Die Rache des Lombarden - Petra Schier

  • Über die Autorin (Amazon)

    PETRA SCHIER, Jahrgang 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Autorin.

    Ihre sehr erfolgreichen historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachts- und Liebesromane bei Rütten & Loening sowie MIRA Taschenbuch und Weltbild.

    Sie ist Mitglied im Syndikat und bei DELIA sowie Vorsitzende der Jury des DELIA-Literaturpreises sowie des DELIA-Jugendliteraturpreises.


    MILA ROTH ist ein Pseudonym der Autorin Petra Schier. Unter diesem Namen veröffentlicht sie verlagsunabhängig verschiedene Buchserien und -reihen.




    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (26. Januar 2021)

    Sprache : Deutsch

    Taschenbuch : 432 Seiten

    ISBN-10 : 3499275007

    ISBN-13 : 978-3499275005


    Fantastisches Finale

    Wir schreiben das Jahr 1424. Im Haus von Aleydis de Bruinker in Köln gibt es einfach keine Ruhe. Es gibt Betrugsversuche in der Wechselstube, übermütige Verehrer, und das kriminelle Erbe ihres Mannes. Damit muss sie sich fast täglich auseinandersetzen. Sie kommt zurecht auch wenn der Gewaltrichter Vinzenz van Clewe, der sehr gutaussehend ist, auch hilfreich sein kann. Doch dann geschieht etwas Furchtbares: Aleydis‘ Mündel Marlein und Ursel werden entführt. Sie setzt alles daran die Mädchen zurück zu bekommen. Koste was es wolle…


    Meine Meinung

    Ich war auf dieses Buch sehr gespannt, denn mir haben schon die beiden Vorgänger super gefallen. Meine Erwartungen waren groß, und sie wurden auch nicht enttäuscht. Wie immer bei dieser Autorin ließ sich das Buch, dank ihres unkomplizierten Schreibstils leicht und flüssig lesen. Es gab keine Unklarheiten im Text. Und obwohl es schon ein Jahr her ist, dass ich den Vorgänger gelesen habe, war ich in der Geschichte sehr schnell drinnen. Ich konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Aleydis, die zunächst hinnehmen musste, dass ihre Mündel entführt worden waren, denn das alles – auch die Ansprüche des Onkesl der beiden – muss erst noch untersucht werden. In Vinzenz van Clewe, der seine Gefühle für die junge Witwe nicht eingestehen wollte. Und dann noch die unsägliche Verwandtschaft von Aleydis…. Aber das soll der geneigte Leser selbst lesen. Das Buch war spannend vom Anfang bis zum Ende, Es hat mich gefesselt und in seinen Bann gezogen. Ich fühlte mit den Protagonisten, litt mir ihnen und freute mich, wenn es einen Grund dafür gab. Es hat mich sehr gut unterhalten und deshalb spreche ich eine Leseempfehlung aus und vergebe die volle Bewertungszahl.


    ASIN/ISBN: 3499275007

  • Köln, 1424: Erst werden Aleydis de Bruinkers Mündel mit Waffengewalt aus ihrem Haus geholt, dann treibt ein Rächer in Köln sein Unwesen, den Aleydis angeheuert zu haben scheint. Gut, dass wenigstens Gewaltrichter Vinzenz van Cleve an ihrer Seite steht, auch wenn sie ihn schon wieder verärgern muss …


    Der dritte Band der Trilogie setzt fort, was die Vorgängerbände begannen, Aleydis hat nicht nur mit dem Erbe ihres Mannes zu kämpfen, sondern auch mit dessen Verwandtschaft, die nun sogar handgreiflich wird. Das zieht Verletzte und Tote nach sich und auf Aleydis legt sich einmal mehr ein Schatten. Auch privat tut sich so einiges bei ihr, ihrem Haushalt und ihren Verwandten und Freunden.


    Ich empfehle, unbedingt zunächst die beiden Vorgängerbände zu lesen, denn die Ereignisse bauen aufeinander auf und es würde einem doch viel Wissen fehlen, würde man erst mit Band 3 einsteigen. Die Charaktere sind alle bereits bekannt, man weiß, wen man mag und wen nicht. Trotzdem ergeben sich natürlich einige Veränderungen.


    Am Ende sind nicht alle Fragen geklärt, aber liest man Petra Schiers Nachwort, ist das beabsichtigt, mich als Leserin bringt es dazu, mich noch länger mit der Geschichte zu beschäftigen, und mir meine eigenen Gedanken zu machen – finde ich durchaus okay.


