Der Ruf des Schamanen
Autor: Davide Morosinotto
Originaltitel: Il fiore perdutto dello sciamano di K.
Übersetzerin: Dr. Cornelia Panzacchi
Illustrator: Paolo Domeniconi
Verlag: Thienemann-Esslinger
Erschienen: 26.01.2021
Seitenzahl: 432
ISBN-10: 3522202740
ISBN-13: 978-3522202749
Empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren
Preis gebundenes Buch: 18,- €
Über den Autor (Quelle: Thienemann-Esslinger)
Davide Morosinotto wurde 1980 in Norditalien geboren. Bereits mit 17 Jahren schrieb er seine erste Kurzgeschichte, die auf der Auswahlliste des renommierten italienischen Literaturpreises "Premio Campiello" stand. Seitdem hat er über 30 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, für die er zahlreiche Preise erhalten hat. Davide Morosinotto lebt als Autor, Journalist und Übersetzer in Bologna.
Darum geht's
Laila, die Tochter eines finnischen Diplomaten, ist schwer krank. Die Hoffnung der Eltern liegt auf den Ärzten von Santo Toribio, der angeblich besten Klinik Limas. Da es für Kinder keine Einzelzimmer in der Klinik gibt, gibt es auch keine Sonderbehandlung für die Diplomatentochter und sie teilt sich den Schlafsaal mit den anderen jungen Patienten. So lernt sie auch den ungestümen und lebensfrohen El Rato kennen. Auf einer gemeinsamen Entdeckungstour in der Klinik finden die beiden ein geheimnisvolles Notizbuch, in dem sie von einer „verschollenen Blume des Schamanen von K.“ erfahren, der heilende Kräfte zugesprochen wird. Diese Blume scheint für Laila die letzte Hoffnung zu sein und die beiden reißen aus der Klinik aus und machen sich auf die abenteuerliche Suche nach dem mysteriösen Dorf K. und der geheimnisvollen Blume.
So fand ich's
Es ist keine leichte Reise, die Laila und El Rato sich da vorgenommen haben – und das in vielerlei Hinsicht. Es ist eine Expedition ins Ungewisse und dennoch verlieren die beiden ihr Ziel nie aus den Augen. Mir als Leser erging es gefühlsmäßig recht ähnlich. Schon nach den ersten Zeilen war mir bewusst, dass dieses Buch eine besondere Lesereise für mich bereithielt.
Es fing bereits mit dem Erzählstil an, welcher schwer in Worte zu fassen ist. Davide Morosinotto schreibt klar und schnörkellos und dennoch spürt man zwischen den Zeilen seine intensive Verbindung zu den Figuren und das Bedürfnis diese Geschichte zu erzählen. Auch wenn es zu dramatischen Szenen kommt, bleibt die Erzählstimme immer gefasst und gleichzeitig intensiv. Ich bin unsicher, ob ich mit dieser Beschreibung die Gefühle, die ich beim Lesen hatte, verständlich rüberbringen kann. Ich denke, dass der Autor mit seinem eigenwilligen Schreibstil bei den Lesern sehr individuelle Empfindungen auslöst, was das Buch zu etwas Besonderem macht.
Die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird, geben dem Leser ein abgerundetes und vervollständigtes Bild. Zu Beginn musste ich mich nur etwas an die doch recht spontanen Perspektivwechsel gewöhnen.
Es ist zwar eine Abenteuergeschichte mit teilweise gefährlichen Momenten. Doch es ist nicht eine actiongeladene Spannung, die das Buch ausmacht. Es ist vielmehr das was über Laila und El Rato zu schweben scheint. Einerseits ist es eine gewisse Schwere, Lailas Krankheit, die alles überschattet. Gleichzeitig sind da die Hoffnung und eine aufkeimende Liebe, die Leichtigkeit und Licht bringen.
Ich verstehe, dass der Autor seine Geschichte genau so erzählen musste und kein Detail auslassen konnte. Für mich als zappeligen Leser war die Lektüre jedoch aufgrund einiger Längen stellenweise eine Herausforderung. Handkehrum haben mich die mystisch angehauchten schwarz-weißen Illustrationen begeistert und mich noch tiefer in die Geschichte einsinken lassen.
Auch wenn das Mystische eine gewichtige Rolle spielt, ist „Der Ruf des Schamanen“ kein Märchen. Es ist eine Geschichte wie sie das Leben schreibt, eine Erzählung über die Kraft von Freundschaft und Vertrauen und die auch neugierig auf Peru macht. Es ist ein Buch, für das es sich lohnt, sein Herz zu öffnen, um den Zauber von Perus Dschungel zu erleben.
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ASIN/ISBN: 3522202740 |