Liebe Eulen,
die Reihe historischer Krimis von Ellis Peters wurde ja bereits vorgestellt, allerdings im Forum "Krimis/Thriller". Ihr findet den Thread hier.
Heute möchte ich euch allerdings ein anderes Buch aus dieser Reihe vorstellen, nämlich "Zuflucht im Kloster".
Die Autorin
Ellis Peters ist das Pseudonym der englischen Autorin Edith Pargeter. 1913 in Wales geboren, arbeitete sie nach ihrer Schulzeit als Apothekenhelferin, verlor aber ihr Ziel, Schriftstellerin zu werden, niemals aus den Augen. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann sie Romane zu schreiben, außerdem übersetzte sie eine Reihe tschechischer Werke ins Englische. 1959 begann ihre Karriere als Krimiautorin, und bereits zwei Jahre später, 1961, wurde "Der Tod und die lachende Jungfrau" mit dem Edgar-Allan-Poe-Award ausgezeichnet. Ellis Peters starb im Oktober 1995.
Das Buch
Dramatische Ereignisse in der Benediktiner-Abtei von Shrewsbury stören die Mönche auf. Ein junger Mann, der von einem aufgebrachten Mob des Raubmords beschuldigt wird, sucht im Kloster Zuflucht. Bruder Cadfael glaubt seinen Beteuerungen, daß er unschuldig sei. Als noch ein Mord passiert, zieht der schlaue Mönch endlich die richtigen Schlußfolgerungen aus den falschen Indizien...
Die Rezension
"Zuflucht im Kloster" ist ein kurzweiliger Roman mit 250 Seiten, den man gut zum Überbrücken einer Wartezeit lesen kann, so wie ich es getan habe
Ich lese eigentlich nie Krimis, denn meistens ist gerade das, was viele spannend finden, für mich langweilig: Die große Suche nach "dem Mörder".
Krimi gepaart mit Mittelalter empfand ich zunächst als gute Idee, doch leider merkt man während des Lesens doch deutlich, dass es hier mehr um Spannung, als um historische Fakten oder die Lebensdarstellung im 12. Jahrhundert geht. Schade! Etwas mehr Mittelalter, etwas weniger Krimi, und es hätte mir besser gefallen!
Die Handlung ist irgendwie "nackt": Man lernt Personen lediglich kennen, weil sie in irgendeinem Zusammenhang mit den Verbrechen stehen. Sämtliche Szenen in diesem Buch geschehen nur, um ein Teil des großen Rätsels zu sein und dieses auch teilweise zu lösen.
Außerdem sind die Sätze sehr verschachtelt. Gleich der zweite Satz des Buches geht über sieben Zeilen! Klar, man kann sich dran gewöhnen.
Weiterhin waren es für meine Begriffe bereits am Anfang viel zu viele Personen und jede hatte irgendetwas mit den Verbrechen zu tun. Ich konnte sie alle überhaupt nicht auseinanderhalten und erst, nachdem ich sie besser kennengelernt hatte, war es mir möglich ein Bild vor meinem inneren Auge zu sehen, wenn ein Name auftauchte.
Ich hatte nicht ständig das dringende Bedürfnis weiterlesen zu wollen, aber es war auch nicht so "schlecht", dass ich es weglegen wollte: Denn die Personen waren doch zu interessant und der Ort, der sich vor meinem geistigen Auge manifestierte, war doch zu malerisch, um aufzugeben.
Fazit: Wer kurzweilige, historische Unterhaltung sucht und keine riesigen Ansprüche hat, ist hier bestens aufgehoben.
In eigener Sache
Auf Seite 241 in meiner Ausgabe stellt eine Person folgendes fest: "Eine Katze schätzt die Größe eines Loches mit Hilfe ihrer Schnurrbarthaare - [...].".
Ähem... wusste man sowas im 12. Jahrhundert schon??? Wenn ja - woher?!
Liebe Grüße
Eure Angelcurse
PS: Die unten zu sehende Ausgabe ist nicht die, die ich gelesen habe. Aber meine hat bei Amazon kein Coverbild und das fand ich doof