Zuletzt gesehener Film - ab 06.04.2021

  • Ein bisschen OT.


    Ich war gestern im Kino, und wir gehen sehr gerne und fast nur noch ausschließlich in die Astor Lounge ( Zoo Palast). Ich liebe das die Logenplätze mit Bedienung am Platz, aber sonst ist das einfach ein wunderschönes Kino mit Liebe zum Detail und schön stilvoll.


    Gestern war es wirklich fies draußen, kalt und es graupelte. Wir haben in der Bar gesessen und noch was getrunken, der Film sollte um 20.15 Uhr in einem großen Saal beginnen. Wir sind so um 20 Uhr ins Foyer, da war es schon richtig voll, da es noch keinen Einlass gab, was ungewöhnlich war. Also standen wir da zehn Minuten rum, es wurde immer voller und die Menschen immer missmutiger. Zwei Mitarbeiter am Einlass beschwichtigten und versuchten, die Besucher zu beruhigen. Der Film würde etwas später anfangen, tausend Mal Entschuldigung. Ein Gedrängel und Gefluche überall. Sätze à la: "Nichts klappt mehr in diesem Scheiss Deutschland", "Soll ich denen mal Ihre Arbeit erklären" und "Scheißdreckskino, passt ja zu Berlin" sind nur einige, die um uns herum geäußert wurden. Neben mir stand eine Frau, in der einen Hand einen Liter- Becher Popcorn, in der anderen einen Liter-Becher Cola. Als sie es irgendwann aufgab, mit mir ins Gespräch zu kommen, was das alles doch für eine Unverschämtheit sei, schließlich sei sie eine Kundin und blablablubb und ihr dämmerte, dass sie in mir keine Verbündete finden würde, fing sie an, ihr Popcorn aus dem Becher - Entschuldigung - zu fressen. Also einfach so, mit der Schnauze in den Trog, weil sie hatte ja beide Hände voll. Ganz vorne schrie ein Vater mit seinem Sohn im Schlepptau die Mitarbeiter an, sie sollen jetzt gefälligst den Weg freimachen, er könne sonst für nichts mehr garantieren.


    Zur Erinnerung. Es ging um einen Kinobesuch. Wir standen sicher und warm im Trockenen, während es draußen kalt, windig und Schnee regnerisch gewesen ist.


    Kurze Zeit später wurde das Kino freigegeben und wir wurden angerempelt und es wurde von hinten geschoben, als würde beim Aldi eine zweite Kasse aufgemacht.


    Es gibt dort übrigens ausschließlich Sitzplatzreservierungen. Sowas Furchtbares habe ich wirklich lange nicht mehr erlebt.


    Was ist mit Menschen los, die solch eine niedrige Toleranzschwelle besitzen? Was wird nur werden, wenn mal wirklich was richtig Schlimmes passiert, ein Unglück oder so?


    Ich muss sagen, ich habe da fast den ganzen Film über drüber nachgedacht, ich konnte den Kinobesuch gestern nicht wirklich genießen, trotz Logenplatz und Liegesessel. Und das lag nicht am Film, der ist mEn sehr sehenswert, es handelte sich um


    September 5


    aber ich war mit meinem Kopf einfach nicht richtig da. Solch eine aggressive Stimmung. Puh.


    Nach dem Film gab es beim Verlassen des Saales übrigens einen Popcorn Gutschein für alle Besucher. Also Entschuldigung dafür, dass der Film nicht pünktlich anfing.


    Sowas wie Zivilisation hängt an einem ganz seidenen Faden.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Das ist ja schlimm. Als würde deren Leben davon abhängen, dass sie in den Film kommen.

    Ich bin ja selber sehr ungeduldig, aber wenn die sagen, dass es sich leider verzögert und man einen Moment warten muss, flippt man doch nicht aus. Es wird schon seine Gründe haben.

    Schade, dass du den Kinobesuch danach nicht genießen konntest.

  • Die starke Gereiztheit und die an eine Sucht grenzende Suche nach Aufregungsmöglichkeiten haben in letzter Zeit spürbar zugenommen, ja. Dazu kommt noch die offenkundige Bereitschaft bei vielen, gerne auch gewalttätig zu werden, mindestens verbal. Ich habe keine Ahnung, woran das liegt, ob das eine Gegenbewegung nach Corona oder ein Ausdruck der Überforderung durch die anhaltenden Krisensituationen ist, aber es ist erschreckend. Vor allem, wenn man hin und wieder bemerken muss, dagegen selbst nicht immer gefeit zu sein.

