Ewald Arenz - Der große Sommer

  • Herausgeber : DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG; 1. Edition (26. März 2021)

    Gebundene Ausgabe : 320 Seiten

    ISBN-10 : 3832181539

    ISBN-13 : 978-3832181536

    ASIN : B08NN25XT4




    Kurzbeschreibung


    Der erste Sprung, die erste Liebe, das erste Unglück


    Die Zeichen auf einen entspannten Sommer stehen schlecht für Frieder: Nachprüfungen in Mathe und Latein. Damit fällt der Familienurlaub für ihn aus. Ausgerechnet beim gestrengen Großvater muss er lernen. Doch zum Glück gibt es Alma, Johann - und Beate, das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug. In diesen Wochen erlebt Frieder alles: Freundschaft und Angst, Respekt und Vertrauen, Liebe und Tod. Ein großer Sommer, der sein ganzes Leben prägen wird.

    Hellsichtig, klug und stets beglückend erzählt Ewald Arenz von den Momenten, die uns für immer verändern.



    Autor


    Ewald Arenz, 1965 in Nürnberg geboren, hat englische und amerikanische Literatur und Geschichte studiert. Er arbeitet als Lehrer an einem Gymnasium in Nürnberg. Seine Romane und Theaterstücke sind mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. ›Alte Sorten‹ (DuMont 2019) stand auf der Shortlist »Lieblingsbuch der Unabhängigen« 2019 und platzierte sich als Hardcover wie als Taschenbuch auf den Spiegel-Bestsellerlisten. Der Autor lebt mit seiner Familie in der Nähe von Fürth.



    Meine Meinung


    Der Ich-Erzähler Frieder hat das Schuljahr nicht geschafft. Latein und Mathe waren seine Schwachpunkte und nun fährt die Familie ohne ihn in die Ferien. Er muß zu den Großeltern, um für die Nachprüfung zu pauken. Seine Schwester Alma bleibt ebenfalls zu Hause, weil sie in einem Altenheim jobbt.


    Vor dem Großvater hat er großen Respekt. Er ist Professor und als Arzt an einer Klinik beschäftigt. Bis vor kurzem mußte er ihn noch siezen und er ist für Frieder eindeutig eine Respektsperson, der er niemals widersprechen darf. Seine Lernzeit wird genau festgelegt auf täglich von 8-12 Uhr. Er bekommt von ihm laufend Fragen außerhalb des Lernpensums zu klassischer Musik und zu Geschichte. Obwohl ihn niemand kontrolliert, lernt er plötzlich freiwillig und er bekommt durch den Großvater einen Botenjob in der Klinik angeboten, den er annehmen muß. Große nachhaltige Bewunderung entsteht bei Frieder als er zusammen mit ihm und Beate zu einem Notfalleinsatz in den Zoo darf. Die Oma im Gegenzug ist herzensgut, malt sehr gerne und nach einem kurzen Streit, weiht sie in in ihre Liebesgeschichte ein.


    Johann ist Frieders bester Freund und in Beate findet er seine erste große Liebe. Zusammen mit Alma sind sie ein Quartett, das während dieser Sommerferien viel zusammen unternimmt, meist viel Unfug und auch Mutproben – vor allem im Freibad und im Steinbruch. Großvater bezeichnet seine Verliebtheit als temporäre Hormonvergiftung und in einem Notfall erhält Frieder durch den Großvater eine ungeahnt großzügige Hilfe. Als dann Johanns Vater plötzlich stirbt, stellt die Trauerbewältigung auch für die Clique eine große Herausforderung dar. Die Geschichte endet sehr positiv – wie, das sei hier nicht verraten.



    Nach „Alte Sorten“ hat der Autor auch hier einen tollen Roman verfaßt. Die Figuren wurden facettenreich und durchwegs menschlich, authentisch und berührend beschrieben. Dem Großvater hat man alle seine Charakterzüge abgenommen, vor allem auch, daß ein weiches Herz in ihm steckt. Oma war schon immer eine liebevolle Frau gewesen, aber durch die große Ehrlichkeit und auch dadurch, daß sie Frieder hinter ihre Geschichte blicken ließ, wurde diese noch inniger. Frieder selbst wurde in diesen Wochen erwachsen und er geht gereift aus diesen Ferien hervor.


    Der Schreibstil ließ sich angenehm lesen, es entstanden Bilder im Kopf und ich fühlte mich vom Autor mitgenommen. Diesen Roman empfehle ich sehr gerne weiter!


