Harald Martenstein – Wut

  • Buchmeinung zu Harald Martenstein – Wut


    „Wut“ ist ein Roman von Harald Martenstein, der 2021 bei Ullstein erschienen ist.


    Zum Autor:

    Harald Martenstein, geboren 1953 in Mainz, ist ein deutscher Journalist und Autor. Seit 2002 schreibt er eine Kolumne für „Die Zeit“, die auch im RBB und im NDR zu hören ist. Für seine Arbeit wurde er mit dem Egon-Erwin-Kisch-, dem Henri-Nannen- und dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Außerdem lehrt er an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel und an Journalistenschulen in Österreich und der Schweiz. Harald Martenstein lebt in Berlin.


    Klappentext:

    Das Erbe des Krieges, der Schrecken einer Kindheit und ein Junge, der nicht vergessen kann

    Frank ist der Wut seiner Mutter ausgeliefert. Sie schlägt ihn, immer wieder. Er steht ihren Träumen im Weg. Erst kam der Krieg, dann das Bordell, wo sie in der Nachkriegszeit Unterschlupf fand, dann die Klosterschule. Und jetzt das Kind.

    Eines Tages eskaliert ein Streit, und Frank springt aus dem Fenster. Er kehrt nie wieder nach Hause zurück. Aber die Wut seiner Mutter wird er nicht mehr los.


    Meine Meinung:

    Immer wieder werden Situationen der Hauptfiguren, die in einer Mutter-Kind-Beziehung stehen, beschrieben, in denen sie mit aufsteigender Wut zu kämpfen haben. In der Regel endet diese dann in einer gewalttätigen Situation. Erstaunlicherweise wirken beide Protagonisten dabei nicht unsympathisch. Die Situationen werden aus ihrer jeweiligen Sicht geschildert und stammen aus mehreren Jahrzehnten. Aufgelockert wird die Erzählung durch humorvolle Passagen mit viel Wortwitz. Dies kann aber nicht verhindern, dass der Ablauf eines Wutanfalls immer wieder ähnlich erscheint. Auf mich wirkte dies einschläfernd. Es gibt aber auch Passagen, die mir sehr gut gefallen haben, wenn der Autor denn seiner Erzählkunst freien Lauf gewährt.


    Fazit:

    Auch wenn es sehr unterhaltsame Passagen gibt wird der Gesamteindruck durch die wiederkehrenden Beschreibungen der Wutanfälle geprägt. Deshalb vergebe ich nur drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).


    ASIN/ISBN: B08GCLCDZQ

    :lesend Beate Maly - Tod am Semmering

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  • Titel: Wut

    Autor: Harald Martenstein

    Verlag: Ullstein

    Erschienen: Februar 2021

    Seitenzahl: 272

    ISBN-10: 3550201206

    Preis; 22.00 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    Frank ist der Wut seiner Mutter ausgeliefert. Sie schlägt ihn, immer wieder. Er steht ihren Träumen im Weg. Erst kam der Krieg, dann das Bordell, wo sie in der Nachkriegszeit Unterschlupf fand, dann die Klosterschule. Und jetzt das Kind. Eines Tages eskaliert ein Streit, und Frank springt aus dem Fenster. Er kehrt nie wieder nach Hause zurück. Aber die Wut seiner Mutter wird er nicht mehr los.


    Der Autor:

    Harald Martenstein, geboren 1953 in Mainz, ist ein deutscher Journalist und Autor. Seit 2002 schreibt er eine Kolumne für „Die Zeit“, die auch im RBB und im NDR zu hören ist. Für seine Arbeit wurde er mit dem Egon-Erwin-Kisch-, dem Henri-Nannen- und dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Außerdem lehrt er an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel und an Journalistenschulen in Österreich und der Schweiz. Harald Martenstein lebt in Berlin.



    Meine Leseeindrücke:

    Natürlich könnte man die Frage stellen, ob dieser Roman einen autobiographischen Hintergrund hat. Aber die Antwort auf diese Frage nicht wichtig ist, stelle ich diese Frage auch nicht. Es ist ein Roman über das Verhalten von Menschen, über ihre Irrtümer, über ihre Inspirationen, über ihre Erfahrungen, ihre Ansichten und letztendlich auch über ihr Scheitern – ein Scheitern das ihnen selbst oftmals gar nicht bewusst ist.

    Es ist ein emotionales Buch, ein Buch mit einer besonderen Tiefe und einem Facettenreichtum der mich wirklich beeindruckt hat.

    Martenstein schreibt über eine Wut, die viele von uns in sich tragen – ein Wut die sehr selten aber raus gelassen wird, eine Wut die, wenn es schlecht läuft, den Menschen von innen her auffrisst. Und ist der, der die Wut dann vielleicht irgendwann raus lässt wirklich der Stärkere?

    Ein sehr lesenswerter Roman dem ich viele Leser wünsche. Müsste ich Punkte vergeben – dann wären es 9 von 10.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.