Elly Griffiths - Todespassion
Übersetzerin: Stefanie Kremer
Original "The Woman in Blue" erschienen 2016 bei Quercus Editions Ltd.
Übersetzung 2021 Rowohlt Verlag, 391 Seiten
8. Band der Reihe um die forensische Archäologin Ruth Galloway und DCI Harry Nelson
ASIN/ISBN: 3499005417 |
Inhalt:
Auf einem Friedhof im beschaulichen Wallfahrtsort Walsingham wird eine junge Frau tot aufgefunden. DCI Nelson nimmt die Ermittlungen auf und bald stellt sich heraus, dass die Frau ein bekanntes Model und Patientin in der örtlichen Entzugsklinik war. Während Nelson und sein Team ihrer Arbeit nachgehen, nimmt Hilary Smithson Kontakt mit ihrer ehemaligen Studienkollegin Ruth Galloway auf und bittet sie um ein Treffen im nahe gelegenen Walsingham, wo sie sich für ein Seminar aufhält. Hilary hat die Archäologie an den Nagel gehängt und ist Geistliche - sehr zum Verdruss eines anonymen Briefeschreibers, der offenbar ein Problem damit hat, dass Frauen Pfarrerin werden können. Ruth rät Hilary, die Sache der Polizei zu melden, denn einige Passagen der Briefe wirken bedrohlich. In der Mordsache kommt DCI Nelson langsam voran, doch dann wird seine eigene Frau Michelle überfallen und eine weitere tote Frau wird gefunden - und der anonyme Briefeschreiber scheint einige Dinge dazu zu wissen ...
Meine Meinung:
Lange musste ich auf die Übersetzung dieses Buches warten, aber wie immer bei den Büchern von Elly Griffiths hat sich das Warten gelohnt. Ich habe jedes Buch dieser Reihe gelesen und so fühle ich mich wie heim gekommen, wenn ich die ersten Seiten aufschlage. Die Stammbesetzung der Krimis kennt man ja inzwischen: Ruth und ihre Tochter Kathy, DCI Nelson mit seiner Familie und seinem Team bei der Polizei, und natürlich Ruths alter Freund Cathbad, der Druide. Der Fall selbst, um den es in diesem Buch geht, ist in sich abgeschlossen, aber die Verwicklungen innerhalb der Personen sind inzwischen so fortgeschritten und verwoben, dass einem einiges an Genuss verloren geht, wenn man das Buch liest, ohne die Vorgängerbücher zu kennen.
Diesmal steht Harry Nelson etwas mehr im Vordergrund des Geschehens, auch weil seine Frau Michelle einem Anschlag nur knapp entkommt und er ein paar Dinge über sie erfährt, die er noch nicht wusste. Es ist wie immer spannend, den Ermittlungen und Befragungen der Polizei in diesem Buch zu folgen, das ist eine der Stärken der Geschichte. Alles wirkt glaubwürdig, sogar das etwas seltsame, religiöse Gebaren mancher Beteiligten. Aber ich vermute, Wallfahrtsorte ziehen auch ein buntes Volk an. Man kann schön rätseln, ob die Morde und die anonymen Briefe miteinander zu tun haben und vielleicht sogar einen gemeinsamen Ursprung haben, oder ob sie zufällig zeitgleich auftauchen und nur den Zweck haben, Ruth Galloway und Harry Nelson in ihren Forschungen zusammenzuführen.
Das Buch hat mir sehr schöne Lesestunden beschert und ich kann die Reihe auf jeden Fall empfehlen.
Auf die Übersetzung von Band 9 werde ich aber nicht mehr so lange warten - ich werde lieber das englische Original mal versuchen zu lesen.