    Nicht beabsichtigt ist es offenbar, die Reihe fortzusetzen, aber ich hoffe mal auf „Sag niemals nie“, denn Stoff würde die Autorin sicher finden und ich möchte schon wissen, wie es in der einen oder anderen Beziehung weitergeht. Andererseits, wenn man sieht, wie z. B. Adelinas Familie auch hier ihre, wenn auch kleinen, Auftritte bekommt, und man so ein bisschen darüber erfährt, wie es Ihnen ergangen ist, kann man sicher auch bei Aleydis und ihren Lieben darauf hoffen, sie in anderen Romanen der Autorin wiederzutreffen.


    Die Geschichte ist einmal mehr spannend, und der Leser kommt gar nicht umhin, mitzurätseln, und sich seine eigenen Gedanken zu machen. Was mir gut gefällt, ist die der Zeit angepasste Sprache, in der erzählt wird. Außerdem mag ich es, dass nicht nur aus Aleydis Perspektive sondern auch aus Vinzenz‘ erzählt wird, und man so oft ineinandergreifende Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln erleben kann. So lernt man diese beiden Charaktere zusätzlich besser kennen.


    Ich bin ein großer Fan der historischen Romane Petra Schiers, und auch hier hat sie mich wieder überzeugt – die Geschichte ist spannend, regt meine eigenen Gedanken an und bringt mich regelrecht in das Köln des 15. Jahrhunderts. Ich vergebe gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung.

  • Lange haben wir Fans auf den dritten Teil der Lombarden-Saga hin gefiebert. Nun war es endlich soweit und die Frage, die über allem steht: „Wie geht die Story mit Aleydis und Vincent aus?“. Petra Schier hat ein Einsehen und beantwortet uns diese Frage im Abschluss ihrer Trilogie. Dafür bleiben andere Fragen offen…

    Das Cover passt sehr gut in die Reihe und hat einen hohen Wiedererkennungswert. Es gefällt mir von den drei Covern von der Farbgebung her am besten. Der Klappentext verspricht wieder einmal Spannung. Dabei geht es nicht nur um die Entführung von Marlein und Ursel, sondern leider sind auch wieder Tote und Schwerverletzte im Roman zu beklagen. Ein dramatischer Showdown beginnt.

    Zu Aleydis und Vincent habe ich schon in den vergangenen beiden Bänden sehr viel gesagt. Sie sind auch in diesem Buch die Hauptfiguren, werden doch aus ihrer Sicht die Ereignisse erzählt. Insgesamt ist der Roman ein Wiedersehen mit „alten Bekannten“. Wenn man Aleydis Haus betritt, hat man das Gefühl in eine gewohnte Umgebung zu kommen mit dem Gesinde und den Wachmännern, sowie allen die zum Hausstand gehören. Was mr besonders gut gefallen hat, dass Aleydis nicht in ihrer Sturheit verharrt, sondern sich vor allen Dingen innerlich bewegt und somit einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung macht.

    Bitte seht es mir nach, dass ich nicht mehr ins Detail gehen möchte, denn ich möchte euch nicht die Spannung nehmen und versehentlich etwas verraten.

    Der Roman wird bis auf den Prolog chronologisch stringent erzählt. Sowohl Zeitsprünge als auch Zeitdehnungen und Zeitraffungen sind Mittel, der sich die Autorin bedient, um die Spannung in dem Roman hochzuhalten. Das Vorwissen aus den ersten beiden Teilen ist sehr von Vorteil, so dass ich unbedingt empfehle diese Bücher zuerst zu lesen. Insgesamt mutet der gesamte Roman wie eine Schnitzeljagd an. Leider bleibt eine große Frage am Ende ungeklärt, dies bleibt laut Nachwort das Geheimnis der Autorin.

    Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Dialoge und Beschreibungen stehen in einem guten Verhältnis und halten so die Geschichte lebendig. Besonders schön und authentisch finde ich die Passagen in der Kölner Mundart.

    Ein sehr würdiger Abschluss der Trilogie um die Lobarden-Witwe Aleydis de Bruinker. Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Für Fans von Andrea Schacht, deren Bücher auch in Köln spielen, ist diese Reihe ein Muss, aber auch für alle die eine Liebe zur Domstadt pflegen. Die Romane sind für jedes Alter (ab 16 Jahre) und Geschlecht geeignet.

    Ich nehme traurig Abschied von Aleydis und Vincent und wünsche ihnen nur das Beste!


    8/10 P.