'Das Geheimnis der Themse' - Prolog - Seiten 091

  • Ein sonniges Hallo in die Leserunde. Ich freu mich auf die Runde mit Euch allen. Herzlich Willkommen auch Dir, liebe Susanne. Schön, dass Du hier dabei bist. :* Viel Spaß. :fiesesgrinsen

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich gestehe, ich habe den sonnigem Tag gestern nicht wiederstehen können und mich mit Buch auf die Terasse zum Lesen verkrümelt. Von daher darf ich ausnahmsweise mal die Erste sein mit den ganz frischen Eindrücken. :grin


    Das Buch hat mich auch sofort für sich eingenommen. Ich war sehr schnell drin, in dieser sehr liebevollen Ehe und auch in der Atmosphäre der Zeit. Es freut mich sehr, Charlotte und Tom wieder treffen zu dürfen. Schnell schleicht sich dann auch bei beiden das erste Unbehagen ein, wobei ich überrascht war, dass die Ursache der Kinderlosigkeit so schnell feststand. Das hat mir aber gefallen, denn so muss nicht klischeehaft Charlotte ewig als "Schuldige" herhalten. Jetzt muss es Tom seiner Charlotte "nur" noch sagen, aber ich denke mal, da wir erst am Anfang des Buches sind, wird das wohl noch ein Weilchen dauern. ;)


    Ich mag die die Nachbarin Miss Clovis. Sie redet nicht drumrum, sondern ist sehr direkt und ehrlich - würde von daher also gut zu Charlottte pasen. Schade, dass sie Charlotte so ein Unbehagen einflößt, aber sie hat da wohl ganz unbewusst die Finger in eine Wunde gelegt, deren sich Charlotte (noch) gar nicht bewusst war.


    Ansonsten lernen wir gleich zu Beginn eine ganze Menge an Personen kennen: Alfie, den Strandsucher, der über eine Leiche stolpert und einen geheimnissvollen Frauenzirkel. Es drängt sich natürlich die Frage auf, was die so treiben, Isis scheint ja eine gewisse Rolle zu spielen. Zunächst habe ich - bedingt durch das Kinderlosigkeitsthema - auch gedacht, sie führen irgendwelche Fruchtbarkeitsriten durch, aber das Alter einer Dame passt da ja gar nicht dazu.


    Und dann auch noch ein "Magier" namens John Dee. Den hab ich schon mal vorsichtshalber gegoogelt (kann ja sein, dass er noch eine größere Rolle spielt;)). Finde ich sehr interessant und über das Buchprojekt wunderbar mit Charlotte und Tom verwoben.


    Susanne Goga : ich hoffe, ich bin nicht zu unverschäm, aber wenn du ein paar Fotos der Schauplätze hättest ...? :knuddel1

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich bin noch nicht ganz mit dem ersten Abschnitt durch, aber schon gut in die Geschichte rein gekommen. Nachdem ich letzte Woche noch mal "Der verbotene Fluss" gelesen hatte, war das ein schönes Wiedersehen mit Tom und Charlotte. Ich finde, die beiden passen wirklich gut zueinander.

    Ich mag die die Nachbarin Miss Clovis. Sie redet nicht drumrum, sondern ist sehr direkt und ehrlich - würde von daher also gut zu Charlottte pasen. Schade, dass sie Charlotte so ein Unbehagen einflößt, aber sie hat da wohl ganz unbewusst die Finger in eine Wunde gelegt, deren sich Charlotte (noch) gar nicht bewusst war.

    Hm, mir war die Nachbarin nicht so sympathisch. Vielleicht lag das aber auch daran, dass sie Charlotte so in Verlegenheit gebracht hat. Während des Lesens habe ich mich nämlich gefragt, ob man auf Bemerkungen wie denen von Miss Clovis heute ähnlich verstört reagieren würde, oder ob das auch den Konventionen der damaligen Zeit geschuldet war, weil man damals über manche Themen einfach nicht sprach?

    Trotzdem empfand ich die Dame als unangenehm distanzlos.


