'Unter ihren Augen' - Seiten 083 - 164

  • Tatsächlich hat Lotte in Kap. 1 ein entsprechendes Gespräch zwischen Berta und Dorothea belauscht.
    Sie kann es sich daraus zusammenreimen.

    Aber diese Sichtweise von Berta ist ja auch umstritten. Dorothea ist ja gänzlich anderer Meinung. Es wundert mich deswegen nicht, dass Berta es Lotte nicht sagt. Aber es wäre wirklich ein leichtes gewesen, in dieser Situation empathischer zu sein. Aber das ist ja nicht gerade Bertas Stärke.

    Nein, es ist keineswegs Bertas Stärke. Und ob sich Lotte da was zusammenreimen kann? ich glaube das kann nur der, der schon etwas Wissen darüber hat, also der Leser. Lotte kann es sich auf jeden Fall nicht erklären.

  • Hallo zusammen, jetzt habe ich den zweiten Abschnitt auch gelesen.


    Lieselotte gesteht Berta, dass sie sich in sie verliebt hat - und wird abgewiesen. Berta wird für mich da aber nicht unsympathischer, obwohl sie hart reagiert. Aber wer weiß, ob Lieselotte ein freundliches Nein auch so verstanden hätte. Ich denke, dass Berta eine klare Linie zieht und Lieselotte muss das so akzeptieren, auch wenn sie das als Demütigung empfindet.


    Nun folgt ein Zeitsprung und Lieselotte hat ihre Ausbildung bei der Konkurrenz abgeschlossen, sie ist nun eine erfolgreiche Tanz- und Gymnastiklehrerin. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich Berta nun fast überlegen fühlt. Sie ist auf jeden Fall weltgewandter geworden.


    Wie es mit ihrer Ehe mit Erwin weiter geht, weiß ich nicht - ob sie sich je zu ihren Gefühlen Frauen gegenüber bekennen wird? Ob die Fotografin Aenne vielleicht ihr den Weg weist?


    Zu der Brosche: ich hatte das so verstanden, dass Berta die Brosche zunächst behalten hat, sie aber dann der Schülerin Agatha geschenkt hat - oder wie kommt Agatha sonst zu dem Schmuck? So würde das Lieselotte aber ziemlich verletzen.


    Interessant fand ich wieder, dass bekannte Namen in die Geschichte einfließen, hier z. B. Leni Riefenstahl mit ihrem Film.


    Bisher gefällt mir das Buch sehr! Arbeitsbedingt komme ich nicht so schnell vorwärts, aber am Wochenende werde ich euch einholen. ;)

  • Zu der Brosche: ich hatte das so verstanden, dass Berta die Brosche zunächst behalten hat, sie aber dann der Schülerin Agatha geschenkt hat - oder wie kommt Agatha sonst zu dem Schmuck? So würde das Lieselotte aber ziemlich verletzen.

    Ich vermute, Agatha hat die Brosche nur auf der Fensterbank gefunden, wo sie Berta hingelegt hat, um sie loszuwerden. Vielleicht hat sie auch gehofft, dass Lotte die Brosche findet. Ich finde es immer noch schwach von Berta, dass sie es nicht schafft das Schmuckstück ordentlich zurück zu geben.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Mich würde mal interessieren, ob Ihr so einen Gegenstand wie diese Brosche habt? Einen Gegenstand, an dem Euer Herz hängt und der dann als Liebesbeweis weiterverschenkt wird?

    Ich habe eine Kette mit einem Anhänger, den mir meine Großmutter kurz vor ihrem Tod vermacht hat .Das ist für mich auf jeden Fall so ein Gegenstand, an dem mein Herz sehr hängt. Das könnte ich mir als Liebesbeweis vorstellen.:)

    Und ob sich Lotte da was zusammenreimen kann? ich glaube das kann nur der, der schon etwas Wissen darüber hat, also der Leser. Lotte kann es sich auf jeden Fall nicht erklären.

