Heinrich Steinfest - Der Umfang der Hölle

  • Der Autor (beschrieben auf krimi-couch.de)
    Heinrich Steinfest wurde am 10. April 1961 in Albury in Australien geboren und wuchs in Wien auf, wo er bis Ende der 90er lebte und als freischaffender Künstler arbeitete.
    Seit 1982 stellt er seine experimentelle Theaterarbeit mit dem Kunstverein "up-art" in Wien, Hamburg und Kiel aus.
    Mit seiner literarischen Arbeit trat Steinfest etwa ab Mitte der 90er Jahre an die Öffentlichkeit. Er veröffentlichte eine Reihe von meist utopischen oder SF-Erzählungen und schließlich mit "Das Ein-Mann-Komplott" 1996 seinen ersten Kriminalroman. Daneben schrieb er die Glossen "steinfests stuttgarturen" für die Stuttgarter Zeitung.
    Steinfest lebt heute als Maler und Schriftsteller hauptsächlich in Stuttgart


    Kurzbeschreibung von amazon
    Leo Reisiger wird unverhofft Held des Tages, als er eine Dame vor einer Horde Hooligans rettet. Ihr berühmter Gatte Siem Bobeck lädt ihn zum Dank in sein Schloß im österreichischen Purbach ein. Leo Reisiger nimmt an, und ein Abgrund öffnet sich: Siem Bobeck entpuppt sich als ein genialer Wahnsinniger, der eine aggressionssteigernde Droge erfunden hat und sie nicht nur an seiner Familie testet. Als Reisiger aus der Hölle entlassen wird, sitzt er im Rollstuhl, und Bobeck lebt immer noch. Ein hintergründiger und faszinierender Krimi von Heinrich Steinfest.


    Meine Meinung:
    Die Bezeichnung Krimi passt eigentlich nicht so ganz. Es passiert nichts, was länger seiner Auflösung harrt, trotzdem handelt es sich um ein spannendes, abwechslungsreiches, teilweise philosophisches Buch.
    Die Hauptfigur wird eingeführt als wäre sie von Genazino, der Schluß erinnert ein bißchen an "Fräulein Smilla", das Buch wirkt auf mich einerseits uneinheitlich und war doch andererseits gut zu lesen, reich an Gedanken und Ideen.
    Es hat mir Appetit auf weitere Steinfestbücher gemacht.

    Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das nicht allemal das Buch.
    Georg Christoph Lichtenberg

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  • "Der Umfang der Hölle" ist für ein Steinfest-Buch gar nicht einmal so übertrieben skurril, wer jedoch einen Kriminalroman erwartet, wird sich wohl wundern.
    Sprachlich wie gewohnt großartig, war es mir diesmal ein wenig zu viel an Philosophie und auch Theologie, einige Passagen zogen sich schon ganz schön. Wunderbar hingegen wieder die ungewöhnliche Figurenzeichnung und auch viele zitierungswürdige Sätze.
    Alle paar Monate ein Steinfest-Buch, das scheint die richtige Dosis zu sein.