Dolly von Enid Blyton

  • Die Bücher von Dolly (Alle Teile) sind recht schön. Deswegen hab ich sie oft gelesen. Da geht es mir wie euch. Mal zwischen den "schweren" Lektüre die "leichteren" Sachen zu lesen.
    Hab mich immer beim lesen in der Dolly hinein versetzt. War irgentwie neiden auf sie, das sie in so einer Schule war :-)


    Was mich stört/ ist, das alles immer Positiv ausgegangen ist. Aber ich glaube, das möchte ja jedes "Kind" in einem auch lesen und haben. :-)

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Die 'Dolly'-Reihe besteht tatsächlich nur aus sechs Bänden, für die weiteren wurde der Name 'Enid Blyton' als Marke verkauft.
    Das ist schade, denn damit wird ein Grundkonzept der Reihe und auch der Hauptperson zerstört.


    Wird im fünften Band nämlich angelegt und im sechsten ausgebaut, daß Dolly später Schriftstellerin wird, so wird sie in Deutschland in den Folgebänden zur 'ewigen' Schülerin reduziert, die es angeblich nicht ohne ihr Internat aushält, später brav mit einem Lehrer verheiratet und danach darf sie, wenn ich recht gelesen habe, im typisch weiblichen Bereich der Hausmutter ihr Leben fristen.


    Auch einige ihrer Schulfreundinnen werden dementsprechend auf ihre konservativ definierten Plätze verwiesen. Der 'siebte' Band hebelt die ganzen Zukunftspläne der Abschlußklasse aus, schrecklich.
    Deswegen gehen die Folgebände auch alle 'gut' aus.


    Das ist bei den Originalbänden nicht unbedingt der Fall.
    Sicher vertritt auch Blyton grundsätzlich einen höchst konservativen Standpunkt in ihren Büchern. Ihre Zeichnung der Funktionsweise der englischen Klassengesellschaft ist ziemlich erschreckend.
    Da wird scharf getrennt, wer dazugehört und wer nicht. Aufsteiger werden z.B. böse ausgegrenzt.
    Einiges davon wurde übrigens in den deutschen Ausgaben weggekürzt.


    Für mich immer faszinierend aber ist die Diskussion über 'Werte', die gerade in den 'Dolly'-Büchern steckt. Fast in jedem Band kann man ja die Begrüßungsrede der Direktorin (!) für die neuen Schülerinnen lesen, immer schön in die Handlung eingebaut.
    Die Rede bildet die Grundlage dafür, wie aus den jungen Mädchen dann in Blytons Geschichten die Frauen werden, 'auf die die Welt einmal bauen soll'.


    'Die Welt', wohlgemerkt und nicht bloß die Schule, wie dann in den deutschen Forsetzungen.


    Da geht es um Ehrlichkeit, Fairness, Gemeinschaftsgeist, Selbstkritik, Pflichten und Pflichterfüllung. Durchsetzungvermögen, positiv wie negativ. Leitungsfunktionen austesten.


    Es werden nicht wenige schwere Probleme unter Geschwistern angesprochen, Haß, Neid, Eifersucht.
    Es geht auch um solche Themen wie Diebstahl, Täuschung, Betrug.
    Und um schwierige Eltern-Kind-Beziehungen.


    Der Lehrplan ist ziemlich interessant, denn es gibt das gesamte Spektrum der Fächer, Sprachen, Naturwissenschaften, Kunst, Werken, Sport, aber auch Nähen 'weil man das als Frau können muß'.
    Kochen drolligerweise nicht. :lache


    Ich habe die Bände sehr oft gelesen, da steckt einiges drin.
    Im Original heißt Dolly übrigens Darrell, nicht so süß.
    :grin




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich hab Dolly immer geliebt und mittlerweile auch komplett hier stehen.
    Ich hoffe ja sehr, daß meine beiden Mädels die Bücher später auch mal lesen werden, wobei ich fast glaube, für die beiden ist Hanni und Nanni aufgrund der Zwilingsthematik dann doch interessanter :grin

  • Dolly habe ich auch geliebt. Ich weiss gar nicht, wie oft ich die gelesen habe.


    Zitat

    Wird im fünften Band nämlich angelegt und im sechsten ausgebaut, daß Dolly später Schriftstellerin wird, so wird sie in Deutschland in den Folgebänden zur 'ewigen' Schülerin reduziert, die es angeblich nicht ohne ihr Internat aushält, später brav mit einem Lehrer verheiratet und danach darf sie, wenn ich recht gelesen habe, im typisch weiblichen Bereich der Hausmutter ihr Leben fristen.


    Ja genau. :fetch Ich glaube, ich muss die ersten sechs nochmal auf English lesen, wenn da in den deutschen Ausgaben gekürzt wurde.


    Hanni und Nanni heissen im englischen Original Isabel und Patricia, das klingt ja auch gleich nur noch halb so bescheuert, wie Hanni und Nanni. Aber die Dolly-Bücher mochte ich irgendwie lieber.