    Ich sehe das auch so. Auch wenn Lotte einmal ein Gespräch über sich als mögliche Nachfolgerin belauscht hat, wird sie in diesem Moment, als sie ihre Liebe gesteht, nicht daran denken. Da hat sie ganz andere Sachen im Kopf, ist unsicher, verwirrt und hilflos. Und sie weiß in diesem Moment bestimmt nicht, warum Berta so kalt reagiert.

    Bisher gefällt mir das Buch sehr! Arbeitsbedingt komme ich nicht so schnell vorwärts, aber am Wochenende werde ich euch einholen.

    Mir gefällt das Buch bisher auch ausgesprochen gut. Ich mag die Sprache, die schönen Sätze und Bilder:-] Ich habe nur leider im Moment auch wenig Zeit zum Lesen und komme nicht so schnell voran.


    Ich habe jetzt übrigens noch mal ein wenig über Rudolf von Laban gegoogelt. Diese Laban-Methode wird ja so oft im Buch erwähnt, und sie hat mir bisher nichts gesagt. Ich finde das immer spannend, wenn mich ein Roman dazu bringt, weiter zu recherchieren und ich noch was dazu lernen kann.:)

  • Ich muss gestehen, ich werde weder mit Berta noch mit Lieselotte so richtig warm. Mir sind beide tatsächlich zu sehr mit sich selbst beschäftigt.


    Lottes Geständnis an Berta fand ich altergemäss durchaus ok. Berta hätte aber anders reagieren müssen, sie hat ja deutlich mehr Lebenserfahrung. Man kann Ablehnung auch hübscher verpacken.


    Wo Lotte sehr beherrscht und planend wirkt ist Else Marie genau das Gegenteil. Die Mischung wäre wohl das Beste. Mit ist Else Marie zu anstrengend, auch sie ist mir zu ichbezogen. Irgendwie sind viele hier sehr mit sich beschäftigt und nehmen ihre Umgebung nicht so wirklich wahr.

    Aenne ist hier die Ausnahme, aber das bringt wohl auch der Beruf mit sich. Sie finde ich sehr interessant und auch das Fräulein Dorn.


    Bei Erwin habe ich kurz überlegt, ob er nicht auch eigentlich schwul ist und mit Lotte jemanden gefunden hat, der den gesellschaftlichen Erwartungen entspricht und seinem Lieblingsmenschen so nah wie möglich kommt. Aber nachdem er Else Marie in den Ausschnitt gestarrt hat, war ich wieder weg von der Idee

  • Ich habe jetzt übrigens noch mal ein wenig über Rudolf von Laban gegoogelt. Diese Laban-Methode wird ja so oft im Buch erwähnt, und sie hat mir bisher nichts gesagt. Ich finde das immer spannend, wenn mich ein Roman dazu bringt, weiter zu recherchieren und ich noch was dazu lernen kann.:)

    Ja, das ist auch für mich immer eine Inspiration, und ich freue mich, wenn ich Neues lerne. Aber Laban war mir bekannt.

    Bei Erwin habe ich kurz überlegt, ob er nicht auch eigentlich schwul ist und mit Lotte jemanden gefunden hat, der den gesellschaftlichen Erwartungen entspricht und seinem Lieblingsmenschen so nah wie möglich kommt. Aber nachdem er Else Marie in den Ausschnitt gestarrt hat, war ich wieder weg von der Idee

    Auf die Idee bin ich also nicht gekommen. Ich denke da war der Sport die Verbindung.

  • Ich komme auch wesentlich langsamer voran als sonst, allerdings mache ich mir immer wieder Notizen oder schlage etwas nach (google), wenn es mich fragend zurücklässt.


    Berta und Dorothea haben also Alibi-Freunde. Einerseits verständlich, da die Zeit nunmal so war, andererseits auch wieder verlogen, finde ich. Sie treten doch sonst so offensiv auf. Der Hinweis auf Leni Riefenstahl ist ebenfalls interessant. Auf youtube findet man noch Filme von ihr.
    Ada Lessing sagt mir etwas, allerdings nur, weil die Volkshochschule Hannover nach ihr und ihrem Mann benannt ist, also habe ich ein wenig gesucht, was ich zu den beiden finden konnte, Theodor Lessing muss ja ein spannender Mensch gewesen sein, der Satz mit Nero und Zero, der hier vorher schon zitiert wurde, ist mir auch ins Auge gesprungen und musste hinterfragt werden. Sehr aussagekräftig.


