Johanna spielt das Leben, Susanne Falk

  • Johanna spielt das Leben

    Inhaltsangabe: Picus Verlag


    Johanna ist neunzehn und gerade dabei, sich am Wiener Burgtheater einen Namen zu machen. Als sie den Juristen Georg kennenlernt und sich Hals über Kopf in ihn verliebt, wähnt sie sich auf der Sonnenseite des Lebens. Die beiden heiraten, erben ein Haus – aber als Johanna schwanger wird, stellt Georg ihre Bühnenpläne infrage. Johanna kämpft mit allen Mitteln um ihre Selbständigkeit und die Fortsetzung ihrer Karriere. Sie schafft es zurück ins Burgtheater-Ensemble, ihre kleine Tochter Lore wird indes von ihrer wunderlichen Tante Mizzi betreut. Johanna jongliert mit Zeit und Aufmerksamkeit, aber am Ende scheint es, als würde Georg recht behalten, denn Mitzi und Lore sind plötzlich verschwunden …


    Heiter bis wolkig: Mit Leichtigkeit verknüpft Susanne Falk in ihrem neuen Roman eine Liebesgeschichte, Theatergeflüster und Emanzipation.


    Meine Meinung zur Autorin und Roman

    Susanne Falk , ist es hervorragend gelungen den Charakter von Johanna rüberzubringen, sowie die Emanzipation in den Zeiten des Wirtschaftswunders. Eine eigenwillige und Starke Frau, die es vom Arbeiter Milieu, bis auf die Bretter des Burgtheater gebracht hat, und zu einem umjubelten Star geworden ist. Das alles erzählt sie so Bildhaft, mit einer enormen Leichtigkeit, das es einem oft schmunzeln lässt. Sie verstand es mich an der Hand zu nehmen und in Johannas Leben eintauchen zu lassen. Eine spannende Familiengeschichte, mit einem überraschenden Ende, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Es war sehr schön Theaterluft zu schnuppern, hinter die Kulissen schauen zu dürfen, Attila Hörbiger , Josef Meinard und anderen Künstler zu begegnen. Fiktives und reales lässt sie wunderschön miteinander verschmelzen. Die 50er Jahre werden so richtig lebendig.


    Ehrlich so sehr ich Johanna für ihre Emanzipation bewunderte, ihr Durchsetzungsfähigkeit, irgendwie wirkte sie auf mich unsympathisch, egoistisch, sie dachte nur an sich selbst. Vielleicht war es das dass sie sich aus dem armen Leute Verhältnis so nach oben schafften konnte. Ihre Mutter ging putzen um die Familie über Wasser zu halten, der Vater ist ein Kriegsinvalide, und die liebenswerte Tante Mizzi die bei ihnen lebt ist verrückt. Was mich so fassungslos machte, war wie lieblos sie mit ihrem Kind der kleinen Lore umging, sie war wirklich nicht für die Mutterrolle geboren, auch wenn ihr Mann der Jurist Georg das gerne anders gesehen hätte. Hoch und heilig hatte sie ihm versprochen, die ersten 3 Jahre nur für ihr Kind die kleine Lore dazu sein. Was Liebe auf den ersten Blick war, zwischen Georg und Johanna, entwickelt sich langsam ins Gegenteil, oft fliegen die Fetzen, sie hintergeht Georg, und bewirbt sich neu um die Stelle am Burgtheater, in Salzburg gelingt ihr bei den Jedermann Spielen, der große Durchbruch. Jedenfalls war es trotzdem sehr interessant und spannend, Johanna ihr Theaterleben, ihre Familie auf Schritt und Tritt zu begleiten, besonders Tante Mizzi, fand ich sehr liebenswert, und genau die ist es was uns überraschen lässt.


