Zuletzt gesehener Film - ab 06.04.2021

  • Einer meiner Lieblingsfilme, kam jetzt erst wieder.

  • All Of Us Strangers


    ist in meinen Augen kein Liebesfilm, jedenfalls kein klassischer. Wenn überhaupt, dann geht es um die Liebe zu sich selbst und darum, sich selbst zu verzeihen.


    Dieser Film hat mich tief berührt, ist an Intensität kaum zu toppen und lässt mich überwältigt zurück. Eigentlich würde ich ihn gerne sofort nochmal gucken, um mir zu bestätigen, dass ich ihn auch wirklich verstanden und richtig interpretiert habe.


    Ich möchte über die Handlung nichts verraten, aber gerne über das Ende diskutieren. Sollte wer Interesse daran haben, gerne hinter dem Spoiler. :-]


    Außerdem spielt Andrew Scott hier mal wieder meisterhaft. Einer meiner Lieblingsschauspieler, bereits in "Ripley" und "Fleabag" zum Niederknien.


    Topempfehlung!

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Hongkong-Film im TV - gestern lief Raging Fire


    ASIN/ISBN: B09K1ZX5BQ


    Habe bei dem Film aufgrund seiner vielen schnellen Schnitte und interessanten Ausleuchtungen sehr schnell gemerkt, wie wenig ich es leider gewohnt bin, asiatische Gesichter auseinander zu halten...als ich den Plot dann kapiert hatte (Vergangenheit vs. Gegenwart und wer da wer war), war es spannend. Donnie Yen und Nicholas Tse stehen sich als Kontrahenten in einem verfilmten Dilemma gegenüber - was hat stets zu siegen, Moral oder Recht? Die Hintergrundgeschichte gefiel mir dabei sehr gut: wie extrem die Situation, die aus der Entscheidung des Films im Gerichtssaal dann weiter geht, war interessant zu sehen. Im Guten auch Abgründe zeigen und im Schlechten auch Herz zeigen, das kam beides rüber. Die Endszene war von der Inszenierung her wunderbar.


    War glaube ich (?) mein erster Donnie Yen Film, okay...fand ihn gar nicht so herausragend, für meinen Geschmack hat Nicholas Tse ihn in Sachen Charisma hier klar an die Wand gespielt.


    Bin begeistert.

  • Gestern war ich mit einer Freundin in Fall Guy. Actionreiches, humorvolles Popcornkino mit Ryan Gosling. Hat uns gut gefallen.

    Falls den wer schaut: Unbedingt die After Credit Szene abwarten!


    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • "The Zone of Interest" erzählt die Geschichte des Rudolf Höß, der von Mai 1941 bis November 1943 als Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz tätig war und den Tod von Hundertausenden Juden zu verantworten hat.

    Im Mittelpunkt der Geschichte, deren lose Idee auf dem gleichnamigen Roman von Martin Amis beruht und auf das Gebiet um das Konzentrationslager anspielt, steht jedoch Hedwig Höß, die Ehefrau des Lagerkommandanten. Sie ist mit ihm und den gemeinsamen Kindern nach Auschwitz gegangen, unterstützt seine Karriere und führt mit dem Lagerkommandanten eine Ehe nach nationalsozialistischen Vorstellungen.

    Dieses Szenario einer ideologisch geführten und vorbildlichen Ehe, mit einer perfekten Hausfrau, fünf Kindern und einem Bilderbuchgarten, das nur durch eine hohe Mauer vom Vernichtungslager getrennt wird, nutzen Regisseur und Kamerateam, um fragmentarisch den familiären Alltag der Kommandantenfamilie zu zeigen.

    Hedwig Höß, überragend gespielt von Sandra Hüller, zeigt sich als Organisationstalent, die ihrer Familie ein makelloses Heim bietet, während der Familienmensch und ambitionierte SS-Obersturmbannführer Rudolf Höß, Christian Friedel nimmt dessen Rolle ein, seine Frau mit Geschenken verwöhnt, die - so denkt es sich der Zuschauer - aus den Haushalten von verhafteten und enteigneten Juden stammen, die hinter der Mauer dem Tod entgegensehen. Kaum etwas deutet in dieser Familie daraufhin, dass sich Deutschland bereits seit 1939 im Kriegszustand befindet und es dieser Familie wie vielen anderen Menschen an etwas mangelt.