    ASIN/ISBN: B08NN25XT4

  • Inhalt lt. Amazon:

    Ein Mann, Friedrich, läuft über einen Friedhof und fragt sich, wie er zu dem geworden ist, der er heute ist: Alles beginnt damit, dass er mit 16 Jahren in die Nachprüfungen muss, um versetzt zu werden. Das heißt, kein Urlaub mit der Familie. Als sei das nicht schon schlimm genug, verdonnert ihn seine Mutter zum Lernen mit dem Großvater. Frieder ist entsetzt: ausgerechnet mit dem Großvater, den er bis vor ein paar Jahren noch siezen musste! Sein einziger Trost ist Nana, seine Großmutter. Und Beate, das Mädchen in dem flaschengrünen Badeanzug, das er an einem der letzten Tage vor den Ferien im Schwimmbad kennengelernt hat. Allen schrecklichen Ahnungen zum Trotz lernt er seinen Großvater in den darauffolgenden Wochen mit neuen Augen zu sehen, erfährt von der Liebesgeschichte der Großeltern und erlebt selbst die erste große Liebe. Ein perfekter Sommer, wäre da nicht sein bester Freund Johann, meist souverän und cool, tatsächlich aber ein komplizierter Mensch.


    Zum Autor:

    Ewald Arenz wurde 1965 in Nürnberg geboren, studierte englische und amerikanische Literatur sowie Geschichte und publiziert seit Beginn der neunziger Jahre. Er gehört zu den profilierten Autoren im süddeutschen Raum und wurde für sein literarisches Werk vielfach ausgezeichnet. In seinen Romanen und Erzählungen wahrt er "bemerkenswert die Balance zwischen Anspruch und Unterhaltung", wie die Süddeutsche Zeitung schreibt. Seine literarischen Neigungen sind vielfältig: Er liebt die großen romantischen Begebenheiten wie in "Der Duft von Schokolade" ebenso wie die heiter-ironischen Geschichten aus "Meine Kleine Welt" oder in dem Familienroman "Ehrlich & Söhne".


    Meine Meinung:

    Ich bin ein großer Fan von Ewald Arenz. Bis jetzt konnte mich noch jedes seiner Bücher überzeugen. Ich ging also ziemlich voreingenommen an das neue Buch, der große Sommer. Und nachdem ich gleich am Anfang feststellte, dass der Hauptdarsteller mein Jahrgang ist und es sich um einen Coming-of-Age-Roman handelt, war mir klar, viel kann da nicht mehr schieflaufen.


    Die Geschichte hat alle Inkredenzien, die es für einen guten Coming-of-Age braucht. Einen 16-jährigen Hauptdarsteller, von Familienmitgliedern schon mal liebevoll Frieder genannt, der gerade ziemlich pupertär unterwegs ist. Genervt von der Schule, eigentlich mit seiner Familie im Großen und Ganzen im Reinen, aber doch im Begriff, sich abzunabeln, zum ersten Mal richtig entflammt für ein Mädchen und immer schnell dabei, alles und jeden zu hinterfragen. Ihm zur Seite eine Schwester, die gleichzeitig auch seine allerbeste Freundin ist, einen allerbesten Freund, der ganz eigene Familienprobleme hat und die Herzensdame Beate, die ihm u.a. erklärt, dass Bossa Nova eine Musikrichtung ist - das war mir so auch noch nicht bewusst. Gut die Hälfte des Buches ist Frieder mit sich und seinen Wünschen beschäftigt und damit, die Menschen in seiner Umgebung immer mehr als junger Erwachsener zu sehen und nicht mehr mit kindlicher Naivität. Das liest sich leicht und unterhaltsam, weil man die Darsteller schnell ins Herz schließt, weil der Autor eine tolle Sprache als starke Waffe bereit hält, weil der Sommer und die Jugend aus jeder Seite hervorhüpfen und das Leseerlebnis hautnah, warm und intensiv machen. Und wie in jedem guten Coming-of-Age kippt das Ganze, als Krankheit und Tod die Freundschaft der vier zum Wanken bringen und das Weltbild sich nochmal ganz neu ordnen muss. Der Umschwung ist dabei wirklich so hart und rasant, dass ich eine Weile gebraucht habe, um das zu akzeptieren und als Chance und auch positive Veränderung zu sehen. Die jungen Leute werden mit der harten Realität des Lebens und dem Erwachsenwerden teilweise sehr unsanft konfrontiert. Aber auch hier gibt es Lichtblicke, wie vor allem die einfühlsame Großmutter und den Großvater, der in diesem Buch eine ganz besondere Person ist und Friedrich und mir als Leserin einiges abverlangt, bis er sich in unser Herz und unseren Verstand schleicht. (Eine wirklich starke Nebenfigur.) Am Ende passiert, was mir bei allen Arenz-Büchern passiert. Ich fand, es hätte gerne noch 100 Seiten weitergehen dürfen. Ich habe mich nur schweren Herzens von den Heldinnen und Helden getrennt und ein Buch verlassen, in dem ich wieder mal so einige Wort- und Bilderperlen gefunden und eingemerkt habe.


