Ja, ihr habt da meine volle Zustimmung. Ich muss das, glaube ich, etwas anders erklären.
Natürlich halte ich nichts davon, dass Christa sich selbst aufgibt. Das meinte ich auch gar nicht.
Ich finde es aber auch nicht passend, wenn Christa sozusagen ohne Rücksicht auf Verluste ein Studium aufnähme und alles stehen und liegen ließe. Ja, das Leben spielt ihr, was ihre Lebenswünsche anbelangt, nicht gut mit. Aber ich finde, sie macht das Beste aus jeder Situation und sie übernimmte in jungen Jahren schon große Verantwortung, auch oder gerade für ihre Mitmenschen. Das ist eine Stärke, die doch bewundernswert ist.
Totenleserin Aus deinen Postings habe ich eher rausgelesen, dass du dir gewünscht hättest, dass Christa ihr Leben selbst in die Hand nimmt und ihr Studium auf Biegen und Brechen durchsetzt. Vielleicht wäre auch eine solche Geschichte toll geworden (ich bin mir sicher, dass Ines das genauso passend umgesetzt hätte), aber es wäre mit Sicherheit nicht Christas Geschichte gewesen. Und in meinen Augen wäre das in gewisser Weise auch kein gesunder Egoismus gewesen. Nach der Lektüre des Buches kann ich sagen, dass ich eine solche Geschichte eben nicht hätte lesen wollen, sondern Christas Geschichte für mich genau so gepasst hat, weil Christa eben nicht zuerst an sich denkt und ihr Leben trotzdem einigermaßen für sie passend gestaltet.