Darling Rose Gold - Stephanie Wrobel

  • Klappentext


    Rose Gold ist schwer krank. Sie wird für immer im Rollstuhl sitzen und auf die Hilfe ihrer Mutter Patty angewiesen sein. Das hat sie zumindest achtzehn Jahre lang gedacht. Bis sie herausfindet, dass ihre Mutter sie die ganze Zeit belogen hat …

    Nach fünf Jahren im Gefängnis muss Patty erst einmal Fuß fassen. Sie ist daher froh, dass Rose Gold ihr trotz allem angeboten hat, sie vorübergehend bei sich zu Hause aufzunehmen. Patty will nur eines: sich endlich mit ihrer Tochter versöhnen. Das behauptet sie zumindest.

    Aber Rose Gold kennt ihre Mutter: Patty wird nicht ruhen, bis sie die Zügel wieder in der Hand hält.

    Nur ist Rose Gold nicht länger Pattys kleine schwache Tochter.

    Sie will ihre Mutter loswerden.

    Für immer.



    Die Autorin


    Stephanie Wrobel ist in Chicago aufgewachsen, lebt seit einigen Jahren aber mit ihrem Mann und ihrem Hund Moose Barkwinkle in Großbritannien. Sie hat am Emerson College studiert und als Texterin für verschiedene Werbeagenturen gearbeitet, bevor sie zu schreiben begann. »Darling Rose Gold« ist ihr Debüt.






    Die Story beginnt wo die meisten enden: Nach dem Verbüßen einer Haftstrafe für ein begangenes Verbrechen. Patty hat 5 Jahre Gefängnis hinter sich. Sie wurde verurteilt wegen schwerer Kindesmisshandlung. Sie hat ihre Tochter Rose Gold von Geburt an systematisch krank gemacht und sie bis zu ihrem 18. Lebensjahr glauben gemacht, dass sie diverse Krankheiten, einen Chromosomenfehler und noch einiges mehr hat. Dadurch wurde Rose Gold stark abhängig von Pattys Pflege und hatte praktisch keinen näheren Kontakt zu anderen Menschen. Ihre Aussage vor Gericht war es auch, die Patty hinter Gitter brachte. Trotz allem hat Rose Gold mit ihrer Mutter nach einer Weile wieder Kontakt aufgenommen und es kam zu einer Art Versöhnung. Rose Gold, die inzwischen einen 3 Monate alten Sohn hat, nimmt Patty sogar nach ihrer Entlassung wieder bei sich auf und vertraut ihr sogar ihr Kind an. Aber als Leser fragt man sich schon bald, was wirklich Rose Golds Absichten sind.


    Mich hat an diesem Buch von vorne herein die Ausgangslage interessiert. Was passiert, wenn die Täterin entlassen wird und wie geht das Opfer damit um. Patty hat Rose Golds Kindheit ruiniert. Nie konnte sie mit anderen Kinders spielen, eine Schule besuchen oder einfach sozialen Umgang mit anderen Menschen erlernen. Ihr einziges Vorbild war Patty. Und schon bald merkt man, dass sie bei ihrer Mutter nicht die richtigen Dinge gelernt hat.


    Patty und Rose Gold sind ein toxisches Mutter-Tochter-Gespann. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus beider Sicht. Pattys Erzählebene spielt in der Gegenwart, also nach ihrer Entlassung und während ihres Aufenthalts bei Rose Gold. Dabei merkt man schnell, dass sie weder Reue noch Schuldgefühle empfindet. Rose Golds Kapitel spielen zumeist in der Vergangenheit und arbeiten sich langsam auf die Gegenwart zu. Beide sind auf ihre Art psychisch angeschlagen und es beginnt eine Art Katz und Maus Spiel, das interessant und auch gelegentlich amüsant ist. Die Autorin hat einen flüssigen und leicht lakonischen Schreibstil, der mir gut gefallen hat. Das Buch ist durchaus spannend, mich hat schon bald interessiert, was Rose Gold im Schilde führt.


    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

    ASIN/ISBN: 347136028X

  • Ein Highlight an fesselnder subtiler Spannung!