    O-Ton Großvater: " Verliebtheit ist eine temporäre Hormonvergiftung. Meist heilt sie von selbst ab."


    Großvater über seine Arbeit im Krankenhaus auf der Suche nach den Bakterien die eine Infektion ausgelöst haben: ...Es ist eine Suche in einem stockdunklen Zimmer nach einem Gegenstand, den du nicht kennst und von dem du nicht weißt, ob er die Form eines Stuhls hat, eines Messers oder einer Tasse und letztlich, ob er überhaupt da ist.".... "Aber du kennst dich prinzipiell in dem ZImmer aus, oder?"... "Ich laufe seit vierzig Jahren in dem ZImmer herum und stoße mir immer noch das Schienbein. Aber ja... ich weiß zumindest, wo die Schränke sind. Nur nicht, was drin ist."


    Mein Fazit: Eine schöne Geschichte mit Darstellern, die man nicht so schnell vergisst. Eine Sprache, die wie ein warmer Sommerwind beim Lesen um mich herumgeweht ist. Ewald Arenz gehört einfach zu meinen absoluten Favorits. Und hat mich auch diesmal nicht enttäuscht.


    9 zufriedene Eulenpunkte

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • "Der große Sommer“ heißt dieses Buch von Ewald Arenz und ich tauche gerade auf aus diesem Sommer, der in der Erinnerung von Frieder, der Hauptfigur dieses Romans wahrhaft groß gewesen ist. Frieder erinnert sich zurück an die Zeit als er 16 war. Der Sommer hätte keinen schlechteren Start nehmen können – er hat sein Schuljahr vermasselt und darf in den Ferien nicht mit seiner chaotischen Familie verreisen, sondern muss zu seinen Großeltern, um mit seinem strengen Großvater zu lernen. Sein „Stief-Großvater“, kühl, distanziert und Professor im Bakteriologischen Institut der Klinik in der Stadt, ist der letzte Mensch, mit dem er lernen möchte, doch ihm bleibt nichts anderes übrig.


    Und so lernt Frieder nicht nur den verpassten Lernstoff, sondern auch seinen Großvater aber auch seine geliebte Großmutter in dieser Zeit näher kennen. Erfährt über ihre Vergangenheit und eine Liebe, die er bisher verständnislos betrachtet hat. Mit seinem besten Freund Johannes und seiner Schwester Alma verbringt er den Rest der Zeit, bis Beate in sein Leben tritt und natürlich wird es da ein wenig kompliziert…


    Ewald Arenz hat ein Sommermärchen der ganz besonderen Art erschaffen. Man fühlt, man riecht, man erlebt diesen Sommer zusammen mit seinen Figuren. Die warme Luft, die atmosphärische Stimmung – sie ist zum Greifen nah und man befindet sich nicht nur in seinem jugendlichen „Helden“ und erlebt dessen innere Unsicherheit und Zerrissenheit, nein, man atmet Sommer, fühlt fast die Sonnenstrahlen auf der Haut und weiß die ganze Zeit, dass dieser kurze Lebensabschnitt mit seinen teilweise tragischen Ereignissen einen Umbruch im Leben von Frieder darstellt.


    Ich habe schon lange keinen Roman mehr gelesen, der mich so angerührt hat, dessen Figuren ich so gemocht habe und der mit seinen wunderbaren Beschreibungen die Sommer meiner Kindheit wieder in meine Erinnerung bringen konnte. Die Stimmung vergangener glücklicher Sommer – ich dachte, man erlebt sie einmal und nie wieder, doch da habe ich mich geirrt…Danke für diesen großen Roman!


    10 begeisterte Eulenpünktchen

  • Friedrichs Sommer wird wohl nicht so, wie er sich das vorgestellt hat. Statt Urlaub mit der Familie im Süden muss er die Sommerferien bei seinen Großeltern verbringen und sich dort auf seine Nachprüfungen in Mathe und Latein vorbereiten. Ausgerechnet bei seinem Großvater den er bis vor ein paar Jahren noch siezen musste.

    Doch dann kommt alles anders. Mit Johann, seinem besten Freund, seiner Schwester Alma und Beate erlebt er den Sommer seines Lebens, in dem sich alles verändert.