  • JA das Nervenkostüm ist bei vielen Menschen sehr dünne. Aber daran ist bestimmt auch die Politik Schuld, das der Film später an fing...(Ironie).


    Wir haben gestern im Pantoffelkino, ganz entspannt aber ohne Popcorn usw. schön mit warm den Ofen dabei an den neuen Twister geschaut.

    War ein netter Filmabend auf dem Sofa.

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)

  • JA das Nervenkostüm ist bei vielen Menschen sehr dünne. Aber daran ist bestimmt auch die Politik Schuld, das der Film später an fing...(Ironie).

    Die Ampel, ganz bestimmt. Ich habe in den letzten Jahren gelernt, die Ampel ist an allem Schuld, einschließlich der Pest im Mittelalter und dem Aussterben der Dinosaurier.

  • Sowas schlägt wirklich aufs Gemüt rienchen Ich verstehe so eine Haltung und Gebaren überhaupt nicht. Auch wie ich, mit drei Kindern, noch voll berufstätig war, hatte ich beim Einkaufen Zeit, das war für mich eher entspannend. Ich drängle nicht an Kassen, lasse mir aber ungern in die Hacken fahren, weshalb mein Wagen immer hinter mir ist. Ins Kino gehe ich schon ne ganze Weile nicht mehr. An den Zoopalast erinnere ich mich allerdings noch, da gab es mal "Ein Hund namens Beethoven" da war ich mit den Kindern drin. Ich glaube, das war mein letztes Mal Kino. Es war voll, aber solche Szenen habe ich nie erlebt.

  • Wir waren gerade in der Vorpremiere von "Better Man", dem Biopic über Robbie Williams. Das sind sehr aufwendig gemachte, verblüffende, oft spannende und mitreißende 130 Minuten, die man im Kino verbringt, wo man einem auf unfassbare Weise animierten Schimpansen dabei zuschaut, die Lebensgeschichte von Robbie Williams zu spielen. Oder eine Satire auf diese Geschichte. Oder auf Biopics. Spielt aber keine Rolle. Äußerst unterhaltsam, ganz erstaunlich und nicht nur für Freunde seiner Musik und/oder Karriere zu empfehlen. Der Affe spielt übrigens nicht nur Williams, sondern auch umgekehrt. Eines der besten Musiker-Biopics, die ich bisher gesehen habe (ist aber eigentlich auch nicht mein Genre).


    Ich kann mich dem nur anschließen. Ich war ganz schön skeptisch, aber ich war sehr positiv über diesen Geniestreich überrascht, Williams als Affe darzustellen. So kamen viele Gefühle bei mir an, die Tränen flossen am Ende (und nicht nur bei mir).

    Auch von mir eine Empfehlung.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Die starke Gereiztheit und die an eine Sucht grenzende Suche nach Aufregungsmöglichkeiten haben in letzter Zeit spürbar zugenommen, ja. Dazu kommt noch die offenkundige Bereitschaft bei vielen, gerne auch gewalttätig zu werden, mindestens verbal.

    Meiner Erfahrung nach leider nicht erst in letzter Zeit, ich habe nicht zuletzt berufliche Konsequenzen daraus gezogen. Damit bin ich auch nicht alleine. Therapeuten haben derzeit noch mehr zu tun, als ohnehin schon.


    Ich habe jedenfalls selbst als nicht Beteiligte schon fast eine Panikattacke bekommen, als die studentische Hilfskraft dort angeschrien wurde und habe mir überlegt, ob ich da mit solchen Menschen im gleichen Raum sitzen will. Das ist ja nun auch kein Actionfilm oder so gewesen, sondern ein Film über das Olympia Attentat in München, bei denen elf israelische Sportler ermordet wurden. Ich hätte da auch eventuell ein bisschen... Niveauvollere Menschen erwartet, falls man das so sagen kann.


