oft sehr qualvoll, um unsere Lust an Fleischgerichten zu befriedigen. Wir sind durchaus bereit, uns ans Steuer zusetzen, auch wenn wir in diesem Augenblick nicht wirklich imstande sind, ein Fahrzeug, das auch gefährlich ist, sicher zu führen. Wir stellen Soldaten ab und bilden sie aus zu töten. Wir rüsten Polizisten und Sicherheitskräfte mit tödlichen Waffen aus und bilde sie auch entsprechend aus. Wir nehmen durch unser Konsumverhalten nicht nur Ausbeutung (z.B. durch gefährliche Arbeitsbedingungen), sondern Kriege um Ressourcen in Kauf.


    Ich habe nicht vor, obige Sachverhalte zu werten oder irgendwie gleichzusetzen, aber sie alle wie noch viele andere implizieren die Möglichkeit des Tötens. Direkt und indirekt.


    Wir nehmen aus Leichtfertigkeit, Gedankenlosigkeit, manchmal aus Gewinnsucht öfter, als wir denken, den Tod von Menschen in Kauf.

  • Iris :


    Zitat


    Wir nehmen aus Leichtfertigkeit, Gedankenlosigkeit, manchmal aus Gewinnsucht öfter, als wir denken, den Tod von Menschen in Kauf.


    Ich denke, da ist auch genug Verdrängung als Selbstschutz dabei. ;-)


    Iris, mal was allgemeines:


    Ich bewundere deine Art des Argumentierens. Das zeugt von Intellekt. Hut ab!

    Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt.


    Mahatma Gandhi, indischer Freiheitskämpfer