    Und natürlich frage ich mich, wer die Frau im Prolog war. Charlotte, oder jemand, dem wir noch begegnen werden? Ich muss schnell weiterlesen. ;)

  • Freut mich, dass ihr gut gestartet seid. Ich habe einige Fotos, die suche ich mal heraus. In Mortlake war ich allerdings nicht, da von John Dees Haus leider nichts mehr übrig ist. Was noch existiert, ist sein Grab in der Kirche und ein moderner Wohnblock, der nach ihm benannt ist. ^^


    So, ich habe im Fragenthread einen Link gepostet, unter dem ich ihr die Fotos ansehen könnt.

  • Ich habe gestern mit dem Buch begonnen und wollte eigentlich nur mal in die ersten paar Seiten reinschmökern. Und dann bin ich einfach hängen geblieben und konnte nicht mehr aufhören zu Lesen:-] Ich musste mich direkt bremsen, nach dem ersten Abschnitt eine Pause zu machen.

    Das Buch hat mich mit der tollen Atmosphäre in London total gefangen genommen. Und die Themse und ihre Umgebung kommt gleich im ersten Abschnitt als recht unheimlicher und mystischer Ort rüber. Ich bin ja schon lange ein großer London-Fan und mag die Bücher, die in London spielen besonders gerne. Und hier in dem Buch habe ich richtig das Gefühl, mich selbst in London zu bewegen und darin abzutauchen.


    Es freut mich sehr, Charlotte und Tom wieder treffen zu dürfen. Schnell schleicht sich dann auch bei beiden das erste Unbehagen ein, wobei ich überrascht war, dass die Ursache der Kinderlosigkeit so schnell feststand.

    Das mit der Kinderlosigkeit ist schon traurig, und man merkt sowohl Charlotte als auch Tom deutlich an, wie sie darunter leiden. Nur können sie nicht richtig über das Thema sprechen sondern jeder versucht es mit sich selbst auszumachen. Ich fand es sehr fortschrittlich von Tom, das er einen Arzt aufzucht und die Ursache bei sich selber sucht. Wie ja schon in dem Roman angeklungen ist, wurde die Ursache für Kinderlosigkeit meistens einfach der Frau in die Schuhe geschoben. Und zu der damaligen Zeit gab es ja noch gar keine Möglichkeit einer Behandlung .Ich verstehe gut, das gerade Charlotte darunter sehr leidet. Sie wird ja ständig von allen Seiten darauf angesprochen.


    Meine Lieblingsperson in dem Buch ist bisher der Junge Alfie:). Ich finde ihn richtig pfiffig und mag seine draufgängerische Art. Er muss sich ganz alleine durchs Leben schlagen und ist trotztdem so lebenslustig und positiv gestimmt. Ich hoffe , wir könne noch ein wenig mehr von ihm lesen. Er hat ja die Kette der Toten bei sich behalten. Ich kann diese Handlung schon gut verstehen. Er muss um sein Überleben kämpfen und kann die Kette vielleicht zu Geld machen. Aber vielleicht wird ihm das auch zum Verhängnis?

    Und dann auch noch ein "Magier" namens John Dee. Den hab ich schon mal vorsichtshalber gegoogelt (kann ja sein, dass er noch eine größere Rolle spielt). Finde ich sehr interessant und über das Buchprojekt wunderbar mit Charlotte und Tom verwoben.

    Der Magier ist eine interessante Person. Ich bin mal gespannt, was wir über ihn im Laufe der Geschichte noch erfahren. Seine Tochter dagegen kommt mir sehr seltsam und unheimlich vor. Die war mir von Anfang an unsympathisch.

  • Mir gefällt das Buch schon auf den ersten Seiten wieder unheimlich gut. Und ich freu mich schon, gleich weiterlesen zu können. :-] Bin nämlich noch nicht so weit gekommen, wie erhofft. Aber ein paar Worte mag ich trotzdem gerne schon mal loswerden...


    An Charlotte und Tom kann ich mich nur noch vage erinnern - aber immerhin: Sie sind mir im Gedächtnis geblieben. Umso schöner ist es jetzt, eine Fortsetzung mit den beiden lesen zu dürfen.