    Interessant der Hinweis auf das UFA Kino Aegidientorplatz, dort ist heute das Theater am Aegi. Ich mag die Spurensuche an Orten, die ich kenne, wie es wohl früher dort war oder wie es gewesen sein könnte.


    Die Szenen im Foyer waren für mich wieder eine Demonstration der großen Berta, die alle kennt und die Szene bestimmt, während die kleine Lotte dumm daneben steht. In die Worte „meine Liebe“ interpretiert sie sonstwas hinein, so dass es zu dem Liebesbrief kommt. Es musste raus aus ihr, was sie später tief bereut, so dass die Verehrung in Hass umschlägt. Im Kapitel 17 verbrennt sie den Brief unter üblen Gedanken. Das Unglück soll ein Teil von Berta werden.
    Die Verlobung erscheint mir ein wenig wie eine Trotzreaktion.


    1929 ist Lotte nun verheiratet und nach so langer Zeit drehen sich ihre Gedanken immer noch um Berta. Sie vergleicht sich und ihr Streben ist es, sie zu übertrumpfen. Die Ehe mit Erwin ist eine Farce. Die Aufnahme in die GEDOK lässt sie ihrem Traum ein Stück näher kommen. Und nun lernt sie auch Anne Heise kennen, was daraus noch wird?


    Noch ein interessantes Gebäude, das Anzeiger-Hochhaus mit dem Planetarium im Dachgeschoss. Das Haus gibt es heute noch, allerdings mit Kino.
    Und da taucht die Brosche wieder auf... woher die Schülerin sie wohl hat?

  • Interessant der Hinweis auf das UFA Kino Aegidientorplatz, dort ist heute das Theater am Aegi. Ich mag die Spurensuche an Orten, die ich kenne, wie es wohl früher dort war oder wie es gewesen sein könnte.I

    Ich finde das auch immer total spannend, wenn in einem Roman Schauplätze vorkommen, die man persönlich kennt. Das geht mir bei Büchern, die in München spielen ganz oft so. Da wird die Geschichte gleich noch mal viel anschaulicher, wenn man an dem Ort schon mal selber gewesen ist.:)

  • :writeIch finde die Figur Berta eine wahnsinnig spannende Figur und sehr gelungen. Ich hätte Lotte gewünscht, dass Berta sie ernst nimmt und das Gespräch ruhiger angehen lässt. Durch den Brief war sie ja schon vorgewarnt, welche Gefühle Lotte für sie hegt.

    Ich hätte erwartet, dass Berta sich Lotte gegenüber auch mal offen äußert, welches Potential sie in ihr sieht. Ich denke, Lotte hätte gut damit leben können, wenn Berta ganz offen mit ihr gesprochen hätte.


    Andererseits hat Lotte sich durch Bertas Schroffheit von ihr befreit und einen eigenen Weg gefunden. Das ist eine tolle Entwicklung.


    Mit Aenne wünsche ich ihr mehr Glück.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Mir kommt es so vor, als wäre es vielmehr Lotte, die weiterhin die Unterstützung von Else braucht. Auf eine ganz andere Art.

    Mir gefällt das Buch gut, weil es keine eindeutig schwarz-weißen Protagonisten gibt. In der Freundschaft zu Else zeigt Lotte eine Seite, die ich nicht nachvollziehen kann. Sie wirkt hier sehr verbissen auf mich und ihr Blick auf die Freundin ist eher abschätzig als verständnisvoll. Soll Else doch ihren Weg gehen. Verstehen kann ich, dass sie auf die Freundin aufpassen möchte, aber so treibt sie sie nur von sich weg.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Und bei einem Buch von einer 42er-Autorin halte ich natürlich die Augen auf:
    ... - Alice im Wunderland.
    Ehrfürchtig schob Lieselotte die Fahrstuhltür zu und drückte auf die Ziffer Vier.
    ...
    Zwei Hosenbeine über glänzenden Schuhen fuhren senkrecht in die Tiefe.
    8)


    Das finde ich ja spannend!

