Gustaf Skördeman - Geiger

  • Herausgeber : Lübbe Audio; 1. Aufl. 2021 Edition (26. März 2021)

    ISBN-10 : 3785783000

    ISBN-13 : 978-3785783009

    ASIN : B08LZQN1WP



    Kurzbeschreibung


    Du glaubst, Du kennst deine Frau. Bis sie Dir in den Kopf schießt ... Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. Sie geht zu dem Versteck, entnimmt eine Waffe mit Schalldämpfer und tritt an ihren Mann heran, der im Wohnzimmer sitzt und Musik hört. Sie setzt die Trommel an seine Schläfe - und drückt ab. Als Kommissarin Sara Nowak von diesem kaltblütigen Mord hört, ist sie alarmiert. Sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit ...



    Autor


    Gustaf Skördeman ist 1965 in Nordschweden geboren. Heute lebt er mit Frau und zwei Kindern in Stockholm. Er ist Drehbuchschreiber, Regisseur und Filmproduzent. Geiger ist sein schriftstellerisches Debüt. Die Idee für diesen Thriller kam ihm bereits vor zehn Jahren. Seitdem hat er an dem auf eine Trilogie angelegten Plot gefeilt. Geiger wurde gleich ein internationaler Erfolg und erscheint in 17 Ländern.



    Meine Meinung


    Stellan Broman, 85 Jahre, früher sehr bekannter TV-Moderator mit einem intensiven Gesellschaftsleben, verheiratet mit Agneta, Vater von zwei Töchtern und Opa, wird in seinem Wohnzimmer tot aufgefunden. Agneta hatte ihn nach einem Anruf, bei dem nur das Wort GEIGER genannt wurde, erschossen – das ist die Ausgangssituation. Doch weshalb geschah diese Tat, die scheinbar schon lange geplant war? Agneta hofft, daß der Mord so schnell nicht entdeckt wird und flieht.


    Die Ermittlungen bezüglich des Todesfalls leitet Kommissarin Anna Torhall. Sie informiert Kommissarin Sara Nowak, eine Freundin aus der Polizeihochschule, die mit der Familie Broman seit Kindertagen sehr gut befreundet ist. Sara arbeitet im Dezernat für Sittendelikte und ist eigentlich nicht zuständig, aber durch die Verbindung zu Familie Broman ist sie persönlich betroffen und sie will unbedingt wissen, wer Onkel Stellan umgebracht hat. Deshalb führt sie unabhängig von Anna ihre eigenen Nachforschungen durch.


    Als Leser weiß man von Beginn an, wer Stellan erschossen hat. Die Hintergründe dazu bleiben aber sehr lange im Dunkeln. Es ist unvorstellbar, welche dunklen Geheimnisse um die Persönlichkeit von Stellan zu Tage gefördert werden und welcher Charakter sich eigentlich hinter dieser Person verbirgt. Dadurch wird der Leser in eine Richtung gelenkt, aber so einfach ist es natürlich nicht. Parallel dazu gerät der Leser in einen Strudel um alte DDR-Seilschaften, deren Aufarbeitung bzw. Offenlegung, Spionage, Geheimdienst und Terrorismus. Und Erkenntnisse, die gerade gewonnen wurden, werden im nächsten Kapitel womöglich schon wieder auf den Kopf gestellt, so entsteht ein absoluter Lesesog.





    Der Autor hat für mich einen packenden und fesselnden ersten Band der geplanten Trilogie abgeliefert. Der Plot war sehr vielschichtig, raffiniert und komplex, insgesamt war er mir jedoch in manchen Details zu konstruiert. Eigentlich lese ich keine Spionagekrimis mehr, aber von diesem Thriller wurde ich angefixt und ich fühlte ich mich als Leserin von der ersten Seite an mitgenommen und gefangen. Ich folgte der Story mit allen falschen Spuren, Irrungen, Wendungen, der Gewalt, Machtausübung, cleveren Details und auch überraschenden Erkenntnissen bis zur endgültigen Auflösung und zum packenden Finale auf den letzten Seiten.