  • Ich habe sie auch alle gelesen, etwa 200 mal pro Band ;-)
    Nein ernsthaft, ich habe sie wirklich oft verschlungen, das erste Mal mit 8 Jahren! Ich weiß noch das ich eine echt schöne Spardose fallen gelassen habe bei dem Versuch etwas Geld für den nächsten Band heraus zu schütteln..
    Hanni und Nanni habe ich erst später gelesen und obwohl ich sie auch toll fand habe ich sie nicht so geliebt wie die Dolly Bücher. Die stehen bei meiner Mutter in einem Regal und warten auf mein Töchterchen :-] (wird aber noch etwas dauern denn sie ist erst zwei)
    Habt Ihr Euch beim lesen auch so sehr gewünscht in ein Internat zu kommen? Mit zehn hätte ich alles dafür gegeben. Ich bin dann mit 12 wirklich auf eins gekommen und fand das plötzlich gar nicht mehr so witzig :gruebel
    Sicherlich kann ich sagen das Dolly die Liebe zu Büchern und zum lesen bei mir sehr gefördert hat


    LG Sternchen

  • Ich kenne nur 'Dolly die Klassensprecherin', weil das das einzige Dolly-Buch war, das meine Oma noch wiedergefunden hat, als sie die alten Bücher von meiner Mama aussortiert hat.
    Ich glaube es war eines der wenigen Bücher, das ich mehr als zweimal gelesen habe.
    Mit diesem Fred verführt ihr mich geradezu, auch noch die anderen Bände der Ursprungsreihe zu lesen.

  • :lache


    ja, ich hatte als Teenie auch einen Internats-Anfall. Hab meine Eltern echt genervt deshalb. Ich dachte, Schule im Internat sei die Offenbarung, nur wegen 'Hanni und Nanni' und 'Dolly'. :rolleyes


    Hanni und Nanni habe ich übrigens vor Dolly gelesen, fand die Möwenfels -Reihe - das waren super Schneider Bücher, <schmacht> - aber besser und geschlossener. Mit Dolly und ihren Freudinnen konnte ich mich viel mehr identifizieren.


    Vor zwei Jahren habe ich mir übrigend drei Bände 'Hanni und Nanni' im Original gekauft, 'The Twins at St. Claires'-Reihe.
    Mir gefallen sie heute besser als früher, sie haben erstaunliche Tiefen bei den Charakteren. Trotzdem haben sie nicht die Wirkung wie die Dolly-Reihe.


    Enid Blyton möchte ich in meinem Leseleben nciht missen, Fünf Freunde bis Dolly. War wichtig.


    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Nun hat es dieser thread tatsächlich geschafft, dass ich im Keller auf Entdeckungsreise gegangen bin. Und ich habe sie gefunden, alle 18 :anbet
    Und nun bin ich doch tatsächlich am Überlegen, sie mir noch im Original zu bestellen :pille Finde es nur schade, dass es keinen Sammelband (alle in einem) gibt.

  • Ich habe den Link für die Fortsetzungen von Joana versucht, aber ergeht wohl nicht mehr. Wenn mir jemand einen neuen Link sagen oder die Fortsetzungen schicken könnte, wäre ich sehr dankbar. Ich würde die gerne mal lesen, sie sollen sehr gut sein!

  • Ich war ein begeisterter 5-Freunde-Fan und habe alle (damals 23 Bände) aufbewahrt.
    Heute lese ich sie als Gute-Nacht-Geschichte für meine Kinder abends vor.
    Trotz des manchmal etwas überholten Zeitgeistes, immer noch sehr schöner Lesestoff.

  • Zitat

    Original von chiclana


    :write Das kann ich auch nur unterschreiben.... :grin


    Ich habe die Bücher von Enid Blyton als Kind auch alle verschlungen. Da werden gleich Kindheitserinnerungen wach, da merkt man das Alter ... vielleicht sollte ich wieder mal in den Keller gehen und ein paar davon raufholen :hmm

  • Zitat

    Original von _Salome_
    Nun hat es dieser thread tatsächlich geschafft, dass ich im Keller auf Entdeckungsreise gegangen bin. Und ich habe sie gefunden, alle 18 :anbet
    Und nun bin ich doch tatsächlich am Überlegen, sie mir noch im Original zu bestellen :pille Finde es nur schade, dass es keinen Sammelband (alle in einem) gibt.


    Gibt es, aber ob die es heute noch gibt, das weiss ich nicht! Sind schon einige Jahre her, als ich meine bekommen hab. Habe selbst 6 Sammelbände von Dolly wo alle folgen enthalten sind. Es hat mir jemand übers Internet Bestellt!

    :oha Lg Bellamissimo
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    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Ich habe in meiner Jugend auch gerne Enid Blyton Bücher gelesen: Dolly natürlich, aber auch Hanni und Nanni und die fünf Freunde.... leider habe ich kein einziges Buch mehr aus dieser Zeit. Schade.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von magali
    Die 'Dolly'-Reihe besteht tatsächlich nur aus sechs Bänden, für die weiteren wurde der Name 'Enid Blyton' als Marke verkauft.


    Ich habe Enid Blyton als Kind auch geliebt. Hanni und Nanni, Dolly, aber vor allem Fünf Freunde.


    Umso erstaunter war ich, als ich 2006 in einem übrigens sehr interessnaten Artikel in der Zeit erfuhr, dass Blyton schon in den Sechzigern verstarb, aber über die "Marke Enid Blyton" noch weiter fleißig "produziert" wurde.


    In England, so heißt es in dem Artikel, werden Blyton-Bücher jetzt politisch korrekt umgeschrieben - nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen putzen, und "Dick" wird weniger verfänglich in "Rick" umbenannt.