Hier kann zu den Seiten 001 - 083 (Prolog - Kapitel 10) geschrieben werden.
'Unter ihren Augen' - Seiten 001 - 083
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Das Buch fängt so heiter an und leicht, und plötzlich, ein Schlag: Lieselotte hat ihre Lehrerin denunziert. Wenn man auf die Jahreszahl zu Beginn des Prologs schaut, weiß man, was das bedeutet.
Dieser Abschnitt mit der Gymnastikschule, dem Tanzunterricht, hat mich so an die Ausbildung meiner Tochter erinnert. Die hat das alles auch gemacht dazu noch Physiotherapie.
Was ich nicht verstehe, warum Berta Lieselotte nicht sagt, was sie in ihr sieht. Nein, sie wirft ihr zweideutige Blicke zu, die diese in ihrer Jugend missversteht und sie völlig aus der Bahn wirft. Ich war echt sauer auf die Frau. Ist sie wirklich so kalt wie sie tut?
Ihre Freundin Else ist da von ganz anderer Art, weniger sensibel.
Lieselottes Beziehung zu Erwin wird nicht von langer Dauer sein. Diese Kussszene war so gut beschrieben, dass ich mich selber auch geekelt habe.
Überhaupt gefällt mir die Sprache sehr gut. Frisch und lebendig, kurzweilig und doch geht sie in die Tiefe.
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So, ich habe diesen ersten Abschnitt gerade beendet und will nachher unbedingt weiterlesen.
Lieselottes Geschichte finde ich interessant, auch wenn mir Lieselotte noch etwas fremd ist. Bei der Kuss-Szene zum Schluss konnte ich ihr Widerstreben aber sehr gut nachempfinden, die Arme. Das wird wohl nicht allzu lange gut gehen mit diesem Erwin.
Berta ist rätselhaft, hoffe wir lernen sie bald etwas besser kennen. Bin gespannt, wann und unter welchen Umständen sich Berta und Lieselotte wiederbegegnen und wie es dann weitergeht.
Das Buch fängt so heiter an und leicht, und plötzlich, ein Schlag: Lieselotte hat ihre Lehrerin denunziert. Wenn man auf die Jahreszahl zu Beginn des Prologs schaut, weiß man, was das bedeutet.
Ja, mir haben diese ersten Zeilen auch gefallen, habe allerdings wieder einmal gemerkt, dass ich kein Fan von Prologen bin. Ich will nicht auf der ersten Seite schon das Ende wissen.
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Ja, mir haben diese ersten Zeilen auch gefallen, habe allerdings wieder einmal gemerkt, dass ich kein Fan von Prologen bin. Ich will nicht auf der ersten Seite schon das Ende wissen.
Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich das Ende ist. Es kann durchaus danach nochmal spannend werden,bzw. sich anders entwickeln. Sie könnte, nachdem sie sieht, was mit Berta passiert Gewissensbisse bekommen, ihre Anzeige zurück ziehen usw. Möglichkeiten gibt es da noch viele.
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Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich das Ende ist. Es kann durchaus danach nochmal spannend werden,bzw. sich anders entwickeln. Sie könnte, nachdem sie sieht, was mit Berta passiert Gewissensbisse bekommen, ihre Anzeige zurück ziehen usw. Möglichkeiten gibt es da noch viele.
Ja, da magst Du Recht haben.
Dennoch mag ich es nicht, wenn im Prolog schon weit vorgegriffen wird. Besser?
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Ja, da magst Du Recht haben.
Dennoch mag ich es nicht, wenn im Prolog schon weit vorgegriffen wird. Besser?
Ja, ich verstehe das. Denn man wartet während der folgenden Erzählung ständig auf den Zeitpunkt, wo das tatsächlich eintrifft. Wobei es mir hier weniger ausmacht als in einem Krimi.
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Zitat
Ist sie wirklich so kalt wie sie tut?
Hallo Findus, ich schreibe mal ein paar Worte zu Berta.
Berta ist in ihrer Zeit etwas Besonderes, jemand, der sich in der MännerWelt als Frau etablieren muss. Die Frauen, die erfolgreich waren, mussten doppelt so hart sein, um anerkannt zu werden. Es wäre unüblich gewesen, sich in diesem Status einer Schülerin, die man eventuell für später im Auge hat (als zukünftige Lehrerin), derart zu offenbaren.