    Später kommt nochmal eine Hausnummer 42, die kommt dann bestimmt auch daher?

  • Das geht mir ähnlich, streifi. Ich empfinde beide als nicht sehr sympathisch, allerdings kann ich mir Gründe dafür vorstellen. Lotte ist noch sehr jung und in der Selbstfindungsphase. Und bei Berta kann ich mir vorstellen, dass sie sich im Lauf der Jahre in einer Gesellschaft, in der sie nicht der Norm entspricht und aktuell sogar beobachten muss, dass sich die Einstellung noch verschlechtert, so geworden ist.


    Auch die anderen Figuren empfinde ich ähnlich wie du. Else ist absolut egozentrisch. Auch mir ist Aenne am sympathischsten. Bei Fräulein Dorn bin ich mir unsicher.


    Ich mag an dem Buch besonders, dass sie mir die Geschichte meiner Wahlheimat nochmal nahebringt. Vieles war mir schon bekannt (ich habe 20 Jahre in Hannover gewohnt und bin jetzt auch nur etwa 20 Minuten mit dem Auto entfernt), allerdings habe ich auch für mich neue Aspekte mitgenommen. Das führt dazu, dass ich beim Lesen langsamer bin, weil ich ständig das Buch beiseite lege, zum IPad greife und anfange zu recherchieren, Bilder zu suchen und weiterführende Artikel zu lesen.

  • Mir gefällt das Buch gut, weil es keine eindeutig schwarz-weißen Protagonisten gibt. In der Freundschaft zu Else zeigt Lotte eine Seite, die ich nicht nachvollziehen kann. Sie wirkt hier sehr verbissen auf mich und ihr Blick auf die Freundin ist eher abschätzig als verständnisvoll. Soll Else doch ihren Weg gehen. Verstehen kann ich, dass sie auf die Freundin aufpassen möchte, aber so treibt sie sie nur von sich weg.

    Sie bemängelt ja auch ständig Elses Figur, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass sie übergewichtig war, so als Schülerin des Instituts, oder danach. Ich denke, Lotte war groß, untergewichtig aber zäh und gelenkig. Während Else zwar auch beweglich war aber eher eine weibliche Figur hatte. Naja, aber die ständige Quasselei würde mir auf den Keks gehen. Manchmal kommt sie etwas einfältig rüber, vielleicht ist sie aber auch nur gutmütig. Zumindest am Anfang. Aber so ist es ja oft mir Freundschaften, dass sich da eher gegensätzliche Charaktere und Figuren finden.

  • Ellemir So habe ich das auch gemacht: immer das Handy neben dem Buch, um die entsprechenden Informationen dazu zu haben.

    Ich hatte ja vorgehabt, das Eulentreffen etwas auszuweiten, um mir einige interessante Stellen in und um Hannover anzuschauen. Bei dem leider abgesagten Treffen hatte ich schon einige Tage dafür angehängt. Jetzt wäre die Liste länger und ich würde mir gern einige Plätze, die im Buch vorkommen vor Ort anschauen. Hoffentlich klappt das spätestens nächstes Jahr im Frühling :wave

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    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • :wave Ja, super! Darauf hätte ich große Lust :)

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    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Mir gefällt das Buch gut, weil es keine eindeutig schwarz-weißen Protagonisten gibt.

    Das gefällt mir auch besonders gut. Auf mich wirken die Personen alle sehr echt und authentisch. Sie haben alle ihre guten und auch ihre schlechten Eigenschaften. Und ich bemerke gerade bei Lotte eine Entwicklung in ihrer Persönlichkeit im Laufe der Geschichte.

  • Das gefällt mir auch besonders gut. Auf mich wirken die Personen alle sehr echt und authentisch. Sie haben alle ihre guten und auch ihre schlechten Eigenschaften. Und ich bemerke gerade bei Lotte eine Entwicklung in ihrer Persönlichkeit im Laufe der Geschichte.

