'Die Buchhändlerin' - Seiten 185 - 267

  • Ich glaube eigentlich eher, dass es ein ganz normaler amtlicher Abgleich war. Schließlich ist der Vormund ins Gefängnis gekommen und sonstige Angehörige hat Heinz nicht. Ja, er hat ein Umfeld, dass sich kümmert, aber keine direkten Anverwandten.

  • buchregal123 Für mich hat Christa einfach kein Rückgrat. Sie geht, wie bereits geschrieben, immer den Weg des geringsten Widerstands und schiebt sich selbst nach hinten. Sie beklagt sich, dass niemand nach ihrem Wohl fragt, aber sie selbst tut nichts für sich.

  • Man kann noch so tolerant sein bei anderen, wenn es das eigene Kind betrifft, ist alles erst einmal ganz anders.

    In der von mir beschriebenen Situation kommt noch hinzu, dass ein starker Wunsch nach Enkelkindern vorhanden ist, der bisher nicht erfüllt wurde und nun wohl auch nicht mehr erfüllt werden wird.


    Das Eltern sich andere Dinge für ihre Kinder wünschen als die Kinder selbst, ist sozusagen auch heute noch ein Thema. ;)

  • buchregal123 Für mich hat Christa einfach kein Rückgrat. Sie geht, wie bereits geschrieben, immer den Weg des geringsten Widerstands und schiebt sich selbst nach hinten. Sie beklagt sich, dass niemand nach ihrem Wohl fragt, aber sie selbst tut nichts für sich.

    Rückgrat zu haben bedeutet aber doch nicht, immer sein Leben so zu gestalten, wie es für einen selbst am besten passt, sondern auch, sich um das Wohl seiner Mitmenschen zu kümmern und gemeinsam weiterzukommen.

  • Wie seht ihr denn das Thema Solidarität unter Frauen? Wie wäre es Christa denn nach einem Studium ergangen? In der gesamten Verlagswelt gab es keine einzige Lektorin. Hätte es eine Frau wie Christa überhaupt geschafft, sich in einer von Männern dominierten Welt zu behaup

    Es waren ja immer einzelen Frauen die Vorreiter und dann erst kamen mehr Frauen nach. Egal in welchem Bereich man da ist. Politikerinnen, Komikerinnen, Soldatinnen etc.pp. Die Frage wäre für mich, ob Christa eine Vorreiterin ist. Wenn sie privat auch oft etwas zögerlich scheint, was das Studium und ihre Liebe zu Büchern betrifft, da habe ich das Gefühl, sie könnte in der Verlagswelt etwas zu sagen haben und die Inspiration etwas zu ändern/voranzubringen. Und seine Mitstreiterinnen muss man sich natürlich anfangs auch selber suchen. Die laufen einem nicht unbedingt zu. Aller Anfang ist halt schwer. Aber Christa entwickelt sich ja noch. wrum also nicht.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das Amtsgericht - Ermittlungsrichter - informiert von Amts wegen das Jugendamt. Kann mir gut vorstellen dass das damals schon so war. Deutsche Bürokratie ist seit Preussens Zeiten eingeschliffen.


    Bitte nicht übertreiben. Nach dem Krieg haben Frauen durchaus in größeren Zahlen studiert. Weder in der Medizin oder Chemie oder Pharmazie oder Germanistik waren Frauen mehr Exoten. Sicher, keine 50%, aber meine Mutter hat vom Studium nichts erzählt, was sie als junge Frau diskriminierend empfunden hätte. Sie musste halt erstmal warten, weil die Studienplätze an ältere Kriegsheimkehrer bevorzugt vergeben wurden. Ich meine wenn Frau nicht Maschinenbau oder Architektur studiert hat, war das kein Problem. Schwieriger wäre Lektorin in manchem Verlag geworden. Aber das Studium dauert ja auch ein weilchen. Da hat sich viel relativ schnell geändert. Viele Verlage wollten ja modern sein und vorangehen. In den sechzigern waren Frauen bei Verlagen meine ich mich zu erinnern schon gut vertreten.

  • Das Amtsgericht - Ermittlungsrichter - informiert von Amts wegen das Jugendamt. Kann mir gut vorstellen dass das damals schon so war. Deutsche Bürokratie ist seit Preussens Zeiten eingeschliffen.

    Angsichts der Probleme mit denen wir gerade zu kämpfen haben, kann ich mir die Mühlen der Bürokratie sehr gut vorstellen. X(

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Nach dem Krieg haben Frauen durchaus in größeren Zahlen studiert.

    Aber war es nicht auch so, dass es vornehmlich Frauen waren, die bereits aus einem "studierten" Elternhaus kamen? Wenn ich da an die Generation meiner Eltern denke, da war derjenige aus der Volksschulklasse, der dann ans Gymnasium wechselte, ein Exot.

  • Aber war es nicht auch so, dass es vornehmlich Frauen waren, die bereits aus einem "studierten" Elternhaus kamen? Wenn ich da an die Generation meiner Eltern denke, da war derjenige aus der Volksschulklasse, der dann ans Gymnasium wechselte, ein Exot.

    Stimmt, ich bin auch nur Volksschülerin. Ende der 50er/Anfang der 60er hatten wir Klassenstärken von über 40, es war eine Ausnahme, wenn mal eine Schülerin zur weiterführenden Schule ging, aber auch nur wenige Jungen. Oft lag es anfach am fehlenden Geld. Schulbücher mussten bezahlt werden, die Fahrkarte zur Schule, die Kleidung musste besser sein, als wenn man in die Schule um die Ecke ging. Ich bin Baujahr 53. Wir lebten in einer armseligen Zwei-Zimmer-Wohnung. Wohnungen wurden noch über das Wohnungsamt ver mittelt, aber es gab einfach viel zu wenige, weil überall noch Trümmer waren. Daher hatten sich meine Eltern entschlossen über die Kirche zu siedeln. Dafür wurde jeder Pfennig gespart. Da war einfach kein Geld da, eine bessere Schulbildung zu finanzieren.

  • Ich habe auch schon dran gedacht, dass Helene einfach Martin heiraten könnte und nach den neuesten Begebenheiten könnten sie dann auch direkt Heinzchen bei sich aufnehmen.


    Der Lesezirkel ist eine so gute Idee gewesen und die Freundschaften, die Christa da schließt, sind bestimmt Gold wert.


    Ich möchte gerne mal wissen, was Jagos Problem ist. Ist er vielleicht schon verheiratet? Er ist ja fast erstarrt vor Angst.


    Ich möchte jetzt auch eigentlich nur noch weiter lesen.

    Die anderen Kommentare lese ich später. Das geht jetzt gerade nicht. ;-)

  • Vielleicht war seine Familie in irgendwelche Nazi-Machenschaften verwickelt und er hat irgendwelche schlimmen Taten nicht verhindert?

    Hm, aber die Mutter war doch Jüdin? Vielleicht ein Zerwürfnis mit den Eltern, in dessen Folge die Deportation der Mutter zustande kam?


    Edit. Ich befürchte wir müssen einfach noch warten bis Ines das zweite Buch fertig hat :lache