    Es war ein echter Glücksfall, dass ich auf dieses Buch aufmerksam geworden bin, da das Cover und der Titel einen Liebesroman erwarten lassen als ein spannendes Buch über das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom. Da ich eher der Spannungsliteratur zugetan bin, wäre mir das Buch beinahe entgangen. Aber irgendetwas hat mich veranlasst, den Klappentext des Buches zu lesen und so bin ich in den Genuss dieses Buches gekommen.

    Ich war von Anfang an von dem Buch geflasht, da eine ständige subtile Spannung zu spüren war, die sich im Verlauf des Buches immer mehr zuspitzte.

    Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Patty und der von Rose Gold geschildert. Pattys Sicht gibt die Gegenwart wieder. Rose Gold erzählt aus ihrer Vergangenheit, allerdings geht es da weniger um die Mutter, sondern um Ereignisse, die sich in der Zeit abspielen, wo Patty im Gefängnis sitzt. Rose tut mir oft unendlich leid, muss sie doch von vielen Mitmenschen Ablehnung erfahren. Manches hat mich richtig entsetzt.

    Rose Gold, inzwischen selbst Mutter eines kleinen Sohns, holt ihre Mutter Patty bei deren Entlassung aus dem Gefängnis ab und gibt sich als liebende Tochter aus, die ihrer Mutter alles verziehen hat.
    Patty macht dem Leser ziemlich schnell klar, dass sie erstmal zurückhaltend bleiben möchte, um das Vertrauen der Tochter wieder zu erlangen, aber dann soll alles wieder so werden, wie es mal war.

    Rose Gold wirkt sehr vertrauensselig, lässt nach überraschend kurzer Zeit ihr Baby Adam in der Obhut ihrer Mutter, obwohl sie ja befürchten müsste, dass ihre Mutter Adam das Gleiche antun könnte wie damals ihr.
    Natürlich ahnte ich, dass hier irgendwas im Busch ist, aber was genau, das wusste ich nicht und so erhöhte sich die Spannung zunehmend. Erst kurz vor Ende des Buches schwante mir, was Rose Gold vorhat, aber das hat dem fesselnden Ende nicht geschadet.

    Fazit: Jetzt schon ein Highlight für mich, obwohl das Jahr gerade erst begonnen hat. 5/5 Sternen

  • Krasse Mutter Tochter Beziehung



    Nach dem Cover habe ich mir von dem Buch eigentlich nicht so viel versprochen.

    Darling Rose Gold von der britischen Schriftstellerin Stephanie Wrobel entwickelt sich aber zu einem spannenden Psychothriller.


    Der Roman wird abwechselnd von der Mutter Patty und ihrer Tochter Rose Gold erzählt.

    Rose ist die ersten 18 Jahre ihres Lebens schwer krank. Daran ist Patty schuld. Die kommt dafür 5 Jahre ins Gefängnis.

    Danach wird sie von Rose abgeholt und sie kann bei ihr wohnen.

    Patty fühlt sich nicht schuldig.


    Da hat mit immer Angst , was sie vorhat.

    Andererseits verstehe ich Rose Gold auch nicht richtig. Da bekommt man Angst um ihren Sohn Adam.

    Das Thema ist für mich oft ziemlich bedrückend.

    Lange Zeit bleibt die Frauen mir alles ein Rätsel.

    Der Roman ist gut gemacht. Er liest sich flüssig und ist spannend. Ein krasser Psychothriller.

  • Darling Rose Gold ist wirklich ein gut lesbarer, sogar spannender Thriller und die Ausgangssituation halte ich für extrem, aber möglich.



    Patty und ihre Tochter Rose Gold wollen nach Pattys Entlassung aus dem Gefängnis ihre Mutter-Tochter-Beziehung neu definieren. Patty zieht sogar zu Rose Gold und deren Baby. Aber die alten Konflikte sind nicht so einfach zu überwinden. Und beide sind nicht so leicht ausrechenbar.



    Bei den besseren Passagen erinnerte mich Stephanie Wrobels Schreibe leicht an Joy Fieldung.



    Wenn man das Ende betrachtet, denke ich dann aber doch, dass die Handlung streckenweise überkonstruiert ist.

