Die Buchhandlung zum Glück - Susan Wiggs

  • Über die Autorin:

    Susan Wiggs hat unter vielen anderen Preisen, den RITA® - Award gewonnen. Sie ist eine „militante“ Romance Autorin, eine Feministin, perfekte Mutter und Ehefrau. Susan Wiggs baut Mutanten – Tomaten an, spricht Französisch und spielt Cello. Weitere Hobbies sind Lesen, rund um die Welt reisen und Stricken. Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter auf einer Insel im nordwestlichen Pazifik. Susan Wiggs hat ihren Abschluss in Harvard gemacht. Als sie einmal am Flughafen Barcelona bei einem Streik des Flughabenpersonals lange warten musste, las sie einen romantischen Roman. Seitdem sieht sie es als ihre Aufgabe, sie Sorte von Büchern zu schreiben, die Menschen hilft nicht nur einen langen Aufenthalt an Flughäfen zu überstehen sondern immer dann eine Stütze ist, wenn ihr Leben verrückt oder chaotisch verläuft.



    Meine Meinung:

    Natalie Harper hat durch einen Flugzeugabsturz ihre Mutter und ihren Freund verloren. Kurzentschlossen gibt sie ihren lukrativen Job auf und zieht nach San Francisco zurück. Im Famlienbesitz befindet sich ein sehr altes Haus, das sogar schon ein schweres Erdbeben überstanden hat. In diesem Haus befindet sich die, bisher von ihrer Mutter betriebene Buchhandlung, die kurz vor dem Ruin steht und darüber der Wohnraum. Natalie bezieht die Räume, die ihre Mutter bisher bewohnt hat, um sich so um ihren dementen Großvater, sowie die Buchhandlung kümmern zu können. Wird Natalie die Buchhandlung retten können und hier wieder glücklich werden?



    "Die Buchhandlung zum Glück" von Susan Wiggs war leider der schwächste Titel der Autorin. Alle anderen Bücher, die ich vorher von ihr gelesen habe, haben mich gefesselt und mit einem Lesesog durch die jeweilige Geschichte gezogen. Leider war das bei diesem Buch überhaupt nicht der Fall. Meine Gedanken sind immer wieder abgeschweift. Es war nicht so, dass ich das Buch abbrechen wollte, mir fehlte aber das "gewisse Etwas", was ich sonst von der Autorin kenne und so sehr mag. Die Figuren waren nett, sind aber nur an der Oberfläche geblieben, ich hatte nicht das Gefühl mit Natalie oder den Nebenfiguren mitfühlen zu können.


    Was mir sehr gut gefallen hat, war das Thema Demenz. Die Liebe zwischen Natalie und ihrem Großvater und dem ungeheuren Respekt, wie sie mit ihm und seiner Erkrankung umgegangen ist, haben mir imponiert. Hier wurde alles getan, damit der Großvater sich sicher und geborgen fühlen konnte.


    Der zweite große Pluspunkt war die Beschreibung vom Buchladen und der Liebe zu Büchern. Genau so wünscht man sich eine gemütliche Buchhandlung. Diese beiden Pluspunkte sorgen für 6 von 10 Sternen, in einem Roman, der mich nicht richtig erreichen konnte.


    ASIN/ISBN: 3749900116

  • ISBN: 9783749900114

    Verlag: HarperCollins

    Bindung: Taschenbuch

    Seitenzahl: 384

    Termin: Neuerscheinung Januar 2021



    Nicht ganz so sehr Feel-Good-Story wie erhofft


    In letzter Zeit habe ich einige Wohlfühlromane zum Thema Buchhandlungen gelesen, viele davon waren nach einem ähnlichen Handlungsschema aufgebaut, aber dadurch nicht minder bezaubernd. So hatte ich auch an dieses Werk (- erschienen im Januar 2021 bei HarperCollins -) die üblichen Erwartungen: sympathische Hauptfiguren, ein paar liebenswerte Nebenfiguren, eine gemütliche Buchhandlung und jede Menge Gefühl. Leider hat mich Susan Wiggs' Werk nicht ganz so beglückt zurückgelassen wie erhofft, dennoch gab es einige positive Aspekte.


    Zur Handlung:

    Am bisher wichtigsten Tag ihrer Karriere erlebt Natalie einen schrecklichen Schicksalsschlag; sie verliert ihren Partner und ihre Mutter bei einem Flugzeugabsturz. Schlimmer noch - sie gibt sich selbst die Schuld am tragischen Ereignis, da sich beide auf dem Weg zu ihr befanden, um sie bei einer betrieblichen Feier zu überraschen. Natalie hatte in dem auf Weinhandel spezialisierten Unternehmen im idyllischen Sonoma, einem der bekanntesten Weinanbaugebiete Kaliforniens, nämlich erst kürzlich eine Beförderung erhalten. Nun zieht sie zurück nach San Francisco, in das hübsche, leicht marode viktorianische Haus, das einst ihr Zuhause gewesen war, denn dort lebt ihr an Demenz erkrankter Großvater Andrew – und auch die Buchhandlung ihrer Mutter Blythe befindet sich im Erdgeschoss. Schnell erkennt Natalie, dass ihr harte Zeiten bevorstehen. Der Laden, so charmant eingerichtet er auch sein mag, steckt in enormen finanziellen Schwierigkeiten und somit gesellen sich zu Natalies Trauer auch Wut und Verzweiflung hinzu. Ein Verkauf kommt für sie und Andrew nicht in Frage, aber all die nötigen Reparaturen am Haus müssen bezahlt werden. Eine Lesung mit dem gefeierten, unverschämt attraktiven Star-Autor Trevor Dashwood könnte die Rettung sein. Und dann ist da auch noch Peach: Handwerker, Musiker (und Vater der jüngsten Stammkundin Dorothy), der Natalie mit Rat und Tat zur Seite steht…