    Aber ich schweife ab, sorry. Ich werde das Erlebnis jetzt mal nicht überbewerten und mich demnächst dem wieder aussetzen. Und den Popcorn Gutschein einlösen :)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Die Ampel, ganz bestimmt. Ich habe in den letzten Jahren gelernt, die Ampel ist an allem Schuld, einschließlich der Pest im Mittelalter und dem Aussterben der Dinosaurier.

    Stimmt.

    Das liegt wohl auch am übersteigerten Anspruchsdenken. Von der Politik (Ampel) wird inzwischen ja erwartet, dass sie innerhalb von 3 Jahren alle Kriege beenden, den Klimawandel rückgängig machen, die goldene Eier legende Wollmilchsau erfinden (die dann Schulden und deren Bremse unnötig macht) und übers Wochenende schon mal Pest und Corona besiegen können muss. Und das bitte alles ohne dass wir selber die Ärmel auch nur hochkrempeln geschweige denn anpacken müssten. Soll heißen Amt und Ehrenamt sind gleichermaßen verpöhnt und verhöhnt. Und wenn nicht die Ampel schuld ist, dann sind es die vielen Fremden im Land. (Rätselhaft, dass sich die Einwohner Mallorcas und Madeiras das auch denken. :/)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 1 - Tad Williams



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Die Gereiztheit ist wirklich übertrieben - bei Konzerten ist es normal, dass es verspätet losgeht, und wenn es mal ein paar Minuten länger dauert, bis der Kinosaal freigegeben wird - was soll's. Meistens liegt es daran, dass die vorherigen Besucher zuviel Dreck gemacht haben ...


    Was ich allerdings nicht verstehe, ist das mokieren über die Frau mit dem Popcorn, weil sie in Ermangelung freier Hände Popcorn aus dem Becher isst. Warum denn nicht? Ist halt eine pragmatische Lösung und würde ich eventuell auch so machen, wenn ich Hunger hätte.

    :popcorn

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Hat jemand Horizont von Kevin Costner gesehen und kann etwas dazu sagen?


    Der Trailer hat mir gefallen und der mit dem Wolf tanzt ist immer noch einer meiner Lieblingsfilme

    Ich habe ihn noch nicht gesehen, aber irgendwann eine Kritik gelesen, in der u.a. (!) moniert wurde, dass der Film doch erhebliche Längen hätte. Allerdings sollte man Kritiken grundsätzlich nicht allzu ernst nehmen. Wenn du Kevin Costner gerne siehst und ihn explizit gerne in dem Genre sehen möchtest, wäre auf jeden Fall die Serie „Yellowstone“ (Gegenwart) zu empfehlen, außerdem „Open Range – Weites Land“ (ein äußerst simpler Plot, aber sehr atmosphärisch und mit sehenswertem Showdown, ein Film, der in den Konflikt zwischen Siedlern und den letzten freien Cowboys, die einfach nur ihre Herden durch die Prärie führen wollen, deutet. Verlief damals in reality so ähnlich wie bei der Sesshaftwerdung des Homo sapiens vor etwa 7000 Jahren, als es zu einem Ausmaß an Mord und Totschlag kam, wie prozentual vorher und nachher nicht mehr in der Gattung Homo sapiens. Nur dass es in den Staaten um ein Vielfaches friedlicher war. Sogar der Wilde Westen war im Verhältnis dazu eher unblutig).

    Und drittens: „Silverado“. Da war der gute Kevin Costner noch jung – und im Film ein Heißsporn. Dieser Film belebte die oft totgeglaubte und unterschätzte Gattung mal wieder neu, einer Gattung, in der es in Ausnahmefällen Filme gab, die Griechischen Tragödien an dramatischen Verwicklungen kaum nachstanden.

    „Silverado“ macht ungeheuer viel Spaß. „Action und Fun“. Nicht umsonst spielt auch der gute John Cleese in einer Nebenrolle mit. Anschauen! Du wirst es nicht bereuen.

  • rienchen wie war denn der Film - dazu hast Du gar nichts gesagt.