    Jetzt muss es Tom seiner Charlotte "nur" noch sagen, aber ich denke mal, da wir erst am Anfang des Buches sind, wird das wohl noch ein Weilchen dauern. ;)

    Das denke ich auch. Und es wird sicher noch einige Verwicklungen und bestimmt auch Missverständnisse zwischen den beiden geben. Ob wir zum Schluss dann wohl doch auf ein Happy End hoffen dürfen? Es wäre Ihnen zu wünschen.


    Hm, mir war die Nachbarin nicht so sympathisch.

    Das ging mir ganz ähnlich. Miss Clovis hält offenbar nicht viel von Privatangelegenheiten. Entweder, sie wird eine sehr nervige Nachbarin, die ihre Nase in alles steckt, oder sie bekommt doch noch einen Sympathischub und Charlotte eine nette und verständnisvolle Nachbarin. Mir scheint alles möglich.


    Alfie hat die Leiche gefunden, behält seine Beute jedoch für sich. Hier frage ich mich, ob ihn das später noch in Schwierigkeiten bringen wird. Z.B. wenn er das Schmuckstück verhökern will und es jemandem auffällt.


    Bei der Frauenleiche handelt es sich sicher um die vermisste Julia. Es gibt offenbar einen Geheimbund, nur für Frauen. Bei der Dame im Prolog glaube ich eher, dass es sich um eine von diesen Geheimbund-Damen handelt. Würde Charlotte von einer Göttin reden? Bin gespannt, was es mit diesem Kreis auf sich hat.

  • "Der verbotene Fluss" habe ich damals sehr gern gelesen und es hat mir gut gefallen - daran erinnere ich mich noch sehr gut. An die Story dagegen nicht mehr wirklich. Interessanterweise sehe ich aber noch einige Orte/Zimmer vor meinem inneren Auge.


    Doch zumindest in den ersten Kapiteln scheint das erst mal nicht allzu schlimm zu sein, dass ich die Handlung nicht mehr so richtig im Kopf habe. :-)


    Ob ich Miss Clovis mag oder nicht, weiß ich noch nicht so recht. Eigentlich finde ich sie nicht unsympathisch, nur das Herumgehacke auf dem Thema Familie und eigene Kinder gab ein Minus. Mal abwarten.


    Der Szenenwechsel in den Tempel hat mich überrascht. Und ich wäre lieber beim Tom und Charlotte geblieben. Aber da werde ich jetzt gleich noch ein wenig weiterlesen...

  • Das Buch hat mich auch sofort für sich eingenommen. Ich war sehr schnell drin, in dieser sehr liebevollen Ehe und auch in der Atmosphäre der Zeit. Es freut mich sehr, Charlotte und Tom wieder treffen zu dürfen. Schnell schleicht sich dann auch bei beiden das erste Unbehagen ein, wobei ich überrascht war, dass die Ursache der Kinderlosigkeit so schnell feststand. Das hat mir aber gefallen, denn so muss nicht klischeehaft Charlotte ewig als "Schuldige" herhalten. Jetzt muss es Tom seiner Charlotte "nur" noch sagen, aber ich denke mal, da wir erst am Anfang des Buches sind, wird das wohl noch ein Weilchen dauern. ;)

    Genau das ist wieder am typisch Klischee. Warum soll denn immer die Frau schuld an der Kinderlosigkeit sein? Ich habe, situationsbedingt, den ersten Abschnitt noch nicht komplett durch, aber wegen der beschriebenen Zustände Toms, den Eindruck, dass er einen Grund hat, sich als "Schuldigen" zu sehen. Ansonsten, finde ich bereits den Anfang des Buches ganz toll geschrieben und freue mich, Charlotte und Tom auf ihren Abenteuern begleiten zu dürfen.

    Miss Clovis finde ich jetzt eher unbedarft als impertinent, ihre Frage kam mir ziemlich arglos vor.

    Die tote Frau hat ja mit Sicherheit etwas mit der "Sekte" oder wie immer man das nennen mag, zu tun.

