Das verfluchte Leben – Maryse Condé


  • Piper, 334 Seiten

    OT: La vie scélérate

    Übersetzt von Volker Rauch



    Kurzbeschreibung:

    Albert Quentin Louis verließ Guadeloupe im Alter von 32 Jahren und versuchte in der großen Welt sein Glück. Er half beim Bau des Panamakanals, schürfte in Kalifornien Gold und kehrte schließlich in die Karibik zurück, um sich als Gemischtwarenhändler niederzulassen. Claude, die Urenkelin, erzählt seine Geschichte und die der nachfolgenden Generationen.


    Über die Autorin:

    Maryse Condé, 1937 in Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe geboren, gilt als eine der großen Erzählstimmen unserer Zeit. Mit 16 Jahren ging sie zum Studium nach Paris und lebte später mehrere Jahre in Westafrika. Maryse Condé unterrichtete u.a. an der Sorbonne und war Professorin für französische Sprache und Literatur an der Columbia University in New York. Bekannt wurde Maryse Condé durch die Familiensaga »Segu«, in der sie die Geschichte der westafrikanischen Familie Traoré erzählt. Sie wurde u.a. mit dem Prix de l'Académie Française, dem Prix Marguerite Yourcenar sowie dem Alternativen Literaturnobelpreis ausgezeichnet. 2020 wurde ihr in Frankreich der nationale Verdienstorden verliehen.


    Mein Eindruck:

    Ein Roman von Maryse Condé, eine wichtige Autorin der karibischen Literatur.

    Das verfluchte Leben, wurde 1987 in Französisch geschrieben und erzählt eine Familiengeschichte in Guadeloupe.


    Es wird zunächst die Geschichte eines Mannes erzählt. Albert Louis, der 1904 beim Bau des Panamakanals dabei war, eine junge Frau heiratete, die leider bald starb und ihn mit einem kleinen Sohn zurücklässt. Dann geht Albert nach San Francisco, wo er mit dem amerikanischen Rassismus konfrontiert wird.

    Nach 10 Jahren kehrt er zurück und wird erfolgreich mit Import-Export. Und er gründet eine neue Familie.


    Erstaunlich das Tempo, mit dem Maryse Condé loslegt. Das wäre auch Stoff für mehrere Bücher gewesen.


    Wie die Geschichte erzählt wird, ist sehr überzeugend. Erzählerin ist Claude, die das Leben ihres Urgroßvaters Albert in heutiger Zeit aus Tagebüchern und Briefen rekonstruiert.

    Schließlich geht es allmählich in die Geschichten von Alberts Kinden und Enkel über, wie man es von einem Familienroman erwartet. Aber das ist schon sehr geschickt von der Autorin gemacht. Und es ist der Erzählstimme von Claude zu verdanken, dass der Ton des Buches von Anfang bis Ende durchgehalten wird.


    ASIN/ISBN: 3492226426