    Nach etwas nachdenken darüber, kaufe ich der Autorin diesen Clou am Ende nicht so ganz ab und das wirft einen Schatten über die anfängliche Begeisterung. Auch ein paar andere Details, wie z.B. dass Patty sich in ihre Elternhaus an die Gewalttätigkeit ihres Vaters erinnert, kommen mir als Auslöser für ihr Verhalten zu plakativ vor.

    Die psychologischen Momente der Figuren hätten besser untermauert sein müssen.



    Es bleibt aber ein Buch, das unterhaltsam war und einen weiteren Roman von Stephanie Wrobel würde ich vielleicht lesen wollen.

  • Patty Watts kommt nach einer 5jährigen Gefängnisstrafe wegen Kindsmißhandlung frei und ihre Tochter Rose Gold nimmt sie für die erste Zeit mit zu sich nach Hause. Anfangs scheint es auch gut zu gehen, Patty übernimmt sogar tagsüber die Betreuung von Baby Adam.


    Die Vorgeschichte dazu ist, daß Rose Gold als Frühchen geboren wurde, im Krankenhaus noch Gelbsucht und eine Lungenentzündung hatte. Die nächsten 18 Jahre berichtete Mutter Patty ständig, daß ihre Tochter Fieberschübe, Hals- und Ohrenentzündungen, Verdauungsprobleme, Untergewicht und Haarausfall hatte, außerdem trug sie eine Brille und saß im Rollstuhl. Patty hat sie sukzessive von der Außenwelt abgeschirmt, sie sogar zu Hause unterrichtet und war nur mit der Tochter samt Krankheiten beschäftigt und behauptete, es handle sich um einen Chromosomendefekt. Da sie früher Schwesterhelferin war, fühlte sie sich berufen, mit den Doktoren auf Augenhöhe zu sprechen. Erst als Rose Gold 17 Jahre alt war und Internet ins Haus kam, erkennt Rose die jahrelangen Lügen ihrer Mutter und sie wendet sich mit ihren persönliches Fragen an die Nachbarstochter und so kam die ganze Geschichte ins Rollen um Patty, die Giftmischerin. Am Ende sagte Rose Gold als Zeugin gegen ihre Mutter aus und diese wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.


    Beide - Mutter und Tochter waren in diesen 5 Jahren nicht untätig. Jede hatte eigene Gedanken und Rachepläne der übelsten Art für die Zeit nach dem Gefängnis. Nur wer ist das Opfer? Es stellen sich für den Leser natürlich noch mehr Fragen, die ich mir an dieser Stelle verkneife, um nichts vorwegzunehmen. Eines ist klar, am Ende kann nur eine gewinnen – nur wer!




    Ich habe das Buch auf Empfehlung gelesen, weil das bonbonfarbene Cover hätte in der Buchhandlung von mir keinerlei Beachtung gefunden. Im Nachhinein kann ich sagen, daß man dahinter auch nicht diese Art von Roman erwartet hätte. Die Figuren wurden sehr detailliert charakterisiert und die Mutter-Tochter-Beziehung sehr gut dargestellt. Der Plot war gut konstruiert, manchmal vielleicht etwas zu überzogen und die perfiden Psychospielchen wurden packend erzählt. Der Schreibstil war flüssig und trotz allem Ernst der jeweiligen Situation gab es Gelegenheiten zum Schmunzeln. Das Buch hat etwas von Mr. Jekyll und Mr. Hyde.


    Ich werde dieses Buch auf jeden Fall weiter empfehlen!

  • Die Serie basiert nicht auf dem Buch sondern auf der wahren Geschichte dahinter von Gypsy Rose Blancharde und ihrer Mutter DeeDee. Ziemlich krasser Fall.

    Den wahren Fall zu googlen ist kein Spoiler für das Buch ;)

  • Vom Cover her hätte ich das Buch "Darling Rose Gold" von Stephanie Wrobel nicht weiter beachtet.

    Ich bin einfach davon ausgegangen, dass es sich hier um ein "Rosa-Frauen-Buch" handelt.

    Zum Glück wurde ich durch einige andere Rezensionen dazu motiviert das Buch zu lesen.

    Denn dadurch wurde mir auch erst bewusst, dass es sich hier um einen Krimi/Thriller handelt.

    Und zwar um einen guten.

    Die Story ist ein kurzweilig und gut aufgebautes Katz und Maus Spiel zwischen Mutter und Tochter.

