Zuletzt gesehener Film - ab 06.04.2021

  • Ich war gestern mit vier Teenies im Barbie Film und wir fanden ihn alle richtig gut! Es ist keine Realverfilmung der Barbie Kinderfilme, sondern ein sehr feministischer Film und eher für die Altersgruppe 14-99.


    Barbie lebt mit den ganzen anderen "du kannst alles sein, was du willst" Barbies in ihrer Barbiestadt und Ken und die anderen Kens sind eher so Anhängsel. Der von Ryan Gosling gespielte Ken :love: ist in die stereotype Barbie ("Harley Quinn" Margot Robbie) verliebt, aber sie hält ihn in der Friendzone. Als sie Probleme bekommt und deshalb in die reale Welt reist, kommt er heimlich mit in der Hoffnung auf Zeit zu zweit. Barbie bekommt dort Probleme mit Mattel und wird mit der Realität der Frauen in der realen Welt konfrontiert, die eben nicht alle wichtigen Ämter bekleiden und alles sind, was sie wollen. Und Ken stößt auf das Patriarchat und Frauen, die ihn als Mann warnehmen und respektieren.


    Der Film ist witzig, schön ironisch und sehr feministisch, wobei auch die (wenigen) Männer im Publikum Spaß hatten. Ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen!

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Der Film ist witzig, schön ironisch und sehr feministisch, wobei auch die (wenigen) Männer im Publikum Spaß hatten. Ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen!

    Nachdem das Barbie-Franchise jahrzehntelang mehreren Generationen und Millionen Mädchen weltweit (völlig unrealistische) Schönheitsideale oktroyiert und - von wenigen Alibiaktivitäten abgesehen - ein oberflächliches, konsumorientiertes, vollständig auf Äußerlichkeit reduziertes Frauenbild eingepflanzt hat, gelingt es mir nicht so recht, mich der Begeisterung über diese - ausschließlich profitorientierte - Kehrtwende von Mattel anzuschließen. Eigentlich ist das sogar eine Frechheit - und in meinen Augen alles andere als feministisch.

  • Nachdem das Barbie-Franchise jahrzehntelang mehreren Generationen und Millionen Mädchen weltweit (völlig unrealistische) Schönheitsideale oktroyiert und - von wenigen Alibiaktivitäten abgesehen - ein oberflächliches, konsumorientiertes, vollständig auf Äußerlichkeit reduziertes Frauenbild eingepflanzt hat, gelingt es mir nicht so recht, mich der Begeisterung über diese - ausschließlich profitorientierte - Kehrtwende von Mattel anzuschließen. Eigentlich ist das sogar eine Frechheit - und in meinen Augen alles andere als feministisch.

    Aber genau darum geht es in dem Film.


    Und ich gestehe: Ich habe als Kind gerne mit Barbie gespielt, als Mutter gerne mitgespielt und würde es auch als Oma noch tun. Weil Barbie viel mehr als nur Optik ist. Barbie spielen ist nicht Mutter spielen, sondern Frau. Und Barbies gibt es in allen möglichen Berufen, Tätigkeiten und Varianten, von der Ballerina bis zur Astronautin. Auch darum geht es in dem Film.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Aber genau darum geht es in dem Film.

    Ich weiß. Das macht Mattel wirklich äußerst geschickt, und das ist ja nur ein Teil der Kampagne, um das Franchise auch angesichts einer, äh, etwas neueren Weltordnung profitabel zu halten. Aber trotzdem ... wie soll ich sagen? Mir fallen echt nur schräge Vergleiche ein, irgendwas mit katholischer Kirche und Gewaltprävention im Bereich sexualisierter Annäherung an Schutzbefohlene, also lasse ich das lieber. 8)

  • Ich frage mich gerade, ob schon mal He-Man und GI Joe wegen ihres Männerbildes kritisiert wurden. Oder jemand Carrera und Matchbox vorgeworfen hat, spätere Raser zu produzieren ...

    Der Film zeigt jedenfalls ziemlich gut, wie unterschiedlich und teils widersprüchlich die Anforderungen an Frauen sind.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich war gestern mit vier Teenies im Barbie Film und wir fanden ihn alle richtig gut! Es ist keine Realverfilmung der Barbie Kinderfilme, sondern ein sehr feministischer Film und eher für die Altersgruppe 14-99.

