Rowohlt 2021
Kurzbeschreibung:
«Du musst den Wörtern kündigen», notiert der Schriftsteller, oder: «Ich bin durchsichtig wie ein leeres Marmeladenglas.» In Augenblickstexten, Augenblickspoesien sammelt Martin Walser noch einmal Eindrücke von der Welt, wobei sein Sehen oft ein Sichversenken ist, sein Anschauen einer Wasseroberfläche, einer Lilie oder Baumkrone schon eine Art, über diese Dinge nachzudenken.
Die Aquarelle Alissa Walsers entsprechen diesem Nachdenken; indem sie ausschweifen ins Sinnliche, weisen sie hin auf die landschaftlichen Quellen. Sie grundieren die Stimmungen des Autors mit dem Spektrum jahreszeitlicher Farben.
Über den Autor:
Martin Walser wurde heute am 24. März 2021 94 Jahre alt.
Mein Eindruck:
Das neue Buch von Martin Walser ist bei 144 Seiten mit 28 Euro relativ teuer, aber dafür ist es ein besonders schön gestaltetes Buch mit Aquarellen von seiner Tochter Alissa Walser.
Martin Walser ist vor allen als Prosa-Autor bedeutend, aber gelegentlich hat er sich auch schon an Gedichte gewagt, z.B. in Unglücksglück / das geschundene Tier.
Sprachlaub lese ich auch als Lyrik, sogar auf einem unerwartet hohen Level.
Martin Walser ist 94 Jahre alt, daher handeln manche Gedichte vom Altern, Schmerz und Tod. Ein düsteres Werk ist Sprachlaub dennoch nicht unbedingt, denn es gibt oft einen Walser-Humor der die Texte davor bewahrt. Doch gegen Ende gibt es auch ernste, illusionslose.
Die Gedichte sind natürlich für die Veröffentlichung, dennoch wirken sie zu einem großen Teil privat.
ASIN/ISBN: 3498002392 |