'Der Präsident' - Seiten 272 - Ende

  • So, jetzt bin ich durch. Das wir Jay und Lucy bis zum Ende begleiten, hat mich doch sehr berührt. Von zuhause aus reflektiert er, was in seinem Amerika passiert, was die Präsidenten so treiben. Und dass sich immer noch zu wenig gegen die Klimaprobleme tut. Die Geschichte hat auch am Schluss immer wieder sehr skurile Szenen. Die ganzen Doppelgänger am Strand und überhaupt die Dialoge mit dem falschen Gorbi. Das Lucy wie der echte Reagan dem Vergessen anheim fällt, war das in Wahrheit auch so mit der Ehefrau? Ich habe Jay bewundert, wie er das Leben mit der schwindenden Lucy bewerkstelligt. Sehr pragmatisch und liebevoll. Das Buch bekommt hier noch mal eine ganz andere Dimension, einen anderen Ton. Das fand ich überhaupt interssant, dass es für mich kein durchgängiger Tonfall war und es ging auch nicht um ein Thema. Eigentlich war es Jays Leben vom Tag, an dem er Doppelgänger wurde bis zum Schluss.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich konnte das Buch gerade nicht zur Seite legen, sehr ergreifend, berührend. Letztes Jahr ist mein Schwiegeropa gestorben - er hat sich die letzten Jahr aufopferungsvoll um seine Frau gekümmert, bei der Alzheimer immer mehr zuschlägt. Diese Parallele hat es noch emotionaler gemacht, ich weiß daher aber auch gerade nichts anderes zu schreiben.


    Außer, auch in Hinblick auf die Diskussion im vorherigen Abschnitt : Im Nachruf steht, sein größter Moment sei gewesen, als er Reagan getroffen habe. Wie bitter, böse und das Leben verändernt ist das denn bitte, clemensberger . Da hast du mich total erwischt - ich konnte es erst nicht glauben was da steht.

  • Ich habe gestern Abend denn letzten Abschnitt beendet. Was für ein großartige Buch:anbet

    Gerade der letzte Abschnitt hat mich emotional total berührt und ich musste zwischendurch beim Lesen eine Pause einlegen, weil es mich mal kurz so traurig gemacht hat. Es hat mich so an die letzen Jahre meiner Großeltern erinnert, und das ist noch nicht so lange her.

    Ich habe in einigen Rezensionen gelesen, dass sich das Ende von dem Buch so ziehen würde und das der Autor da besser mal was gekürzt hätte. Ich empfinde es genau andersrum. Der Abschluss von dem Buch war genau richtig und passend. Auf mich hätte das Buch bestimmt nicht so einen großartigen EIndruck gemacht, wenn es einfach mit dem Tod von Reagan oder auch seinem Amtsende aufgehört hätte. Der letzte Abschnitt macht die Geschichte für mich erst rund und vollkommen.

    Für mich war dieses Buch auf jeden Fall schon mal bisher das Überraschungs-Highlight des Jahres. Und ich hätte dieses Buch bestimmt nie gelesen, wenn es nicht bei den Querbeet-Eulen vorgeschlagen worden wäre. Und damit wäre mir wirklich ein tolles Leseerlebnis entgangen.:-]

  • Vielen Dank, Rouge , das freut mich ungemein! Ich kann auch nicht verstehen, warum immer wieder geschrieben wird, das Ende sei lang oder unnötig - ich wollte eben eine Lebensgeschichte schreiben, und das Ende gehört zum Leben. Für mich wird Jay da, am Ende, wirklich zum Präsidenten wird, im besten Sinne: zu jemandem, der eine Mission hat, und die ist, seine Frau zu begleiten, so gut und lange es eben geht.

  • Ich habe Jay bewundert, wie er das Leben mit der schwindenden Lucy bewerkstelligt. Sehr pragmatisch und liebevoll. Das Buch bekommt hier noch mal eine ganz andere Dimension, einen anderen Ton.

    clemensberger

    Ich empfinde diese Lebenssituation und ihre Entwicklung sehr realitätsnah, sensibel, leise und eindringlich beschrieben. Ich habe mit Darstellungen von Demenz oftmals Probleme, weil sie mir oft geschönt erscheinen. Deine Darstellung war für mich sehr stimmig.

  • Ich fand das Ende auch absolut passend, da müsste nichts gekürzt werden.

