Arthur C. Doyle -Eine Studie in Scharlachrot ( Sherlock Holmes )

  • Dieses Buch war ein sehr witziges Fundstück. Es handelt sich um den ersten gemeinsamen Fall von Sherlock Holmes und Dr. Watson. -Das Taschenbuch, dass ich habe, stand jedoch in der Kinderkrimiabteilung. Es ist nach neuer deutscher Rechtschreibung ( war etwas merkwürdig ) und in GROßER Schrift. Es handelt sich also um eine Ausgabe, die extra für junge Leser gemacht wurde, sehr augenfreundlich. :-) Die Geschichte an sich wurde jedoch, so weit ich das ersehen kann, nicht verändert. Endlich wieder einen Band mehr in meiner Sherlock Holmes Sammlung :-]


    Klappentext ( natürlich auch kindergerecht ):


    Der größte Detektiv aller Zeiten, das ist Sherlock Holmes! Gemeinsam mit seinem Freund Dr. Watson deckt er jeden noch so schweren Fall auf.


    Ein rachsüchtiger Mörder bedroht die Londoner Gesellschaft und fordert den Meisterdetektiv heraus! Zum ersten Mal kann Dr. Watson seinen merkwürdigen Mitbewohner Sherlock Holmes bei dessen spanndender und ungewöhnlicher Arbeit begleiten.


    Der erste gemeinsame Fall des legendären Ermittler-Gespanns.


    Meine Meinung:
    Natürlich ist Gespann nicht ganz richtig, den Fall löst Sherlock Holmes natürlcih alleine, Dr. Watson darf ihn nur dabei begleiten. ;-) Und er ist derjenige, aus dessen Gesicht die Geschichte erzählt wird -wie oft als Bericht eines bereits vergangenen Falles.
    Das Buch ist zwei geteilt, im ersten Teil lernen sich die beiden kennen und bekommen den Fall zugetragen, der Teil endet, als Sherlock Holmes den Mörder fasst, der zweite Teil beginnt ca. 32 Jahre früher in Amerika und erzählt eine Geschichte über die Mormonen, dessen strenge Religion das Leben dreier Menschen zerstört, danach macht der Täter sein Geständnis. Der Teil in der Vergangenheit ist sehr untypisch, und mir fehlte da richtig das Auftreten von Holmes und Watson.


    An sich vielleicht unspannend im Vergleich zu "heutigen" Krimiautoren, da Sherlock Holmes immer jeden Fall löst - Aber für mich ist Arthur Conan Doyle nach wie vor einer der besten Kriminalautoren mit einem ganz eigenen Stil. Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht, den Meisterdetektiv wieder einmal bei seiner Arbeit zu begleiten und den Einfallsreichtum der Mörder zu bestaunen. :-)



    JASS :keks

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von JASS ()

  • Athmosphäre haben die Sherlock Holmes Abenteuer in jedem Fall :-) Und Sherlock Holmes ist ein echtes Unikat. Kein Held, er hat viele Laster, und kennt keine Spur von Romantik, doch er ist einfach brillant. :-) Und seinem Freund, sobald sie Freunde sind, Dr. Watson sehr zugetan -andere Freunde hat und braucht er nicht.



    JASS :keks

  • Meine Rezension:


    Das Gespann Sherlock Holmes und Dr. Watson ist wohl jedem Kind ein Begriff. Doch wie haben sich die beiden eigentlich kennengelernt und wieso wohnen sie zusammen in der Baker Street 221B? Die Antwort findet sich in diesem ersten Band der Reihe um den berühmtesten Detektiv der Literaturgeschichte. Hier hat der scharfsinnige Sherlock Holmes mit mehr bewundernder als tatkräftiger Unterstützung auch gleich einen mysteriösen Fall zu lösen, der ihm präzises Beobachten und messerscharfes Kombinieren und Schlussfolgern abverlangt. Holmes-Fans werden es lieben, den Meisterdetektiv in seinem Element zu erleben und ihm oder besser gesagt, seinem geistigen Vater Sir Arthur Conan Doyle auch verzeihen, dass die Auflösung des Falls in einigen Punkten relativ weit hergeholt ist. Umso bemerkenswerter, dass man viele - wenn auch nicht alle - Punkte durch Holmes Deduktionsmethode gut nachvollziehen kann. Achtung: Nicht wundern, wenn das Buch nach der Hälfte mit einer vermeintlich komplett anderen Geschichte beginnt. Das gehört so und klärt sich nach und nach auf, auch wenn mir dieser Bruch stilistisch überhaupt nicht gefallen hat.


    Dennoch glatte 8 Punkte für den Einstieg in die spannende und unterhaltsame Welt des unvergesslichen Sherlock Holmes!

  • Lang ist es her seit ich das Buch um den Anfang meines Lieblingsermittlerduos
    gelesen habe aber es gehört noch immer zu einem meiner Lieblingskrimis.


    Nun gut auch mir hat der zweite Teil des Buches eher weniger gefallen aber es war einfach schön davon zu lesen wie sich Holmes und Watson zum ersten mal treffen.


    Von mir gibt es aber nur 7 Punkte. Die zweite Geschichte war so gar nicht nach meinem Geschmack.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Hallo,


    dieser "2. Teil", der den Fall aus der Sicht des Täters aufdröselt und in Form eines eigenen Handlungsstranges dargeboten wird, ist typisch für die Doyle'chen Romane um Watson und Holmes.
    Ähnlich ist es beim "Zeichen der Vier" und dem "Tal der Angst/Furcht". Einzig der "Hund von Baskerville" (eigentlich eher der Baskervilles) bricht aus dem Schema aus. Allerdings ist dort Holmes eine ganze Zeit lang aus der Geschichte verschwunden und schickt Watson vor, um den Erben zu begleiten und die Vorkommnisse in Baskerville Hall im Auge zu behalten. So ist er insgesamt eher wenig präsent.


    Ob diese doch mitunter langatmigen Hintergründe um Mormonen, Freimaurer und Diebstähle in Indien für heutige Kinder noch so interessant sind, darüber kann man selbstverständlich streiten.
    Ein lohnenswerter Ansatz ist es jedenfalls.


    Gruß,
    ElBe

  • ALLE Fälle löst Holmes doch nicht. :-)


    Mir hat der erste Teil von "Eine Studie in Scharlachrot" auch besser gefallen als der zweite, aber wenn ich das richtig gelesen habe, war es zu der Zeit nicht üblich, die Vergangenheit des Täters oder die Umstände zu berücksichtigen, unter denen ein Verbrechen begangen wurde. Der zweite Teil soll ja auch zeigen, dass das Verbrechen "nicht einfach so" begangen wurde, sondern es durchaus eine Geschichte dahinter gibt und der Täter seine Opfer nicht aus purer Lust am Töten umgebracht hat.
    Seitdem ich die Geschichte mal im Original gelesen habe, habe ich mehr Rspekt vor dem zweiten Teil. Ich habe mir mal den "Annotated Sherlock Holmes" von Leslie Klinger geleistet. Dort gibt es viele, viele Anmerkungen zu den Texten, was mit unter sehr hilfreich ist.
    Sprachlich gesehen ist der zweite Teil (der erste auch, aber der zweite hatte es ja deutlich schwerer als mir) ein echtes Kunstwerk, finde ich seitdem.
    Wobei der erste Teil natürlich spannender ist, und das erste Zusammentreffen von Holmes und Watson etwas ganz Besonderes.


    "Das Zeichen der Vier" ist übrigens auch eine durchgehende Geschichte (anders als "Studie" und "Tal der Furcht", die geteilt sind). Diese Geschichte ist etwas ausführlicher, das stimmt, aber hier geht der Autor nicht Jahrzehnte in einem eigenen Teil in die Vergangenheit.


    Wenn jemand Holmes allerdings kennenlernen wollte, würde ich keinen von den Romanen empfehlen, sondern eine von den Kurzgeschichten (wahrscheinlich aus den "Abenteuern"). ;-)

    "Nanna nenn' ich Nökkvis Tochter..."

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Ciriel ()

  • Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und es hat mir gefallen.
    Holmes und Watson gehören zu meinen Lieblingsermittlern, die Dialoge der Beiden sind einfach köstlich.
    Der erste Teil des Buches befasst sich mit dem ersten Fall der Beiden, nachdem sie sich zusammen eine Wohnung genommen haben. Holmes löst den Fall selbstverständlich alleine, seine Gedankengänge sind ausserordentlich und es ist immer spannend, wie er seine Thesen stützt. Watson ist nur der Beobachter und schreibt die Fälle auf. So ist auch das Buch aus den Gedanken von Watson geschrieben.
    Der zweite Teil befasst sich mit der Geschichte des Mörders. Dieser Abschnitt ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, weil er komplett ohne Holmes und Watson auskommt und die Geschichte aus Sicht des Mörders schildert.

