Fritz und Emma , von Barbara Leciejewski

  • Fritz und Emma , von Barbara Leciejewski


    Cover

    So wünscht man sich die Beiden.


    Inhalt:

    Fritz und Emma!

    Sie sind am gleichen Tag geboren, als Kinder sind sie unzertrennlich, dann werden sie ein Liebespaar, der Krieg trennt sie, aber beide geben nicht auf und der andere ist in Gedanken jeweils seine Hoffnung.

    Dann kommt Fritz aus dem Krieg zurück und die beiden planen ihre Hochzeit.

    Doch dann trennen sie sich von einem auf den Anderen Tag und sprechen 60 Jahre kein Wort mehr miteinander, obwohl sie im selben Dorf wohnen.


    Als ein neuer Pfarrer ins Dorf kommt, will seine Frau diesen Zustand nicht so hinnehmen und sie versucht die beiden auszusöhnen.


    Meine Meinung:

    Eine unglaublich tiefe Liebe, die ein ganzes Menschenleben überdauert, und doch nicht gereicht hat um beizeiten über seinen Schatten zu springen.


    Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen aufgegliedert.

    In der Gegenwart kämpft Marie, die Frau des neuen Pfarrers, mit der Langeweile und den Gegebenheiten eines kleinen Dorfes. Sie will weg, ihr Mann liebt seine Arbeit im Dorf und will bleiben.

    Durch die Vorbereitung der 750 Jahr-Feier, kommt Marie den Menschen im Dorf näher und unbemerkt ändert sich ihre Einstellung.

    Diese Sichtweise ist in vielem zutreffend. Ich wohne selbst in einem kleinen Dorf und kann dies also nur bestätigen.

    Deshalb finde ich dann auch viele Punkte (in der Lösung der Probleme) zu rosarot gezeichnet und zu viel „heile Welt“. Dafür ziehe ich einen Stern ab.


    Die Vergangenheit hat mir sehr gut gefallen. Schrittweise (in verschieden Jahren von 1947 bis ins Heute) sehen wir aus verschiedenen Perspektiven, mal Emma , mal Fritz, was sich ereignet hat, wie es zum Bruch gekommen ist und wieso es keine Versöhnung gab .


    Das Zusammentreffen der beiden Erzählebenen im Hier und Heute ist gut gemacht.


    Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen. Es ist sehr einfühlsam und mit vielen sehr emotionalen Stellen geschrieben, aber es gibt auch witzige und sehr Humorvolle Gelegenheiten und Dialoge. Das macht die ganze ‚Ausstrahlung sehr positiv.


    Autorin:

    Barbara Leciejewski wollte schon als Kind Schriftstellerin werden, strebte jedoch zunächst einen „richtigen“ Beruf an und zog nach dem Abitur fürs Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft nach München. Nach verschiedenen Jobs am Theater und einer Magisterarbeit über Kriminalromane arbeitete Barbara Leciejewski als Synchroncutterin. Die alte Liebe zum Schreiben hat sie allerdings nie losgelassen


    Mein Fazit:

    Eine spannende Geschichte, von einer unglaublichen Liebe die die Zeit überdauert, aber nicht gereicht hat um über ihren Schatten zu springen.

    4 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3864931487

  • Über die Autorin (Amazon)

    Barbara Leciejewski wollte schon als Kind Schriftstellerin werden, strebte jedoch zunächst einen „richtigen“ Beruf an und zog nach dem Abitur fürs Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft nach München. Nach verschiedenen Jobs am Theater und einer Magisterarbeit über Kriminalromane arbeitete Barbara Leciejewski als Synchroncutterin. Die alte Liebe zum Schreiben hat sie allerdings nie losgelassen. Inzwischen hat sie sieben Romane veröffentlicht und ist glücklich in ihrem Traumberuf.


    Produktinformation (Amazon)

    ASIN : B08NWDPKQN

    Herausgeber : Ullstein eBooks; 1. Edition (8. März 2021)

    Sprache : Deutsch

    Dateigröße : 2785 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe : 401 Seiten


    Noch ist es zur Versöhnung nicht zu spät

    1947 Emma ist froh, dass ihr Fritz noch aus dem Krieg zurückgekehrt ist. Schon lange sind sie zusammen und wollen heiraten. Doch ein Schatten hat sich im Krieg auf Fritz gelegt. Noch nicht einmal Emma kommt dagegen an. Dann geschieht eines Nachts etwas Schreckliches und das verändert alles.