    Sara als Figur war mir im großen und ganzen sympathisch. Sie verbeißt sich in die Aufklärung, weil es viel mit ihrem persönlichen Leben zu tun hat, deshalb schießt sie deshalb auch des Öfteren etwas übers Ziel hinaus. Sie kann in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen, wie sie den Befehlen und Demütigungen von Stellans Töchtern ausgesetzt war. Ferner hat sie aktuell berufliche Probleme mit ihrem Partner bei den belastenden Einsätzen im Milieu und im privaten Bereich mit Mann und Kindern.


    Die anderen Figuren teilten sich für mich eindeutig in gut und böse, sympathisch verbissen und unsympathisch auf. Auf manche wurde näher eingegangen, andere waren nur Randfiguren und wurden nicht näher charakterisiert. Die Beschreibung des Geschehens und der Atmosphäre fand ich bildhaft, so daß ich sie immer genau vor meinen Augen hatte bzw. nachvollziehen konnte.


    Trotz der Kritik fand ich den Beginn der Trilogie viel versprechend und werde auf jeden Fall den 2. Band lesen!


    ASIN/ISBN: B08LZQN1WP

  • Eine Woche lang haben Agneta und Stellan Broman ihre Enkelkinder gehütet, gerade wurden sie von ihren Eltern wieder abgeholt, als das Telefon klingelt. Agneta nimmt ab und erschießt, nachdem sie wieder aufgelegt hat, ihren Ehemann – danach verlässt sie das Haus.


    Sara Nowak ist Polizistin bei der Sitte, wuchs mit den Broman-Töchtern auf, und kennt die Familie gut, daher wird sie zu dem Fall hinzugezogen, ermittelt aber nicht offiziell. Der Fall lässt sie nicht los. Stellan Broman war ein beliebter schwedischer Fernsehstar, wer sollte etwas gegen ihn haben. Und wo ist Agneta? Wurde sie entführt, lebt sie noch?


    Mich hat Agnetas Verhalten sofort daran denken lassen, dass sie eine Schläferin ist, und tatsächlich entwickelt sich der Roman in eine sehr politische Richtung – und in die Zeit des Kalten Krieges. Eine Zeit, die ich noch miterlebt habe, daher interessiert mich diese Thematik sehr – und hat mich auch zum Googeln gebracht.


    Leider gibt es in dem ganzen Roman niemanden, der mir ans Herz wächst, im Gegenteil, fast alle sind eher unsympathisch, allen voran Agneta und Sara. Das ist ein bisschen schade, so konnte ich mit niemandem mitleiden, andererseits hatte ich dennoch spannende Lesestunden, schon auf Grund der Thematik. Und letzlich sind schwierige Protagonisten interessante Protagonisten.


    Vor allem Sara lernt der Leser gut kennen, wir erfahren viel über ihr Leben und erleben mit ihr so manche überraschende Wendung. Die eine oder andere hatte ich zwar schon vorhergesehen, aber nicht alle. Auch Saras „normaler“ Job bei der Sitte fließt immer wieder in die Geschichte ein, wobei mir das dann doch ein bisschen zu viel und teilweise unnötig erschien. Ihr Privatleben, früher und heute, dagegen ist wichtiger.


    Ähnlich den Protagonistinnen ist auch der Schreibstil relativ distanziert, passt aber meiner Meinung nach gut zu den Ereignissen, die teilweise recht erschütternd sind, und die man am liebsten gar nicht so nahe an sich herankommen lässt. Das Ende kommt dann sehr schnell, und leider für mich nicht sehr gelungen, daher, denn ich mag es so gar nicht, wenn dann ein Protagonist oder eine ihm nahestehende Person, oft aus eigener Dummheit, in Lebensgefahr gerät – so wie es auch hier passiert – das ist für mich nicht spannend, sondern langweilt mich. Die Auflösung dagegen ist gut und bietet noch einmal Überraschendes.