    Jetzt ist es höchste Zeit, vor dem nächsten anstrengenden Tag ins Bett zu gehen. Evtl. kann ich noch ein paar Seiten lesen, bevor mir die Augen zufallen.

  • Ich habe ja auch mit Lesen angefangen.............bis zu John Dee bin ich allerdings noch nicht gekommen.

    Bei mir hat sich eben die Frauenrunde getroffen.

    Ich denke auch, dass die vermisste Julia die Tote sein könnte.


    In das Buch bin ich sehr gut reingekommen.

    Die Ehe von Charlotte und Tom wird als liebevoll beschrieben.

    Nach 2 Jahren können sich dann schon mal Gedanken über die Kinderlosigkeit einschleichen, bei Tom waren sie schon vorhanden und bei Charlotte wurden sie durch die Fragen und Bemerkungen von Miss Clovis "aktiviert".

    Dass die Schuld früher automatisch auf die Frau geschoben wurde war mir so noch nicht bewusst.

    Umso mehr kann man es Tom anrechnen dass er seinen Freund und Arzt aufgesucht hat.

    Mit Mumps ist jetzt wohl eine mögliche Erklärung gefunden aber ich sag mal - noch ist nicht aller Tage Abend.... ;-)


    Miss Clovis war mir jetzt auch nicht total unsympathisch, es kam bei mir nicht so an als ob sie Charlotte bewusst mit ihren Fragen "drangsalieren" wollte. Auf jeden Fall hat sie einen Nerv getroffen........mal schauen, wie die Nachbarschaft sich entwickelt.

    Das neue Haus von Charlotte und Tom wird sehr schön beschrieben, das würde mir auch gefallen.


    Alfie ist mir auch sehr sympathisch, ich hoffe echt, dass ihm nix richtig Schlimmes passiert im Laufe des Buches.........eben kam mir ein Blitzgedanke - vielleicht hat er am Schluss Adoptiveltern?:lache Aber dazu ist er etwas zu alt denke ich..............

    Bevor meine Phantasie noch seltsamere Blüten schlägt höre ich für den Moment lieber auf mit Schreiben und freue mich aufs Weiterlesen.............:)

  • Schnell schleicht sich dann auch bei beiden das erste Unbehagen ein, wobei ich überrascht war, dass die Ursache der Kinderlosigkeit so schnell feststand.

    Das doofe damals und oft auch heute ist ja, dass es eben nicht feststeht, woran es liegt. Auch wenn Mumps bei Tom ein gewichtiger Anhaltspunkt sein könnte. Heutzutage kann man ja viel mehr ergründen, also ob Tom noch genug Spermien hat z.B. Aber damals noch viel mehr war es einfach Schicksal und man musste es akzeptieren. Gestern wie heute ist das ja ein schwieriges Thema, dieses akzeptieren. Um so schlimmer, da die Umgebung hier SCHULD zuweist und den Betroffenen ein schlechtes Gefühl gibt. Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass tatsächlich Charlotte hier die "stärkere" sein könnte, also die, die mit der Tatsache der Kinderlosigkeit besser fertig werden könnte. Trotz dummer Nachbarinnen, die mit dahingesagten Kommentaren schlechte Vibes verbreiten.



    Meine Lieblingsperson in dem Buch ist bisher der Junge Alfie. Ich finde ihn richtig pfiffig und mag seine draufgängerische Art. Er muss sich ganz alleine durchs Leben schlagen und ist trotztdem so lebenslustig und positiv gestimmt.

    Alfie finde ich wirklich einen tollen Charakter. Ich bewundere, wie Kinder damals so jung alleine überleben konnten und bei ihm liest es sich nicht, als würde er jammern oder wäre unglücklich. Ich würde ihn ja als Straßenkind bezeichnen und da gab es damals ja einige, so dass es wohl ganz normal für die Leute war. Heutzutage würde sich das Jugendamt einschalten aber damals dachte sich keiner wirklich was dabei. Gut, dass sich die Gesellschaft hier weiterentwickelt hat.