    2018 Marie ist mit ihrem Mann nach Oberkirchbach gezogen, denn er ist der neue Pfarrer der Gemeinde. Nach und nach lernt sie das ganze Dorf kennen. Auch die beiden ehemaligen Verlobten Fritz und Emma, die jetzt 92 Jahre zählen. Seite damals, vor siebzig Jahren, haben sie nicht mehr miteinander gesprochen. Marie ist entschlossen, die beiden wieder miteinander zu versöhnen, denn noch ist es nicht zu spät.


    Meine Meinung

    Von dieser Autorin hatte ich schon einmal etwas gelesen und dieses Buch hatte mir damals sehr gut gefallen, Barbara Leciejewski hat mich auch mit diesem Buch nicht enttäuscht. Es ließ sich, dank ihres unkomplizierten Schreibstils, auch wieder leicht und flüssig, ohne Unterbrechung des Leseflusses, lesen. Es gab keine Unklarheiten im Text. Ich war auch schnell in der Geschichte drinnen. Ein kleines Dorf mit nur 821 Einwohnern hat einen neuen evangelischen Pfarrer bekommen, von dem Marie die Ehefrau ist. Marie erfährt von Fritz und Emma, dass sie seit damals von siebzig Jahren, nicht mehr miteinander geredet haben. Und sie beschließt, dass sich das ändern muss. Außerdem soll ein Dorffest, ein 750-jähriger Dorfgeburtstag gefeiert werden. Und Marie nimmt die Organisation für dieses Fest in ihre Hände. Denn sowas muss doch mit allem Drum und Dran gefeiert werden. Zumal es sogar eine Festhalle gibt, die vor vielen Jahren einmal erbaut worden und dann in Vergessenheit geraten ist. Marie beschließt, dass sich das ändern soll. Was sie alles tut, und ob die Oberkirchbacher da überhaupt mitmachen wollen bzw. es auch tun, das erfährt der Leser beim Lesen dieses Buches. Und ob es ihr gelingt, dass Fritz wieder mit Emma, bzw. Emma wieder mit Fritz spricht, dass sich die beiden aussprechen – denn das dürfte ein schweres Stück Arbeit sein – auch das wird der geneigte Leser erfahren. Es hat mir viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Es war auch spannend, eine Spannung, wie sie solchen Büchern eigen ist, und es hat mich gefesselt und gut unterhalten. Daher empfehle ich es sehr gerne weiter und vergebe die volle Bewertungszahl.

  • Fritz und Emma kennen sich seit sie Kind waren, denn sie sind am gleichen Tag in Oberkirchbach geboren. Fritz konnte nicht ohne Marie und Marie nicht ohne Fritz. Doch dann kam der Krieg und am Ende wurde Fritz noch eingezogen. Emma hofft, dass er zurückkehrt. Er kommt tatsächlich zurück, doch der Krieg hat seine Spuren hinterlassen. Fritz ist nicht mehr der Alte. Emma will Fritz helfen, doch dann geschieht etwas, dass die beiden entzweit.

    Jakob kommt als Pfarrer nach Oberkirchbach und bringt seine Frau Marie mit. Während Jakob sich auf Anhieb wohlfühlt, vermisst Marie in den kleinen Ort etwas. Sie lernt so nach und nach die Menschen kennen, auch Fritz und Emma, die sich seit zig Jahren aus dem Weg gehen und kein Wort mehr miteinander gewechselt haben. Als Marie erfährt, dass sich die beiden einmal geliebt haben, versucht sie die beiden zu versöhnen.

    Dies ist eine wundervolle und ergreifende Geschichte, die lebendig und packend erzählt ist.

    Die Bewohner des Ortes sind alle sehr authentisch dargestellt. Fritz ist ein alter Griesgram geworden. Emma kann zwar nicht mehr gut sehen, ist aber schlagfertig. Marie liebt Jakob, aber Oberkirchbach ist ihr zu weit weg vom Leben, und Jakob ist Pfarrer mit Leib und Seele.