    Der Roman ist der Auftakt einer Trilogie, die sich wohl um Sara Nowak dreht, denn das Thema dieses Romans scheint mir abgeschlossen. Ich bin gespannt auf den nächsten Band und darauf, was sich der Autor dann einfallen lässt.


    Das schriftstellerische Debüt Gustaf Skördemans ist thematisch interessant und spannend erzählt, bietet einige überraschende Wendungen, aber auch durchgehend unsympathische Charaktere. Mir hat der Thriller spannende Lesestunden beschert und ich bin gespannt auf Band 2 der geplanten Trilogie. 8 Punkte und eine Leseempfehlung für Thrillerfans, die der distanzierte Schreibstil und die Thematik nicht abschrecken.

  • Polit-Thriller und anderes............


    "Geiger" von Gustaf Skördeman beginnt fulminant und spannend.

    Dann kommen relativ schnell sehr viele Personen ins Spiel, viele Schauplätze, viele Perspektiven.

    Und es zeigt sich, dass es sich um einen Thriller rund um den Kalten Krieg, KGB, DDR, Stasi, Schläfer etc. handelt.

    Zumindest überwiegend.

    Denn einen gewissen Raum nimmt auch die polizeiliche Arbeit von Sara Nowak ein. Einer Polizistin die im Prostituierten Milieu arbeitet und hier meiner Meinung nach nicht immer professionell und schon gar nicht regelkonform vorgeht.

    Auch mit ihrem Privatleben hat sie einige Probleme, die sie sich oft auch selbst macht. Sara war mir leider nicht sonderlich sympathisch.

    Die immer wieder eingebauten Ausführungen über politische Themen zu den o.g. Punkten sind oft ausführlich.

    Mir zu ausführlich.

    Die Geschichte selbst bietet die eine oder andere Überraschung, allerdings nichts Spektakuläres.

    Auch mit Agneta, die am Anfang ihren Mann erschießt, bin ich nicht warm geworden.

    Der Schreibstil hat mir gut gefallen.

    Insgesamt denke ich aber, dass ich die Reihe nicht weiter verfolgen werde.

  • Wendungsreicher Thriller um den kalten Krieg


    Meine Meinung:

    Die Inhaltsangabe setze ich jetzt mal als bekannt voraus.

    Ich lese viele Krimis und Thriller, aber um Spionageromane habe ich bisher einen weiten Bogen gemacht. Als ich aber die Inhaltsangabe zu Geiger gelesen habe, war mein Interesse geweckt. Schläfer haben mich schon immer fasziniert, sodass ich mich also doch auf dieses Buch gefreut habe.

    Die Hauptprotagonistin ist Sara, Polizistin bei der Sitte in Stockholm. Im Laufe der Geschichte erfährt man viel über sie und ihre Familie. Sara ist mir sehr sympathisch.

    Saras Mutter hat früher für die Familie Broman geputzt und da die beiden auf dem gleichen Grundstück wohnten, hatte Sara oft Gelegenheit mit den beiden Töchtern der Familie zu spielen. Sie fühlte sich schon fast wie ein Familienmitglied.

    Um so schockierter ist Sara als sie von dem Mord an den beliebten Kindermoderator Stellan Bromann erfährt.

    Und obwohl sie nicht zum Ermittlungsteam gehört, stellt sie eigene Nachforschungen an und entdeckt nach und nach Ungeheuerliches über Stasi-Seilschaften, den kalten Krieg und noch einiges mehr.

    Nichts ist so wie es scheint. Die Handlung ist sehr wendungsreich, unterhaltsam und spannend.

    Etwas überrascht hat mich, dass Agneta eigentlich eine eher untergeordnete Rolle spielt und relativ wenig Politisches auf den Tisch kommt.

    Aber das war für mich eher von Vorteil, da ich wie gesagt, klassische Krimis und Thriller so wie so bevorzuge.