    Wenn ich jetzt Kinderlosigkeit und ein elternloses Kind zusammenfüge …. dann kommen mir so diverse Ideen. :lache

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Oh, da gibt es über Nacht ja eine Menge nachzulesen. Sehr schön. :knuddel1

    Während des Lesens habe ich mich nämlich gefragt, ob man auf Bemerkungen wie denen von Miss Clovis heute ähnlich verstört reagieren würde, oder ob das auch den Konventionen der damaligen Zeit geschuldet war, weil man damals über manche Themen einfach nicht sprach?

    Ich denke, gerade mit dem Thema ungewollte Kinderlosigkeit bei jungverheirateten Paaren kannst du dich auch heute noch extrem unbeliebt machen. Das ist meiner Meinung nach immer noch ein sehr sensibles Thema (zu recht), aber auch sehr tabubehaftet (zu unrecht, weil es manchen bestimmt auch leichter fallen würde, wenn es nicht so wäre).


    Das mit der Kinderlosigkeit ist schon traurig, und man merkt sowohl Charlotte als auch Tom deutlich an, wie sie darunter leiden. Nur können sie nicht richtig über das Thema sprechen sondern jeder versucht es mit sich selbst auszumachen.

    Momentan schon. Sie stehen ja beide erst am Anfang ihrer Erkenntnis bzw. Tom ist schon etwas weiter als Charlotte. Ihr beginnt ja gerade erst aufzugehen, dass vielleicht etwas nicht stimmen könnte. Ich denke, da kämpft erstmal jede(r) mit sich selber und seinen Gefühlen und finde es zwar traurig, dass sie momentan nicht darüber reden, aber sehr realistisch.


    Von daher glaube ich auch, dass Charlotte von Miss Clovis unbedarften Äußerungen so getroffen wurde, weil es für sie so unerwartet kam. Man verschließt gerne die Augen vor Tatsachen, die man nicht sehen will. Und Miss Clovis als Bote ist jetzt die "Böse", wobei das Thema früher oder später sowieso aufgekommen wäre. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie mit solchen Bemerkungen anders umgehen kann, wenn sich Charlotte und Tom erstmal mit der Kinderlosigkeit abgefunden und diese akzeptiert haben. Aber das braucht seine Zeit.


    Für mich reicht die Erklärung mit Toms Mumpserkrankung, auch wenn natürlich noch andere Faktoren denkbar wären. Aber seine längere kinderlose Ehe mit Lucy ist auch ein gewichtiges Argument.

    Alfie finde ich wirklich einen tollen Charakter. Ich bewundere, wie Kinder damals so jung alleine überleben konnten und bei ihm liest es sich nicht, als würde er jammern oder wäre unglücklich. Ich würde ihn ja als Straßenkind bezeichnen und da gab es damals ja einige, so dass es wohl ganz normal für die Leute war. Heutzutage würde sich das Jugendamt einschalten aber damals dachte sich keiner wirklich was dabei. Gut, dass sich die Gesellschaft hier weiterentwickelt hat.


    Wenn ich jetzt Kinderlosigkeit und ein elternloses Kind zusammenfüge …. dann kommen mir so diverse Ideen. :lache

    An das habe ich noch gar nicht gedacht, aber ihr habt natürlich recht. :grin Die perfekte Lösung :-]. Und muss ja nicht gerade Adoption sein - Pflegeeltern reichen ja auch.


    Der Sergant spricht ja an, dass Alfie eigentlich in ein Waisenhaus gehört, also gab es durchaus staatliche Regelungen. Aber wenn ich an alles denke, was ich über Waisenhäuser der damaligen Zeit weiß, ist er in seinem Leben sicher glücklicher. Vor allem, da er einen ganz stabilen Eindruck macht (auch wenn das heute nicht mehr vorstellbar ist).

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Das Buch hat mich mit der tollen Atmosphäre in London total gefangen genommen. Und die Themse und ihre Umgebung kommt gleich im ersten Abschnitt als recht unheimlicher und mystischer Ort rüber. Ich bin ja schon lange ein großer London-Fan und mag die Bücher, die in London spielen besonders gerne. Und hier in dem Buch habe ich richtig das Gefühl, mich selbst in London zu bewegen und darin abzutauchen.

