Alexander Gorkow - Die Kinder hören Pink Floyd

  • Titel: Die Kinder hören Pink Floyd

    Autor: Alexander Gorkow

    Verlag: Kiepenheuer und Witsch

    Erschienen: Februar 2021

    Seitenzahl: 192

    ISBN-10: 3462052985

    Preis: 20.00 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    Die 70er-Jahre. Eine Vorstadt. Das Westdeutschland der letzten Baulücken, der verstockten Altnazis, der gepflegten Gärten. Die Kriegsgräuel sind beiseitegeschoben, zum Essen geht es in den Balkan Grill, die Einbauküche daheim überzeugt durch optimale Raumnutzung. Für den 10-jährigen Jungen aber ist es eine Welt der Magie, der geheimen Kräfte, des Kampfs des Bösen gegen das Gute. Der Leitstern des Jungen in diesem Kampf ist die große Schwester – das Kind Nr. 1 der Familie. Sie ist herzkrank und sehr lebenshungrig. Mit trockenem Humor und großer Aufsässigkeit stemmt sie sich gegen alle Bedrohungen, nicht zuletzt mithilfe der vergötterten Band Pink Floyd aus dem fernen London, den Kämpfern gegen das Establishment, deren Songs alles zum Glänzen bringen.


    Der Autor:

    Alexander Gorkow, geboren 1966, arbeitet seit 1993 bei der Süddeutschen Zeitung. Buchveröffentlichungen: »Kalbs Schweigen« (2003), »Mona« (2007), »Draussen scheint die Sonne/Interviews« (2008), »Hotel Laguna« (2017). Als Herausgeber: Till Lindemann/»In stillen Nächten« (2013) und »100 Gedichte« (2020).


    Meine Leseeindrücke:

    Man muss kein Fan von PINK FLOYD sein um diesen Roman zu mögen – aber andererseits schadet es auch nicht. PINK FLOYD war eine Band, die immer ein bisschen anders war. Und so ist auch dieser Roman ein klein wenig anders. Die Sprache ist klar – auch wenn so manches mal „um die Ecke“ gedacht wird. In jeder Zeit, in jedem Leben gibt es Brüche – die man oftmals erst dann erkennt wenn es eigentlich schon zu spät ist.

    Der Autor beschönigt nichts, sein Blick geht nicht verklärt in die Vergangenheit. Er beschreibt die Dinge so wie sie waren, schnörkellos, klar und frei von irgendwelchem Mitleidsgetue. Aus heutiger Sicht mag vieles skurril sein – aber seinerzeit war es eben gelebte Normalität.

    Immer wieder nimmt dieser Roman Bezug auf die Songtexte von PINK FLOYD – ohne das aber zu übertreiben und damit aufdringlich zu sein.

    Im Epilog setzt sich der Autor dann auch kritisch mit Roger Waters auseinander, dem Antisemiten und Israel-Hasser. Gorkow bemüht sich aber dabei auch um eine faire Sicherweise. Er haut nicht drauf sondern beschreibt ohne zu übertreiben.

    Ein sehr lesenswerter Roman über ein Leben und eine Band die die Protagonisten durch ein Teil des Lebens begleitet hat.

    Zum Schluss eine persönliche Bemerkung: PINK FLOYD habe ich zweimal live erlebt. Es waren beeindruckende Konzerte, fast jeder hatte in Pfeifchen dabei und allein durch die Luft konnte man schon high werden. Manchmal kann es doch von Vorteil sein, wenn früh geboren zu sein.


    ASIN/ISBN: 3462052985

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Jung sein in den 70igern


    Und eine herzkranke ältere Schwester haben für die Pink Floyd die ( Musik ) Welt ist. Zu der man aufschaut.

    Sich mit weniger freundlich gesinnten Klassenkameraden rumärgern müssen.

    Eltern haben, die man liebt, die aber doch, zumindest laut Schwester, dem Establishment angehören.

    Und die man deshalb eigentlich nicht so sehr lieben sollte.

    Einen Freund mit Trisomie 21 haben.

    Und dann noch stottern.


    Das ist das Leben des 10 jährigen Alexanders.

    Also alles andere als einfach - aber auf jeden Fall abwechslungsreich und nie langweilig.


    Der autobiographische Roman "Die Kinder hören Pink Floyd" beschreibt auf wirklich unterhaltsame und lesenswerte Art und Weise einige Monate aus dem Leben von Alexander plus Familie und Freunde.

    Und zwar mit viel hintergründigem und feinem Humor.

    Am Ende des Buches habe ich nicht nur einiges mehr über Pink Floyd gewusst sondern mir tatsächlich auch noch ein paar Lieder von Julio Iglesias angehört.

    Na dann............