Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
Seine Zeit beim KK 11 in Düsseldorf ist Geschichte. Jetzt fängt Fallanalytiker Max Bischoff an der Polizeihochschule in Köln neu an. Bildet die aus, die so gut werden wollen wie er. Aber die Fälle finden ihn trotzdem.
Als ihn der Vater der seit sechs Jahren verschwundenen Leni Benz um Hilfe bittet, will Max sofort ablehnen. Aber er merkt, dass er es nicht kann. Zu viele Fragen sind ungeklärt im Fall der Grundschülerin, die auf dem Schulweg verschwand und nie mehr gesehen wurde.
Doch wieso taucht jetzt Lenis Ranzen wieder auf, steht an seinem Platz in ihrem Elternhaus, als sei nichts geschehen? Wie kann das sein, nach all der Zeit? Und vor allem: Weshalb gibt es so viele Parallelen zu einem aktuellen Fall? Max begibt sich auf die Spur des Täters ...
Autor (Quelle: Verlagsseite)
Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Leserinnen und Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt.
Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller.
Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.
Allgemeines
Erster Band einer neuen Reihe um Max Bischoff
Erschienen am 24.03. 2021 im Fischer Verlag als broschiertes TB mit 352 Seiten
Gliederung: Roman in 61 Kapiteln
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
Handlungsort und -zeit: Düsseldorf und Köln, in der Gegenwart
Inhalt
Max Bischoff, manchen Lesern noch aus der Trilogie zu seiner Tätigkeit als Oberkommissar in Düsseldorf bekannt, lehrt inzwischen an der Polizeihochschule in Köln. Dort wird er von Robert Benz kontaktiert, dessen damals zehnjährige Tochter Leni vor sechs Jahren – ebenso wie zwei andere Mädchen - spurlos verschwunden ist. Plötzlich tauchen einige Gegenstände aus Lenis Besitz, die sie am Tag ihres Verschwindens bei sich trug, im Haus ihres Vaters auf. Außerdem erhält Benz Anrufe, in denen ein junges Mädchen behauptet, sie sei Leni und sie sei wieder da. Max Bischoff soll herausfinden, ob Leni möglicherweise noch am Leben ist oder ob jemand ein perfides Spiel mit Benz treibt. Gemeinsam mit Bernd Menkhoff, einem früheren Kollegen, den er bisher nicht sonderlich geschätzt hat, beginnt er im Umfeld der vermissten Leni zu ermitteln, doch deren Freundinnen und ihre Eltern sind überraschend unkooperativ. Als ein Mord geschieht und zwei weitere Mädchen entführt werden, geraten die beiden Männer unter Zeitdruck…
Beurteilung
Der erste Band einer neuen Reihe um Max Bischoff als Fallanalytiker widmet sich einem bedrückenden und schwerverdaulichen, aber leider immer wieder aktuellen Thema: dem Missbrauch minderjähriger Mädchen. Max Bischoff ist mit der deutschen Justiz, die er für viel zu lasch hält, nicht einverstanden. Mehrfach kritisiert er den Umstand, dass der Polizei bei ihren Ermittlungen immer mehr die Hände gebunden sind, dass Strafen für Schwerkriminelle oft viel zu leicht ausfallen, weil Richter eher Entschuldigungen für die Täter suchen als die Interessen der Opfer im Blick zu haben. Des Weiteren beklagt er den mangelnden Rückhalt für die Polizisten bei den Politikern, womit Max Bischoff, bzw. der Autor, einen tatsächlichen Missstand der gegenwärtigen Gesellschaft deutlich und zu Recht anspricht.
„Mörderfinder“ ist ein ausgesprochen spannender Roman, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Durch den Perspektivwechsel zwischen Menkhoff, Bischoff und einem namentlich nicht genannten Straftäter sowie einem ebenfalls namentlich nicht bekannten jungen Mädchen gestaltet sich die Lektüre trotz des belastenden Themas sehr kurzweilig.
Die Charaktere der Romanfiguren sind gründlich ausgearbeitet, Menkhoff und Bischoff mögen einander eigentlich nicht, arbeiten aber im Interesse der vermissten Mädchen und ihrer Familien zunehmend harmonischer zusammen, obwohl sie zu Beginn der gemeinsamen Ermittlung diametral entgegengesetzte Theorien vertreten. Auch in die Persönlichkeit des – zunächst unbekannten – jungen Mädchens kann sich der Leser gut hineinversetzen.
Der erste Fall für Max Bischoff während seiner neuen Tätigkeit ist (leider) größtenteils realistisch, aber glücklicherweise nicht allzu explizit dargestellt, lediglich gegen Ende des Romans sind manche Verhaltensweisen eines erfahrenen Polizeibeamten von einer eher unglaubwürdigen Impulsivität geprägt.
Fazit
Ein thematisch schwerverdaulicher, aber fesselnd unterhaltender Einstieg in eine neue Reihe, der schon Vorfreude auf den nächsten Band weckt!
9 Punkte