Hanser-Verlag, 2021
128 Seiten
Kurzbeschreibung:
Charlotte Moire hat einen Roman über eine Affäre geschrieben, die sie vor Jahrzehnten mit einem verheirateten Mann hatte. Aus der Erinnerung an Verlangen und Leidenschaft ist Fiktion geworden. Nun aber sitzt ihr, der über Siebzigjährigen, eine beharrlich insistierende Interviewerin gegenüber, vor der sie immer wieder abstreiten muss, diese Geschichte selbst erlebt zu haben. Immer schwerer fällt es Charlotte in ihren Auskünften, zwischen Werk und eigenem Leben zu unterscheiden. Unmerklich fließen die Geschichten zweier Frauen ineinander, die nichts miteinander zu tun haben sollen und doch viel gemein haben.
Über die Autorin:
Sylvie Schenk wurde 1944 in Chambéry, Frankreich, geboren, studierte in Lyon und lebt seit 1966 in Deutschland. Sylvie Schenk veröffentlichte Lyrik auf Französisch und schreibt seit 1992 auf Deutsch. Sie lebt bei Aachen und in La Roche-de-Rame, Hautes-Alpes. Bei Hanser erschienen ihre Romane Schnell, dein Leben (2016) und Eine gewöhnliche Familie (2018).
Mein Eindruck:
Selten ein Buch gelesen, dass sich auf so engen Raum und so wenig Zeit begrenzt und doch ein große Geschichte entfaltet.
Die Schriftstellerin Charlotte hat einen Roman geschrieben, der eine Liebesbeziehung einer Frau und eines verheirateten Mann beschreibt.
Über diesen Roman wird sie von einer Journalistin interviewt.
Ein gewisser autobiografischer Bezug wird unterstellt, und das ist vielleicht nicht einmal falsch.
Während sie über das Buch sprechen, gehen Charlotte Gedanken an die wahre Beziehung durch den Kopf, auf die das Buch basiert.
Es gibt also innere Gedanken und äußere Gespräche.
Hinzu kommt das Buch im Buch, aus dem seitenweise vorgelesen wird.
Sylvie Schenk schafft es, dem ganzen einen besonderen Ton zu verleihen, daher halte ich das Buch für sehr gelungen.
ASIN/ISBN: 3446269223 |