    Eine Entwicklung definitiv - ich bin nur nicht sicher, ob mir die Richtung gefällt. Aber ich muss ja nicht immer die Protagonisten mögen - verstehen reicht. ;-)

  • So, ich bin jetzt "endlich" auch soweit. Das war irgendwie nicht meine Woche.


    Ich finde, das Buch ist das Paradebeispiel dafür, dass sich Leute überlegen, was das Gegenüber denken könnte und die Handlung, die daraus entsteht. Lotte dachte erst, dass Berta auch etwas für sie empfindet, aber als sie sie so abblitzen lässt, ist sie taub dafür, was Berta ihr eigentlich sagen will. Ich verstehe natürlich, dass sie sich in dem Moment gekränkt gefühlt hat, aber dass sie ihren Groll so lange vor sich her trägt ist wirklich schlimm. Sie schließt ja niemals damit ab, wobei das natürlich schwer ist, wenn man sich ständig sehen muss.

    Berta finde ich ziemlich ungeschickt, denn auch sie hätte Lotte einfach mal direkt ansprechen können. Wenn das passiert wäre, hätte es aber wohl kein Buch gegeben ;-)


    Die Ehe mit Erwin finde ich ganz ganz schlimm. Es muss fürchterlich sein, jemanden zwar sehr gern zu haben, aber dann aus Pflichtgefühl mit demjenigen ins Bett zu steigen. Für mich wäre das überhaupt nichts und ich wäre auch gar nicht auf die Ehe mit ihm eingegangen. Ich bin da ja eher so der Gefühlsmensch. Mich würde das zermürben. Da wäre ich wohl lieber immer währende Jungfer geblieben. Erwin mag ich immer noch nicht so recht. Er ist mir zu fürsorglich und zu anschmiegsam. (Was sagt das denn jetzt über mich aus? :yikes)

    Ich finde es total großartig, dass Lotte trotz ihrer Obsession (kann man das so nennen in dem Zusammenhang) ihren eigenen Weg zum Tanzen gefunden hat. Ich hatte eher damit gerechnet, dass sie Berta in allem nacheifert.


    Obwohl ich das Buch sehr gern mag und vor allem den Schreibstil mag, nervt mich Lotte zusehends. Ich kann nicht mal sagen warum, vermutlich, weil sie sich in Gedanken die Boshaftigkeit von Berta ausmalt ohne dass da was dran ist. Ich glaube, dass das sehr viele Menschen tun (ich auch noch oft genug, obwohl ich versuche mir bewusst zu machen, dass man nie weiß, was ein anderer denkt) und daher ist das tägliche MIteinander oft sehr erschwert. Gerade, wenn nicht alles generell harmonisch läuft.


    Else Marie finde ich ganz fürchterlich und frage mich, warum Lotte mit ihr noch befreundet ist. Sie ist so eine Selbstdarstellerin und das um jeden Preis, dass ich mit solchen Leuten gar nicht zusammen sein könnte. Und so richtig für Lotte interessiert sie sich ja auch eigentlich nicht.


    DIe Sache mit der Fotografin finde ich sehr interessant. Ich kann gerade noch nicht ergründen, ob sie genauso für Lotte fühlt wie Lotte wohl für sie. Ich finde das ja immer noch so großartig dargestellt und ich würde fast behaupten, dass ich sowas in Lovestorys mit nicht gleich geschlechtlichen Leuten (wie drückt man das jetzt richtig aus?) noch nicht so gelesen habe. Ich verliebe mich ja fast selber in die Personen, wenn ich das lese ;-)


    Rouge Ich glaube nicht, dass Berta bei der Beichte von Lotte kalt ist. Sie ist einfach überfahren. Sie hat ja bei dem Brief schon seltsam reagiert, obwohl ich da den Hintergrund noch nicht so ganz verstehe. Ich habe es auch eher als Verlegenheitslachen als aus Auslachlachen gesehen. Dass sie allerdings die Brosche behalten hat, finde ich seltsam. Vielleicht kommt dazu ja noch was. Es ist ja noch die Hälfte des Buches ungelesen.


    Ich hoffe, ihr glaubt jetzt nicht, dass ich alle Personen doof finde im Buch. So ist es nämlich nicht :lache