    Die Kameraführung wechselt unentwegt zwischen den idyllischen häuslichen Szenen und dem Blick auf die Mauer, doch der Zuschauer wartet vergeblich auf eine Reaktion, eine menschliche Regung oder Erklärung dafür, wie die Familie Höß ein glückliches Leben diesseits der Mauer führt,

    wenn jenseits der Mauer Menschen auf Geheiß des Lagerkommandanten getötet werden.

    Wie in einem Kammerspiel finden Rudolf Höß' berufliche Treffen statt, der in seinem Heim die Optimierung der Tötungszahlen plant oder ein Kaffeeklatsch seiner Frau, der keineswegs entgeht, welche Rolle ihr Ehemann einnimmt und bis zuletzt in diesem etwas mehr als anderhalb Stunden währenden Films fragt man sich, was in den Figuren vor sich geht, woher diese Gefühlskälte und Ignoranz stammen? Eine Antwort darauf bietet der Film nicht.

    Als Rudolf Höß 1943 versetzt werden soll, leistet seine Ehefrau Widerstand und besteht darauf, in Auschwitz und ihrem Heim zu bleiben.

    Zweifelslos konfrontieren die Filmemacher den Zuschauer mit der Fragestellung, wie man an einem unheilvollen Ort, an dem unzählige Menschen getötet werden, bleiben möchte, doch diese Fähigkeit zur Selbstreflexion besitzt Hedwig Höß offensichtlich nicht.


    Filmbegeisterte, die dem Film eine Chance geben möchten, doch gewältsame Szenen fürchten, kann guten Gewissens zugeraten werden. Die Filmemacher haben klugerweise sowohl auf altes Filmmaterial als auch nachgestellte physische Gewalt verzichtet und setzen mit ihrer Inszenierung auf die imaginäre Vorstellungskraft des Zuschauers, die musikalisch mit eindringlichen und zurückhaltend eingesetzten elektrischen Tönen und dem Schreien von Opfern einhergeht.

    "The Zone of Interest" ist ein fragmentarischer, bemerkenswert künstlerisch und recht nüchtern erzählter Film, der sich überwiegend durch das Zusammenspiel von schauspielerischer Leistung, Kameraarbeit und punktuell eingesetzter Filmmusik auszeichnet und am Ende doch eine Quintessenz, die über die einfache Schilderung des Bösen hinausgeht, vermissen lässt.

  • deren lose Idee auf dem gleichnamigen Roman von Martin Amis beruht

    ... der wiederum auch vom Lagerkommandanten und seiner Frau erzählt, jedenfalls in einigen Episoden, und beispielsweise davon, wie versucht wird, der Verseuchung des Wassers durch die vielen vergrabenen Leichen zu begegnen, wie Auschwitz III gebaut wird, um die nahen Buna-Werke schneller und besser mit humanem Verbrauchsmaterial zu versorgen, wie sehr die Aufgabe, diese Hölle zu organisieren, in ihrer perfiden logistischen Logik davon ablenken kann, um welche Art von Hölle es sich handelt, in der aber auch vor allem Menschen tätig sind und sein wollen (von den "Sonders" abgesehen), die die Ankömmlinge ganz klar, kalt und nüchtern als unwert betrachten, die das Abschlachten sogar feiern, weil die, die es dort erwischt, aus ihrer Sicht genau das verdient haben. Endlich, aus Sicht dieser Leute. Aus deren Sicht - überwiegend - erzählt wird, was es umso schwerer erträglich macht, und dann auch noch in Verbindung mit einem eher lockeren Plauderton. Was aber zugleich eine bessere Erklärung als der Film (den ich noch nicht gesehen habe) dafür liefert, wie diese Leute das tun und aushalten und zu ihrem Alltag machen konnten. Weil sie es wollten. Weil sie glaubten, das Richtige zu tun. Und weil sie maßlos davon profitiert haben, weil sie sich bereichert haben, in jeder denkbaren Hinsicht.


