'Der Präsident' - Seiten 001 - 086

  • Ein Polizist der einen Schauspieler spielt, der einen Präsidenten spielt. Das trifft es doch perfekt. :)


    Es fällt nicht schwer, in die Geschichte reinzukommen. Jay ist ein geradliniger im besten Sinne bodenständiger Kerl, der seine Frau liebt und an das eigene Leben keine ungewöhnlichen Ansprüche stellt. Seine Frau Lucy ist da schon ein bisschen sehnsuchtsvoller. Meldet ihn einfach bei der Agentur als Doppelgänger an ohne ihm etwas davon zu sagen. Schon da merkt man, dass Jay eine wunderbare innere Gelassenheit hat. Er ist nicht wirklich sauer, nimmt das Ganze irgendwie hin und macht mit. Ein bisschen lässt er sich überrollen. Scheint fast so, als hätte er keinen eigenen Willen, aber ich denke, das täuscht. Die ersten Jahre ist er wohl eher stumm und mehr Schaufensterpuppe, die dem Präsidenten ähnlich sieht. Aber man merkt, dass er an seiner Aufgabe zu wachsen beginnt. ER nimmt Sprechunterricht, macht sich immer mehr Gedanken zu Reagan und seinen politischen Aktionen, beginnt so langsam seine Rolle schon mal für eigene Zwecke zu nutzen. Dabei ist er unglaublich charmant. Erzählt Witze, lobt Köche und Kellner, behandelt die Menschen wunderbar menschlich. Das gefällt mir ausnehmend gut an Jay.


    Was mir auch noch sehr gefällt, ist der Ton der Geschichte. Alles mit einem kleinen Augenzwinkern und einem klugen Blick auf die Zusammenhänge.


    Ich bin sehr gespannt, wann Jay anfängt, tatsächlich als Reagan zu agieren und vielleicht seine erste Rede hält - womöglich zu Umweltfragen oder Kuba. :gruebel


    Zwischendrin grüble ich immer wieder über die Menschen nach, die ihm bei seinen Doppelgängerauftritten zujubeln oder ihn mit Eiern beschmeißen. Es wird ja gesagt, dass man nicht immer weiß, dass er der Doppelgänger ist. Aber da er ja 15 Jahre jünger ist und auf profanen Events wie dem ekligen Hot-Dog-Fressen<X den Senfgürtel :bonk verleiht, muss doch vielen klar sein, dass da NICHT der wahre Reagan zugange ist. Also wollen die Leute belogen werden. Wollen die Leute so tun, als wäre er echt. Kommen womöglich extra, um einen Doppelgänger zu sehen? Schräg unsere Spezies, oder?


    Die Wahrscheinlichkeit, dass bei heute 7,8 Milliarden Menschen (damals ca. 3 Milliarden weniger) einer dabei ist, der mir ähnlich schaut, ist ja groß. (selbst wenn man alle asiatischen und afrikanischen Menschen abzieht) So wahnsinnig viele Komponenten hat das menschliche Gesicht ja auch wieder nicht. :grin


    Mir gefällt das Buch bis jetzt sehr.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich bin auch sehr gut in das Buch reingekommen und konnte heute den ersten Abschnitt schon beenden.

    Ich hatte erst ein wenig Bedenken, dass das Buch anstrengend zu lesen sein könnte, wegen dem Thema Politik. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: die Geschichte liest sich so schön locker flockig weg und der Ton des Buches wirkt auf mich sehr amüsant, leicht ironisch und fröhlich.


    Das Buch hat mich gleich dazu gebracht im Internet mehr zu recherchieren. Und das mag ich ganz besonders, wenn ich durch eine Geschichte neugierig werde, mehr über die Hintergründe zu erfahren. Ich habe einen Artikel über Ronald Reagan und sein Leben nachgelesen. Ich muss gestehen, ich wusste bisher nicht so viel über diesen Präsidenten von Amerika.


    Ich mag die Personen in diesem Buch, Jay und ganz besonder Lucy. Sie werden beide so liebevoll beschrieben. Jay kommt am Anfang ein wenig einfach rüber. Aber es steckt bestimmt mehr in ihm, als man zu Beginn glaubt. Mir gefällt es auch, wie er immer über seine Vergangenheit, seine Eltern und seine Herkunft nachdenkt.

