Milena und die Briefe der Liebe - Stephanie Schuster

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  • ASIN/ISBN: 3746635934


    368 Seiten

    Aufbau Verlag

    erschienen am 10. November 2020

    Taschenbuch: 12,99 €

    eBook: 9,99 €



    DIe Autorin (Quelle: Verlag):

    Stephanie Schuster, geboren 1967, studierte Grafikdesign und illustrierte viele Jahre die Bücher anderer Autoren, bevor sie selbst zu schreiben begann. Heute arbeitet sie als Schriftstellerin, Malerin und Illustratorin. Sie lebt mit ihrer Familie am Starnberger See in Bayern.



    Das Buch (Quelle: Verlag):

    Was nützt die Liebe in Gedanken?
    Prag, 1916: Die junge Milena ist selbstbewusst und abenteuerlustig. Am liebsten verbringt sie ihre Tage in Kaffeehäusern, den Treffpunkten der Bohème. Dort begegnet sie dem geheimnisvollen Schriftsteller Franz Kafka. Sofort ist klar, dass die beiden mehr verbindet als nur die Literatur. Da verbannt sie ihr Vater aus ihrer Heimat. Sie heiratet den Literaturkritiker Ernst Pollak und lebt mit ihm in Wien, doch die Ehe scheitert und Milena verarmt. In ihrer Not schreibt sie Franz Kafka, schlägt ihm vor, seine Texte ins Tschechische zu übersetzen. Schon bald entspinnt sich eine Liebe, die ihresgleichen sucht …
    Die Geschichte einer emanzipierten Frau und Journalistin, die allen Widrigkeiten ihrer Zeit trotzte.
    Von der Autorin des Bestsellers „Die Wunderfrauen“


    Meine Meinung:

    Als ich 2010 das erste Mal in Prag und damit auch im Kafka-Museum war, hat mich die gesamte Ausstellung total fasziniert. Aus diesem Grund musste ich unbedingt „Milena und die Briefe der Liebe“ von Stephanie Schuster lesen. Nun bin ich nicht nur fasziniert von Franz Kafka, sondern auch noch von Milena Jesenská.


    Das Buch beginnt im Jahr 1916 als Milena ihren zukünftigen Ehemann Ernst Pollak, einen österreichischen Literaturkritiker und -agent im Staatstheater kennen lernt. Sie verlieben sich ineinander, dürfen aber nicht zusammen sein. Gleichzeitig lernt Milena Schriftsteller wie Max Brod oder eben jenen Franz Kafka kennen, als sie zusammen mit Ernst im Café Arco über Literatur sinniert. Nachdem Ernst sie, eher aus Vernuftsgründen als aus Liebe, heiratet, ziehen sie zusammen nach Wien. Dort beginnt auch die Brieffreundschaft zwischen Milena und Franz, die sich später zu einer seltsamen Art Liebe entwickelt.


    Ich hatte keine Sekunde das Gefühl mit den Personen oder mit dem Buch zu fremdeln. Obwohl ich mich nicht wirklich mit Kafka oder den Leuten um ihn herum beschäftigt habe, fühlte ich mich direkt mitten drin und als würde ich sie alle beschriebenen Personen persönlich kennen. Kafkas Lebensgeschichte kennen die meisten Menschen zumindest ansatzweise, daher finde ich es umso besser, dass nun ein Buch als leicht zugängliche Geschichte geschrieben wurde, das Milena gerecht wird. Ich hätte sehr gerne ein ausführlicheres Buch über sie gelesen. Obwohl aus den Briefen von Kafka an Milena nur Bruchstücke im Buch enthalten sind, hat die Autorin es ausgezeichnet verstanden, Milenas Gefühle für Franz darzustellen. Nicht nur die schönen Gefühle, wie man meinen sollte, wenn man den Klappentext liest, auch das genervt sein, weil er mal wieder etwas verkomplizierte oder wenn er wegen etwas unentschlossen war.


    Milena Jesenská war nicht nur Journalistin, sondern auch eine Kämpferin für Demokratie und für Menschenrechte. Sie starb im Jahr 1944 im KZ Ravensbrück. Nach ihrem Tod wurde ihr der Tomás-Garrigue-Masaryk-Orden verliehen. Sie ist außerdem diejenige, die es ermöglichte, dass Kafkas unveröffentlichte Geschichten und seine Tagebücher heute noch öffentlich bekannt sind, denn entgegen seinem letzten Willen unveröffentlichte Dinge zu vernichten, übergab sie alles Max Brod, der diese dann veröffentlichte.


    „Milena und die Briefe der Liebe“ ist Teil 3 der Reihe „Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe“ vom Aufbau Verlag. Dies sind die Teile in der richtigen Reihenfolge:

    1. George Sand und die Sprache der Liebe – Beate Rygiert (Frédéric Chopin)

    2. Die Pianistin: Clara Schumann und die Musik der Liebe – Beate Rygiert (Robert Schumann)

    3. Milena und die Briefe der Liebe – Stephanie Schuster (Franz Kafka)

    4. Die Rebellin – Thérèse Lambert (Rainer Maria Rilke)

    5. Die Bildhauerin – Pia Rosenberger (Auguste Rodin) – erscheint am 12. April 2021

    6. Frau von Goethe – Beate Rygiert (Johann Wolfgang von Goethe) – erscheint am 16. August 2021

  • Danke für die Rezension, das ist nun auf meine Büchereiliste gewandert.

    Bisher stand ich dieser Reihe etwas skeptisch gegenüber, ein Versuch mit "Madame Piaf und das Lied der Liebe" hat mich leider nicht wirklich überzeugen können.

    Hier schreiben aber verschiedene Autorinnen und eine Verallgemeinerung wäre sicher zu vorschnell.

    Dieses Thema interessiert mich jedenfalls ganz besonders, da ich vor vielen Jahren die Briefe an Milena las und sie mich sehr berührt haben.

  • Bisher stand ich dieser Reihe etwas skeptisch gegenüber, ein Versuch mit "Madame Piaf und das Lied der Liebe" hat mich leider nicht wirklich überzeugen können.

    Das von dir angesprochene Buch scheint aber gar nicht Teil dieser Reihe zu sein. :wave


    Booklooker Danke für deine Rezi! Franz Kafka war der Lieblingsautor meiner Deutschlehrerin, es ist noch etwas hängen geblieben aus der Schulzeit. Von seiner großen Liebe hat sie aber nie erzählt. :rofl

    Ich werd das Buch mal genauer im Auge behalten.