    Und genau genommen geht es um eine Affäre, eine Liebesgeschichte, weshalb sich auf dem Buchcover auch der zum Herz geformte Stacheldraht befindet. Aber eine Liebesgeschichte wirklich nur diesseits. Das Geschehen im Lager selbst wird fast nur diskutiert und kaum geschildert.

  • Ich denke, dass Buch und Film sich gravierend unterscheiden, weil das Format Buch "nur" mit dem Wort auskommt, während im Film mit Schauspielern, Kameraeinstellungen und Musik gearbeitet werden kann.

    Weder das eine odeer das andere muss schlechter sein und ohne das Buch gelesen zu haben, vermute ich, dass der Film eher einem Experiment gleicht.


    Eine Frage, die mich seit geraumer Zeit umtreibt, ist der anhaltende Trend, eine historische Figur aufzugreifen und über ihr Leben sowohl mit überlieferten Fakten als auch fiktiv zu schreiben. Je länger ich dieses Phänomen beobachte, um so mehr frage ich mich, wie eine Lebensgeschichte literarisch verarbeitet werden kann, wenn man seine eigene Existenz kaum (be-)greifen kann.

    Martin Amis wird sich dazu in Interviews nicht mehr äußern können, doch Überlegungen anderer Autoren dazu würden mich durchaus interessieren.

  • Eine Frage, die mich seit geraumer Zeit umtreibt, ist der anhaltende Trend, eine historische Figur aufzugreifen und über ihr Leben sowohl mit überlieferten Fakten als auch fiktiv zu schreiben.

    Das ist aber wirklich nichts Neues, historischen Figuren ein fiktives Leben anzudichten. Wenn man es genau nimmt, bestehen die meisten heiligen Schriften nur aus so Zeug, aber in der etwas betagteren wie aktuellen zeitgenössischen Literatur ist das ein übliches Sujet. T.C. Boyle hat mit "Wassermusik" über den Afrikaforscher Mungo Park und mit "Willkommen in Welville" über den Frühstücksflockenerfinder Kellogg u.v.a. zwei hinreißende und gelungene Beispiele für diesen Ansatz vorgelegt, aber auch deutsche Autoren wie Kehlmann oder Nadolny haben das sehr erfolgreich getan. Mein Lieblingsroman aus dieser Ecke ist Ralf Bönts "Die Entdeckung des Lichts" (u.a.) über Michael Faraday, der allerdings lang nicht so erfolgreich (aber viel klüger) als die genannten Beispiele ist.

    Man gibt der Historie ein Gesicht, ein Schicksal, Menschlichkeit. Okay, manchmal erreicht man auch das Gegenteil, oder es gelingt einfach überhaupt nichts, und es ist natürlich ein Wagnis. Umso mehr, wenn die Figuren besonders negativ waren. Die Idee, eine Liebesgeschichte unter den Auschwitz-Verantwortlichen zu erzählen, ist schon sehr heftig. Aber die semifiktiven Persönlichkeiten helfen tatsächlich, sich dem realen Grauen zu nähern.

  • She came to me


    Der Komponist Steven Lauddem leidet unter einer kreativen Blockade und ist nicht im Stande, die Musik für seine große Comeback-Oper fertigzustellen. Auf Drängen seiner Frau Patricia, die einst seine Therapeutin war, begibt er sich auf die Suche nach Inspiration. Nach einer zufälligen Begegnung mit Katrina wird alles, was Steven über sein Leben zu wissen glaubte, auf den Kopf gestellt.



    Toller Film mit Peter Dinklage

    von Rebecca Miller aus dem Jahr 2023


  • Von Pedro Almadovar habe ich schon viele gute Filme gesehen, und dieser gehört dazu.


    Parallele Mütter


    Kurzbeschreibung:

    Janis und Ana lernen sich im Krankenhaus kurz vor der Geburt ihrer Kinder kennen. Beide sind ungewollt schwanger. Janis, mittleren Alters, bereut nichts und ist überglücklich. Ana ist ein Teenager, verängstigt und traumatisiert. Die Stunden im Krankenhausflur schaffen ein enges Band zwischen den beiden. Doch ein Zufall wirft alles durcheinander und verändert ihr Leben auf dramatische Weise.


    ASIN/ISBN: B09V7X6PXL