    Ewald Arenz erzählt von einem Teenager Sommer, in dem die Protagonisten nicht mehr Kinder sind, aber auch noch nicht erwachsen. Die Geschichte spielt im Jahr 1982 als Telefonzellen noch zu den wichtigen Kommunikationsmitteln gehörten. Ich bin zwar selbst etwas jünger, aber die Schilderungen dieser Sommertage haben mich an meine eigenen Teenager Sommer in den Achtzigern erinnert. Und auch die Sehnsucht nach heißen Sommertagen und Tagen im Schwimmbad mit dem Geruch von Pommes am Kiosk wird durch den Schreibstil geweckt. So wird dieses Buch beim Lesen zu einem kleinen Sommerurlaub.


    Ich kann hier nur eine ganz große Leseempfehlung aussprechen!


    10 von 10 Punkte

  • „Alte Sorten“ war mein erster Roman von Ewald Arenz und darauf bin ich nur durch die Querbeet-Eulen gestoßen. Als ich von Netgalley „Der große Sommer“ anfordern konnte, hab ich das sofort getan, denn „Alte Sorten“ fand ich richtig gut.


    Auf den ersten Seiten tat ich mich etwas schwer, mich mit Friedrich anzufreunden, einem 16-jährigen Schüler, dem vieles ziemlich egal zu sein schien und eine gute Provokation wichtiger war als eine gute Schulnote. Er war mir zu rotzig und unreflektiert.


    Um die Versetzung noch schaffen zu können, verbringt er die Sommerferien bei seinen Großeltern, dem Großvater und Nana, während der Großteil seiner Familie in den Urlaub fährt. Nur seine Schwester Alma bleibt, die ein Praktikum in einem Klinikum macht.

    Alma, sein bester Freund Johann und Beate, die Friedrich im Schwimmbad kennengelernt hat, verbringen die Freizeit meistens zusammen. Beate scheint die erste große Liebe zu sein und Nana, seine Großmutter, bestärkt ihn darin, der Liebe zu folgen.


    In diesen sechs Wochen passiert sehr viel, was Friedrich und auch seine Schwester Alma reifen lässt. Ihm zur Seite steht verlässlich der Großvater, den er bis vor kurzem noch siezen musste, denn er ist nur der Stief-Enkel.


    Eindrücklich fand ich z.B. die Szene, als die Vierergruppe nachts ins Freibad eingebrochen ist, vom Bademeister erwischt wurden und dann ein „Sprungtraining“ bekommen hat. Als es dann zum Wiedersehen bei Tageslicht kam, konnten sie sich in die Augen schauen, ganz toll. Einstehen für den Mist, den man verbockt hat, ist eine Lektion, die Frieder diesen Sommer gelernt hat.


    Am Ende schlage ich das Buch jedoch sehr zufrieden zu. Frieder ist gereift und das nicht immer auf die einfache Art. Er macht immer noch Blödsinn, doch erkennt, was ihm wichtig ist.
    Er hat gelernt, Respekt zu haben und verlässlich zu sein. Die Schilderung des Verhältnisses zu den Großeltern hat mir auch sehr gut gefallen.

    Meine Lieblingsfigur ist jedoch eindeutig der Großvater, die Zitate oben von hollyhollunder zeigen schon, was er für ein Mensch ist, doch der weiche Kern ist ganz stark vorhanden, jedoch gut verborgen.


    Ein wunderschön erzählter Roman, den ich sehr gerne gelesen habe und weiterempfehlen kann. Von mir 10 von 10 Punkten.

  • Nachdem „Der große Sommer“ von Ewald Arenz in unserem Forum zum Sommertipp avanciert ist, habe ich mir das Buch im verregneten Sommerurlaub gekauft, und habe es nicht bereut. Warum durfte das Buch sogar mit nach Hause und bekommt dort ein Regalplätzchen? „Der große Sommer“ ist ein Coming-of-Age-Roman, bei dem mich der Autor mit seinen Charakteren und ihrer Figurenzeichnung überzeugt hat, allen voran die Großeltern des Protagonisten, und bei der ich die Entwicklung der Geschichte zwar teilweise sehr hart, aber stimmig empfinde, ebenso die Entwicklung des Protagonisten im Verlauf. Gepaart mit dem leichten, flüssigen Erzählstil des Autors und einer interessanten Erzählstruktur ergab sich daraus für mich ein sehr schönes Sommerleseerlebnis und die Neugier, wie ich weitere Romane von Ewald Arenz wahrnehmen werde.


    10 von 10 Punkten und ein <3liches Danke schön an alle Eulen, die hier in diversen Threads das Buch so intensiv gelobt haben, dass ich einfach nicht mehr „drumrum“ kam.

