Esther von Krosigk, Das Haus der Zeichen

  • Amazon-Kurzbeschreibung:
    Seit drei Jahrhunderten ist Eichleben im Besitz der Familie Hohenberg. Als Lucie Ende des 19. Jahrhunderts die Leitung des Gutes übernimmt, ist sie fasziniert von der Mystik des Hauses. Doch erst Jahre später begreift sie ihre Aufgabe: Um den Zusammenhalt der Familie zu sichern, muss sie die Geschichte des rätselhaften Hauses entschlüsseln.





    Eigentlich hatte ich aufgrund des Klappentextes nicht allzuviel erwartet, es klang doch sehr nach Gothic-Novel. Aber ich wurde angenehm überrascht. Die Autorin zeichnet einerseits ein hochinteressantes Bild einer Familienchronik, und mischt ein paar mysteriöse, aber durchaus nachvollziehbare Ereignisse mit historischen Tatsachen. Eine feine Mischung und ein schönes spannendes Buch.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Mir gings genau andersrum: ich fand es vom Klappentext her total ansprechend, habs damals nach wenigen Seiten aber weggelegt, weil ich die Sprache überhaupt nicht ansprechend fand ... :-(


    Meine Mama hats gelesen und fand es so "lala" ...

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

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  • Zitat

    Original von Fritzi
    Mir gings genau andersrum: ich fand es vom Klappentext her total ansprechend, habs damals nach wenigen Seiten aber weggelegt, weil ich die Sprache überhaupt nicht ansprechend fand ... :-(


    Genauso erging es mir. Nach ca. 100 Seiten habe ich das Buch weggelegt.

  • Ich empfand es als optimales Buch für meine Schwiegermutter, eine Familiengeschichte, kein vorhersehbares Ende und es plätscherte so vor sich hin. Ich habe die letzten Seiten auch nur noch quer gelesen, irgendwann wurde es einfach zu langweilig und es passierte so gut wie gar nix.


    Aber - Schwimu bekommt es zum Geburtstag, mal schauen, wie es ihr gefällt.


    LG
    Patty

  • Habe es nach etwa 150 Seiten nun doch weggelegt, weil ich es einfach zu langweilig fand. Die Sprache hat mich auch nicht gerade überzeugt - v. a. dieses ständige "Sie hieß soundso wurde aber von allen soundso genannt" :rolleyes. Der Klappentext ist recht ansprechend - die Geschichte m.M.n. leider nicht.
    Schade. Habe mich so über das 1-Euro-Schnäppchen gefreut.


    Momo

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

  • Letzte Nacht hab ich mich durch den Rest des Buches gekämpft und hier ist meine (recht ausführliche :wow)


    Meinung


    Voller Vorfreude habe ich mich auf „Das Haus der Zeichen“ gestürzt, da mich die Kurzbeschreibung wirklich neugierig gemacht hatte. Allerdings wurden meine hohen Erwartungen überhaupt nicht erfüllt. Hatte ich einen spannenden Mystery-Roman mit historischem Touch erwartet, bekam ich eine langatmig aufgebaute Familiengeschichte mit überhaupt nicht überzeugenden übersinnlichen und magischen Aspekten.


    „Das Haus der Zeichen“ erzählt die Familiengeschichte der von Hohenbergs in Eichleben über mehrere Generation, wobei Lucie von Hohenberg, geboren 1864, den Mittelpunkt bildet. Alle Erzählstränge führen früher oder später wieder zu Lucie, was vom Aufbau her eigentlich eine sehr gute Idee ist, nur hat die Autorin es nicht spannend genug umsetzen können.
    Jedes Mal, wenn sich langsam Spannung aufbaute und ich neugierig auf die kommenden Ereignisse wurde, schickte Esther von Krosigk mich einige Jahre weiter, teilweise bis zu 20 Jahren. Was in der Zwischenzeit geschah, erfuhr ich nur noch durch überkurze Rückblicke und Erinnerungen, die mich gar nicht zufrieden stellten und die Spannung einfach verpuffen ließen. Von einem guten Spannungsbogen habe ich in diesem Roman kein bisschen entdecken können.


    Vielleicht hätte die Autorin die vielen Zeitsprünge reduzieren und dafür den erzählten Zeitspannen mehr Raum als nur wenige Jahre, manchmal sogar nur Monate, geben sollen.
    Durch Esther von Krosigks Erzählweise musste ich mich ständig zwingen, das Buch in die Hand zu nehmen und konnte keinerlei Beziehung zu einer der Figuren aufbauen. Auch betrachtete ich die Geschichte von Anfang bis Ende mit einer großen Portion Abstand und konnte nicht in die Welt der von Hohenbergs eintauchen und mit ihr verschmelzen.