    Nach dem Trailer-Gucken wollte ich ja erst mal nicht reingehen. Aber Sohn und Freundin (beide 33 und beide KEINE Barbie-Spieler) haben ihn angeschaut und waren begeistert, weil bei ihnen der Film durchaus so ankam wie bei dir Breumel . Sie haben mich solange bequatscht und angefixt, dass ich heute mit zwei Mädels in den Film gehe. Auch wir sind keine Barbie-Spielerinnen. Ich hatte überhaupt keine einzige Puppe - nur Stofftiere und Lego. Ich hab ja auch lieber Cowboy und "Amerikanische Ur-Einwohner" gespielt. ;)


    Bin sehr gespannt, wie der Film mir gefällt. Ich denke, wenn er zumindest versucht, das Barbie-Bild zu relativieren, dann ist das doch ein guter Ansatz. Dass auch dieser Film natürlich möglichst viel Geld einspielen und möglichst gut unterhalten sollte, das ist mir klar. Da es kein Kinderfilm sondern ein Erwachsenenfilm ist, gehe ich davon aus, dass der Zuschauer altersgemäß in der Lage sein wird, das auch zu reflektieren.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich frage mich gerade, ob schon mal He-Man und GI Joe wegen ihres Männerbildes kritisiert wurden. Oder jemand Carrera und Matchbox vorgeworfen hat, spätere Raser zu produzieren ...

    Aber hallo.


    Ich frage mich, warum es so wenige Leute stört, dass sich eine Firma, die hunderte Millionen damit verdient hat, das Bild des superschönen Oberflächlichblondchens zu kolportieren, jetzt als feministischer Vorreiter inszeniert. Da geht es nicht um ein paar Autounfälle, weil Menschen zu doof waren, Straßen von Rennstrecken zu unterscheiden, sondern um ein Frauenbild, das fundamental war und dadurch fundamentiert wurde. Dass man Barbie auch einen Doktorhut und ähnliches spendiert hat, hatte bestenfalls Alibifunktion.


    Um nicht missverstanden zu werden. Das darf und kann alles, und es muss und sollte unbedingt jeden Film geben. Ich kann mich der Begeisterung nur nicht anschließen, und wenn jemand diese Geschichte mit Feminismus in Verbindung bringt, würgt es mich.

  • Wenn ich jeden Film nach den harten Feminismus-Kriterien aussuchen würde, dann würden für mich tatsächlich mindestens 90 % aller Filme den Test nicht bestehen. Aber ist das reale Leben so? Und sind die realen Menschen so? Bin ich so? 100 % Feminismus? Nö. Ich bin genauso grau und bunt, wie die Filme und die Bücher und die Menschen.


    Ich weiß, was dich stört. Aber ich seh' das entspannter. Würde man das Barbie-Universum zerlegen - das tut der Film wohl streckenweise durchaus - dann kommt vor allem Ken sehr schlecht weg. Er und alle Kens sind eigentlich nur dazu da um Barbie zu bespaßen. Er darf nix entscheiden, hat nix zu sagen, glaubt, dass er nicht wichtig ist. Er sagt ja selber, er hat nicht mal Eier.


    Ich bin immer noch positiv gespannt auf den Film. :grin (Wie Barbie natürlich auch nicht.)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das Frauenbild wurde ja nicht nur von Barbie verbreitet. Den Heroin-chic einer ganzen Model-Generation, Magersucht wie bei Twiggy, finde ich noch deutlich schlimmer. Da konnte keiner sagen "ist ja nur eine Puppe".

    Und zumindest haben die Berufs-Barbies dem Frauenbild der 60er und 70er Jahre etwas entgegengesetzt. Als ich "Eine Frage der Chemie" gehört habe, bin ich ständig wütend geworden.