    Ein Satz ist mir ganz besonders aufgefallen ( in Kapitel 3):" Was war das für eine Heimat, die erst in der Erinnerung dazu wurde" Das klingt für mich beim längeren Nachdenken sehr traurig.


    In diesem Abschnitt ist das Kapitel 8 mein Lieblingskapitel:-] Ich finde es so großartig, wie Jay seiner Frau den Wunsch erfüllen möchte, in diesem schicken Lokal essen zu gehen. Und wie dann wirklich alle daran glauben, dass er der Präsident ist. Einfach herrlich. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass der Schwindel auffliegt und es rauskommt, dass er nur ein Double ist. Aber er spielt seine Rolle wohl wirklich überzeugend


    Ich bin sehr gespannt, wann Jay anfängt, tatsächlich als Reagan zu agieren und vielleicht seine erste Rede hält - womöglich zu Umweltfragen oder Kuba.

    :write

    Ich bin auch gespannt darauf, wann er von sich aus aktiver wird. Und ich frage mich auch, ob es wohl mal zu einem Treffen zwischen dem echten Präsidenten und Jay kommen wird? Der echte Präsident weiß ja wohl bestimmt, dass er dein Double hat. Also ich an seiner Stelle wäre schon neugierig darauf, mein Double mal in echt zu treffen:)

  • In diesem Abschnitt ist das Kapitel 8 mein Lieblingskapitel Ich finde es so großartig, wie Jay seiner Frau den Wunsch erfüllen möchte, in diesem schicken Lokal essen zu gehen. Und wie dann wirklich alle daran glauben, dass er der Präsident ist. Einfach herrlich. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass der Schwindel auffliegt und es rauskommt, dass er nur ein Double ist. Aber er spielt seine Rolle wohl wirklich überzeugend

    Ich frage mich ja, mal angenommen, jemand bekommt Zweifel an seiner Identität, würde er wirklich nachhaken? Äh, Herr Präsident, sind sie es wirklich? Das würde sich doch kaum einer trauen, oder? Man denkt halt, ja, er sieht besser aus als im Fernsehen (jünger alleman :lache) und hoppla, das ist aber nicht die Ehefrau Nancy. Schwerenöter Reagan, soso. :P Aber da Jay ja so souverän auftritt, da kommt keiner drauf, denke ich.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich frage mich ja, mal angenommen, jemand bekommt Zweifel an seiner Identität, würde er wirklich nachhaken?

    Nein ich denke nicht, dass sich jemand traut das zu fragen.:grin


    Ich dachte nur, es würde vielleicht raus kommen, weil der echte Präsident zur gleichen Zeit irgendwo eine Rede hält, und das im Radio oder Fernsehen übertragen wird. Oder das der "Echt" eigentlich gerade gar nicht im Lande ist, sondern auf einer Reise und es deswegen auffällt. So was in die Richtung.;)

  • Mir gefällt es auch richtig gut und wie Rouge sagt, sind die Personen liebevoll beschrieben, genau das fiel mir dazu auch ein.

    Anfangs ist Jay ja ziemlich unsicher, nicht nur als er ganz am Anfang mit Lucy zu dem Treffen gefahren ist, später auch noch. Der Zeitsprung hat es aber dann klar gemacht: Er ist für seine Rolle wie geschaffen. Das Kapitel in dem italienischen Restaurant hat mir auch besonders gut gefallen. Da merkt man richtig, dass Jay sich in der Aufmerksamkeit sonnt, das war ja vorher nicht so.

    Dass er Reagan nicht gewählt hat, kann ich mir gut vorstellen. Irgendwie ist man ihm wahrscheinlich in so einer Rolle seltsam nahe. Ich stelle mir das jedenfalls so vor.

    Ich muss auch noch etwas recherchieren, eigentlich weiß ich nicht viel über Reagan. Vielleicht möchtest du deinen Link mit uns teilen, Rouge ?

    Ich glaube übrigens auch nicht, dass man ihn fragen würde, ob er es wirklich ist. Denn im TV sehen Leute ja schon mal anders aus als in echt. Und irgendwie fühlt man sich sicher auch geschmeichelt, wenn man seine Aufmerksamkeit bekommt.