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Ja, das habe ich schon verstanden, dass sie sich in eine Welt behaupten muss, die bisher von Männern beherrscht wurde. (Ich will damit nicht sagen, dass es heute nicht auch noch so ist ). Aber, sie hätte dann diese Signale Lieselotte gegenüber unterlassen sollen. So hat sie etwas forciert, was weder für sie noch
für das Mädchen gut war. Wobei ich nicht die Beziehung unter Frauen meine.
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...Oh ja! Menschen sind widersprüchlich. Und die Berta ganz besonders. Das bringt ja auch die Dramatik in die Geschichte (wofür ich als Autorin natürlich auch dankbar bin...😎)
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Ach übrigens, FB hat das Foto des Buches wohl toleriert. Habe das vorgestern gepostet.
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...glückliche du!
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Ich warte weiter. Vielleicht tut sich noch was. Ich hatte ja 2 Bücher fotografiert und eingestellt. Vielleicht sollte ich es mal solo einstellen, was dann passiert. Also wenn ich durch bin mache ich das.
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Ich habe mich bisher ja nicht für diese Leserunde angemeldet und weiß auch nicht, ob ich es zeitlich untergebracht bekomme. Aber tatsächlich lese ich auch gerade den 1. Teil und ich versuch's mal, ob ich es hinbekomme.
Kurz zum Prolog:
Ich hasse Prologe geradezu. Sie sind meist fürchterlich schlecht und stereotyp geschrieben. Irgendwas mit einer anonymen Person, die irgendwas Schreckliches macht oder so. Solche Bücher schlage ich dann direkt zu.Deswegen war ich so überrascht hier einen zu lesen, der mir richtig gut gefallen hat
ZitatDie Luft war gesättigt vom Duft der Auspuffgase. Dem Geruch der Zukunft. Ihrer Zukunft. Einer Zukunft ohne Berta.
Das verspricht einiges.
Da lese ich gerne weiter. -
Dadurch, dass man im Prolog schon erfährt, dass sie zu so drastischen Mitteln greift, liest man das Buch ganz anders, finde ich. Zumindest ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was sie dazu getrieben hat. Reicht da nicht erwiderte Liebe? Oder Eifersucht? Das Gefühl, gedemütigt worden zu sein?
Interessant fand ich auch den Gedankengang, was Fritze Haarmann für die Homosexuellenszene der Stadt bedeutet hat. -
Ich habe heute früh mit dem Buch begonnen und ich bin richtig schnell reingekommen in die Geschichte. Der Prolog war gleich mal ein toller Einstieg in das Buch. Normalerweise mag ich Prologe auch nicht besonders gerne. Manchmal überfliege ich sie nur, weil sie mich nerven. Aber hier weckt der Prolog bei mir gelich mal meine Neugier, wie es dazu gekommen ist, dass Lieselotte ihre Lehrerin denunziert hat. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob der Leser damit schon das Ende des Romans erfährt. Ich könnte mir denken, dass es danach schon noch Entwicklungen gibt.
Ich finde die Atmosphäre von dem Unterricht in der Tanzschule ist sehr gut eingefangen. Ich hatte richtiges Kopfkino beim Lesen. Alles ist so lebendig und anschaulich geschildert, ich dachte beim Lesen ich befinde mich selbst in dieser Schule.
Und ich mag Lieselotte als Person total gerne. Sie wirkt auf mich auf der einen Seite so fröhlich und begeisterungsfähig und auf der anderen Seite noch sehr unsicher und schüchtern. Aber ich kann sehr gut mit ihr mitfühlen. Und ich finde, die Unsicherheit bezüglich ihrer Gefühle zu ihrer Lehrerin oder zu Frauen im Allgemeinen ist sehr glaubwürdig dargestellt.
Interessant fand ich auch den Gedankengang, was Fritze Haarmann für die Homosexuellenszene der Stadt bedeutet hat.
Ich habe mal ein wenig über Fritze Haarmann gegoogelt. Dieser Name war mir bis dahin gar kein Begriff. Ist er denn in Hannover allgemein so bekannt?