    Ich hatte Babypuppe, Barbie, Playmobil und Lego. Wir waren aber auch drei Mädels, da gab es alles mögliche. Die Jüngste hatte sogar eine gebrauchte Carrerabahn, und ich die Lego Eisenbahn. Barbies wurden gerne genommen, um "Dating" oder "Modenschau" zu spielen und selbst zu schneidern.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Es gibt und gab jede Menge, von Kriegsspielzeug über allesmöglichefeindlichen Krempel bis sonstwohin, und ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir auch missfällt, wenn gesellschaftlicher Druck dazu führt, dass man etwas nicht auslebt, nur weil alle gerade sagen, dass das klischeemäßig oder stereotyp oder xy-feindlich wäre - jede und jeder sollte über sein eigenes Leben entscheiden, und wer sich in einer Rolle gefällt, sollte sie leben. Darum aber geht es mir gar nicht. Es geht mir hier um diesen Widerspruch. Das ist zweifelsohne sehr klug gemacht und extrem erfolgreich in eine weltweite Kampagne gebettet, aber diese 180-Grad-Drehung, die fast schon eine mehrfache Rotation ist, kann ich einfach nicht mitfeiern. Vor allem, wenn dann noch von Feminismus gesprochen wird. Das irritiert mich sehr.

  • Als Kaufmann und Kreativling und Miterfinder der Schallplattenschutzhüllen find ich es lustig, wie sich aus einer guten Geschäftsidee wie der Barbie ein ganzes Universum entwickeln lässt, damit Millionen macht und andere sich dann über Feminismus und diverses andere darüber in die Haare kriegen.

    Für mich zählt in diesem Fall der Erfolg,

    Der dadurch, dass die Macher auf den Zeitgeist hörten, flexibel in noch mehr Erfolg verwandeln konnten. Bewundernswert.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Ich habe mir Barbie auch angeschaut und fand ihn tatsächlich sehr unterhaltsam und besser als ich erwartet hatte.

    Aber er ist ganz sicher kein feministischer oder kritischer Film in Bezug auf die Kritik am Barbieuniversum, sondern er bettet den Feminismus ein in eine kapitalistische Welt bzw. benutzt ihn, ohne etwas ändern zu wollen. Der Film will gar nicht tiefgründig sein, sondern bleibt ganz bewusst oberflächlich bis zum Ende und spielt mit der Begeisterung und der Kritik an Barbie und ihrem vermeintlichen Perfektionismus, ohne jemals die rosarote Brille abzusetzen. Der Film will konsumiert werden und unterhalten, so wie Barbie selbst. Vermeintliche Kritik ist nur das Lockmittel.

    Das ist äußerst clever gemacht.


    Mir persönlich hat Kens Shirt-Aufschrift am besten gefallen und das Ende, das aufzeigt, worum es Barbie selbst schlussendlich geht. :grin


    Ryan Gosling und Margot Robbie fand ich übrigens großartig.

  • Neben Barbie habe ich sowohl den neuesten MI Film gesehen, sowie auch "Oppenheimer".


    Ersteren fand ich tatsächlich gut (bei uns ist eher mein Mann als ich Fan der Reihe) und ich werde mir sicher auch den 2. Teil ansehen. Die Actionszenen sind gewohnt rasant, die Verfolgungsjagden spektakulär und für mein Empfinden, war er sogar stellenweise echt witzig. Der Cliffhanger am Ende ist ok.


    "Oppenheimer" fand und finde ich grandios. Den habe ich sicher nicht zum letzten Mal gesehen. Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt, obwohl die Handlung bekannt ist. Die Bilder, die Nolan geschaffen hat, sind großartig. Die Bezeichnung Meisterwerk ist für mich persönlich berechtigt. Die schauspielerischen Leistungen sind bis in die kleinsten Rollen unfassbar gut. Herausragend hier vor allem Robert Downey Junior. Ich bin schon lange vor Iron Man Fan von seiner Schauspielkunst und Nolan hat hier alles aus ihm rausgeholt.

    Der Fil. war auch im Kino ein Erlebnis. Als Trinity explodierte herrschte völlige Stille. Ich bin immer noch hin und weg. Den Film könnte ich mir sogar ein 2. Mal im Kino anschauen.

  • OK, nochmal im Kino brauche ich Oppenheimer definitiv nicht. Und bei MI bin ich immer wieder erstaunt, wie man mit so wenig Story so viele Menschen begeistern kann. Nicht einmal Kritik an Tom Cruise Rolle bei Scientology hört man mehr ...

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss