· Originaltitel „The Woman on the Orient Express“
· erschienen bei Tinte & Feder (März 2017)
· ISBN-10: 3328103341
· Taschenbuch, 384 Seiten
· Übersetzer: Peter Groth
Über die Autorin (Quelle amazon):
Lindsay Ashford ist in Wolverhampton (Großbritannien) aufgewachsen. Sie hat am Queens‘ College in Cambridge als erste Frau in seiner 550-jährigen Geschichte absolviert. Nach ihrem Abschluss in Kriminalwissenschaft hat Ashford als Reporterin für die BBC gearbeitet sowie als freie Journalistin für verschiedene nationale Zeitschriften und Zeitungen. Sie hat vier Kinder und lebt gegenwärtig in einem Haus mit Meerblick an der Westküste von Wales.
Über das Buch (Inhalt laut Klappentext)
Die gefeierte Krimiautorin Agatha Christie steigt heimlich und unter falschem Namen in den legendären Orient-Express, um nach Bagdad zu reisen. Sie steckt in einer Krise, will den Skandal um ihre Scheidung vergessen und möchte auf keinen Fall erkannt werden.
Erst als sie im Zug die Archäologin Katherine und die junge Nancy kennenlernt, spürt sie, dass die Reise für sie zu einem Neuanfang werden könnte. Voller Abenteuerlust beschließt sie, Katherine bei ihrer Ausgrabung in Mespopotamien zu besuchen. Eine schicksalhafte Entscheidung, wie sich herausstellen wird…
Ein biografischer Roman um eine der bekanntesten Figuren der englischen Literatur, der uns entführt in die Welt des Orients mit all seinen exotischen Gebräuchen, faszinierenden Widersprüchen und der jahrtausendealten Kultur.
Meine Meinung:
Das Buch lässt sich sehr gut lesen und teilweise erinnert der Schreibstil auch an den von Agatha Christie, allerdings kommt die Autorin nicht ganz an die Meisterin heran. Genug zu kombinieren gibt es in diesem Buch trotzdem, wenn man als Leser herausfinden möchte, wie das Schicksal die drei Frauen miteinander verbindet.
Gut eingefangen ist auch das Flair der 1920er Jahre, in denen eine Scheidung schon fast verpönt und eine allein reisende Frau ganz sicher nicht alltäglich war. Genau hier hat die Autorin drei starke, interessante Frauencharaktere angesiedelt, die sich jede auf ihre ganze eigene Art in der noch überwiegend von Männern dominierten Welt durchsetzen.
Die Beschreibungen der Bräuche und Traditionen sowie der Städte in Mesopotamien oder allgemein im Orient, haben die Bilder direkt vor meinem Auge entstehen und mich in die Geschichte eintauchen lassen. Das Reisen war zwar deutlich beschwerlicher als heute, es war damit aber auch ein Stück abenteuerlicher.
In dem Buch werden wirkliche Details und Fiktion miteinander vermischt, aber gerade das macht für mich den Charme des Buches aus. Agatha Christie ist wirklich im Herbst 1928 mit dem Orient-Express gefahren – und da wundert es am Ende des Buches wohl auch niemanden mehr, dass nach dieser Reise einige ihrer bekanntesten Kriminalfälle entstanden sind, darunter „Mord im Orient-Express“ und „Mord in Mesopotamien“ sowie „Sie kamen nach Bagdad“.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist für alle Christie-Fans guter Lesestoff, aber auch für alle am Orient oder historisch interessierten Leser durchaus empfehlenswert.
ASIN/ISBN: 1477848282 |