Schatten der Welt - Andreas Izquierdo

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  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber : DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG; 3. Edition (21. Juli 2020)
    • Sprache : Deutsch
    • Broschiert : 544 Seiten
    • ISBN-10 : 3832164987
    • ISBN-13 : 978-3832164980
    • ASIN : B086VTHG46


    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Das Licht der dunklen Tage

    Thorn in Westpreußen, 1910. Der schüchterne Carl, der draufgängerische Artur und die freche Isi sind frohen Mutes, dass der Ernst des Lebens noch ein wenig auf sich warten lässt. Nicht einmal die Nachricht, dass ein Komet namens »Halley« die Menschheit zu vernichten droht, kann die drei Jugendlichen schockieren. Im Gegenteil – ungerührt verkaufen sie Pillen gegen den Weltuntergang, während Halley still vorbeizieht.

    Doch das Erwachsenwerden lässt sich nicht aufhalten: Carl beginnt eine Ausbildung zum Fotografen, Artur und Isi werden ein Paar. Als 1914 die große Weltpolitik über sie hineinbricht, reißt es die Freunde auseinander. Artur und Carl werden eingezogen, fernab der Heimat werden die beiden Teil eines Kriegs, der jede Vorstellungskraft sprengt. Derweil hat Isi zuhause in Thorn ganz andere Kämpfe auszufechten.

    1918 ist der Krieg endlich vorbei. Nichts ist geblieben, wie es einmal war – und doch scheint ein Neuanfang möglich …

    Mitreißend und mit viel Gefühl für seine Figuren erzählt Andreas Izquierdo die Geschichte dreier Jugendlicher, die in den Wirren des frühen 20. Jahrhunderts ihren Weg suchen. ›Schatten der Welt‹ ist Abenteuerroman, Coming-of-Age-Geschichte und spannender historischer Roman zugleich.

    Zum Autor (Verlag):

    Andreas Izquierdo ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Er veröffentlichte u.a. den Roman ›König von Albanien‹ (2007), der mit dem Sir-Walter-Scott-Preis für den besten historischen Roman des Jahres ausgezeichnet wurde, sowie ›Apocalypsia‹ (2010). Bei DuMont erschienen ›Das Glücksbüro‹ (2013) und der SPIEGEL-Bestseller ›Der Club der Traumtänzer‹ (2014). Zuletzt veröffentlichte er die Romane ›Romeo & Romy‹ (2017) und ›Fräulein Hedy träumt vom Fliegen‹ (2018). Andreas Izquierdo lebt in Köln.

    Meine Meinung:

    Carl, Artur und Isi scheinen Freunde fürs Leben. Zusammengeschweißt bei einem kuriosen Gaunerstück, als 1910 der Halley’sche Komet erscheint. Die drei ergänzen sich und geben sich gegenseitig Halt. Läuft in ihren Familien nicht alles rund, sind sie sich gegenseitig Familie. Als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht werden die drei auseinandergerissen, Carl und Artur ziehen in den Krieg, Isi bleibt zurück.

    Erzählt wird die Geschichte aus Carls Sicht. Er ist der ängstliche und am wenigsten wagemutigste der Gruppe. Als Jude läuft er immer unter dem Verdacht ein gewissenloser Geschäftemacher zu sein. Artur hingegen will mehr vom Leben als Sohn des Wagners zu sein. Er denkt sich allerlei wagemutige Aktionen aus, die meist erfolgreich für die Gruppe ausgehen. Dabei verdienen die drei soviel Geld, dass sie sich ein Geschäft aufbauen können. Doch als der Krieg anfängt ist es vorbei mit dem Geld verdienen. Artur und Carl erleben an der Front vieles was sich nicht mit den Vorstellungen eines heroischen Krieges vereinbaren lässt und Isi kämpft zu Hause darum, dass Frauen nicht noch mehr ausgebeutet werden. Alle müssen Verluste hinnehmen und gehen nicht ohne Blessuren aus dieser Zeit heraus.


    Schatten der Welt war mein erstes Buch von Andreas Izquierdo. Ich war von seinem Schreibstil sehr begeistert, trotz der teilweise unschönen Themen liest man immer weiter und durch die kurzen Kapitel denkt man sich oft: Eines geht noch. So fliegt man durch dieses Buch und fiebert mit den dreien mit.

    Die Geschichte beleuchtet das endende Kaiserreich von mehreren Seiten. Kaiserverherrlichung und Willkürherrschaft der Adeligen sind ein Thema, der damalige Ehrbegriff und der Umgang mit Frauen und Töchtern. Und eben die Unzufriedenheit der Unterdrückten. Das Kriegsgeschehen und dessen Verherrlichung, sowie der Alltag an der Front, der mit den Bildern in Zeitung und Wochenschau eben nichts gemein hat.


    Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Das Ende lässt darauf hoffen, dass es einen weiteren Band mit den dreien geben wird, in dem wir hoffentlich erfahren, wie es nach dem Krieg mit ihnen weitergeht.

    Von mir eine Leseempfehlung!


    9 von 10 Punkte

    ASIN/ISBN: 3832164987

  • "Schatten der Welt" war mein erstes Buch von Andreas Izquierdo.

    Und es hat mir ausnehmend gut gefallen.

    Die Geschichte beginnt im Jahr 1910 in Thorn, einer Stadt in Westpreußen.

    Von dieser Stadt ( heute liegt sie in Polen ) hatte ich bis zu diesem Buch nichts gehört - nach Ende der Lektüre würde ich sie aber gerne einmal besuchen, ebenso die Stadt Riga.

    Denn beide spielen nicht unwichtige Rollen in dem Buch.


    Die 3 Freunde Carl, Artur und Isi wachsen in Thorn auf und könnten unterschiedlicher nicht sein.

    Vielleicht auch gerade deshalb ergänzen sie sich perfekt und erleben einige hochinteressante und wunderbar erzählte Jahre miteinander bis zum Beginn des 1. Weltkriegs.

    Diesen erlebt jeder der Freunde wo anders, an der Front, im Gefängnis oder zwischendurch in kürzeren oder längeren "Erholungsphasen" in denen sie von einem Leben nach dem Krieg träumen und etwas Hoffnung schöpfen können.


    Andreas Izquierdo schreibt in einem sehr schönen Stil der mir großes Lesevergnügen beschert hat.

    Die einzelnen Abschnitte dieser rund 7 Jahre umspannenden Geschichte sind sehr authentisch beschrieben, man fühlt mit den einzelnen Hauptpersonen mit und auch das "Drumherum" fügt sich sehr gut in die Geschichte ein.

    Besonders die Kriegsabschnitte sind teilweise sehr eindrücklich beschrieben und einige Szenen spiegeln die Grausamkeit eines Krieges deutlich wieder.


    "Schatten der Welt" endet da, wo es begonnen hat - in Thorn.

    Aber der Weg zeigt nach Berlin.

    Und ehrlich, ich würde mich über einen weiteren Band freuen. Artur, Carl und Isi sind mir doch sehr ans Herz gewachsen.