  • Ich kann mich Mone nur anschließen :chen


    Ich war erstaunt über die Sprache, die mir trotz der vergangenen vielen Jahrzehnte nicht irgendwie "veraltet" vorkam. Zwar habe ich deutsche Übersetzung gelesenen, aber der editorischen Notiz ist zu entnehmen, dass das Buch den englischen Nachdrucken der Originalausgabe aus dem Jahr 1887 folgt.


    Ein skurriles Duo Sherlock Holmes & Dr. Watson. Ein kleine, feine Krimistory - die noch ein "Buch im Buch" enthält - hier erfährt der Leser etwas über die Beweggründe des Mörders.

  • Inspiriert, nun doch mal die Sherlock-Holmes-Geschichten zu lesen, von denen ich bisher nur einzelne kannte, wurde ich vom BBC-Dreiteiler "Sherlock", einer modernen Adaption der Erzählungen um den Detektiv und einen Partner und späteren Freund Dr. Watson.


    "Eine Studie in scharlachrot" ist der erste Fall von Holmes und Watson und wurde 1886 erstmals veröffentlicht. Wer nun staubtrockene Kost erwartet, der täuscht sich. Der Stoff wird flüssig erzählt, die Dialoge sind für die Entstehungszeit unerwartet spritzig, ja fast modern und entbehren nicht gelegentlicher Situationskomik.


    In diesem Krimi ist es nicht die Aufgabe des Lesers mit zu rätseln und den Fall zu lösen, sondern den genialen Eigenbrötler Holmes dabei zu beobachten, wie er uns an seinen Gedankengängen teilhaben lässt, nachdem er den Fall bereits in seinem Kopf gelöst hat.


    Das eigentlich Wichtige in diesem Roman ist die Begegnung Holmes' mit Watson, der diesen in gewisser Weise erdet und seine Verbindung zur wirklichen Welt und den Mitmenschen wird. Beide profitieren.


    Die zweite Hälfte des Buches befasst sich mit der Vorgeschichte, da der Fall bereits gelöst ist.. Dieser Teil hätte für meinen Geschmack etwas kürzer sein können, obwohl er nicht uninteressant war. Aber ich wollte ja von Holmes und Watson lesen, was ich nach diesem unterhaltsamen Auftakt noch weiter tun werde.


    8 Punkte

  • Vor kurzem habe ich mich auch mal an die "Sherlock Holmes"-Romane von Doyle getraut. Ich hatte so meine Bedenken, weil Holmes oft irgendwie so "perfekt", gefasst und beinah schon langweilig dargestellt wird in vielen Medien und ein Krimi-Fan bin ich eigentlich auch nicht. Trotzdem wurde ich kein bisschen enttäuscht von dem ersten Buch! Holmes ist exzentrisch und verrückt, kein bisschen perfekt und schon gar nicht ruhig und gefasst. Er ist teilweise sogar sehr unsympathisch und mit seinen Mitmenschen kommt er auch nicht soo gut klar, außerdem ist er eingebildet... Und das ist es, was mir so gefallen hat!
    Allerdings war der zweite Teil (Die Auflösung mit dem Mordmotiv) etwas seeehr lang gezogen, da hätte ich mir mehr von Holmes und Watson gewünscht.

  • Kurzweilig, flüssig zu lesen, tolle Sprache mit Witz und Ironie (dank der Übersetzung von Gisbert Haefs nahe am Originaltext) und sogar der 2. Teil, in dem die Vorgeschichte des Mordes erzählt wird, hat mir sehr gut gefallen.
    Schön, Holmes und Watson endlich begegnet zu sein. Den 2. Band (Das Zeichen der Vier) werde ich zeitnah anschließen.
    :wave

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen. Nun bereue ich es nicht mir direkt einen Schuber mit allen Romanen und Geschichten um Sherlock Holmes gekauft zu haben.


    Von Anfang an war ich völlig gefesselt von Holmes recht komischen Eigenschaften, Verhalten und natürlich seiner Schlussfolgerungen.
    Auch der Rückblick im zweiten Teil hat mir gut gefallen, auch wenn ich dort auf den Meisterdedektiv verzichten musste. Insgesamt hat alles gut zusammengepasst.


    Freue mich jetzt schon auf die weiteren Geschichten!