  • Super, danke für die Links. Das werde ich vor dem Weiterlesen gucken. Ich bin ja alt genug, um ein wenig von Reagan noch im Kopf zu haben. Tatsächlich habe ich noch Bilder des Attentats in Erinnerung. Das hat mich als jungen Menschen doch geschockt. Und auch so Sachen Geiseln in Teheran und wie die wieder freikamen, hab ich noch gut vor Augen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zwischendrin grüble ich immer wieder über die Menschen nach, die ihm bei seinen Doppelgängerauftritten zujubeln oder ihn mit Eiern beschmeißen. Es wird ja gesagt, dass man nicht immer weiß, dass er der Doppelgänger ist. Aber da er ja 15 Jahre jünger ist und auf profanen Events wie dem ekligen Hot-Dog-Fressen<X den Senfgürtel :bonk verleiht, muss doch vielen klar sein, dass da NICHT der wahre Reagan zugange ist. Also wollen die Leute belogen werden. Wollen die Leute so tun, als wäre er echt. Kommen womöglich extra, um einen Doppelgänger zu sehen? Schräg unsere Spezies, oder?

    Da grübele ich auch immer wieder drüber nach. Bei dem Hot Dog Wett(fr)essen denke ich, es war allen klar, dass da ein Double zugange ist. Einfach noch ein Extra Gag auf einer aberwitzigen Veranstaltung, wer's mag :rolleyes



    In diesem Abschnitt ist das Kapitel 8 mein Lieblingskapitel:-] Ich finde es so großartig, wie Jay seiner Frau den Wunsch erfüllen möchte, in diesem schicken Lokal essen zu gehen. Und wie dann wirklich alle daran glauben, dass er der Präsident ist. Einfach herrlich. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass der Schwindel auffliegt und es rauskommt, dass er nur ein Double ist. Aber er spielt seine Rolle wohl wirklich überzeugend

    Das Kapitel fand ich auch toll, und habe auch drauf gewartet, dass die Beiden auffliegen, aber es macht schon Sinn, dass die Angestellten, selbst wenn sie Zweifel bekommen hätten, nichts gesagt, sondern einfach mitgespielt hätten.

  • Ich hab mal gegoogelt, es gibt ja z.B. auch Merkel-Doppelgängerinnen. Die eine wird regelmäßig für die ZDF-Heute-Show gebucht. Sie macht auch Werbespots u.ä. ;)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich hab mal gegoogelt, es gibt ja z.B. auch Merkel-Doppelgängerinnen. Die eine wird regelmäßig für die ZDF-Heute-Show gebucht. Sie macht auch Werbespots u.ä

    Mh, die ist mir irgendwie noch gar nicht untergekommen. Aber ich kann mir schon vorstellen, das einige prominente Politiker Doppelgänger haben und die dann auch gut damit verdienen.

    Da grübele ich auch immer wieder drüber nach. Bei dem Hot Dog Wett(fr)essen denke ich, es war allen klar, dass da ein Double zugange ist. Einfach noch ein Extra Gag auf einer aberwitzigen Veranstaltung, wer's mag

    Also ich denke auch, dass es den Teilnehmer klar sein musste, dass da nicht der echte Präsident bei ihnen auftaucht, oder? Anders kann ich mir das gar nicht vorstellen. Aber wahrscheinlich war das den Teilnehmer von diesem Wettbewerb auch gar nicht so wichtig, ob es jetzt der echte oder ein gefälschter Präsident ist. Es kommt wohl einfach auf den Spß bei dem Event an. Und wenn man als Sieger diesen tollen Senfgürtel von dem "Präsidenten" verliehen bekommt, dann ist das natürlich noch mal ein Extra-Kick.

    ( Im Übrigen bin ich froh, dass ich nicht in Echt bei so einem Wettessen dabei sein muss. MIr reicht da die bildhafte Beschreibung aus dem Buch schon aus, damit es mir fast schlecht wird.<X)

  • Mich hat das Buch bisher sehr überrascht. Ich bin vorm Lesen davon ausgegangen, es handelt sich um einen "Sicherheitsdoppelgänger" bzgl Personenschutz, etc. So etwas hatte ich bei Ami-Doppelgänger für den Präsidenten irgendwie im Kopf. Und nicht mit einem Klamauk Doppelgänger für ein Hot Dog Wettfressen:lache


    Aber genau das finde ich am Buch toll. Ich werde überrascht. Es ist ein bisschen Klamauk, wobei ernsthafte Themen ja im ersten Abschnitt angeschnitten werden (Südamerika, Klimaerwärmung) und sicher noch wichtiger werden. Und dazu dieser schnörkelloser, humorvoller Stil, der wie die Faust aufs Auge zu Jay passt. Toll:)