    ASIN/ISBN: 3711721001

  • Johanna stammt aus ärmlichen Verhältnissen und hat es weit gebracht. Sie hat schon ein paar große Rollen am Wiener Burgtheater gehabt. Doch dann lernt sie im Jahr 1949 den Juristen Dr. Georg Neuendorff kennen und lieben. Sie wird schwanger und die beiden heiraten. Sie hat Georg versprochen, dass sie sich drei Jahre lang um ihre Tochter Lotte kümmert. Doch nach wenigen Monaten fällt ihr die Decke auf den Kopf und sie sehnt sich nach der Bühne. Johanna kämpft sich zurück ins Ensemble und überlässt ihr Tochter meist der Mutter und Tante Mitzi.

    Der Schreibstil der Autorin Susanne Falk hat mir gut gefallen. Ich fand es auch toll, in die Welt des Theaters einzutauchen, in der es grandiose Schauspieler und Schauspielerinnen gab, aber auch viele Egomanen.

    Johanna ist nach der Geburt der Tochter zerrissen. Sie ist mit Leib und Seele Schauspielerin, doch auf Georgs Drängen hin, hat sie versprochen eine dreijährige Auszeit zu nehmen, um sich um Lotte zu kümmern. Doch von Tag zu Tag spürt sie mehr, dass sie das nicht durchhalten kann. Sie deponiert ihre Tochter bei Tante Mitzi und kümmert sich um ihre Karriere. Auch wenn ich sie gut verstehen kann und ihre Zerrissenheit gespürt habe, so war sie mir nicht so sympathisch. Es ist eine Zeit, in der Frauen sich um Familie und Haushalt zu kümmern hatten. Einen Beruf durften sie nur ausüben, wenn der Ehemann es erlaubte. Georg ist ein Mann seiner Zeit. Er geht seinem Beruf nach und kümmert sich kaum um sein Kind. Von Johanna erwartet er, dass sie die übliche Frauenrolle übernimmt. Georg legt ihr aber keine Steine in den Weg, als sie wieder auftritt, auch wenn ihm das nicht gefällt.

    Am Ende gibt es noch eine überraschende Wendung.

    Dieser Roman zeigt, dass Frauen in jener Zeit meist auf der Strecke blieben mit ihren Träumen und Wünschen. Es war kaum möglich Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, da die Unterstützung fehlte.

    Mir hat dieser Roman gefallen.


    8/10

  • Eine Mutter zwischen Kind und Beruf


    Johanna schafft es mit neunzehn Jahren ans Burgtheater in Wien in den fünfziger Jahren. Sie kommt aus einfachen Verhältnissen. Als sie gerade dabei ist, sich einen Namen im Theater zu machen, lernt sie den Juristen Georg Neuendorff kennen. Sie wird ungewollt schwanger und heiratet Georg. Er ist dagegen, dass sie weiter Schauspielerin am Theater ist. Sie soll dagegen auf die gemeinsame Tochter Lore aufpassen. Sie macht mit Georg einen Deal, dass sie drei Jahre bei der Tochter zu Hause bleibt und dann wieder ans Theater zurückkehrt. Aber sie kämpft dafür, eher in den Beruf zurück zu kehren.


    Die Autorin Susanne Falk hat ein ergreifendes Buch über eine Frau in den 50er Jahren geschrieben. Der Schreibstil fand ich sehr angenehmen, so dass ich es in einem auslesen konnte. Johanna hat mir imponiert, wie sehr sie für ihren Beruf gekämpft hat. Einerseits wird sie dargestellt, wie sie sich sehr stark bemüht, wieder in ihrem Beruf aktiv zu sein. Andererseits wird die Tochter Lore dargestellt, wie sie immer wieder abgeschoben wird. Deshalb war mir Johanna nicht gerade sympatisch. Im Buch gibt es mehrere Zeitsprünge. Es wird zwischen den Jahren 1961 und 1949 hin und her gewechselt. Das hat mir beim Lesen sehr gefallen. Besonders gefallen hat mir, dass Johanna sich gegen das damalige Bild der Frau immens gewehrt hat und schlussendlich die Emanzipation der Frau geschafft hat. Zur damaligen Zeit war das nicht unbedingt leicht und es ist sehr zu bewundern.


    Ergeifende Geschichte einer Frau in den 50er Jahren, die Beruf und Privatleben unter einen Hut bringt.


    4/5