Diogenes, 2021
256 Seiten
Kurzbeschreibung:
Eine Benediktinerabtei, idyllisch an einem See gelegen. Ihr Gastflügel ist gut besucht, doch die meisten Mönche nähern sich dem biblischen Alter. Gerade hat einer der jungen das Kloster verlassen und eine Familie gegründet. Seither stellt auch Lukas, Ende dreißig, seinen Lebensweg in Frage. Da taucht Sarah auf, aufmerksam, zugewandt und körperlich. Um zu einer Entscheidung zu finden, überlässt sich Lukas dem See: Beim Schwimmen öffnen sich Körper und Geist.
Über den Autor:
Moritz Heger, geboren 1971 in Stuttgart, studierte Germanistik, evangelische Theologie und Theaterwissenschaft in Mainz, erhielt 2007 den MDR-Literaturpreis und den zugehörigen Publikumspreis. Neben dem Schreiben arbeitet er als Lehrer an einem Stuttgarter Gymnasium. ›Aus der Mitte des Sees‹ ist sein Debüt beim Diogenes Verlag und nach ›In den Schnee‹ (2008) sein zweiter Roman.
Mein Eindruck:
Der sprachlich elegant gemachte Roman hat mir sehr gut gefallen, weil er eine große Ruhe ausstrahlt und den Überlegungen des Protagonisten folgt.
Lukas ist Benediktermönch aus Berufung. Sein bester Freund hat das Kloster vor kurzen verlassen und geheiratet und lebt jetzt ein bürgerliches Leben mit Frau und Kind.
Lukas gerät dadurch in eine inneren Konflikt, ob sein gewähltes Leben in die richtige Richtung geht. Auch die Begegnung mit einer interessanten Frau am See lässt ihn zweifeln.
Ich glaube dem Autor, wie er die innere Zerrissenheit seines Protagonisten anlegt. Es bleibt realistisch und ohne Pathos. Lukas Rolle im Kloster ist eine besondere. Einerseits ist er der jüngst im Kloster, andererseits könnte er auch eine große Rolle in der Führung spielen. Das ist keine einfache Position und Lukas muss letztendlich zu einer Entscheidung kommen, wie er sein Leben weiter gestalten will.
Das Buch ist unspektakulär, was ich in diesem Fall wirklich geschätzt habe.
ASIN/ISBN: 3257071469 |