    Die mit allerlei Rückblicken gespickte Geschichte ist in dritter Person geschrieben, hauptsächlich aus der Sicht von Natalie und Peach, aber auch von 'Grandy' Andrew. Auf den ersten rund 100 Seiten dreht sich alles um Blythes Tod und Natalies bzw. Andrews Umgang damit. Einerseits lernt man die weibliche Hauptfigur in diesem Leseabschnitt bereits recht gut kennen und einschätzen, andererseits zog sich der Einstieg in die eigentliche Handlung damit für meinen Geschmack zu sehr in die Länge und drückte der Story, ob der offensichtlich traurigen Thematik, einen Stempel unterschwelliger Schwermütigkeit auf, die auch im Laufe der Handlung leider nie ganz verschwand.

    Natalie Harper ist eine sympathische junge Frau, die sich in ihrem Job viel zu sehr von gehässigen Kollegen/innen ausnutzen lässt, deren Fehler sie regelmäßig und selbstverständlich ausbügelt. Es ist ja schön, wenn man sich hin und wieder für andere Menschen aufopfert, aber deshalb muss man sich doch nicht alles gefallen lassen. Sehr gut gefiel mir hingegen die Darstellung der innigen Beziehung zwischen Enkeltochter und Großvater.

    Peachs Perspektive empfand ich als etwas angenehmer zu lesen; seine Faszination mit der scheinbar gebrochenen Harper wirkt absolut glaubwürdig. Außerdem ist seine kleine Tochter Dorothy einfach entzückend. Hier käme nun eigentlich die Erwähnung der reizenden Nebenfiguren, die allerdings allesamt recht blass blieben und keinen bedeutenden Eindruck bei mir hinterließen; schon wenige Tage nach der Lektüre musste ich ernsthaft überlegen, um mich überhaupt an ihre Namen erinnern zu können. Der Epilog ist in Form von Zeitungsartikel geschrieben, welche den weiteren Lebensverlauf der Hauptfiguren aufzeigen. Dadurch dass ich zu den Protagonisten keine enge Bindung aufbauen konnte, berührte mich ihr Schicksal letztlich nicht sonderlich.


    Der erhoffte Charme der Buchhandlung im unter Denkmalschutz stehenden Gebäude kam viel zu kurz; zwar wurde das Interieur beschrieben, aber eine richtige Wohlfühlatmosphäre kam nicht zustande. Dafür lockerten ein Nebenplot zur Familiengeschichte und einige unerwartete Fundstücke das Ganze etwas auf. Auch diesbezüglich hätte ich mir eine intensivere Ausführung gewünscht; doch so dieses Thema wurde nur oberflächlich angerissen.


    Fazit: Trauerbewältigung und Neuanfänge, eine von dramatischen Ereignissen geprägte Familiengeschichte und (leider nicht ganz überzeugende) Romantik – all das vor der Kulisse einer Buchhandlung in San Francisco. Das Potential dieser tollen Grundidee wurde meines Erachtens nicht ausgeschöpft, aber es bleibt ein netter Roman für Zwischendurch, dem ich gerne 3 Sterne gebe.


    ASIN/ISBN: 3749900116

    ISBN ergänzt, damit das Cover angezeigt wird.

    Gruß Herr Palomar

  • Natalie wird befördert und weder ihr Freund Rick noch ihre Mutter Blythe schaffen es zu Firmenfeier zu kommen. Im Nachhinein stellt sich aber heraus, dass beide auf dem Weg zu ebendieser Feier bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen.

    So steht Natalie plötzlich vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens. Der Buchladen der Mutter ist komplett überschuldet, der Großvater wird immer gebrechlicher und das Haus, in dem die Buchhandlung und der Wohnraum der Familie ist, sanierungsbedürftig.

    Da sie aber ihren Großvater nicht aus seiner gewohnten Umgebung reißen will, übernimmt Natalie den Buchladen und versucht das Haus zu erhalten. Unterstützt wird sie dabei von Peach, einem Handwerker, und den Angestellten der Mutter, die ihr zu guten Freunden werden.


    Im ersten Teil des Buches habe ich viele Taschentücher gebraucht. Natalie wird wirklich schwer von Schicksal gebeutelt und die Autorin schafft es diesen Verlust und die Zweifel, die Natalie hat, gut an den Leser zu bringen. Im Laufe des Buches wird auch immer wieder aus der Sicht Andrews, dem Großvater, berichtet, was einen interessanten Einblick in seine beginnende Demenzerkrankung gibt.


    Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen, die Liebesgeschichte von Natalie und Peach dominiert nicht und kommt ganz leise angeschlichen. Andrew und Peachs Tochter Dorothy sind ganz wunderbare Nebenfiguren, die dem Leser schnell ans Herz wachsen. Und auch die Beziehung von Natalie und ihrem Großvater und wie er im Buchladen integriert ist, ist sehr herzerwärmend. Am Ende des Buches gibt es dann anhand von Zeitungsmeldungen auch noch einen kurzen Ausblick auf die Zukunft des Buchladens.


    Ich kann das Buch wirklich empfehlen.


    9 von 10 Punkte