    Und zwar abwechselnd aus Sicht der Mutter Patty und der Tochter Rose Gold.

    Wer ist hier die psychisch Kranke? Wer manipuliert hier wen? Wer lügt mehr? Wem kann man trauen und wem nicht?

    Darüber kann man lange Zeit spekulieren und rätseln.

    Und zwar ohne dass Langeweile aufkommt.

    Der Schreibstil ist kurzweilig und gut lesbar - und immer wieder blitzt gut eingebauter Humor durch.

    Bei beiden Frauen handelt es sich um ziemlich extreme Personen...........Sympathie kam da nicht unbedingt bei mir auf.

    Die Auflösung am Schluss war dann schon nochmal eine Überraschung - auch wenn bei mir im Laufe des Buches schon die eine oder andere Frage aufgetaucht ist.

    Insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen und wurde bestens unterhalten.

    Wer mal wieder Lust auf einen etwas anderen Krimi/Thriller hat kann hier auf jeden Fall zugreifen.

  • Darum geht's:

    Nach fünf Jahren wird Patty aus dem Gefängnis entlassen. Sie war verurteilt worden, ihre Tochter Rose Gold achtzehn Jahre lang belogen zu haben, sie sei schwer krank. Sie schreckte auch vor Gift nicht zurück, ließ das Mädchen im Rollstuhl sitzen und unterrichtete sie Daheim. Rose Gold musste so vieles entbehren, was eine unbeschwerte Kindheit ausmacht.


    Nun hat Patty ihre Strafe verbüßt und zur Überraschung aller nimmt Rose Gold ihre Mutter bei sich auf. Patty versucht auch sofort wieder die Zügel in die Hand zu nehmen und über die Tochter zu bestimmen. Doch diese lässt sich nicht mehr alles gefallen und wehrt sich auf ihre ganz eigene Art. Es scheint, dass sie einen bestimmten Plan verfolgt. Doch mit welchem Ziel?


    So fand ich's:

    Wo Rosa drauf ist, muss nicht unbedingt Rosa drin sein… Dieses Buch ist das beste Beispiel dafür. Vom Cover her könnte man denken, „Darling Rose Gold“ sei ein romantischer Roman. Doch weit gefehlt. Was zwischen diesen Buchdeckeln steckt, ist alles andere als eine Liebesgeschichte. Und schon die Kurzbeschreibung lässt erahnen, dass es keine fröhliche Lektüre wird.


    Es ist jedenfalls eine sehr bedrückende Vorstellung, dass Rose Gold von ihrer Mutter richtiggehend krank geredet wurde und ihr somit eine unbeschwerte Kindheit verwehrt blieb. Ich war froh, dass diese furchtbare Situation nur scheibchenweise durch Rückblenden dargestellt wird. Oftmals hatte ich einen dicken Kloß im Hals. Dennoch konnte ich das Buch nicht einfach weglegen.


    Stephanie Wrobel erzählt die Geschichte sehr intensiv und anschaulich. Durch die beiden sich abwechselnden Erzählperspektiven erlebt man alles durch die Augen von Rose Gold und Patty. Man kann sich als Leser in die Figuren hineinversetzen und spürt förmlich deren Verzweiflung und Sehnsüchte. Die Denkweisen und Handlungen waren meiner Meinung nach in sich schlüssig und nach und nach konnte man herauslesen, welches Ziel Rose Gold verfolgte.


    Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin die Figuren nicht schwarz und weiß gezeichnet hat. Auch die Mutter konnte ich nicht nur als böse Frau sehen und es gab Momente, in denen ich ein gewisses Mitgefühl für sie aufbringen konnte – natürlich immer, ohne ihre Taten gutzuheißen. Auch Rose Gold, der Opferrolle inzwischen entwachsen, konnte ich nicht nur Sympathie entgegenbringen und ich war manches Mal von ihrem Verhalten irritiert. Gleichzeitig konnte ich jedoch gut nachvollziehen, warum sie das alles tat.


    Über der Geschichte schwebt durchgehend leise bedrohlich eine subtile Spannung. Damit ist der Autorin ein Psychothriller der besonderen Art gelungen, der mich außerordentlich gefesselt hat und den ich nicht so schnell vergessen werde.