    :writeDas kann ich so nur unterschreiben. Ich mag auch die leicht mystisch-unheimliche Atmosphäre mit dem Übernatürlichen und Spirituellem. Das bringt man gemeinhin so gar nicht mit der quirligen Weltstadt London in Verbindung. Ich fühle mich durch das Geheimnisvolle auch immer wieder an "Das Haus in der Nebelgasse" erinnert, das streckenweise schon düster war. Bin gespannt, ob uns die jetzige Geschichte auch in solche Abgründe führt oder ob es doch etwas "heiterer" bleibt.


    Charlotte und Tom jedenfalls erinnern sich ja auch eher ungern an ihre Berührungen mit dem Übernatürlichen im "verbotenen Fluss" zurück. Was bei mir die Frage aufwirft: Warum ist eigentlich Lucy gestorben? Ihr Tod wird ja in Zusammenhang mit Toms Engagement bei dieser Gesellschaft zur Erklärung übernatürlicher Phänomene gebracht. Aber gab es da einen direkten Zusammenhang oder wollte sich Tom nur mehr mit dem Tod an auseinandersetzen?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Das doofe damals und oft auch heute ist ja, dass es eben nicht feststeht, woran es liegt. Auch wenn Mumps bei Tom ein gewichtiger Anhaltspunkt sein könnte. Heutzutage kann man ja viel mehr ergründen, also ob Tom noch genug Spermien hat z.B. Aber damals noch viel mehr war es einfach Schicksal und man musste es akzeptieren. Gestern wie heute ist das ja ein schwieriges Thema, dieses akzeptieren. Um so schlimmer, da die Umgebung hier SCHULD zuweist und den Betroffenen ein schlechtes Gefühl gibt. Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass tatsächlich Charlotte hier die "stärkere" sein könnte, also die, die mit der Tatsache der Kinderlosigkeit besser fertig werden könnte.

    Ich habe eher das Gefühl, dass beide vom anderen glauben, dass er unbedingt Kinder möchte, und fühlen sich schuldig dem anderen gegenüber. Ich denke, ein offenes, klärendes Gespräch wäre da hilfreich. Sicher gibt es heute mehr Möglichkeiten dem Ursprung der ungewollten Kinderlosigkeit nachzugehen. Mumps ist bei Tom eine einleuchtende Erklärung aber ob es wirklich so ist, bleibt dahin gestellt. Oft macht es ja gerade der seelische Druck, dass man kein Kind empfängt.

    Wir werden sehen.


    Die Tochter Iris, bei der könnte ich mir vorstellen, dass sie diesen Priesterinnen vorsteht. Zumindest haben sie ja entsprechenden Schmuck, also Vater und Tochter. Tom und Charlotte werden da in ein Wespennest stechen. Und Alfie wird noch Probleme wegen der Kette bekommen.

    Die geheimnisvolle Münze, die laut Aussage des Alten, die "anderen" wollen, wird Charlotte vielleicht ungewollt zu ihnen führen. Vor allem, wenn sie in diesen Laden geht.

  • Wenn ich jetzt Kinderlosigkeit und ein elternloses Kind zusammenfüge …. dann kommen mir so diverse Ideen.

    Daran habe ich auch noch gar nicht gedacht. Aber stimmt, das würde natürlich gut passen. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn so vielleicht für beide eine gute Lösung gefunden werden könnte.:-]


    Was mir noch eingefallen ist: wie alt sind eigentlich Charlotte und Tom? Ich weiß nicht mehr, ob das irgendwo im Text erwähnt wird und ich es nur überlesen habe. Tom war ja schon mal verheiratet, dann dürfte er ein wenig älter als Charlotte sein oder?? Ich schätze Charlotte so auf Anfang 30?