    Ich empfinde diese Lebenssituation und ihre Entwicklung sehr realitätsnah, sensibel, leise und eindringlich beschrieben. Ich habe mit Darstellungen von Demenz oftmals Probleme, weil sie mir oft geschönt erscheinen. Deine Darstellung war für mich sehr stimmig.

    Das empfinde ich auch so.

  • Ein so berührendes Ende! Die Tränen kullern noch. Ich habe das Ende gerade draußen gelesen, begleitet von Vogelgezwitscher. Ich bin noch ganz ergriffen.

    Mir gefällt sehr, dass am Ende Jay und Lucy noch einmal ganz im Mittelpunkt standen.


    Mir hat das Buch sehr gefallen. Ich konnte zwischendurch gar nicht so viel schreiben, weil mich das Buch so gefesselt hat.


    So, jetzt lese ich mal eure Eindrücke.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Der Abschluss von dem Buch war genau richtig und passend. Auf mich hätte das Buch bestimmt nicht so einen großartigen EIndruck gemacht, wenn es einfach mit dem Tod von Reagan oder auch seinem Amtsende aufgehört hätte. Der letzte Abschnitt macht die Geschichte für mich erst rund und vollkommen.

    Das empfinde ich ganz genauso. Jay und Lucy sind mir während der Lektüre richtig ans Herz gewachsen. Diese beiden Figuren sind richtig gut gelungen. Ebenso wie mein heimlicher Liebling Michael.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Das Ende ist so, so traurig und kein bisschen langweilig.
    Ich finde es immer so schlimm, wenn Menschen so hilflos dahin siechen müssen, so empfand ich es zumindest bei Lucy.
    Für mich war es auch eins meiner diesjährigen Highlights.
    ich schreibe auf jeden Fall in den nächsten Tagen eine Rezi.

  • Nun habe ich auch das Buch beendet und was soll ich sagen? Das Ende ist sehr, sehr, sehr gelungen! Zum Schluss (also während des ganzen letzten Abschnitts) wollte ich unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht, wie es mit Jays und Lucys Leben weitergeht. Anfangs war ich etwas überrascht, weil ich unter "Vorhang zu" schon das Ende eingeläutet empfunden habe, aber noch so viele Seiten vom Buch übrig waren. Aber der "Vorhang zu" Teil war in meinen Augen der beste Teil des Buches (was man ohne den vorangegangenen Teil natürlich nicht so empfinden würde).


    Die Geschichte bekommt einen ganz anderen Grundton und Jays Leben wird "echt". Großartig!


    Etwas schmunzeln musste ich allerdings auch: Jays Eltern Julius und Rosa sind mit 1,76 und 1,65 Zentimetern doch arg klein geraten... ;)


    Wieder mal ein wunderbares Querbeeteulenleserundenbuch. Und vielen Dank für clemensberger für die Begleitung der Leserunde (auch wenn ich meist hinterher gelesen habe...)

  • Außer, auch in Hinblick auf die Diskussion im vorherigen Abschnitt : Im Nachruf steht, sein größter Moment sei gewesen, als er Reagan getroffen habe. Wie bitter, böse und das Leben verändernt ist das denn bitte, clemensberger . Da hast du mich total erwischt - ich konnte es erst nicht glauben was da steht.

    Eindeutig! So ging es mir auch. Durch diesen Satz wird ein ganzes gelebtes Leben einfach weggewischt und durch eine Nebensächlichkeit ersetzt.

  • Ich fand den letzten Abschnitt sehr berührend und traurig - und keineswegs zu lang geraten. Dass wir Jay bis zum Schluss begleiten durften, hat für mich die Geschichte wirklich "rund" gemacht.

    Außer, auch in Hinblick auf die Diskussion im vorherigen Abschnitt : Im Nachruf steht, sein größter Moment sei gewesen, als er Reagan getroffen habe. Wie bitter, böse und das Leben verändernt ist das denn bitte, clemensberger . Da hast du mich total erwischt - ich konnte es erst nicht glauben was da steht.

    Das ging mir auch so, ich habe das wirklich als sehr bitter empfunden, auch im Hinblick darauf, dass er sich so sehr engagiert hat. Ist das nichts wert?


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, und ohne diese Leserunde wäre ich vermutlich nicht darauf aufmerksam geworden.


    Danke an clemensberger für die Begleitung und die interessanten Zusatzinfos.