Dtv, 200 Seiten
Aus dem Griechischen von Doris Wille.
Kurzbeschreibung:
Lia, eine junge Frau um die dreißig, liegt schwerkrank im Krankenhaus. Sie leidet unter dem rücksichtslosen Krankenpfleger Sotiris und bittet ihren Bruder Sid, an ihm Rache zu nehmen. Es gelingt Sid, sich in das Leben des Krankenpflegers einzuschleichen, und die beiden Männer verbringen gemeinsam einige Zeit in Sotiris' Heimatdorf. Dort kommt alles anders als geplant: statt seine Schwester zu rächen, vereitelt Sid im letzten Moment einen Mordplan des Krankenpflegers.
Über die Autorin:
Ersi Sotiropoulos wurde 1953 in Patras geboren. Sie studierte Kulturelle Anthropologie und arbeitete an der Griechischen Botschaft in Rom als Beraterin. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Athen. Sie hat fünf Romane, zwei Erzählbände und eine Gedichtsammlung veröffentlicht, außerdem schreibt sie Drehbücher und Kolumnen für eine griechische Zeitung. Ihr Roman "Bittere Orangen" ist der erste griechische Roman, der mit den beiden wichtigsten Literaturpreisen des Landes ausgezeichnet wurde.
Mein Eindruck:
Griechische Romane kommen mir selten in die Finger, auch hier ist es nur ein Zufallsfund.
Die Autorin wird latent zur Avantgarde der griechischen Literatur gezählt. Das offenbart sich in der Erzählform durch die Wechsel zwischen äußerer Handlung und inneren Gedanken der Figuren, und diese sind zum Teil krude. Es sind eine Reihe relativ junger Leute, die abwechselnd betrachtet werden, und fast alle wirken mehr oder weniger ziellos. Die Geschwister Lia und Sid, der Krankenpfleger Sotiris, Julia, Nina. Ich habe durchaus etwas für schräge Figuren übrig und mit der Zeit entstehen einige gute Sprachbilder.
Schon schade, dass seit 20 Jahren kein weiterer Roman der Autorin mehr ins Deutsche übersetzt wurde.
ASIN/ISBN: 3423242744 |