    Oberkirchbach war einmal ein Ort, wo es alles gab, was man zum Leben brauchte, doch nun wirkt der Ort wie tot. Es gibt ein Oberdorf und ein Unterdorf und nur die Alteingesessenen kennen sich noch. Resignation hat sich breit gemacht. Selbst der 750ste Geburtstag des Ortes scheint sang- und klanglos an den Menschen vorbeizugehen. Was soll man schon machen? Da fegt Marie wie ein Wirbelsturm durch den Ort. Sie lernt die Menschen kennen, erfährt ihre Geschichten und bringt sie zusammen. Wird ihr das auch bei Fritz und Emma gelingen?

    Mich hat diese Geschichte über Liebe, Freundschaft und das Leben sehr berührt.


    10/10

  • Eine große Liebe


    Fritz und Emma, Roman von Barbara Leciejewski, EBook 400 Seiten, erschienen im Ullstein-Verlag.
    Die bewegende Geschichte einer großen Liebe, die siebzig Jahre Schweigen überdauert.
    1947: Fritz und Emma sind ein Paar, und sie lieben sich sehr, erst ist Emma überglücklich, dass ihr geliebter Fritz unversehrt aus dem Krieg heimkehrt. Doch etwas Schreckliches passiert und die beiden reden 70 Jahre kein Wort mehr miteinander.
    2019: Zusammen mit ihrem Mann Jakob, kommt Marie Eichendorf nach Oberkirchbach. Dort ist der sprichwörtliche Hund begraben. Während Jakob in seiner Anstellung als Ortspfarrer mehr die Berufung, denn den Beruf sieht und in der Seelsorge völlig aufgeht, findet es Marie langweilig und öde. Es steht die 750-Jahrfeier des verschlafenen Dorfes an. Marie engagiert sich und beginnt langsam die Menschen und das Dorf liebzugewinnen. Reicht es aus um sich in Oberkirchbach zuhause zu fühlen?
    Eine wundervolle und zu Herzen gehende Geschichte in zwei Erzählsträngen. Die Autorin hat die auktoriale Erzählweise gewählt, bildhaft und flüssig, deshalb ist es dem Leser möglich, zu jeder Zeit den Überblick über das Geschehen und auch über die Gedanken und Handlung der Agierenden zu bewahren. Zum besseren Überblick sind alle Kapitel mit Datum versehen. Oft gefallen mir die historischen Stränge in Büchern besser, doch hier hat jede Ebene ihren Reiz und endet oft in einem Cliffhanger, mit ein Grund warum es so schwer war, das Buch aus der Hand zu legen. Leciejewski erzählt den Roman in zwei Zeitebenen. Zum einen der Teil der Fritz und Emma betrifft, beginnend kurz nach dem zweiten Weltkrieg und durch die Jahre hindurch bis in die Gegenwart. Zum anderen der Teil, der die Erlebnisse des neuen Pfarrers Jakob Eichendorf und seiner Gattin Marie erzählt. Beide Erzählstränge begegnen sich am Ende und vervollständigen die gefühlvolle Geschichte.
    Ich bin von diesem Roman restlos begeistert. Da ich selbst in einem Dorf lebe, kann ich die Situation die im Buch geschildert ist, nur bestätigen. Der alte Dorfkern stirbt aus und die Neubaugebiete darum herum sind fremd geworden. Dies hat die Autorin hier im Buch perfekt dargestellt. Es fiel mir schwer, von der Geschichte loszukommen, wenn ich nicht gelesen habe, hat mich das Gelesene beschäftigt. Dementsprechend schnell ging das Buch auch zu Ende. Mit Spannung habe ich erwartet ob Marie es tatsächlich schafft, Fritz und Emma miteinander auszusöhnen. Sie leben beiden am jeweils anderen Dorfende und dazwischen liegt eine ganze Welt. Alle Personen sind so liebevoll charakterisiert, dass ich meinte ich würde sie alle schon viele Jahre kennen. So manche Träne habe ich verdrückt und schmunzeln musste ich auch immer wieder. Lieblingspersonen gab es genug und so richtig unsympathisch war nur Heiner, Emmas Ehemann. Zu jeder Zeit konnte ich der Geschichte folgen, die handelnden Charaktere agierten nachvollziehbar und wirken so lebendig. Eine absolut verzaubernde Geschichte die dem Lesenden Schmerz, Leid, Liebe und Hoffnung nahebringt.
    Ich kann diesen Roman nur von ganzem Herzen empfehlen und bin bereit dafür 10 Punkte zu vergeben.