    Die Figuren sind im Prinzip gut gezeichnet, zumindest was ihr Wesen angeht, allerdings hatte ich bei keiner ein gestochen scharfes Bild vor meinem inneren Augen, sondern vielmehr Schemen oder verschwommene Bilder. Bedauerlicherweise lässt der Erzählstil es nicht zu, dass sich die Figuren entfalten und „leben“ können. Vereinzelte Charaktere verschwinden einfach plötzlich aus der Geschichte, ohne dass der Leser den Grund dafür erfährt.
    Mit dem Tod einzelner Personen geht mir Esther von Krosigk zu schnell und unpersönlich um, so dass nicht mal an solchen Punkten Emotionen in mir wach wurden.


    Wie gesagt, ich hatte einen Mystery-Roman erwartet, der mich vielleicht sogar mal gruseln lässt, mir aber zumindest eine Gänsehaut einbringt, aber davon ist dieses Buch sehr weit entfernt. Mystery trifft auf „Das Haus der Zeichen“ gar nicht zu, obwohl zu Beginn des Romans das Potential dafür gegeben war. Aber das hat die Autorin nicht genutzt, sondern sich dafür entschieden, Okkultismus, Magie und Übersinnliches in ihre Geschichte einzubringen und das leider unglaubwürdig und nicht richtig ausgereift, so dass ich mich oftmals fragen musste, was das eigentlich solle.


    Obwohl Esther von Krosigk bemüht war, durch Einbinden historischer Ereignisse und Persönlichkeiten, dem Roman mehr Flair und Authentizität zu geben, konnte mich das Buch nicht einmal historisch gesehen packen. Dafür waren diese Einschübe eindeutig zu kurz und ohne viel Liebe zum Detail erzählt. Da ein erklärendes Nachwort fehlt, ist es dem Leser nicht möglich, nachzulesen, wo sich die Autorin ihrer schriftstellerischen Freiheit bedient hat.


    Der angehängte Stammbaum, über den ich mich zunächst gefreut habe, war letztendlich eine kleine Enttäuschung, da die angegebenen Lebensdaten einzelner Personen einfach nicht mit der erzählten Geschichte übereinstimmen.


    Die Familiengeschichte der von Hohenbergs ist eine sehr tragische Geschichte, aus der man so viel mehr hätte heraus holen können. Wirklich sehr schade um die wunderbare Idee, die dahinter steckt.


    Bewertung


    4 von 10 Punkten

  • Durch 350 Seiten habe ich mich gekämpft, nur um am Ende doch noch schlappzumachen.
    Es wurde immer langweiliger - endlich weg :-] (zurück in der Bücherei!)

    Manchmal betrachte ich seine Augen ... es liegt so vieles darin, aber seinen Mund hält er verschlossen. Später einmal im Leben, das vielleicht seinen Mund immer fester verschließen wird, muss er eine Möglichkeit haben, zu reden...
    Buddenbrooks

  • Das Buch ist ja in einem anderen thread vor einigen Tagen mal genannt worden und der Titel kam mir irgendwie bekannt vor. Richtig, ein Blick ins Regal und ich wusste, ich habe das Buch vor einigen Jahren mal gelesen. Es hat leider so wenig Eindruck bei mir hinterlassen, dass ich mich nicht mal genau an die Handlung erinnern konnte. Ich habe nur mühsam durchgehalten. :-(

  • Ich hab das auch mal gelesen ... und so schrecklich fand ich es nicht. Die schroffe, rothaarige Lucy, an der immer alle Verantwortung hing und die sich mit ihrer Liebe zu dem Esoterikheini und zur Spökenkiekerei keinen Gefallen tat.


    Und dann noch ein Heer mehr oder weniger verkorkster Verwandter, die von selber nix auf die Reihe kriegen. Ein junges dummes Luder, das sich von einem Lustmolch von Onkel ver@rschen und schwängern lässt ... und ein Typie, der sich unwissentlich in seine Halbschwester verliebt. Ach ja ... und irgendwie ist die ganze Blase noch mit Karl Marx verschwägert.


    Irgendwie so war's doch?


    Dreierlei hätte mich interessiert:
    * Ein Bild der Bibliothek bzw. der Geheimkammer aus der Zeit, in der die Esoterikfredls dort aktiv waren.
    * Wie, warum und wohin Lucy verschwand
    * Und ob die Autorin mit Bibi-Blocksberg verwandt ist. Besser gesagt: mit Sidonie von Krosigk, die die Bibi im Kinofilm dargestellt hat.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

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