Ein Winter im alten Land – Julie Peters

  • Über die Autorin:

    Julie Peters, geboren 1979, arbeitete einige Jahre als Buchhändlerin und studierte ein paar Semester Geschichte. Anschließend widmete sie sich ganz dem Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie im Westfälischen. Im Aufbau Taschenbuch sind bereits die Romane „Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg“, „Mein zauberhafter Sommer im Inselbuchladen“, „Der kleine Weihnachtsbuchladen am Meer“, sowie bei Rütten & Loening „Ein Sommer im Alten Land“ und „Ein Winter im Alten Land“ von ihr erschienen.


    Meine Meinung:

    Bea ist Ärztin und hat zur Zeit eine ältere Dame auf ihrer Station liegen. Ihre Patientin liegt ihr sehr am Herzen und so verbringt sie mit ihr etwas mehr Zeit, als sie das üblicherweise tun würde. Die alte Dame ist Imkerin und hat nur noch ihren Neffen Tom als Familienangehörigen. Vor ihrer ersten Chemotherapie verlässt sie einfach das Krankenhaus. Zurück gelassen hat sie ihr persönliches Tagebuch, mit einem Vermerk: Bea möchte dieses Tagebuch bitte an ihren Neffen Tom übergeben.


    Bea fährt daraufhin zu Tom, der die Unterlagen seiner Tante nicht annehmen möchte. Er ist sich sicher, dass es sich dabei um Unterlagen zur Imkerei handelt, für die er selbst einen ganz anderen Weg als seine Tante einschlagen möchte. Kann Bea sich durchsetzen und Tom dazu bringen, sich das Tagebuch anzusehen und damit den Wunsch seiner Tante zu erfüllen?



    "Ein Winter im Alten Land" von Julie Peters ist der zweiter Band nach "Ein Sommer im alten Land". Im ersten Band ging es um die Parfümeurin Alice, die nach einem Unfall bei ihrer Tante auf dem Apfelhof gelandet ist. Dort hat sie zusätzlich zum Apfelhof damit begonnen Seifen herzustellen und zu verkaufen. Im 1. Band der Reihe wurden die Familienangehörigen kurz vorgestellt und so hatte ich schon einmal von Bea gehört.


    In "Ein Winter im Alten Land" habe ich Bea von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Kam sie mir doch vorher kühl und unnahbar vor, habe ich jetzt hinter die Fassade schauen können und eine warmherzige und zupackende Frau vorgefunden, die mir richtig gut gefallen hat. Während sie im Krankenhaus effizient und durchstrukturiert arbeiten muss, ist sie in ihrer Freizeit ganz anders und diese andere Seite kommt im Roman zum Vorschein. Wenn man sich mit Bea auseinandersetzt, ist klar, wieso sie sich so sehr für das Thema Bienen und alles was dazu gehört, interessiert: Honig, Herstellung und Verkauf von Kerzen und Cremes.


    Bea und Tom sind grundverschieden. Während Bea noch nicht so lange alleine lebt und sich erst emotional aus der Ehe lösen muss, ist Tom eher ein Freigeist, der viel unterwegs war und alles sehr lässig sieht. Bei so unterschiedlichen Ansichten ist auf den ersten Blick nur das gemeinsame Interesse für die Imkerei zu erkennen: Sehr schnell erkennen die beiden allerdings auch, dass sie gerne Zeit zusammen verbringen.


    Auf diesem Weg habe ich die beiden sehr gerne begleitet. Ich war tatsächlich von der ersten Seite an so in der Geschichte drin, dass ich das Buch nicht aus den Händen legen konnte und an einem Abend von der ersten bis zur letzten Seite den Roman durch gelesen habe.


    Julie Peters hat einen zauberhaften Winterroman geschrieben, der für mich mit dem Thema Imkerei seinen ganz eigenen Reiz hatte. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet, ich habe ihnen ihre Wandlung jederzeit abgenommen. Schön fand ich auch, dass man auch von Figuren aus dem vorherigen Roman erfahren hat, wie ihr Werdegang war, und wie es ihnen heute geht.


    "Kein Mensch ist eine Insel" - dieser Satz der Autorin passt perfekt zum Buch und hat mir deshalb so gut gefallen


    Beide Bücher sind absolut unabhängig und können einzeln gelesen werden. Es gibt allerdings noch eine dritte Schwester und so hoffe ich sehr, dass Julie Peters noch einen weiteren Roman zur Serie schreiben wird, auch wenn die Bücher vielleicht nie als Serie gedacht waren.


    Ich vergebe sehr gerne 9 von 10 Sternen


    ASIN/ISBN: 3352009503