    Ich fand es auch interessant, dass hier im ersten Abschnitt Bücher von Charles Dickens erwähnt worden sind. Ich wollte selber gerne mal ein Buch von Dickens lesen. Jetzt habe ich mir gleich "Unseren gemeinsamen Freund" notiert, nachdem es das Lieblingsbuch von Charlotte ist.:)

  • Ich fand es auch interessant, dass hier im ersten Abschnitt Bücher von Charles Dickens erwähnt worden sind. Ich wollte selber gerne mal ein Buch von Dickens lesen. Jetzt habe ich mir gleich "Unseren gemeinsamen Freund" notiert, nachdem es das Lieblingsbuch von Charlotte ist.:)

    Dickens würde ich auch gerne einmal lesen, da kenne ich (leider) nur die Weihnachtsgeschichte. Wäre das nicht was für eine Klassiker-Leserunde?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Was mir noch eingefallen ist: wie alt sind eigentlich Charlotte und Tom? Ich weiß nicht mehr, ob das irgendwo im Text erwähnt wird und ich es nur überlesen habe. Tom war ja schon mal verheiratet, dann dürfte er ein wenig älter als Charlotte sein oder?? Ich schätze Charlotte so auf Anfang 30?

    Ich habe gerade mal im "Fluss" nachgeschaut und festgestellt, dass ich das Alter nie erwähnt habe. ^^ Bei Tom liegst du völlig richtig, Mitte dreißig, und Charlotte sehe ich bei Ende zwanzig oder gerade dreißig.

  • Die Tochter Iris, bei der könnte ich mir vorstellen, dass sie diesen Priesterinnen vorsteht. Zumindest haben sie ja entsprechenden Schmuck, also Vater und Tochter. Tom und Charlotte werden da in ein Wespennest stechen.

    Das kann ich mir jetzt gar nicht vorstellen. Für mich ist klar, dass es bei diesen Priesterinnen nicht mit rechten Dingen zu geht. Wenn Iris und/oder ihr Vater da mit drin stecken, wäre es doch reichlich dämlich einen Journalisten wie Tom selbst auf ihre Spur zu bringen. :gruebel

    In ein Wespennest werden Tom und Charlotte da aber mit Sicherheit stoßen.


    Ich habe eher das Gefühl, dass beide vom anderen glauben, dass er unbedingt Kinder möchte, und fühlen sich schuldig dem anderen gegenüber. Ich denke, ein offenes, klärendes Gespräch wäre da hilfreich. Sicher gibt es heute mehr Möglichkeiten dem Ursprung der ungewollten Kinderlosigkeit nachzugehen. Mumps ist bei Tom eine einleuchtende Erklärung aber ob es wirklich so ist, bleibt dahin gestellt. Oft macht es ja gerade der seelische Druck, dass man kein Kind empfängt.

    Wir werden sehen.

    Ich denke auch, ein offenes Gespräch wäre da, wie so oft, sehr hilfreich.

    Es macht mir Tom auf jeden Fall sehr symphatisch, dass er ziemlich schnell auf die Idee kommt, dass es an ihm liegen könnte und die "Schuld" nicht allein bei Charlotte sucht.

  • Ich freue mich sehr, Charlotte und Tom wiederzutreffen. Ich bin ein Tom-Fan, finde ihn sehr sympathisch und für seine Zeit sehr aufgeschlossen und aufgeklärt. Dass er sich seinem Arztfreund anvertraut und die Möglichkeit in Betracht zieht, dass er an der Kinderlosigkeit schuld ist, finde ich beachtlich.


    Ich hoffe ja sehr, dass das nicht Charlotte ist im Prolog. Kann es mir eigentlich nicht vorstellen.


    Miss Clovis ist sicher eine sehr einsame Frau und froh über jede Abwechslung in ihrem tristen Leben. Dass sie im Gespräch nicht den richtigen Ton trifft oder über das Ziel hinausschießt, ist verzeihlich. Ich würde sie aber auch nicht unbedingt ein zweites Mal besuchen wollen :grin


    Alfie kriegt sicher noch Ärger mit der Kette, ich hoffe, er überlebt es.


    Okkultismus ist ein spannendes Thema. Ich könnte mir schon vorstellen, dass Iris Jellicoe da etwas mit zu tun hat. Sie ist mir unheimlich.