MärkischerVerlag, [Dez] 2020
GTIN 978 3 943 708 58 5
Kurzbeschreibung:
47 Gedichte
Nora Gomringer ist mit großer Sprachlust der Star unter den jungen deutschen Dichtern. Ihre Lyrik ist gewitzt und dabei makellos; wie die Autorin weltläufig und wird in etliche Sprachen übersetzt. Die Auswahl an Sprechtexten und Gedichten ist eine beeindruckende Demonstration ihrer thematischen Bandbreite, stilistischen Vielfalt und formalen Meisterschaft; sie kann Leser amüsieren, irritieren oder auch zum Weinen bringen.
Über die Autorin:
Nora Gomringer hat zahlreiche Lyrikbände vorgelegt und schreibt für Rundfunk und Feuilleton. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen sowie Aufenthaltsstipendien in Venedig, New York, Ahrenshoop, Nowosibirsk und Kyoto wurde ihr 2012 der Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik zuerkannt. 2015 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis und 2019 war sie Max-Kade-Professorin des Oberlin College and Conservatory in Ohio.
Mein Eindruck:
Nora Gomringer war die letzten Jahre auffällig als Jurorin beim Ingeborg Bachmann-Wettbewerb, den sie 2015 mit einem Prosatext auch selbst gewonnen hatte.
Hauptsächlich ist sie aber Lyrikerin. Dieses Heft bietet eine Auswahl aus mehreren Gedichtbänden aus den Jahren 2000 bis 2020.
Die Gedichte sind lebhaft, emotional, oft mit Wortwitz. Oft geht es um Beziehungen und Trennung. Manche Gedichte sind eher Sprechtexte, die entsprechend vorgetragen, am Besten wirken, z.B. Ursprungsalphabet und vielleicht auch Plumbum, ein Gedicht über Depression.
Eine der Autorin eigene Ironie ist spürbar, aber auch Wehmut. Viele Gedichte haben eine Leichtigkeit.
Es gibt aber auch eine thematische Schwere. Das gilt z.B. für das Auschwitzgedicht „Und es war ein Tag“, in der ein lyrische wir spricht und für „Die Mädchen in Bergen-Belsen“, das sich Anne und Margot Frank widmet.
Auch für „Wir hätten nicht mitgemacht“. Diese Lüge, in die sich viele flüchten, wenn es um die Nazizeit geht.
Das ist schon eindrucksvoll!