  • ich möchte es auch noch lesen 📖

  • Was lange währt wird endlich gut - so könnte man die Geschichte von Fritz und Emma fast beschreiben.

    Denn das einstige Liebespaar redet seit Jahrzehnten kein Wort mehr miteinander.

    Und dass, obwohl sie im selben Dorf leben..........welches mit 821 Einwohnern doch überschaubar ist.

    Der Grund für dieses Verhalten liegt weit zurück in der Vergangenheit.


    Nun steht die 750 Jahr-Feier des Dorfes an und die neue "Frau Pfarrer" hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein großes und mehrtägiges Fest zu organisieren.

    Und die Menschen wieder zueinander zu bringen, zu Neuem zu motivieren - und Emma und Fritz wieder miteinander zu versöhnen.


    Die Geschichte wird im Wechsel Vergangenheit/Gegenwart erzählt, so erfährt man, was im Leben von Emma und Fritz passiert ist und weshalb sie nicht mehr miteinander reden.

    Trotz aller Vorhersehbarkeit ist das Buch sehr lesenswert und unterhaltsam.

    Ob im wirklichen Leben ein solcher Erfolg in der Entwicklung eines Dorfes und seiner Einwohner möglich wäre, ist wahrscheinlich etwas fraglich.........aber es käme auf den Versuch an. Vielleicht braucht es tatsächlich nur einen Katalysator, wie hier die Frau Pfarrer, um so etwas in Gang zu bringen.

    Insgesamt ein mutmachendes und leicht lesbares Buch.

  • Das Buch "Fritz und Emma" ist mir irgendwie immer wieder über den Weg gelaufen, denn das Cover ist wirklich wunderschön gestaltet.


    Ich mag Geschichten auf zwei Zeitebenen und so war ich schnell drin im Geschehen um Fritz und Emma, das dramatisch mit der Rückkehr des jungen Manns im Jahr 1947 nach dem 2. Weltkrieg beginnt.


    Emma und Fritz, am selben Tag geboren, schon als Kinder einander zugetan, schließlich ein Liebespaar, bis Fritz doch noch in den Krieg muss. Und als er zurückkehrt, ist er nicht mehr der unbeschwerte Junge, der das Dorf Oberkirchbach verlassen hat. Er hat Albträume, er ist ernst geworden. Doch Emma ist überzeugt, dass nichts sie trennen kann, bis etwas schreckliches passiert und sie einander nicht mal mehr anschauen.


    Die zweite Erzählebene findet im Jahr 2019 statt, als Jakob die Stelle als Pastor in Oberkirchbach antritt und mit seiner Frau Marie ins Pastorenhaus zieht. Das Dorf wird 750 Jahre alt, was gefeiert werden soll, doch so recht hat keiner eine Idee, wie. Natürlich muss der Pasor mitorganisieren und Marie als Frau Pfarrer ebenso. Denn die Dorfgemeinschaft hat sich auseinander gelebt, das Neubaugebiet gehört nicht so recht dazu und überhaupt sterben die Vereine. Doch Marie, zusammen mit ihrer Schwester Sarah, hat es sich zum Ziel gesetzt, eine ordentliche Jubiläumsfeier auf die Beine zu stellen. Dabei erfährt sie viel aus der Vergangenheit und besonders Fritz und Emma haben es ihr angetan.


    Ich habe das Buch verschlungen, ich fand es so spannend zu erleben, was aus Emma und Fritz wurde und wie sich Marie in der Gegenwart den Geschehnissen der Vergangenheit nähert.


    Es war eins meiner Urlaubsbücher, was ich in dem österreichen Dorf Mathon gelesen habe und beim Lesen stellte ich mir vor, dass Mathon der Spielort der Geschichte war, das passte irgendwie zu den Schilderungen von Oberkirchbach.


    Besonders hat mir gefallen, wie Marie Schwung ins Dorfleben gebracht hat, wie sie die Bewohner wieder zueinander brachte und auch, wie sich Emma und Fritz über all die Jahre entwickelt haben. Teilweise hatte ich Tränen in den Augen, weil es mich so mitgenommen hat, was sie durchleben mussten, teilweise habe ich mich von Herzen gefreut, wenn es Marie gelang, Menschen zu verbinden.


    Ein wirklich schönes Buch, was ich bis in die Nacht lesen musste, weil ich es einfach nicht zur Seite legen konnte.


    10 Punkte von mir.