Die Kannenbäckerin, von Annette Spratte

  • Die Kannenbäckerin, von Annette Spratte


    Cover:

    Passt perfekt zum Inhalt des Buches.


    Inhalt:

    Handlungsort: Der Westerwald während des 30 jährigen Krieges und der Pest.

    Die 13-jähirge Johanna verliert ihre ganze Familie, es gibt nur noch einen unbekannten Onkel, der als Töpfer im Kannenbäckerland lebt.

    Damit Johanna auf ihrer Reise (ganz alleine) dort hin auch überlebt, verkleidet sie sich als Junge, und auch als sie beim Onkel ankommt hält sie diese Täuschung weiterhin bei. Bald entdeckt sie ihre Liebe und Begabung zum Töpfern und erlebt ein wunderbares Jahr.

    Doch die glückliche Zeit soll nicht lange währen.


    Meine Meinung:

    Ein wunderbarer historischer Roman, der mich in seinen Bann gezogen hat und bei dem ich mit Johanna gelebt, gelitten und mich gefreut habe.

    Sie ist ein absolut außergewöhnliches und starkes Mädchen und entwickelt sich zu einer genauso starken und ehrgeizigen jungen Frau. Es ist unglaublich was sie alles durchmachen muss und trotzdem ihre Freude zum Leben nicht verliert.

    Johanna ist für mich eine absolute Kämpfernatur und war mir von Anfang an ans Herz gewachsen.


    Auch alle weiteren Personen (die sich zum Glück sehr gut überschauen und unterscheiden lassen) sind sehr gut charakterisiert und jeder hat seine eigene Rolle, die er vortrefflich ausfüllt.


    Die Handlung ist (bis auf zwei kleine Stellen – meiner Meinung nach) glaubhaft und schlüssig. Der Spannungsbogen ist von Anfang an da und steigert sich durch mehr oder weniger große Katastrophen immer weiter.


    Der Schreibst ist sehr einfühlsam, absolut fesseln und einfach sehr emotional erzählt. Es gab etliche Stellen bei denen ich Tränen n den Augen hatte.

    Dabei ist der historische Hintergrund sehr gut recherchiert und wirkungsvoll als Grundlage und Kulisse eingebaut.


    Autorin:

    Annette Spratte lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in einem kleinen Dorf im Westerwald. Heute arbeitet sie als Autorin und Übersetzerin. Wenn sie gerade nicht am Computer sitzt, kann man sie im Garten oder im Pferdestall antreffen.


    Mein Fazit:

    Ein wirklich schöner, und gefühlvoll historischer Roman mit viel Herz, der einen berührt und durchweg gut unterhält.

    Von mir ganz klar volle Punktzahl und 5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3963621907

  • Dieser Roman hat mich auch beeindruckt, vor allen weil Johanna so eine gut gemachte und glaubwürdige Figur ist.

    Leider muss sie viel durchmachen. Ein wenig zu viel für meinen Geschmack: Pestgefahr, Waise, 30jähriger Krieg, Hexenverfolgung.

    Too much!


    Aber es ist großartig, wie sie ihr Leben meistert und durch ihre engagierte Ausbildung bei ihrem Onkel zur Töpferin eigentlich auch eine Künstlerin wird. Und das obwohl sie von der Gemeinschaft als Frau nicht wirklich in diesem Handwerk akzeptiert wird.


    Der Roman hat mich bei der Stange gehalten, es wurde nie langweilig.

  • Eine mutige Frau geht ihren Weg

    Inhalt & Handlung:

    Zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs, in welchem die Bevölkerung ohnehin mit vielen Entbehrungen zu leben hat, wütet zudem auch noch die Pest und fordert unzählige Opfer. So verliert die 13jährige Johanna mit einem Schlag ihre ganze Familie und ist gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen, um bei ihrem unbekannten Onkel Zuflucht zu finden. Dieser arbeitet in einem entfernten Dorf als Kannenbäcker. Um sich vor Missbrauch durch Soldaten zu schützen, die plündernd durch das Land ziehen, verkleidet sie sich als Junge. Als Johanna im Kannenbäckerland ankommt, ist die Verlockung zu groß, sich auch weiterhin als Junge auszugeben, um das Töpferhandwerk zu erlernen, das ihr als Mädchen verwehrt wäre. Durch Fleiß und außerordentliches Talent für dieses Handwerk, schafft sie es als „Johann“ ihren Onkel von ihren Fähigkeiten zu üb erzeugen. Doch wie lange kann sie ihre Maskerade aufrechterhalten?


    Schreibstil:

    Annette Spratte schafft es mit unglaublich bildhafter Erzählung eine tolle Atmosphäre zu schaffen. Durch ihr fundiertes Wissen und ihre gute Recherchearbeit gewinnt man als Leser einen hervorragenden Einblick in das Leben eines Kannenbäckers. Die Autorin hat auch ein tolles Gespür dafür, die Emotionen der heranwachsenden Johanna so zu beschreiben, dass diese nicht nur glaubhaft sind, sondern vom Leser richtiggehend selbst empfunden werden können. An manchen Stellen rührt einen die Geschichte sogar zu Tränen.


    Charaktere:

    Die Protagonistin Johanna muss man einfach gern haben: sie verliert als Kind ihre gesamte Familie und ist auf sich alleine gestellt. Trotz aller Entbehrungen verliert sie nicht den Mut und trotzt allen Widrigkeiten und wächst zu einer starken jungen Frau heran. Man lebt in dieser Geschichte förmlich mit ihr mit und wünscht diesem vom Schicksal so gebeutelten Mädchen, dass ihm endlich jene Gerechtigkeit widerfährt, das es verdient.

    Neben ihr begegnet man in diesem Buch einer Reihe starker Persönlichkeiten, etwa Wilhelm, dem Onkel Johannas, der ursprünglich mit Johannas Familie gebrochen hat, und nun seine Nichte in ihrer Not aufnimmt, ihr ein Obdach bietet und ihr eine Lehre zum Kannenbäcker ermöglicht.


    Cover:

    Ich mag das Cover – es ist in der Farbgebung sehr schlicht gehalten, hat aber vielleicht gerade deswegen eine so starke Ausstrahlung. Auch finde ich die Schriftart des Titels ausgesprochen gut gewählt, sodass ein sehr harmonischer Gesamteindruck entsteht.


    Autorin:

    Annette Spratte arbeitet als Autorin und Übersetzerin und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen im Westerwald nahe Köln. Ihre Bücher schreibt sie in deutscher und englischer Sprache in unterschiedlichen Genres.


    Meinung:

    Dieser Roman berührt unglaublich, man leidet mit Johanna, als sie völlig verzweifelt ihr altes Zuhause verlässt, um einer unsicheren Zukunft entgegenzugehen. Dieses kleine, zarte Mädchen entwickelt sich zu einer starken Frau, die selbst widrigste Verhältnisse meistert. Was mir an dieser Geschichte sehr gut gefällt, ist dass man durch akribische Recherche Sprattes einen sehr authentischen Einblick in die damalige Zeit bekommt, man lernt zudem sehr viel über das doch recht unbekannte Handwerk des Kannenbäckers dazu. Für mich ein echtes Lese-Highlight!


    Persönliche Kritikpunkte:

    Phasenweise ist der Roman doch sehr religiös angehaucht, und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass man hier recht ambitioniert versucht, den Leser zum katholischen Glauben zu bekehren.


    Fazit:

    Ein wunderschöner Roman, der nicht nur für Freunde historischer Romane geeignet ist!