  • ASIN/ISBN: 3832181539


    Herausgeber ‏ : ‎ DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG; 8. Edition (26. März 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 320 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3832181539

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3832181536


    Inhaltsangabe:


    Die Zeichen auf einen entspannten Sommer stehen schlecht für Frieder: Nachprüfungen in Mathe und Latein. Damit fällt der Familienurlaub für ihn aus. Ausgerechnet beim gestrengen Großvater muss er lernen. Doch zum Glück gibt es Alma, Johann - und Beate, das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug. In diesen Wochen erlebt Frieder alles: Freundschaft und Angst, Respekt und Vertrauen, Liebe und Tod. Ein großer Sommer, der sein ganzes Leben prägen wird.


    Autoreninfo:


    Ewald Arenz, 1965 in Nürnberg geboren, hat englische und amerikanische Literatur und Geschichte studiert. Er arbeitet als Lehrer an einem Gymnasium in Nürnberg. Seine Romane und Theaterstücke sind mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. "Alte Sorten" (DuMont 2019) stand auf der Shortlist »Lieblingsbuch der Unabhängigen« 2019 und platzierte sich als Hardcover wie als Taschenbuch auf den Spiegel-Bestsellerlisten. Der Autor lebt mit seiner Familie in der Nähe von Fürth.


    Meine Meinung:


    Titel: Die ersten Male der Jugend...


    Nachdem mir schon so oft von diesem Buch vorgeschwärmt wurde und Vergleiche zu Benedict Wells seinem Roman "Hard Land" gezogen wurden, musste ich einfach mal reinlesen und war direkt gefangen.


    In der Geschichte geht es um Frieder, der seinen Sommer wohl nicht so verbringen wird wie geplant, denn statt Urlaub steht Lernen auf dem Programm, wenn es mit der Schule noch etwas werden soll. Dazu soll er zu seinem Großvater, vor dem alle Angst haben. Na das kann ja heiter werden. Wird es wirklich so schlimm wie befürchtet?


    Das Besondere an dem Roman ist ganz klar, dass der Leser zurück in die Jugend versetzt wird, egal ob er eher oder später als Frieder groß geworden ist, denn die Themen und Probleme in dieser Zeit sind dann doch irgendwie dieselben. Auch wenn ich zu Beginn einige Taten der Jugendlichen als sehr albern empfand, so stellte ich doch bald beim Erinnern an eigene Erlebnisse fest, dass man genau solchen Mist eben auch gemacht hat und diesen nur gut verdrängt hat.


    Ich mochte zudem, dass sich die Familie annähert und Geheimnisse ans Licht kommen, über die kaum gesprochen wird. Vor allem die Sache mit den Tagebüchern der Großmutter fand ich sehr interessant.


    Und dann sind da eben auch die vielen ersten Male, die man eben nur als junger Mensch durchlebt und die einen später nicht mehr so erschüttern oder prägen wie bei diesem einen ersten Mal. Das hat mich sehr berührt, da man vieles davon viel zu schnell vergisst.


    Bei dem vorliegenden Roman bekommt man wirklich einen großen Sommer serviert, wie er wirklich immer nur ein einziges Mal passiert, meist kurz nachdem man die Schule verlässt.


    Und ich habe wieder etwas dazugelernt, was ich gern mag beim Lesen, denn nun weiß ich was Bossa Nova ist. Den Begriff hatte ich vorher noch nie gehört.


    Fazit: Ein berührender Roman über das Erwachsenwerden, der mich gut unterhalten hat. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • "Der große Sommer" von Ewald Arenz erzählt von dieser kostbaren und einzigartigen Zeit die man auf dem Weg ins Erwachsenwerden erleben kann.

    Und hoffentlich erlebt.

    Denn ein solcher Sommer wird unvergesslich sein.

    Man wird sich sein ganzes Leben daran erinnern.

    Und genau so ist es Friedrich in der Geschichte ergangen.

    Was er in diesen 6 Wochen erlebt ist das intensive entdecken und erleben von Gefühlen, von Freundschaft, Verliebtheit, Entdecken von Geheimnissen.

    Aber auch die Erfahrung von Trauer, Krankheit, Schicksalsschlägen.

    Dies alles wird wunderbar erzählt und beschrieben.

    Vor allem kann man die Gedanken von Friedrich sehr gut nachvollziehen.

    Ich habe ihn gerne durch diesen "Sommer seines Lebens" begleitet und mich gefreut, dass das Buch versöhnlich geendet hat.

    Es war mein erstes aber sicher nicht mein letztes Buch von Ewald Arenz.