Was ich nicht verstehe, warum Berta Lieselotte nicht sagt, was sie in ihr sieht. Nein, sie wirft ihr zweideutige Blicke zu, die diese in ihrer Jugend missversteht und sie völlig aus der Bahn wirft. Ich war echt sauer auf die Frau. Ist sie wirklich so kalt wie sie tut?
Ich empfinde Berta gar nicht so als kalte Person. Sie hat eine sehr starke, eigene Persönlichkeit und man merkt ihr an, dass sie sich ständig gegen die Männer behaupten muss. Aber ich glaube nicht, dass sie kalt ist. Sie wirkt auf mich schon gefühlvoll, kann und will das aber wahscheinlich nach außen hin nicht so zeigen. Und dadurch sendet sie wahrscheinlich auch falsche Signale an Lieselotte.
Ich bin beim Lesen immer wieder über den Begriff "Landeskrüppelarzt" gestolpert. Ich finde, dass hört sich ganz furchtbar an. Was das denn damals so eine allgemeine Bezeichnung, für einen Arzt? In meinen Ohren hört sich "Krüppel" so abwerten an.
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Zitat
er denn in Hannover allgemein so bekannt?
Fritz Haarmann ist sozusagen das Gruselmaskottchen der zwanziger Jahre in Hannover ... so lapidar daher gesagt. Ja, er ist ein absoluter Begriff hier und es gibt auch ein volkstümelndes Lied: „warte warte nur ein Weilchen
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Krüppel war damals ein gängiger Ausdruck. Natürlich würde man das heute nicht mehr verwenden.
Ich habe mal ein wenig über Fritze Haarmann gegoogelt. Dieser Name war mir bis dahin gar kein Begriff. Ist er denn in Hannover allgemein so bekannt?
Ich empfinde Berta gar nicht so als kalte Person. Sie hat eine sehr starke, eigene Persönlichkeit und man merkt ihr an, dass sie sich ständig gegen die Männer behaupten muss. Aber ich glaube nicht, dass sie kalt ist. Sie wirkt auf mich schon gefühlvoll, kann und will das aber wahscheinlich nach außen hin nicht so zeigen. Und dadurch sendet sie wahrscheinlich auch falsche Signale an Lieselotte.
Haarmann war, als ich klein war noch ein Begriff. Allerorten wurde man gewarnt. Auch das Lied, das am Anfang geträllert wird kenne ich noch sehr gut. Warte, warte noch ein Weilchen....
Ich fand Berta auch nicht kalt. Mir fiel glaube ich kein anderer Begriff ein. Sie gibt sich Lieselotte gegenüber mal zugewandt, dann wieder unnahbar, ja, ich habe das Gefühl, sie amüsiert sich über die Gefühle der "Kleinen".
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Zitat
Was das denn damals so eine allgemeine Bezeichnung, für einen Arzt? In meinen Ohren hört sich "Krüppel" so abwerten an.
Korrekt. Das ist die historische Bezeichnung und so wurde dieser Berufsstand im Allgemeinen SprachGebrauch auch benutzt.
Noch mal zum Thema Haarmann: am 5. März hätte ich eine Live Lesung gehabt, die ich zusammen mit einem SchauspielKollegen (der den Haarmann verkörpert ( und einer BurlesqueTänzerin) geplant und angeprobt hatte. Es sollte in dieser Lesung um einige Szenarien aus Hannovers Geschichte der zwanziger Jahre gehen. Die Lesung ist dem Lockdown zum Opfer gefallen und wird aber hoffentlich im Herbst stattfinden. -
Das klingt interessant.
Haarmann ist hier schon sehr bekannt und präsent. Es gab zum Beispiel mehrfach Diskussionen über einen Stadt-Adventskalender, auf dem ein Platz in Hannover von Personen der Stadtgeschichte bevölkert zu sehen ist - einschließlich Haarmann mit Hackebeil. Jedes Jahr wieder. -
Jetzt habe ich wieder etwas gelernt. Ich muss gestehen, dass ich mit dem Buch schon fertig bin und den Haarmann überlesen habe. Das Lied von Haarmann und seinem Hackebeilchen ist mir aber auch bekannt und ich komme aus einer ganz anderen Gegend. Ich melde mich später wieder, da ich nichts verraten möchte.