    Das etwas offene Ende dagegen hat mich nicht überrascht, da mir von Anfang an klar war, dass Geiger der erste Teil einer Trilogie ist.

    Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht.


    Fazit: Der Autor verwebt gekonnt echte politische Ereignisse mit einem sehr unterhaltsamen und spannenden Roman. Der Schreibstil ist sehr angenehm und zu keiner Zeit langweilig. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.

  • Titel: Geiger

    Autor: Gustaf Skördeman

    Übersetzt aus dem Schwedischen von: Thorsten Alms

    Verlag: Lübbe

    Erschienen: März 2021

    Seitenzahl: 496

    ISBN-10: 3785727372

    Preis: 16.00 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. Sie geht zu dem Versteck, entnimmt eine Waffe mit Schalldämpfer und tritt an ihren Mann heran, der im Wohnzimmer sitzt und Musik hört. Sie setzt den Lauf an seine Schläfe - und drückt ab.

    Als Kommissarin Sara Nowak von diesem kaltblütigen Mord hört, ist sie alarmiert. Sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit …



    Der Autor:

    Gustaf Skördeman ist 1965 in Nordschweden geboren. Heute lebt er mit Frau und zwei Kindern in Stockholm. Er ist Drehbuchschreiber, Regisseur und Filmproduzent. Geiger ist sein schriftstellerisches Debüt. Die Idee für diesen Thriller kam ihm bereits vor zehn Jahren. Seitdem hat er an dem auf eine Trilogie angelegten Plot gefeilt. Geiger wurde gleich ein internationaler Erfolg und erscheint in 20 Ländern.



    Meine Leseeindrücke:

    Die durch den Klappentext geschürten Erwartungen wurden in vollem Umfang enttäuscht. Da hätte ich wirklich mehr erwartet. Die Geschichte zieht sich, wirkt in der Summe unglaubwürdig und verliert sich oftmals in irgendwelchen Nebenschauplätzen. Der Schluss ist mehr oder weniger chaotisch und wenig stimmig. Und eigentlich war ich froh, als ich das endlich beiseite legen konnte. Der Spannungsbogen fällt ein ums andere Mal in sich zusammen – wobei er (der Spannungsbogen) eh nicht sehr hoch gewesen ist. Dabei fing dieser Roman durchaus viel versprechend an – aber schnell ging ihm dann die Luft aus. Und so langweilte ich mich dann durch die knapp 500 Seiten – immer in der Hoffnung das da noch „Großes“ kommen würde. Denkste! Da kam nichts. Dieser Roman war für mich eine ziemliche Enttäuschung – keine Leseempfehlung von mir.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Die durch denKlappentext geschürten Erwartungen wurden in vollem Umfangenttäuscht. Da hätte ich wirklich mehr erwartet. Die Geschichtezieht sich, wirkt in der Summe unglaubwürdig und verliert sichoftmals in irgendwelchen Nebenschauplätzen. Der Schluss ist mehroder weniger chaotisch und wenig stimmig. Und eigentlich war ichfroh, als ich das endlich beiseite legen konnte. Der Spannungsbogenfällt ein ums andere Mal in sich zusammen – wobei er (derSpannungsbogen) eh nicht sehr hoch gewesen ist. Dabei fing dieserRoman durchaus viel versprechend an – aber schnell ging ihm danndie Luft aus. Und so langweilte ich mich dann durch die knapp 500Seiten – immer in der Hoffnung das da noch „Großes“ kommenwürde. Denkste! Da kam nichts. Dieser Roman war für mich eineziemliche Enttäuschung – keine Leseempfehlung von mir.

    Das trifft ziemlich genau auch mein Leseerlebnis mit diesem Buch - mit einer großen Einschränkung. Ich habe es nicht fertig gelesen, weil mich die Unglaubwürdigkeit und die nur notdürftig zusammengeschusterte Spannung genervt hat. Es lag nicht nur an enttäuschten Erwartungen. Ich fand das Buch einfach schlecht.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)