    Ich freue mich wirklich darauf, in mir hoffentlich bald nochmal im Stream anzusehen. Ich fand ihn schon gut gemacht, spannend und die damalige Technik war ja für den Journalismus eine echte Herausforderung. Es wird gut hervorgehoben, was die Sportjournalisten damals an guter Arbeit geleistet haben und wie dramatisch die ganze Situation gewesen ist.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich habe ihn noch nicht gesehen, aber irgendwann eine Kritik gelesen, in der u.a. (!) moniert wurde, dass der Film doch erhebliche Längen hätte. Allerdings sollte man Kritiken grundsätzlich nicht allzu ernst nehmen. Wenn du Kevin Costner gerne siehst und ihn explizit gerne in dem Genre sehen möchtest, wäre auf jeden Fall die Serie „Yellowstone“ (Gegenwart) zu empfehlen, außerdem „Open Range – Weites Land“ (ein äußerst simpler Plot, aber sehr atmosphärisch und mit sehenswertem Showdown, ein Film, der in den Konflikt zwischen Siedlern und den letzten freien Cowboys, die einfach nur ihre Herden durch die Prärie führen wollen, deutet. Verlief damals in reality so ähnlich wie bei der Sesshaftwerdung des Homo sapiens vor etwa 7000 Jahren, als es zu einem Ausmaß an Mord und Totschlag kam, wie prozentual vorher und nachher nicht mehr in der Gattung Homo sapiens. Nur dass es in den Staaten um ein Vielfaches friedlicher war. Sogar der Wilde Westen war im Verhältnis dazu eher unblutig).

    Und drittens: „Silverado“. Da war der gute Kevin Costner noch jung – und im Film ein Heißsporn. Dieser Film belebte die oft totgeglaubte und unterschätzte Gattung mal wieder neu, einer Gattung, in der es in Ausnahmefällen Filme gab, die Griechischen Tragödien an dramatischen Verwicklungen kaum nachstanden.

    „Silverado“ macht ungeheuer viel Spaß. „Action und Fun“. Nicht umsonst spielt auch der gute John Cleese in einer Nebenrolle mit. Anschauen! Du wirst es nicht bereuen.

    Ist auf Prime für 99 Cent zu leihen :-)

  • Ist auf Prime für 99 Cent zu leihen :-)

    Weiß ich, habe selbst gerade Prime, aber vielen Dank für den Tipp!

    Momentan keinen Appetit auf Western. Muss ich in der Stimmung zu sein, und dann passt es auch zumeist wunderbar. Gelüstet mich gerade nach düsterem Stoff. :grin


    „Doppeltes Spiel“ versprach ein solcher zu sein.


    ASIN/ISBN: B09RG8W7V2


    Beworben u.a. mit dem Slogan “Auf den Spuren von Hitchcock“. Erfüllte den Anspruch nicht ganz, Hitch ist noch eine andere Liga, ist aber gleichwohl ein im besten SInne ruhiger und auch ein sehr atmosphärischer Thriller mit einem spannenden Finale und einem zutiefst logischen und versöhnlichen Epilog, so dass ich ihn in guter Erinnerung behalten werde.

    Auf Prime umsonst. Und : Kann man sich anschauen.

  • Cameron Diaz meldet sich nach zehn Jahren Abstinenz vom Filmedrehen ("Die beste Zeit meines Lebens" - gemeint ist die Zeit der Abstinenz) mit einem Actionspektakel zurück, das auf Netflix Premiere feiert und natürlich auch von denen produziert wurde. Zusammen mit Jamie Foxx ist sie "Back in Action". Sie spielt mit Foxx ein Paar, das sich vor 15 Jahren inoffziell aus dem Dienst der CIA verabschiedet hat, weil es lieber eine Familie gründen wollte. Die besteht inzwischen aus ihnen und einer klugen Tochter und einem nerdigen Sohn (beide außerdem bildhübsch, natürlich). Man lebt ein entspanntes, actionfreies Vorstadtleben, aber dann holt sie die Vergangenheit ein (glücklicherweise sehen sie noch exakt wie vor 15 Jahren aus). So weit, so bekannt und vorhersehbar (ja, der Plot ist ein wenig mager). Die Eltern sind dann doch viel cooler, als die Kids glaubten, dann gibt es viel rasante Action, wenig Logik, dafür aber viele wirklich spaßige Dialoge und eine entspannte Hauptdarstellerpaarung, die das gut trägt. Knappe zwei Stunden, die schnell vergehen und gut unterhalten, nicht mehr, aber auch nicht deutlich weniger. Kann man sich echt anschauen. Und der Cliffhanger lässt vermuten, dass eine Fortsetzung längst geplant ist.